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Thema: Mein Freund spielt

  1. #11
    Bine Gast

    Standard

    Hallo Karin!
    Letztlich ist mein Mann feiwillig in stationäreTherapie gegangen, anders funktioniert es auch nicht.Aber ausschlaggebend war für ihn daß es keinen anderen Weg mehr für ihn gab.Wäre er nicht gegangen, hätte er nicht zu mir und den Kindern zurückkommen können.Nachdem ich ihn sozusagen zum wiederholten Male auf frischer Tat ertappt hatte, habe ich ihn vor die Tür gesetzt.Es folgten zwei furchtbare Wochen mit vielen Tränen auf beiden Seiten, aber ich bin hart und konsequent geblieben, weil ich genau wußte, daß ich so nicht einen Tag länger mit ihm leben wollte.Ferner drohte ihm der sofortige Rausschmiß aus unserem Geschäft, dessen Eigentümer sein Vater ist, den ich auf meiner Seite hatte, der Verlust unseres kompletten Freundeskreises, ein finanzielles Chaos, denn Hilfe bekam nur noch ich usw.Er konnte wählen: Stationäre Therapie mit der Möglichkeit das Ruder noch einmal herumzureißen oder eben NICHTS.Entscheidend war die Erkenntnis, daß er gehen konnte, durfte, daß ich ihn nicht brauchte, das Geschäft ihn nicht brauchte, daß eigentlich niemand mehr seine Anwesenheit wollte.Ich kann Dir nicht genau sagen, was in ihm vorgimg, das einzige, was ich Dir mit Sicherheit sagen kann ist, daß wenn ich diesen Zustand noch länger geduldet hätte, es so weiter gegangen wäre.Es wäre noch mehr Geld den Bach runter gegangen, ich wäre noch kaputter und lebensmüder, die Kinder würden leiden...Du schreibst, Du hast nicht die Kraft, ähnliche Schritte zu unternehmen.Vielleicht seid ihr beide noch nicht soweit.Du mußt allein entscheiden, wie tief Du Dich noch runterziehen lassen willst.Aber, daß es noch viel, viel weiter runtergehen wird, ist so klar, wie das Amen in der Kirche.Ich kann Dir nur raten, nicht zu lange zu warten, daß irgendetwas von alleine geschieht.Wovor hast Du Angst?Daß Dein Freund das Spielen mehr liebt als Dich, es ihm somit egal wäre, wenn Du Dich trennen würdest?Wenn es so wäre, würdest Du dann überhaupt noch mit ihm leben wollen?Vielleicht wartet er auch nur auf die sichtbare,bzw. fühlbare Grenze, die Du ihm setzt, um endlich umkehren zu können.Vielleicht liege ich aber auch falsch, letztlich kann ich nur von meinen Erfahrungen sprechen, in denen allerdings geschahen keine Wunder.Viel viel Mut wünsche ich Dir und das Du Dein eigenes Leben genügend liebst, die richtigen Schritte zu tun.
    Gruß, Bine

  2. #12
    Bine Gast

    Standard Hab noch was vergessen

    Hallo Karin,
    Du fragtest ja noch nach dem Besuch bei meinem Mann.
    Es war schmerzhaft aber auch wohltuend.Es geht ihm schon viel, viel besser und er ist auf einem guten Weg.Es gibt neue Hoffnung auf beiden Seiten.
    Gruß, Bine

  3. #13
    elena Gast

    Standard mein freund spielt auch

    Hi Karin,
    vor einiger Zeit hab ich herausgefunden, dass mein Freund spielt. Hier ein paar Erfahrungen, die mir und auch ihm geholfen haben, die Situation zu entspannen (auch wenn ich nicht glaube, dass wir das schon ganz und gar hinter uns haben).
    Vorweg zunächst einmal: über eine Selbsthilfegruppe ist mit meinem Freund nicht zu reden. Er spricht auch nicht gut genug Deutsch dafür, deswegen ist seine Hemmschwelle noch größer.
    Mir hat es geholfen, die Aggressivität, mit der er das Thema abblockt, als Suchtsymptom zu betrachten und nicht persönlich zu nehmen, auch wenn das nicht immer einfach ist. Ansonsten konfrontiere ich ihn immer wieder mit meinen Gedanken, z.B. warum ich glaube, dass man das nicht mit einer einfachen Entscheidung aus der Welt schaffen kann und dass er sich eingestehen sollte, dass das tatsächlich ein ernsthaftes Problem ist. Ich habe gemerkt, dass er sich darüber Gedanken macht und langsam zugänglicher wird, auch wenn er selten direkt und offen darauf reagiert.
    Neulich habe ich herausgefunden, wo er spielt (Automaten), und bin hingegangen und hab ihn da rausgeholt. Das war für ihn ein ziemlicher Schock, vor allem war es ihm peinlich, aber es war dann sehr gut für ihn zu sehen, dass ich ihn deswegen nicht fallen lasse. Jetzt hat er mir seine ec-Karte gegeben und lässt mich einstweilen Geld verwahren, das er sparen möchte - ein guter Anfang!
    Ich weiß nicht, ob das, was ich mit ihm anstelle, aus "therapeutischer" Sicht besonders klug ist, aber ich lasse mich von meinem Gefühl leiten und achte darauf, selbst nicht unterzugehen. Dann kann ich ihm auch besser helfen. Ich glaube, Sucht ist sehr irrational, man kann das nicht von einem Tag auf den anderen abstellen. Aber wenn Euer Gefühl füreinander stimmt, dann habt Ihr beste Chancen, das in den Griff zu bekommen. Verlier den Mut nicht und lass nicht locker!

