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Thema: Warum spielt man weiter, obwohl einem der Verstand sagt, daß es nicht klappen wird?

  1. #1
    Sabrina Gast

    Standard

    Was passiert im Kopf eines Süchtigen, wenn er spielt? Schaltet sich sein Gehirn auf eine gewisse Art und Weise ab??
    Jedesmal wenn ich spiele, nehme ich mir vorher vor, aufzuhören, sobald ich einen bstimmten Betrag gewonnen oder verloren habe...aber es klappt nicht. Ich spiele und spiele bis zum letzten Euro und gerate immer tiefer in ein Netz aus einem finanziellen Disaster und Lügen...
    und dabei müsste ich doch einfach nur aufhören - aber - warum kann ich nicht, obwohl ich es weiß und nach jedem Mal mich selbst nicht verstehe? Bin ich verrückt?
    Und warum spiele ich weiter wenn ich gewinne??? Warum spiele ich weiter, wenn ich doch schon 1000 Euro gewonnen habe und dieses Geld so gut nutzen könnte und das riesige Minus auf dem Konto ein bischen zu verringern? Geht es jemandem ähnlich??????

  2. #2
    Torsten Gast

    Standard Spielsucht

    Verrückt bist Du nicht,aber spielsüchtig.Und das ist eine Krankheit,die man behandeln kann.
    Ich bin selber auch betroffen und habe gleiches durchlebt.Spielen,bis das letzte Geld weg war.Leider habe ich erst spät erkannt,das ich Hilfe von Therapeuten brauche.Das ging bei mir von Arbeitslosigkeit über Beschaffungskriminalität bis hin zur U-Haft,nur um an Geld fürs Spielen zu kommen.
    Habe eine 11-wöchige stationäre Therapie gemacht.Dort ist mir auch klar geworden,das ich beim Spielen Dinge gesucht und bekommen habe,die ich sonst in meinem Leben nicht hatte.Ich hatte in der Spielhalle keine Sorgen,habe mich dort Wohl gefühlt,Probleme waren für die Zeit dort drin auch verschwunden.Es war eine gewohnte Umgebung,wo ich mich wohl gefühlt habe.Diese guten Gefühle wollte ich solange wie möglich aufrecht erhalten.Also habe ich so lange wie möglich gespielt,egal ob ich gewonnen hatte oder nicht.Denn das ich verliere auf Dauer wußte ich schon.Steht ja auch auf den Automaten.Dies ist mir aber erst in der Therapie bewußt geworden.Und so erging es den meisten,die ich dort kennengelernt habe.Und die Lügen war das schlimmste an der ganzen Sache.Diese Lügen,Ausreden und Gedanken,wie ich wieder an neues Geld komme und wie ich meine Schulden begleichen kann haben soviel Kraft gekostet,das keine Energie für etwas positives noch da war.Dabei gibt es so viele schöne Sachen im Leben die man genießen kann,wo man Spaß dran haben kann.
    Es gibt für alles eine Lösung.Laß es nicht so weit kommen,wie bei mir.
    Gruß Torsten

  3. #3
    udo Gast

    Standard mir ging es ähnlich

    hallo !!
    ich kenne diese gefühl. leider kamm es immer erst nach dem zocken.
    es da nur einen ausweg "therapie".
    aber du bist sehr weit wenn du schon so denkst.
    ein tip wende dich an die suchthilfe der caritas. die haben mir bis jetzt auch geholfen spielfrei zu sein ( 9 monate ).
    bei fragen stehe ich dir gerne zur verfügung.
    gruß udo

  4. #4
    Sabrina Gast

    Standard

    Hallo Udo!

    Du hastgeschrieben, daß Du seit 9 Monaten nicht mehr spielst. Was hast Du denn gespielt und hast Du manchmal noch das Bedürfnis wieder zu spielen oder den Gedanken daran?
    Ich habe auch über ein Jahr nicht gespielt un dachte ich hätte es geschafft -aber letztlich stimmte es nicht...

