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Thema: Counter Strike bis die nerven reißen

  1. #1
    Tina Gast

    Standard

    Und weg war der mann den ich vor 2 jahren kennengelernt habe.er sitzt gleich nach der arbeit schon vor dem PC und alles um ihn herum ist egal geworden. Ansprechen darf ich ihn da auf garkeinen fall, weil ich dann schuld bin wenn er im Spiel abgeschossen wird. und er dann einen Tobsuchtsanfall bekommt. am Wochenende spielt er ungefähr 16 Stunden an einem tag. Wir machen nichtsmehr gemeinsam. wenn ich mit ihm schimpfe reißt er sich 2 tage zusammen und dann geht alles wieder von vorne los. wer kennt ähnliche Fälle ? mann oder PC rausschmeißen ?

  2. #2
    Jan Gast

    Standard

    War auch PC-süchtig. Habe zwar UT gespielt (ähnlich wie CounterStrike), aber in ähnlichen Ausmaßen wie Dein Freund. Meine damalige Freundin hat das ein Jahr mitgemacht, dann ging sie (im Nachhinein verständlich).

    Wenn Du Ihn ändern willst:
    1. Zeige Interesse am Spiel. Zeige Ihm, dass Du Ihn in Ansätzen verstehst (auch wenn es nicht so ist). Es geht nur darum wieder an Ihn ranzukommen. Denn: Druck auszuüben bringt gar nichts! Meine eigene Erfahrung.
    2. Wenn Du wieder Zugang zu Ihm hast, mach was nettes mit ihm (so ein richtiges Verwöhnwochenende). Ich weiss, dass er dass eigentlich mit Dir machen müsste, aber: es geht darum ihn wieder für das reale Leben zu interessieren. Danach stelle Deinem Freund die Frage, ob er sein reales (Privat-)Leben wirklich gegen die Vorzüge des irrealen Lebens wirlich komplett eintauschen will (aber bitte ohne Vorwurfston - ganz wichtig).

    Es geht darum Ihn aufzuwecken. Bei mir war es so, dass ich mein Privatleben für selbstverständlich und langweilig hielt und zuwenig Aufmerksamkeit von meiner Freundin bekam. Deswegen habe ich mich in die Welt des Ego-Shootens zurückgezogen. Konnte ich damals nicht erkennen, heute schon.

    Übrigens: Ich habe mit UT sofort aufgehört als sich meine Freundin von mir getrennt hat (hatte plötzlich kein Interesse mehr zu spielen, ernsthaft!). Ist kein Trost für Dich, ich weiss, sollte aber zeigen, dass jenes keine Spielsucht im herrkömmlichen Sinne ist (zumindest meiner Meinung nach).

    Gruss
    Jan

  3. #3
    Tina Gast

    Standard

    Lieber Jan
    Erstmal danke für Deine Antwort. Das ER keine Sucht im herkömmlichen sinne hat weiß ich auch. Sondern er versucht den erfolg den er im Berufsleben im moment noch nicht hat durch die abschüsse beim ballern zu kompensieren. zur zeit reißt er sich auch gerade mal wieder zusammen. aber wann hört das denn endlich auf das er sich endlich um das reale leben kümmert. Z.b. bankgeschäfte, Behördengänge. ....
    ich weiß auch das das nicht immer spaß macht, aber er ist 29
    jahre alt und sollte wissen das einem im leben nichts geschenkt wird. das kann ihm doch keinen spaß machen, wenn ich immer sagen muß , tu dies btu das.... ich bin doch nicht seine mutter. und glaube mir er bekommt sehr viel aufmerksamkeit. was hat deine freundin denn damals gegen das speilen getan und gesagt und wiealt bist du jetzt ??

  4. #4
    Marcus (Fachstellenteam) Gast

    Standard Interessante Antwort

    Hallo Jan,

    mit Interesse habe ich deine Antwort gelesen und fand Deine Vorschläge interessant, wie man aus Sich eines "PC-Süchtigen" mit der Situation umgehen sollte.

