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Thema: Meine Frau spielt (Automaten)

  1. #1
    Uwe Gast

    Standard

    Hallo da draußen,
    ich habe das Problem, daß meine Frau schon seit Jahren alles Geld verspielt was ihr in die Hände kommt. Sie spielt regelmäßig und wenn, dann immer bis zum bitteren Ende. Sie leiht sich auch Geld. Bin in den Spielotheken aufgekreuzt und habe sie aufgefordert sofort aufzuhören und nach Hause zu kommen. Hatte gedacht es sei ihr peinlich vor den Anderen. Aber Fehlanzeige. Danach gab es zwar immer Streit, doch am nächsten Tag war alles wie bisher. Inzwischen habe ich auch das Spielhallenpersonal einiger Hallen
    aufgefordert meiner Frau kein Geld mehr zu leihen, da ich sonst deren Vorgesetzten informieren werde und mir auch dann rechtliche Schritte vorbehalte. Schließlich ist meine Frau suchtkrank. (Hilft auch nicht besonders, glaube ich! Aber beweisen kann ich nichts!)
    Habe auch mal einen Termin bei der Suchtberatung gehabt, aber bis auf "Geben Sie Ihrer Frau kein Geld mehr und bezahlen Sie auf keinen Fall die Spielschulden" und "Machen Sie Ihrer Frau die Konsequenzen Ihres Tuns klar" kam da auch nicht heraus. Leider mußte ich feststellen, daß auch meine Kräfte irgendwann zuende sind. Es geht jetzt hier nicht um mich, aber was kann ich tun, damit meine Frau erkennt, daß es ohne fremde Hilfe (Therapie) nicht geht.

  2. #2
    Yasin Gast

    Standard

    Hallo!

    Wahrscheinlich wird ernsthafte Hilfe erst dann möglich sein, wenn deine Frau selber erkennt das sie spielsüchtig ist. Niemand kann dir leider sagen, wann das ist!? Das was du tun kannst ist, dich nicht zu ihrem Spielball machen zu lassen. Du mußt einfach wissen, das ein(e) Spieler(in) immer auch das Spiel mit den Menschen beherscht. Das bedeutet, das sie dich so manipuliert und steuert, dass du letztlich doch das tust, was sie will. Du selber sagst, dass du deine Frau schon in der Spielhalle aufgesucht hast und das es hinterher zum Streit kam. Aber.....was hat es genutzt?????
    Sie weiß sehr genau, wie weit sie bei dir gehen kann und was sie letztlich tun oder sagen muß, damit du wieder Ruhe gibst. Wie gesagt, SIE beherscht dieses Spiel!

    Was kannst du tun???
    Zeige ihr klare Grenzen, sage ihr das du nicht länger bereit bist, diese Spielchen mit dir und ihre Zockerei weiter mitzumachen. Wichtigste Voraussetzung dafür ist allerdings, dass du wirklich konsequent in deinen Entscheidungen bist und vorallem auch bleibst !
    Ein Beispiel: Es nutzt dir nichts wenn du ihr sagst"....dann werde ich mich von dir trennen", und du es hinterher nicht tust. Beim nächsten Mal ist diese Drohung dann nämlich gegenstandslos für sie!

    Bei aller Hilfe die du deiner Frau zu Teil werden lassen möchtest, darfst du eines NICHT tun - dich selber aufgeben!
    DU BIST NICHT FÜR DAS TUN DEINER FRAU VERANTWORTLICH !
    Auch du hast ein Recht zu leben, selbst wenn es leider auch eine Trennung bedeuten kann.

    Achte darauf, dass dich diese Sucht nicht in den Ruin führt - körperlich, geistig und finanziell.

    Ich wünsche dir die nötige Kraft dazu.

