Hallo Karin,

zunächst einmal finde ich es gut, dass du alle diese Fragen, die du hast hier stellst. Der Grundgedanke dieses Forums ist ja schließlich einen Informationsaustausch anzuregen. Wir sehen es auch nicht als Mühe an, alle diese Fragen zu beantworten, sondern hoffen, dass viele andere, die ebnfalls Fragen haben davon profitieren.

Wer entscheidet über das sogenannte Therapiesetting?

In der Regel versucht man, als Berater gemeinsam mit dem Betroffenen und seinen Angehörigen eine gemeinsame Lösung zu finden.

Es gibt einige Faktoren, die im Einzelfall eine stationäre Therapie notwendig machen:
z.B. wenn es ein betroffener Spieler nicht schafft, in seinem gewohnten Umfeld abstinent zu werden, wenn die Wohnung nicht mehr haltbar ist, wenn eine Arbeitslosigkeit vorliegt, wenn eine Krise auftritt.

Es gibt viele verschiedene Einflussgrößen, die die Wahl der Therapie beeinflussen können. Letztendlich ist es aber die Wahl des Betroffenen. Wir schriebn keinem vor, wie er sich behandeln lassen soll. Dies würde nicht funktionieren, da Therapie immer ein hohes Mass an Willen, Freiwilligkeit, Überzeugung (sog. Compliance) voraussetzt.

Ich denke im Falle deines Mannes würde mann ähnlich vorgehen. Man würde erts einmal schauen, ob eine Abstinenz im existierenden Umfeld erreicht werden kann.
Wenn dies nicht der Fall ist, kommt eine stationäre Therapie in Betracht.

Im Falle der Beratungsstelle Rüsselsheim ist es wohl so, dass hier keine ambulante Beratung (mit Gruppenangebot für Spieler) gewährleistet werden kann und aus diesem Grunde die Spieler lediglich in Kliniken vermittelt werden.

Falls du Bedenken hast, dass die Aussicht auf eine stationäre Vermittlung eine Therapieaufnahme deines Mannes generell gefährden würde kannst Du ja noch mal schreiben. Ich würde dann selbst man Rücksprache mit der Beratungsstelle in Frankfurt wegen eines möglichen Therapieplatzes halten.

Grüsse aus Neuss,

Marcus