Hallo Karin!
Letztlich ist mein Mann feiwillig in stationäreTherapie gegangen, anders funktioniert es auch nicht.Aber ausschlaggebend war für ihn daß es keinen anderen Weg mehr für ihn gab.Wäre er nicht gegangen, hätte er nicht zu mir und den Kindern zurückkommen können.Nachdem ich ihn sozusagen zum wiederholten Male auf frischer Tat ertappt hatte, habe ich ihn vor die Tür gesetzt.Es folgten zwei furchtbare Wochen mit vielen Tränen auf beiden Seiten, aber ich bin hart und konsequent geblieben, weil ich genau wußte, daß ich so nicht einen Tag länger mit ihm leben wollte.Ferner drohte ihm der sofortige Rausschmiß aus unserem Geschäft, dessen Eigentümer sein Vater ist, den ich auf meiner Seite hatte, der Verlust unseres kompletten Freundeskreises, ein finanzielles Chaos, denn Hilfe bekam nur noch ich usw.Er konnte wählen: Stationäre Therapie mit der Möglichkeit das Ruder noch einmal herumzureißen oder eben NICHTS.Entscheidend war die Erkenntnis, daß er gehen konnte, durfte, daß ich ihn nicht brauchte, das Geschäft ihn nicht brauchte, daß eigentlich niemand mehr seine Anwesenheit wollte.Ich kann Dir nicht genau sagen, was in ihm vorgimg, das einzige, was ich Dir mit Sicherheit sagen kann ist, daß wenn ich diesen Zustand noch länger geduldet hätte, es so weiter gegangen wäre.Es wäre noch mehr Geld den Bach runter gegangen, ich wäre noch kaputter und lebensmüder, die Kinder würden leiden...Du schreibst, Du hast nicht die Kraft, ähnliche Schritte zu unternehmen.Vielleicht seid ihr beide noch nicht soweit.Du mußt allein entscheiden, wie tief Du Dich noch runterziehen lassen willst.Aber, daß es noch viel, viel weiter runtergehen wird, ist so klar, wie das Amen in der Kirche.Ich kann Dir nur raten, nicht zu lange zu warten, daß irgendetwas von alleine geschieht.Wovor hast Du Angst?Daß Dein Freund das Spielen mehr liebt als Dich, es ihm somit egal wäre, wenn Du Dich trennen würdest?Wenn es so wäre, würdest Du dann überhaupt noch mit ihm leben wollen?Vielleicht wartet er auch nur auf die sichtbare,bzw. fühlbare Grenze, die Du ihm setzt, um endlich umkehren zu können.Vielleicht liege ich aber auch falsch, letztlich kann ich nur von meinen Erfahrungen sprechen, in denen allerdings geschahen keine Wunder.Viel viel Mut wünsche ich Dir und das Du Dein eigenes Leben genügend liebst, die richtigen Schritte zu tun.
Gruß, Bine