    Gruß Yasin











  3. #3
    Uwe Gast

    Standard

    Hallo Yasin!
    Danke für Deine Hilfe. Ich leider bin nicht der einzige Leidtragende in dieser Misere. Wir haben zwei Kinder (beide aus der ersten Ehe meiner Frau) und ich liebe diese Kinder als wären es meine eigenen. Mit unserer Älteren (14) habe ich immer häufiger Diskussionen über mein Verhalten ihrer Mutter gegenüber. Manchmal wirft sie mir vor: "Wenn Du Mama das Geld zum Spielen geben würdest, dann müßte sie es sich nirgendwo leihen!" Das sind Vorwürfe, die mir unter die Haut gehen, zumal ich auch nicht weiß, was meine Frau ihr so erzählt: WARUM und WESWEGEN? Das ganze ist für einen erwachsenen, älteren Menschen schon nicht so einfach zu verstehen, wie schwer oder unmöglich muß es dann für ein Kind sein. Meine Frau hat jetzt zu allem Übel auch noch das Urlaubsgeld für meine Tochter und deren Freundinnen verzockt. Wie soll ich darauf reagieren? Bin der Meinung, daß meine Frau ihr diese Nachricht selbst sagen muß. Im Moment ist sie deswegen ziehmlich am Ende. Zum Thema Konsequenz muß ich sagen, daß es mir hierbei ziehmlich schwer fällt. Habe "leider" versucht die Kohle aufzutreiben. Ohne Erfolg! Auf der einen Seite tut es mir unendlich leid für die Kinder, an meinen Ruf darf ich auch nicht denken (Kenne die Eltern dieser Kinder auch schon ziehmlich lange). Andererseits, löse ich das Problem, dann habe ich es meiner Frau nur wieder einmal leicht gemacht und sie hat ein schweres Problem weniger um das sie sich kümmern muß.

  4. #4
    Yasin Gast

    Standard

    Hallo Uwe,
    ja damit hast du leider recht. Wenn du ihr wieder und wieder hilfst, z.B. das Geld tatsächlich auftreibst, dann machst du es ihr nur leicht. HELFEN tust du ihr damit leider nicht!
    Ich kann gut verstehen das dir die Kinder sehr leid tuen und du schon deshalb alles richten möchtest. Du mußt wissen, das ich selber ein Spieler (erst 3J. trocken) bin und selbst drei Kinder habe. Sie waren letztlich der Grund, warum ich diesen ganzen Mist (Lügen,Betrügen, Hintergehen usw.) nicht mehr ertragen konnte. Es ging mir zum Schluß nicht ums Geld, trotz einem enormen Schuldenberg. Vielleicht wäre es noch ein paar Jahre so weitergegangen? Aber die Blicke und Fragen meiner Jungs trafen mich jedesmal ins Herz.
    Vielleicht wäre es deshalb auch gut, wenn du deine Frau jetzt, bei dem anstehenden Problem, nicht mehr unterstützt und sie es alleine klären läßt. Sie muß diesem Druck einfach mal ausgesetzt werden und irgendwann spüren, das sie etwas falsch macht. Ich glaube das sich nur dann etwas ändern wird. Solange sie aber weiß, dass du sie da schon rausholst, wird sie immer wieder vor den Konsequenzen bzw. der Verantwortung weglaufen.
    Dieses Vorhaben hat aber auch sicher Nachteile für dich. So wird sie dir mit großer Wahrscheinlichkeit vorwerfen, dass du sie hängen gelassen hast und dir einreden wollen, das du nun Schuld bist, dass die Kinder nicht in den Urlaub können. Das wäre ein typisches Spielerverhalten! Ich möchte bestimmt nicht deine Frau schlechter machen als sie ist, denn ICH war mindestens genau so, bzw. SCHLIMMER!
    Die Auseinandersetzung mit deinem Sohn ist sicher schwer für dich, aber sie ist wirklich GUT und WICHTIG! Versuche ihm zu erklären, dass es keinen Sinn macht, seiner Mutter Geld zum Spielen zu geben. Selbst wenn du das tun würdest (was definitiv falsch wäre!), so würde sie sich trotzdem, wenn immer möglich, weiterhin Geld leihen. Einfach um eine eingebildete Sicherheit zu haben. So war auch mal meine Denkweise. Mit damals z.B. 1000 DM in der Tasche, hatte ich diese trügerische Sicherheit nicht verlieren zu können. Funktioniert hat es aber NIE !
    Vielleicht kannst du mit deinem Sohn zusammen nach möglichen Wegen suchen, so wie hier in diesem Forum. Vielleicht hat dein Sohn ganz andere Fragen und Ansichten als du und möchte sich an diesem Austausch beteiligen? Falls das so ist, dann ist er herzlich willkommen. Wenn er aber nichts davon wissen möchte (jedenfalls momentan), dann drücke ihn nicht. Ich glaube, das er schon ganz gut versteht woher das Problem wirklich kommt und ganz sicher tut es ihm unheimlich weh. Diese ganze beschi.... "SORRY" Suchtproblematik wirkt sich nun leider mal auf die ganze Familie aus. Das ist ja auch das Grausame daran.
    Mich würde wirklich interessieren, ob sich deine Frau wegen ihrer Sucht aus der vorherigen Beziehung gelöst hat. Ich kann mir nämlich kaum vorstellen, dass es erst in eurer Beziehung angefangen hat. Das sind natürlich wirklich private Fragen und ich verstehe gut, wenn du sie nicht beantworten würdest.
    Ich wünsche dir, dass du wirklich die Kraft hast, dieses Mal "hart" zu bleiben. Leider wirst du, der eigentlich nur alles in Ordnung bringen möchte, dem meisten Druck ausgesetzt sein. Du sollst aber wissen, das ich in Gedanken bei dir bin.
    Alles Gute und Gruß
    Yasin

