Das Gefühl in meinem Bauch ist nicht neu.
Es ist ein Gemisch aus Traurigkiet, Wut, Angst und Verzweiflung.
Schon wieder ist es passiert. Ich habe mich selbst belogen, war Roulette spielen und habe gewusst, daß ich wieder verlieren würde. Ich habe es gewusst. Und trotzdem habe ich gespielt.
Einige Wochen ist es gut gegangen. Nicht, weil ich mich unter Kontrolle hatte, sonden weil ich kein Geld und mein Freund meine Geldkarte hatte. Wenn er sie nicht gehabt hätte, wäre ich die ganze Zeit über spielen gegangen. Aber so ging es nunmal nicht. Dann brauchte ich sie, habe ihm versprochen, daß ich nicht viel abhebe, nur soviel wie ich brauche, daß ich nicht spielen gehe und das ich sie ihm dann wiedergebe. Und er hat sie mir gegeben und hat mir geglaubt. Und ich habe mir sogar selbst geglaubt. Und dann bin ich auch nicht spielen gegangen. Zuerst nicht. Aber dann doch. Er hätte sie mir nicht geben dürfen. Aber deshalb kann ich ihm keinen Vorwurf machen, oder?! Jetzt ist das Geld weg, jetzt gibt es Rechnungen, die ich nicht bezahlen kann. Aber das ist nicht das Problem. Das Problem ist, das ich es nicht schaffe. Nicht allein. Das hat schon zu oft nicht geklappt. Zeitweise ja, aber nicht auf die Dauer. Irgendwann kommt dieses Kribbeln, dieser Wunsch zu spielen, nur ein bischen, nicht viel. Nicht viel verlieren. Aber dann verliere ich wieder - alles.
Gibt es die Möglichkeit vielleicht an einer Gesprächsrunde mit anderen Spielern teilzunehmen und sich auszutauschen, erstmal?
Für weiteres brauche ich noch Zeit. Ich weiß, daß eigentlich schon viel zu viel Zeit vergangen ist. Und es wird wohl auch noch einige Zeit in Anspruch nehmen, bis ich es schaffe, wenn ich es schaffe, davon los zu kommen...