  5. #5
    Alex Gast

    Standard

    hi ihr leidensgenossen!!!
    ich glaube daß es jedem spieler so ergeht.gerade gestern habe ich mal wieder 1000 euro verzockt und wollte auch nicht mehr spielen.immer dieser zwang dorthin gehen zu müssen, es ist einfach furchtbar. da arbeitet man wie ein wilder und sobald man ein paar mark verfügen kann gehts ab
    ins casino. eigentlich sind wir ja alle doof aber diese verdammte sucht, das rollen der kugel das dich bis ins bett verfolgt es ist einfach zu stark. heute habe ich mir das letzte mal vorgenommen es alleine zu schaffen und wenns jetzt nicht klappt werde ich mich einer therapie unterziehen.so kann es aufjedenfall nicht weitergehen.

  6. #6
    udo Gast

    Standard

    hallo sabrina !!
    ich an automaten gezockt.
    warum ich so sicher bin das ich es geschaft habe!
    1. ich kann mit größeren und auch kleineren mengen geld jetzt endlich wieder umgehen.
    2. die gedanken ans zocken sind zwar noch ab und zu da aber ich habe in meiner frau einen menschen gefunden der ich meine gefühle erzähle und wir sprechen dann sofort drüber und der druck ist weg.
    3. die gruppentherapie und einzelgespräche sind für mich sehr wichtig und auch hilfreich.

  7. #7
    Matthias Gast

    Standard Inkonsequenz

    Ebend machte ich die Erfahrung wieder.
    Oh, ist das schlimm und schändlich wenn man immer wieder seine eigenen Regeln bricht und Gier und ähnliche negative Dinge in der Vordergrund lässt.
    Dann bleibt mir eigentlich nur noch ein trauriges Gefühl, wenn ich sehe, dass ich mich nicht in Fassung hielt und schnell und hoch gutes Geld verlor.

    Echte Niedergeschlagenheit oder Enttäuschung nach Spielverlusten darf man zunächst nie durch erneute Versuche die Verluste wiederzugewinnen zu verwischen suchen.
    Das muss man erst verarbeiten, denn man ist nach solchen persönlichem Fehler oft noch sehr negativ gestimmt.
    Aber es ist sicher über die Sache wächst Gras und Perspektive wird wieder gewonnen, auch im Spiel.

    Ich glaube jedoch, dass sich viele Leute diese furchtbare Qual hoher, leichtfertiger Geldverluste ersparen sollen.
    Denn auch die Konsequenz, welche man daraus später zieht ist kein leichtes Brot, bleibt schwer sich dran zu halten.

    Ich habe das hier auch geschrieben um mir diese Tatsache noch einmal vor Augen zu führen als guten Trost in meiner Situation. Meine Aussagen dürften euch sicher helfen.


  8. #8
    Thomas Gast

    Standard darum....

    einmal Zocker, immer Zocker, der Traum vom Endsieg (alles zurückgewinnen und noch viel mehr dazu) schleppt sich durchs ganze Leben, wenn Du einmal Freude am Spiel gefunden hast. Und manchmal läufts im Spiel ja auch gut bis sehr gut, nicht unbedingt an den sogenannten Unterhaltungsautomaten mit ihren berechenbaren Höchstgewinnen, sondern beim Spielen im Casino oder bei Pferdewetten. Dann ists superaufregend und die Welt ist phantastisch. Logisch, dass man dann Tags drauf wiederkommt - Erfolg macht halt süchtig.

    Natürlich lässt sich der Drang zum Zocken mindern. Man schütte sich mit viel Arbeit zu, schaffe sich ein intaktes Umfeld, so daß man nicht ständig die Flucht vor Frau und Kindern suchen muss, und lege sich andere zeitaufwendige Hobbies zu (PC, Fitnescenter etc.) Aber manchmal juckts den gemeinen Zocker halt doch....