  5. #5
    Yasin Gast

    Standard

    Hallo Uwe,

    ich habe einen fatalen Fehler gemacht - falsch gelesen! Natürlich handelt es sich um eure Tochter - sorry!

    Gruß Yasin

  6. #6
    Uwe Gast

    Standard

    Hallo Yasin,
    kein Problem mit dem "Verleser", ich wußte ja was Du meinst.
    Konnte gestern leider nicht antworten, war die ganze Zeit unterwegs.
    Du hast recht. Meine Frau fäng an unheimlichen Druck auf mich auszuüben. Ich nehm ihr das auch nicht besonders übel. Sehe das so, daß sie nur den eigenen Druck weitergibt, weil es für sie dann einfacher wird. (Sie geht den Weg des geringsten Widerstandes) Ist zwar unfair, das habe ich ihr auch gesagt, aber irgendwie kann ich das nachvollziehen.
    Habe meiner Frau vorgeschlagen, daß wir uns alle zusammensetzen und miteinander reden. Später dann auch mit den betroffenen Freundinnen und deren Eltern. Ich kann mir nicht vorstellen, daß diese Eltern ihren Kindern den Umgang mit unserer Tochter untersagen. Ich würde es jedenfalls nicht tun, denn SIE kann nun wahrlich nichts dafür.
    Dieser Vorschlag wurde, genau wie der einer Therapie (abmulant od. stationär), als unakzeptabel niedergeschlagen!! SIE IST NOCH LANGE NICHT SOWEIT!

    Sie hat mich gebeten, mit ihren Eltern wegen der Kohle zu sprechen. Ich habe zwar zugesagt, doch habe ich sie darauf hingewiesen, daß ich mit ihren Eltern dann auch über die Spielsucht reden werde und warum das Geld weg ist. Sie sagte, daß ihr das egal ist. Daß ihr so ziehmlich *ALLES* egal ist, Hauptsache das Geld ist rechtzeitig da. Wenn Ihre Eltern nicht in der finanziellen Lage dazu sind, dann würde sie ausziehen (mit den Kindern), weil sie dann bereit ist, Dinge zu tun, die ein Weiterleben mit mir nicht mehr möglich machen.
    Nachdem sie das gesagt hatte, habe ich nur noch darauf erwidern können, daß dies der teuerste Urlaub seien wird, den sie jemals gemacht hat oder vielleicht auch noch machen wird und wenn ihr die Zockerei so viel wichtiger ist als eine Familie, dann muß sie das tun.
    Eigentlich glaube ich nicht so recht daran. Halte es vielmehr für möglich, daß sie jetzt versucht alle Register zu ziehen. Andererseits sollte ich vielleicht mit dem schlimmsten rechnen, dann wird es mich im Ernstfall nicht ganz so aus den Schuhen hauen.
    Anfang der Woche ist "Stichtag", dann werde ich schlauer sein.

    Ich glaube nicht, daß Ihre erste Beziehung wegen der Spielsucht auseinandergegangen ist. Der Exmann verhält sich nicht gerade "väterlich" und verläßlich seinen Kindern gegenüber. Außerdem spielt meine Frau, nach eigenen Angaben, seit ca. 19 Jahren.

    Wünsche Dir einen tollen Tag und danke Dir für das Gefühl bei der ganzen Sch.... nicht allein zu sein.

