AW: Spielsucht meines Mannes
Hallo Engel2905,
bin etwas schockiert und habe Angst, daß das ganze bei mir auch so endet wie bei dir.
Mein Mann ist auch spielsüchtig. Wir haben kein Haus und auch keine Kinder (was glaub ich ganz gut ist), aber daß er alle paar Monate mal sein ganzes Gehalt und somit auch die Miete verspielt und auch alle anderen Ratenzahlungen, ist das schon schlimm genug.
Wir sind seit 20 Jahren zusammen und davon 11 verheiratet.
Wenn ich deinen Beitrag so lese, wird mir klar, daß eine Trennung das Beste ist, aber ich liebe ihn und es bricht mir das Herz ihn hängen zu lassen. Ich will gar keine Trennung oder Scheidung. Ich will ihm helfen, aber er würde,genau wie deiner damals, keine Therapie machen.
Wenn ich Glück habe, rührt er die Miete und die Ratenzahlungen nicht an und verspielt den Rest der zum leben da ist. Dann muß ich von meinem Gehalt alles hinhalten und das ist nicht viel. (Wir haben getrennte Konten) Wenn ich Pech habe, ist alles weg. Da ich in den Ratenzahlungen mitdrin hänge, zahle ich dann alles und es bleibt nichts mehr zum leben übrig. Dann stehe ich wieder da vor dem Nichts. Er ist dann auch total fertig und fühlt sich ganz schlecht, verspricht mir es nie wieder zu tun. Da wacht er auf und sagt mir: "was hab ich dir wieder angetan" und gibt mir seine ec-Karte.Ich glaube ihm immer wieder und dann geht es ein bis zwei Monate gut.Und immer dann, wenn ich ihm so ein ganz klein wenig vertraue, geht es schon wieder los. Am Anfang (vor ca 2 Jahren fing dieses Spielen an) war es für mich ein Weltuntergang.Hab geheult und wie verrückt mir überlegt was ich nun machen soll, vorallem woher ich nun Geld herbekomme um alles zu bezahlen was er verspielt hat. Hab wie verrückt Überstunden gemacht und teilweise auch an meinen freien Tagen gearbeitet, um das verspielte Geld wieder reinzubringen. (Hab meine Chefin eingeweiht).
Heute und bei jedem verspielten Gehalt immer mehr, bin ich jedesmal deprepiert. Mehr wegen meinem Leben und ob ich das verdient hab. In mir wirds bei jedem Spielen etwas kälter und sehe nicht mehr ein, dafür gerade zu stehen und alle Scherben wieder zusammen zu sammeln.
Ich weiß auch nicht....bin total fertig und weiß nicht wie ich das nächste mal reagiere, wenn er wieder dafür sorgt, daß der kühlschrank den ganzen Monat leer bleibt...
LG Sonne
AW: Spielsucht meines Mannes
Hallo Sonne,
zunächst einmal:Ich kann dich gut verstehen. Wir waren zwar "nur" 12 Jahre ein Paar und knapp 2 Jahre verheiratet, aber ich hab diesen Menschen mehr geliebt als irgendwen o.-was auf dieser Welt,mehr als mich selbst und das war nicht gut, denn ich habe seine Lügen mitgelebt, seine Taten anderen gegenüber verheimlicht und ihm geholfen, seine Scheinwelt,in der Geld verspielen ganz normal ist und eben dazu gehört aufzubauen und aufrecht zu erhalten.Auch wir hatten getrennte Konten (nach der Trennung meinte er, das sei ein Fehler gewesen, mir stellen sich bei dem Gedanken die Nackenhaare) und auch ein gemeinsames (Lebensmittel, Gas,Wasser, Strom,etc.),das Geld davon hat er immer wieder verspielt und mir 1 oder 2 Monate später zurück gegeben,dennoch:Ich konnte ihm nimmer vertrauen und hab die ec-Karte gefordert.Er hat sie mir gegeben,weil ich ansonsten gleich zu seinen Eltern gegangen wäre.Hätte ich es nur trotzdem getan :-( Was uns auseinander gebracht hat,waren seine Wesensveränderung,sein z. T. mieses,z. T. gleichgültiges Verhalten mir gegenüber und dass er nicht bereit war,eine Therapie zu machen.Er hatte ständig Ausreden.Wäre er ein liebevoller Partner geblieben,hätte ich alles mit ihm durchgestanden und vielleicht wäre ich auch mit untergegangen...;ich bin irgendwann aufgewacht, hab gemerkt, dass ich ihn an die Spielsucht verloren hab,er hatte die Wahl, hat sich immer wieder für sie entschieden.Und ich hab eine Gesprächstherapie für mich begonnen,hab mich anderen anvertraut (zuvor hatte ich mich von allen abgekapselt,wollte keinen mehr sehen) und so kam auch wieder die Liebe in mein Leben :-). Ich kann dir nur raten, dir eine SHG für Angehörige in deiner Nähe zu suchen,die können dir erstmal weiterhelfen und dich beraten.
Alles Liebe und ganz viel Kraft!
Gruß engel2905
AW: Spielsucht meines Mannes
PS: Sonne, noch ganz kurz:
Ich hab das Lügengebilde meines Mannes nicht nur mit erschaffen und aufrecht erhalten, ich war auch immer für ihn da. Das war all die Jahre über mein Verständnis für eine gute / glückliche Partnerschaft "in guten wie in schlechten Zeiten", ob mit Trauschein oder ohne.Ich wollte mit ihm alt werden, Kinder haben, auf einer Bank sitzen und unseren Enkeln beim Spielen zugucken; meine Definition vom Glück, hab mir das soooo sehr gewünscht.