    Mich würde interessieren, wo Du den Unterschied zu den "normalen" Spielsüchtigen siehst, denn die Faktoren (z.B. langweilige bzw. inzwischen alltägliche Beziehung oder nicht gerade prickelndes Berufsleben) schildern auch Klienten, die zu uns in Beratung kommen und sich als Spielsüchtige betrachten.

    Ich fände es interessant, diesen Aspekt zu diskutieren.

    Grüsse aus Neuss,

    Marcus vom Fachstellenteam

  5. #5
    Jan Gast

    Standard

    @ Tina: das mit meiner freundin war eigentlich der klassiker. sie hat leider nicht das interesse aufgebracht, sich mit dem thema zu beschäftigen. sie hat anfangs sehr stark druck ausgeübt, was allerdings nicht erfolgreich war. nach drei monaten hat sie aufgegeben bzw. hat nichts mehr gesagt. ich dachte daher alles wäre ok.sie hat sich allerdings auch zurückgezogen und sich mehr mit ihrem bekanntenkreis beschäftigt (aus dem dann auch ihr neuer freund kam). wie gesagt: ich ahnte nichts bzw. wollte nichts ahnen/erkennen. aber danach habe ich realisiert, was für einen preis ich für diese scheiss spielerei bezahlt habe. war definitiv meine schuld. ich hoffe, dass dein freund nicht erst diese erfahrung machen muss.

    @marcus: der unterschied zwischen "PC-Sucht" (aber keine Online-Casinos) und echter spielsucht liegt darin, dass ein PC-Süchtiger zwar den pc auch als fluchtweg aus der realität nutzt, allerdings wesentlich schneller wieder in die realität zurückkehren kann. abgesehen davon sind die materiellen auswirkungen der pc-sucht eher begrenzt (t-dsl sei dank), beim echten spieler allerdings kann seine sucht massive auswirkungen auf seine materielle zukunft haben. die soziale isolation ist auch nicht die selbe, da der pc-süchtige seltenst seine mitmenschen betrügt/belügt, und der eigentliche suchtfaktor beim pc-spielen in der interaktion mit anderen spielern liegt. der klassische spielsüchtige ist meiner meinung nach eher autistisch veranlagt. oder wie sind eure erfahrungen?

    @marcus(ot): habt ihr eigentlich erfahrungen mit (ehemaligen) Black-Jack-Spielern, die sich im Card Counting probiert haben?

  6. #6
    Marcus (Fachstellenteam) Gast

    Standard

    Hallo Jan,

    ich finde Die Unterscheidungsmerkmale, welche Du genannt hast nachvollziehbar.
    In letzter Zeit hatten wir Klienten in unserer Beratungsstelle, die angaben, Probleme mit dem PC-Spielen zu haben. Die Schuldensituation war meist der deutlichste Unterschied zu unseren "klassischen" Klienten. Dennoch, Parallelen werden von den Betroffenen ganz klar beschrieben:
    die die ich kennengelernt habe, fanden sich sozial sehr isoliert, hatten in der Realität (d.h. der direkten Umgebung) nur noch sehr begrenzt Kontakte, was sie immer mehr in die virtuellen Welten der PC-Spiele rücken läßt.

    Die Rückkehr in die reale Welt fällt dabei nicht unbedingt leicht: ein Spieler beschrieb, daß es ihm schwerfällt, die Aggressivität und Kommandostruktur in einigen PC-Spielen nach Beendigung des Spiels abzulegen. Dies muß nicht bei jedem so sein, zeigt aber dass es durchaus schwer sein kann, in die Realität zurückzukehren.

    Zu deiner Frage: Black Jack-Spieler haben wir selten (derzeit keinen). Beschreibe mal, was du genau mit Card Counting meinst.

    Bis demnächst,
    Marcus

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