Hi, martin. meine tochter hat mich gestern spontan angesprochen " papa stimmt es das du jetzt schon 3 monate nicht spielst, 3 monate hast du schon geschafft !" mit meinem entschluss mir hilfe zu suchen, habe ich mich nach schwerem ringen meinen kindern offenbart.für einen vater bzw. mutter der/die von seinen kindern in vielen punkten ja ob verdient oder nicht verdient bewundert wird, ein schwerer wirklich schmerzhafter weg. man muss aus meiner sicht zwingend seine wichtigsten bezugspersonen einbeziehen.man muss selbst die erkenntnis haben, das man ganz unten ist. geld ist für einen spieler wie mich immer nur bedeutsam gewesen, wenn jemand forderungen aufgemacht hat und dann auch nur in diesem augenblick. beim spielen waren "unsummen" nur mittel zum zweck. das spielen hat mich hybnotisiert,hat mich in diesem moment beherrscht, es gab keine probleme, kein problem kam an mich ran. keine erwartungen und verantwortungen die ich hatte oder die ich eingebildeter weise zu habe schien hat mich belastet oder eingeengt. ich habe gern gespielt, habe mir ganz gezielt diesen zustand gesucht.ich bin über die jahre ein anderer geworden. jemand der ich nicht wieder sein will. 3 monate ist nur ein kleiner anfang. aber es sind mehr als neunzig tage und nächte und ganz besonders morgende die es schon alleine wert sind weiter zu machen. meine kinder müssen es ähnlich empfinden, wie belastend muss es für sie gewesen sein, dass sie jetzt die tage mitzählen. die bemerkung meiner tochter hat mich stolz gemacht und gleichzeitig schwer bedrückt. Als ich meine mutter ansprach vor sechs monaten, lies sie dieses thema nicht an sich ran. nach dem motto " dies gabs in unserer familie noch nie ,das kann nicht sein, so schlimm wird es schon nicht sein".
martin seid , wenn der moment kommt offen. wenn euer sohn sich einmal alles von der seele reden wird, kann die lawine der gefühle und vorwürfe sowie anschuldigungen ob berechtigt oder unberechtigt, gewaltig sein. es kann sein das ihr das gefühl habt von dieser lawine erschlagen und verschüttet zu werden. geht nicht in eine verteidigungshaltung sondern last es erst mal setzen. euer sohn braucht euch nicht als geldgeber, sondern als eine "kontrolleinrichtung" der er sich unterwirft. ich habe mich was das spielen betrifft selbst der kontrolle meiner töchter unterworfen, ich habe meine entscheidungsfreiheit beim umgang mit geld soweit wie nur möglich abgegeben. ein zustand den ich noch vor wenigen wochen als "kastration" empfunden hätte. das geht nur wenn man es will. wenn man sich bewust wird das es so nicht weitergeht. das gefühl das es schön ist ohne spielen und die sicht auf sachen und werte die man zurückgewinnt kommt später. aber es geht schnell. genauso schnell wie die nächste versuchung der man widerstehen muss. das zum thema romane schreiben, aber martin es hilft auch mir, wenn ich mich mitteilen kann , insofern ist es auch etwas egoistich.
gruss an alle
Norbert