Als seine reiche Tante ihm kein Geld mehr geben konnte und die Zockerei zunahm, kam er am Ende jedes Monats zu mir;ich hab ihm immer das Geld gegeben, mal waren es 150,- €, mal 250,- €; irgendwann bekam ich es zurück, für ihn war es damit in Ordnung. Wie schon gesagt, ich hab verlangt, dass er aufhört, sich Hilfe sucht, hab Begleitung angeboten, das hat er abgelehnt, das bisschen Spielen...; ich hab irgendwann Konsequenzen angedroht, hab sie nicht durchgezogen, dadurch wurde ich unglaubwürdig. Hätte mich vor ca. 7 Jahren einer auf seine Sucht angesprochen, ich hätte es verharmlost, vielleicht ganz verleugnet.
Ich hab Haus und Garten saubergehalten, sämtliche Arbeiten darin erledigt... Zwíschendrin gab es Phasen, wenn er da verlangt hätte, ich solle putzen gehen, um das Haus halten zu können, ich hätt's getan. Hätten wir's nicht halten können, ich wäre ihm überall hin gefolgt, aus Liebe!!!
Ich hätte alles getan, viele Änderungen in Kauf genommen, mich krumm geschuftet, aber weißt du was? Er hätte etwas ändern müssen,hätte an sich arbeiten müssen und z. B. in eine SHG gehen und hat es nicht getan. Wieso auch? Ich war ja bequem, hab alles daheim im Griff gehabt, hab ihm Geld geliehen, wenn er welches brauchte; ich nehme an, er hat es am gleichen Abend noch in den Automaten gesteckt... Nach außen hin waren wir das Traumpaar, mit Traumhaus, die nix auseinander bringt und alles läuft super... Einem Spielsüchtigen sieht man seine Sucht ja auch nicht an.
Erkennst du Parallelen zwischen unseren Geschichten?
Ich bin im Februar für mich gegangen, weil ich nicht mehr konnte und auch mein Vertrauen weg war.Ständig seine Lügen, seine miese Laune, immer wieder einsam und allein sein, dabei die ganze Verantwortung für alles tragen... Und ich wollte, dass er aufwacht, weil die Bequemlichkeit ein Ende hatte und die zus. Geldquelle versiegt ist; noch lebt er in seinem Lügengebilde...
LG engel2905
AW: Spielsucht meines Mannes
hallo
ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll zu erzählen.
ich bin 28 jahre alt,habe 3 kinder(2,5,6) und bin mit dem Vater meiner
kinder seit 8 jahren zusammen,davon 2 jahre verheiratet.
Mein Mann ist Spielsüchtig.ich habe es durch zufall erfahren vor ca.3 jahren.
ich habe Alles versucht,und nichts davon hat was gebracht,nichts hat sich geändert ausser das ich ihm überhaupt nicht mehr vertraue und meine letzten
jahre ich verschwendet habe für etwas was ich nicht ändern werden kann.
ich weiss das ich mein leben ohne ihn weiter gehen muss.ich wäre schon
längst gegangen,nur bin ich alleine in der stadt wo ich lebe d.h. keine familie
die mich mit den kindern unterstützen können.von hier weg ziehen kann ich nicht,wegen den kindern sie haben hier Freunde und hobbys den sie nach gehen,ich kann die kinder nicht aus der umgebung was sie kennen und auch mögen raus holen.zumal ich eine firma habe.Also sind mir die Hände gebunden
oder wie kann ich endlich ein schlussstrich ziehen?ich möchte definitiv die scheidung,ich warte bis mein jüngster in die kiga kommt ab,und habe mir vorgenommen,dann auszuziehen.nur jeder tag ist wie eine ewigkeit die nicht vergehen möchte.wenn ich nicht gehe,wird sich nichts ändern.ich liebe mein leben und meine kinder so sehr,das ich weiss wie gut es uns ohne meinen mann gehen wird.
AW: Spielsucht meines Mannes
Hallo Pink,
Spielsucht ist wohl ein großer Beziehungskiller. Wie Sucht im Allgemeinen.
So ganz verstehe ich nicht, das du trotz Wissen um seine Spielsucht - und das er das nicht im Griff bekommt, geheiratet hast.
Ich will dir auch nur sagen, das du sicherlich von caritativen Organisationen, der Kirche und den Ämtern Hilfe bekommen wirst - und mit einiger Sicherheit nicht aus der gemeinsamen Wohnung der Kinder wegen ausziehen mußt.
Wenn dein Mann wirkliche Liebe für Euch empfindet, wird er ab sofort alles tun, damit dein - und das Leben eurer Kinder nicht noch schwerer wird.
Liebe bedeutet ja in erster Linie, das ich die Menschen die ich liebe ein gutes sorgenfreies Leben wünsche.
Liebe hat rein gar nichts mit besitzergreifen zu tun - und den Partner durch Druck bei mir halten zu wollen. Das ist nach meiner Auffassung eine egoistische Selbstliebe.
Ich wünsche dir, das du deine Probleme rasch in den Griff bekommst - und hoffe für dich, das du trotz angestrebter Trennung nicht noch mehr Kummer mit deinen Mann erlebst.
Herzlichst
Gerri