    Grundsätzlich ist das nichts Schlimmes, rauchen tut man ja auch, obwohl es der Gesundheit schadet und Geld kostet. Problematisch ists erst dann, wenn man über seine Verhältnisse spielt, sprich, das Gewinnen versucht, obwohl man sich das Verlieren nicht leisten kann. Dann gerät man ruckzuck in eine Spirale aus sozialem Abstieg, Schulden und letztlich Kriminalität. Und dann muss man wohl einen Weg finden, damit aufzuhören. Gruppen können da evtl. helfen.


  9. #9
    meggi Gast

    Standard komm damit nicht klar

    Hallo,
    mein Freund ist "Spieler" . Am Anfang unserer Freundschaft hat er mir immer erzählt, daß er schon so viel gewonnen hätte und aus Spaß zockt. Verstanden habe ich das nie, denn die Athmosphäre im Casino und wenn es auch das teuerste ist, hat mir Angst gemacht. Ich selbst hatte noch nie viel Geld und jede Mark (oder nun Euro ) , die ich verlieren würde, ist für mich rausgeschmissenes Geld.
    So nach und nach habe ich erst verstanden, daß er damit ein Problem hat, anfangs habe ich noch viel Geld locker gemacht, aber nun kann und will ich nicht mehr.
    Jeden Monatsanfang fürchte ich aufs neue. Wir haben uns so gut verstanden und meine Hilfe ihn da rauszuholen war bis jetzt erfolglos. Im Gegenteil, heute mußte ich mir anhören, daß ich ihn nur unter Druck setze und er deshalb weiter spiele.
    Das Wort "Sucht" läßt er gar nicht an sich ran. Ich sei verrückt, alle anderen würden schließlich auch gewinnen, also auch er. Er müsse nur am richtigen Ort zum richtigen Zeitpunkt sein . Es ging sogar soweit, daß er sich am Roulette ein System überlegt hat zu gewinnen. Und wer sagts; er hat gewonnen. Viel Geld. Und aus Sucht am nächsten Tag alles, auch den kleinsten Cent wieder verloren.
    Finanziell geht bei ihm gar nichts mehr.
    Die Lügen machen mich kaputt. Über dieses Problem kann ich doch mit niemandem reden. Wie bekomme ich ihn dazu, daß er
    einsichtig wird.
    Ich liebe ihn und will ihm helfen. Habe aber 2 Kinder, die ich versorgen muss und kann es nicht zulassen, daß er auch noch mich in den Ruin treibt.
    Heute hat er mit Selbstmord gedroht, er sagt nur, daß wir beide eine unterschiedliche Denkweise hätten.
    Wie unterschiedlich ist die denn wirklich. Bin ich weltfremd? oder gar geizig?
    Habe ein schlechtes Gewissen ihm kein Geld zu geben, aber ich kann ihm kein Geld anvertrauen, denn bisher hat er es immer gleich verzockt .


  10. #10
    andreas Gast

    Standard Wir sind anders

    Ich bin Andreas, bin süchtiger Spieler.Ich habe die Erfahrung gemacht, daß das Problem Spielsucht nicht mit meinem Verstand zu lösen ist.Da ich für die Ausübung meiner Sucht viel Geld "beschaffen" mußte mißbrauchte ich meine Intelligenz, d.H. ich wurde kriminell!Meinen Verstand habe ich beim Spielen wie fast alles in meinem Leben auch verloren.Ich bin Verrückt,heißt nichts anderes als daß ich anders als andere Menschen bin (die kontrolliert spielen können).Wenn ich anders (Verrückt)bin, brauche ich einhe Krücke um mich bewegen zu können. Meine Krücke ist meine Selbsthilfegruppe, zu der ich seit 13 Jahren gehe.Adressen über die nächste SHG findest du im www.spielsucht.de unter entspechendem Link. Ich wünsche Dir viel Mut für die Spielfreiheit.
    Andreas

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