Spielautomat im Wohnzimmer??

Hallo,
mein Mann ist spielsüchtig. Es kam raus im Juni 2004- da konnte ich es jedoch nicht so richtig einordnen. Hab schon etwas Erfahrung (schlechte) mit Alkoholsucht meines Vaters. Der hatte eine Entziehung gemacht und trinkt aber wieder. Mein Mann sagte im Juni, ich solle ihn kontrollieren - wir sollten ein gemeinsames Konto machen und dann würde ich ja sehen, wenn er spielt. Das wóllte ich aber nicht (war viell. falsch?!) Er sagte in der Folgezeit, dass er nicht mehr spielt. Unser Geld wurde aber nicht mehr und im November wurde mein Verdacht bestätigt - ich sagte ihm nun, dass ich das nicht mehr mitmache und er begab sich in Therapie bei einem Tiefenpsychologen. Ich weiß nicht, ob er dort gesagt hat, dass er spielsüchtig ist. Jedenfalls bin ich seit Mitte Februar ausgezogen und er hat sich einen Geldspielautomaten in die Stube gestellt. Nach 2 Wochen sind dort ca. 600 € drin. Ich finde das ziemlich erschreckend - natürlich das Geld bleibt so "im Haus" aber das hat doch nichts mit Entzug und Abstinenz zu tun, oder??

Hallo Jenny,
möchte nur so viel dazu sagen, daß mein Drang zum Automatenspiel an einem Automaten begann, welchen sich unser Sohn gekauft hatte.
das befriedigt auf keinen Fall auf Dauer und so begann mein Run auf Spielotheken. Dort verzockte ich innerhalb eines Jahres einen Kredit von 20000 DM und noch einen Teil des Lohnes von mir und meiner Frau. Ich war total am Ende und offenbarte mich meiner Familie. Diese ließ mich aber nicht fallen, sondern stand zu mir, was ich als unwahrscheinlich positiv empfand. Ich ging in eine Beratungsstelle und fand eine stabile Selbsthilfegruppe, wo ich mich mit meiner Sucht auseinandersetzen konnte. Ich hatte zwar einige Rückfälle, fiel aber nicht wieder in das alte Denk- und Verhaltensschema zurück. Bei einem Rückfall schnappte sich unser Sohn seinen Spielautomaten und warf ihn auf das Hofpflaster, so daß er völlig demoliert war. Ich glaube, daß dieses die beste Lösung für das "Ding" war.
Jetzt bin ich seit Mai 2002 spielfrei und empfinde das Genesen von der Sucht mit Stolz, wobei mir klar ist, daß ich immer auf der Hut vor einem neuen Rückfall sein muß.
Mein Vorschlag ist, Dich mit Deinem Mann zusammen zu setzen, eine gründliche Invertur bezüglich seiner Sucht zu machen und Schritte festlegen, wie er aus dem Teufelskreis heraus kommen kann. Der Automat sollte verschwinden und
Du solltest ihm helfen, die weiteren Schritte in Angriff zu nehmen, ohne zusätzlich Geld für diene Sucht heinein zu buttern.
Ich wünsche Euch alles Gute

Hallo Nordtstern,

danke für deine Antwort.

Ich habe schon versucht mit ihm darüber zu reden. Er sagt es hätte mit den Besuchen in der Spielhalle nichts zu tun...er hatte schon seit Jahren das Bedürfnis nach einem eigenen Automaten (in seiner Jugend hatte er schonmal einen)- es ist eine Spardose für ihn, sagt er. Und er weiß jetzt warum er in die Spielhalle gegangen ist, und wird es deshalb nicht wieder tun - versichert er mir. Allerdings hat er mir dasselbe in der Zeit vom Juni bis November letztes Jahr auch erzählt (das er nicht mehr hingeht)und ging trotzdem. Wo ich bereit war ihm zu helfen und ihn auch immer wieder darauf ansprach. Er hat allerdings immer nur das Geld von seinem Konto verspielt. "Unser" und "mein" Geld hat er nicht angerührt - jedoch habe ich immer die Ausgaben getragen, die über unseren gemeinsam vereinbarten Anteil des Haushaltsgeldes hinaus gingen. Ich wußte ja nicht, warum er immer kein Geld übrig hatte und ich hatte es halt.

Oh ja.. ausraniergte (aber sehr wohl funktionstüchtige) Automaten im wohnzimmer kenne ich..
Mein freund nennt das auch seine Spardose.
Tut auch reichlich Geld rein. Aber auf Dauer befriedigt das nicht seinen Trieb in eine Spielothek zu rennen.
Wie ich vor 2 tagen rausfand.
Ich bin so enttäuscht! Es ist sein geld, ich bin beileibe nicht auf ihn angewiesen, aber es ist so demütigend dass er das tut. So dermaßen nutzlos sein geld zum fenster rausschmeissen.. ich verstehe das einfach nicht.
Wie um alles in der Welt kann ich ihm nur helfen?!