    Viel Glück für Euch beide und viele Grüße
    Elena

  4. #14
    Karin Gast

    Standard

    Hallo Elena,
    das mit der Ec Karte hat mein Freund auch gemacht er hat mir die gleich gegeben. Habe auch gedacht das es ein guter Anfan ist, bis ich zur einer Beratung für die Angehörige gegangen bin. So lange er selbst nicht merkt das er süchtig ist, hat das kein Sinn die Karte zu behalten. Die haben mir das so erklärt" er widerspricht sich wenn er mir die Karte gibt, meint aber das er nicht süchtig ist". Habe ihm dann die Karte zurück gegeben. Er zeigt mir momentan die ganzen Konto Auszüge usw..
    Es gibt genug Quellen wo er sich aber das Geld leihen kann und das ist das größte Problem. Ich weiß nicht ob ich mit jedem von (seinen Freunden)reden soll. Ich glaube auch nicht das er da alleine rauskommt, er spielt nämlich schon seit 10 Jahren und das ist nicht wenig was er verspielt hat.

    Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und alles gute auch für euch beide.


  5. #15
    stephan Gast

    Standard mein freubd spielt

    hallo erstmal bin auch spieler und wollte igntlich nu erst mal sagen zu daniel mit druck erreicht man garnichts sondern ezielt miner meinung nach nur das gegenteil

    bis dann

  6. #16
    Torsten Gast

    Standard Karin

    Hallo Karin.Es gibt auch Beratungen für Angehörige von Süchtigen.Würde ich einmal ausprobieren.Und ich würde mir an Deiner Stelle eine Grenze setzen,bis wo es die Beziehung wert ist.Zeigt nicht gerade von großem Vertrauen,wenn er Dir verbietet,darüber mit jemandem zu reden.Als erstes mußt Du schließlich an Dich denken.Helfen kannst Du ihm nicht,wenn er nicht selber willens ist etwas zu unternehmen.Hauptsache Du unterstützt ihn nicht finanziell.Der beste Weg ist eine Therapie.Ich mußte auch erst tief fallen,bis ich diese Hilfe in Anspruch genommen habe.Kann ich aber nur emfehlen.

    Gruß Torsten

  7. #17
    udo Gast

    Standard hilfe muß er wollen

    hallo karin !!!
    ich bin auch spieler ( seit ca 25 jahren ) und der weg dort raus ist sehr schwer. ich bin jetzt seit 9 monaten spielfrei und will es auch bleiben. ich habe mich an die caritas gewandt um mir hilfe geben zu lassen und das muß dein freund auch wollen, den zwingen kann man einen
    "zocker" zu nichts, dann wirds meist nur noch schlimmer.
    es gibt seit kurzem die möglichkeit der ambulanten therapie.
    vielleicht läßt er sich ja darauf ein.
    wenn du noch fragen hast kannst du mich jederzeit fragen ich versuche dir so schnell ( wie mir möglich ist ) zu antworten.
    gruß udo

  8. #18
    Karin Gast

    Standard

    Hallo Udo,
    danke für dein Beitrag, es ist wirklich schwer als Außenstehende einen Süchtigen zu verstehen. Mein Freund ist noch lange nicht bereit für eine Therapie, er meint er schafft das alleine. Er möchte nicht mal über das Spielen mit mir reden, was soll er dann bei fremden Menschen. Ich habe mir wirklich Mühe gemacht an ihm ran zu kommen, leider aber ohne Erfolg. Er ist ein sehr verschlossene Mensch. Die Sache ist für ihm abgeschlossen, und er will nicht mehr darüber Diskutieren. Was soll ich noch machen??? Ich habe zwar die Kontrolle über sein Konto, aber davon wird er nicht wieder Gesund.

    Gruß Karin

  9. #19
    udo Gast

    Standard gebe ihm das gefühl für geld zurück

    hallo karin
    klar hat er damit kein problem. hatte ich auch nie bis mir aufgefallen ist das mein bekanntenkreis nur noch aus zockern bestand. meinen wahren freundeskreis hatte ich da schon längst verloren. du solltest versuchen ihm das gefühl für geld wieder zu geben.

  10. #20
    Cigdem Gast

    Standard Einsamkeit des Spielens

    Hallo,
    bin auch am Ende. Mein Mann hat in einem Jahr 22.000 € beim Oddset verspielt. Weiss nicht mehr weiter. Gestern hab ich ihn rausgeschmissen. Konnte nicht mehr. Ich hab ihm immer wieder sein Konto mit Geld aufgefüllt wenn er keins mehr hatte. Jetzt reichts.
    Ich werde ihm anbieten zurück zu kommen wenn er eine Therapie beginnt.
    Dann kann er sich entscheiden, ob er eine Zukunft mit mir und einer Therapie möchte oder eine ohne Therapie, dann aber auch ohne mich.
    Wir müssen stark sein und vor allen Dingen Konsequent.
    Ich hab das jetzt ein Jahr mit gemacht. Und hab es erst jetzt begriffen.

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