Hallo


Verzeiht, dass ich es vorziehe anonym zu bleiben. Wie Ihr es Euch wahrscheinlich denken könnt, bin ich "leider" nicht durch Zufall auf diese Seiten geraten.

Ich habe mich ein wenig auf Euren Seiten durchgelesen, und finde die Vorschläge an für sich zwar gut, jedoch sind sie durchaus unrealistisch bzw. nicht "praktizierbar". Zumindest nicht für mich und meine Familie. Ich bin die Tochter eines Spielsüchtigen, der zudem ein notorischer Lügner ist.
Es handelt sich um meinen Vater. Ich bin quasi damit aufgewachsen. Er spielt schon seitdem ich denken kann. Unsere Familie ist vollkommen zersplittert. Wir streiten uns, können uns nicht ausstehen wenn wir zusammen sind, weil keiner des anderen Leid ertragen kann. Mir tut es jedesmal weh, wenn ich meine Mutter sehe und sprechen muß, es geht sogar soweit, dass ich Schuldgefühle bekomme, weil ich an ihrer Situation nichts ändern kann.
Mein Vater tut mir nicht mehr leid, denn dafür hat er uns sehr oft im Stich gelassen. Die Besuche des Gerichtsvollziehers sind zur Norm geworden. Spricht man meinen Vater darauf an, und bittet ihn aufzuhören, leugnet er überhaupt gespielt zu haben und fängt an uns zu beleidigen, und verläßt sofort das Haus. Er schnorrt uns (seine Kinder) sehr oft an, und wenn wir ihm nichts geben, finden die Beleidigungen wieder statt. Meine Mutter mischt sich dann nicht ein, weil sie sich entweder zuvor oder danach sich mit ihm auf die heftigste weise gestritten hat.
Ihr werdet jetzt bestimmt sagen, das ist normal, er leugnet es und so weiter. Toll, das hilft mir auch nicht weiter. Er ist seit über 20 Jahren der Spielsucht verfallen, und es wird schlimmer von Jahr zu Jahr. Ich wohne auch nicht mehr zuhause, jedoch lässt es mich immer noch nicht los. Es gibt keine Lösung für sowas, er wird es niemals als Spielsucht akzeptieren. Nach dieser beknackten Kindheit habe ich keine Lust noch mehr Verständnis für ihn aufzuzeigen. Denn ich kann nicht mehr!