    Gruß

    Uwe

  7. #7
    Yasin Gast

    Standard

    Hallo Uwe,

    auch ich denke dass sie jetzt alle Register zieht. Trotzdem ist es wirklich brutal und schwierig für dich, denn ohne wirklich etwas tun zu können, mußt du es ertragen. Sie wäre bereit Dinge zu tun, welche ein weiteres Zusammenleben mit dir unmöglich machen????
    Du hast völlig recht! Sie muß dann halt tun, was sie tun muß!
    Die Frage die ich aber stellen muß ist:" Was ist mit dir und wie kannst du das verarbeiten"?? Diese Aussage sagt doch unter anderem auch: Du bist etwas wert, wirst gebraucht und "geliebt", solange du funktionierst !!!!!!
    Was ist mit dem fühlenden Menschen in dir ?????

    Ich finde diese Situation wirklich schwierig und muß dir ehrlich gestehen, im Moment ratlos zu sein. Gerne würde ich dir einen guten Rat geben, aber ich habe keinen. Diese Situation wird weiter wachsen, daher ist momentan, aus meiner Sicht, kein Rat wirklich wirksam.
    Du bist aber ganz und gar nicht ALLEIN. Ich werde hier deinen weiteren Beiträgen folgen und wenn möglich auch etwas dazu schreiben.

    Ich wünsche dir sehr viel Kraft.

    Gruß Yasin

  8. #8
    Bine Gast

    Standard

    Hallo Uwe,
    habe gerade mit Interesse Deine Beiträge gelesen und möchte versuchen, Dir einen Rat zu geben.Zum einen denke ich, daß Eure Tochter alt genug ist, zu verstehen, daß ihre Mutter krank ist, und daß man ihr nicht helfen kann, indem man ihr Geld gibt, durch das sie noch tiefer in ihre Sucht rutscht.Wenn sie erfährt, daß das Urlaubsgeld weg ist, wird sie eventuell sowieso anders darüber denken, da es ja irgendwie "ihr" Geld war.Ich glaube, das einzige was Euch aus dieser vertrackten Situation heraushelfen kann, ist ein offenes Gespräch mit allen Beteiligten, notfalls eben ohne Deine Frau.Du kannst Deinen Ruf nicht verlieren, Du hast nichts falsches getan.Es ist nie verkehrt, mit offenen Karten zu spielen.Vielleicht findet ihr alle gemeinsam, gerade auch die Eltern der Freundinnen Deiner Tochter, eine Lösung für die Urlaubsgeschichte.Ich denke es ist wichtig, daß Du über die Abhängigkeit Deiner Frau sprichst, zumindest mit allen, die es betrifft und vor allem mit Freunden.Wenn sie welche sind werden sie mit mehr Verständnis reagieren, als Du für möglich hälst und Du hast damit mehr Halt und Unterstützung, die Du dringend nötig brauchst.Ignoriere die Drohungen Deiner Frau und bleibe fest auf dem eingeschlagenen Kurs, damit hilfst Du ihr am meisten.Ich spreche natürlich aus Erfahrung, mein Mann ist ebenfalls Spieler.Als ich mehr und mehr von Trennung sprach,hat er mir allen Ernstes gedroht, mir die Kinder wegzunehmen.Er war wirklich der Meinung, er würde das Sorgerecht bekommen.Es war zum Fürchten, aber ich blieb konsequent und habe ihn wirklich vor die Tür gesetzt.Das war im April, mittlerweile ist er seit 7 Wochen in stationärer Therapie und es geht ihm sehr gut.Wir können wieder normal miteinander reden und haben gute Chancen auf eine gemeinsame Zukunft.Unsere Kinder sind noch klein (5 und 2 Jahre) und haben nicht allzuviel mitbekommen.Eure Kinder sind ja schon viel älter, sprich immer wieder mit ihnen, ich denke sie brauchen dich, jemanden der für sie da ist, der verläßlich ist.Ihre Mutter kann das im Moment nicht leisten.Mach Deiner Frau aber klar, daß es eine Grenze gibt, die sie mit ihrem Verhalten überschreitet.Und mach Dir klar,daß Du diese Grenze aufrechterhalten mußt, den Kindern zuliebe, Deiner Gesundheit zuliebe und der Gesundheit Deiner Frau zuliebe.Leider bringt oft erst eine Trennung ein Umdenken in den Gang.
    Bin in Gedanken bei Dir und Deiner Familie und würde mich freuen, erneut von Dir zu lesen.
    Gruß, Bine

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