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Griechenland verbietet Computerspiele
Medium: Netzeitung
Datum: 04. 09. 2002

Kann Videospielen Verbrechen sein?
Die griechische Regierung hat sämtliche Videospiele vom Gameboy über PC-Games bis hin zum Handyspiel verboten. Jedem, der dagegen verstößt, drohen harte Strafen.

Wer in Griechenland mit einem Gameboy am Strand erwischt wird, riskiert künftig Strafe. Schon wer mit dem Mobiltelefon spielend am Hafen entdeckt wird, kann ins Gefängnis kommen. Seit Ende Juli gilt das griechische Gesetz Nummer 3037, das Spiele mit elektronischem Mechanismus und die Benutzung von Spiel-Software im öffentlichen und privatem Bereich verbietet. Das Gesetz ordnet hohe Strafen für das Spielen und bereits für den Besitz von elektronischen Spielen an.

Reaktion auf Glückspiel

Das Gesetz zum totalen Verbot jeglicher Computer- und Videospiele ist laut dem Bericht der griechischen Zeitung «Kathimerini» eine Reaktion auf das illegale Glücksspiel. Das hat sich dem Zugriff der Regierung bisher erfolgreich entzogen und führte dazu, dass die Regierung im Februar eingestehen musste, sie sei nicht in der Lage, illegales Glücksspiel von harmlosen Videospielen zu unterscheiden.

Jetzt ist die griechische Polizei aufgerufen, gegen jedes Spiel zu kämpfen und Verstöße gegen das neue Gesetz mit Geldbußen zwischen 5000 und 75.000 Euro und Haftstrafen von einem bis zu 12 Monaten zu ahnden.

Aufruf zum Protest

Internetcafés dürfen jedoch weiter betrieben werden, solange in ihnen nicht gespielt wird. Sollte allerdings ein Kunde beispielsweise beim Spielen von Online-Schach entdeckt werden, wird der Inhaber zur Rechenschaft gezogen und das Café geschlossen.

Die griechische Spielegemeinschaft reagiert auf das Gesetz mit einer Mischung aus Ungläubigkeit, Schock und Wut. Auf der website www.gameland.gr wurde ein Newsservice zu dem Verbot eingeführt sowie ein Protest-Aufruf. Der erste Fall wird bereits in der kommenden Woche vor Gericht verhandelt und die Spielecommunity plant Protestaktionen, sollte der Angeklagte verurteilt werden.

Kurzfristiger Kahlschlag

«Wir versuchen den Protest gegen dieses Gesetz zu organisieren» sagt Petros Tipis von der Spielefirma Reload Entertainment in Thessaloniki. Sein Unternehmen musste einen Spielwettbewerb abblasen, der für diese Woche anberaumt war. «Wenn die Anklage gegen den Gamer nächste Woche erfolgreich sein sollte», so Tipis, «wird die griechische Spiele-Industrie den Fall vor den europäischen Gerichtshof bringen.»

Das Gesetz, so Tipis gegenüber der britischen Newssite ZDNet, sei unfair und zu kurzfristig gedacht. Die Leute seien sehr beunruhigt, denn schließlich gilt es auch für die Spiele, die mit Windows mitgeliefert werden.

Für das Web ediert von Julia Niemann



Ist das nur weltfremd, oder endlich mal ne Regierung, die was unternimmt ?

Gute 24 h