spielsucht

[ish]

Hallo
wenn du/ ihr das Forum regelmässig lest, dann seit ihr bestimmt auch über meine Beiträge gestolpert.
Auch ich habe mich entschlossen, die Sucht ohne Fachliche Unterstützung zu bezwingen.
Dies hatte ich schon mal ungefähr 4 Jahre lang geschafft, in dem ich eine Sucht (Automatenspielere) gegen eine andere Sport)getauscht hatte.

Nun zu dem hier ausgetauschten Thema, dass die EC karte abgegeben wurde, und ob dies sinnvoll war oder ist.

Meine Meinung als jemand, der bis Weihnachten 2002!! einen großen Rückfall hatte, und seitdem wieder trocken ist, ist die, dass die Karte abzugeben ein erster Schritt in die richtige Richtung war.
Denn wie auch bei einer körperlichen Abhängigkeit ( wie bei Heroin zb.) waren bei mir die ersten tage und Wochen die schlimmsten, denn da kreisten immer wieder die Gedanken an das Spiel, und ich bin mir sicher, wenn ich die Gelegenheit bekommen hätte Geld abzuholen ( 10-20€ waren für mich nie Grundlage in die Halle zu gehen..., dann hätte ich dieses glaube ich auch getan.
Daher kann ich dir / euch nur Recht geben, wenn ihr euch "unmündig" in Geldangelegenheiten seht, und die Kontrolle jemandem eures Vertrauens überlässt.

versteht mich bitte nicht falsch.
Denn wenn ihr nicht das Umfeld ( Freunde, Bekannte, Familie etc..) habt, dann besorgt ihr euch zwangslaüfig woanders das Geld um zu spielen, aber solange das Umfeld in Ordnung ist, ist dies ( in meinen Augen..) eine ernstzunehmende Alternative bzw. Hilfe.
Gruß
ISH

[andreas 23]

Habe deinen Beitrag gerade gelesen und bin froh das Du (fast) genauso denkst wie ich!

Ich bin auch gerade dabei meine Spielsucht gegen eine andere zu tauschen. Mein Bruder spielt Skater-Hockey in Bundesliga 2 und nimmt mich ab sofort jedesmal mit zum Training!
Das macht mir unwahrscheinlich viel Spass auch wenn ich noch lange nicht so gut bin wie die Kameraden.
Das lenkt mich aufjedenfall von meinen eigentlichen Problemen ab und ich habe wieder etwas neues worauf ich mich konzentrieren kann!
Ich habe mich dazu entschloßen weil ich früher schon mal in einer Hobby-Mannschaft aktiv mitgewirkt habe und parallel dazu noch 13 Jahre erfolgreich Fußball gespielt habe. (VFR 06 Neuss)

Das Umfeld wie Du schon gesagt hast ist wirklich wichtig um seine Ziele auch zu erreichen!
Natürlich kann ich Claus´ Beitrag verstehen wenn er sagt das er das Nicht-Spielen ohne SHG nie geschafft hätte. Für seinen Tip bin ich auch dankbar weil ich weiß das eine Therapie als letztes Mittel nicht ausgeschlossen werden kann und ich auch in eine gehen werde wenn ich merke, hey Du brauchst Fachliche Unterstützung weil sonst...

Habe gestern ja schon erwähnt das ich es bis dahin aber erst mal mit Unterstützung aus den eigenen Reihen (meiner Familie) probieren möchte!

Ich freue mich jedenfalls es schon mal vier Wochen geschafft zu haben wohl wissend das wenn ich meine EC-Karte hätte das wohl anders aussehen würde!

Danke für deinen Beitrag.

Meld Dich doch mal wie es Dir geht, vielleicht können wir uns ja ergänzen indem wir uns Tipps geben oder einfach nur miteinander reden.

Ciao Ish

Gruss Andreas

[Marcus (Fachstellenteam)]

Hallo Andreas,

ich möchte nur kurz auf deine Frage eingehen: Natürlich kannst du weiter hier schreiben.

Es gibt meines Erachtens keinen Königsweg, um mit dem Spielen aufzuhören. Von daher akzeptiere ich deine Entscheidung und freue mich, von deinen Erfolgen zu lesen.
Es ist denke ich auch für andere wichtig, zu sehen, dass es unterscheidliche Wege gibt, mit dem Spielen aufhören zu können.

Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg.
Gruss,

Marcus

[ish]

Hallo Andreas, Hallo an alle,

auch wenn ich es ähnlich wie Andreas sehe, bin ich mir doch bewusst, dass ich nicht das Problem an sich bekämpfe, sondern nur versuche dem Problem auszuweichen.
In meinem Fall eben mit der finanziellen Unmündigkeit, die mit der Ec karte anfängt.

Euch allen sollte klar sein, dass wenn der Partner diese Unmündigkeit klar umsetzt, dass ihr extrem viele Situationen haben werdet, die euch sehr sehr frustrieren werden. Es sei nur das beispiel erwähnt, ihr wollt eure Freundin/Frau mit etwas überraschen, und braucht Geld, und die Partnerin fragt euch wofür...wenn ihr dann darauf verzichtet ( ..weil ja die partnerin es so wollte...) reagiert ihr auch betroffen und "angefressen", weil ihr nicht die Gelegenheit bekommen habt sie zu überraschen.!

Dies ist nur ein beispiel, oder die Frage der partnerin, was man wofür bezahlt hat etc...
ich möchte euch nur sagen, dass, wenn ich nicht selbst den 100%-igen Willen hätte, ich schon längst gescheitert wäre!!!

Ich bin einerseits sehr froh, dass dies im Moment so gut bei mir funktioniert, andererseits habe ich auch Angst, was passiert wenn meine Frau mir wieder uneingeschränkt vertraut. Eigentlich möchte ich das, aber irgendwie auch nicht...!!
Nur ist mir heute bewusst, dass ich unendlich viel hätte erreichen können, wenn ich nicht soviel in die Spielhallen investiert hätte.

[norbert]

hi, ish ! du hast in vielem recht. aber ich kann sagen ,daß der frust über die starke kontrolle und die relative "entmündigung" ein geringer preis sind, den man zahlen muß, wenn es auch in dem moment entwürdigend erscheint. in der spielbank,im hinterzimmer oder vor dem automaten, wenn ich die kontrolle verloren habe über mich, war es auch mit meiner würde nicht weit her. wenn die lüge ,die entschuldigung, das suchen nach einer ausrede meine würde aufgefressen hat und ich innerlich nur noch auf dem zahnfleisch gekrochen bin, was in aller welt hatte ich noch zu verlieren. ich habe an selbstmord gedacht aber nicht an würde. wenn ich jetzt innerlich anecke beim thema kontrolle durch meine frau und über würde nachdenke habe ich sie durch meine momentane spielfreiheit ein kleines stück zurückgewonnen. ich bekomme jeden tag viel für die in letzter konsequenz freiwillige "unmündigkeit". gruss norbert.euch allen gute 24 stunden

[andreas23]

Hallo Ish und Marcus(Fachstellenteam)
Hallo an alle,

habe mich jetzt schon 14 tage hier nicht gemeldet!
Seit meinem letzten Beitrag vom 03.05.03 habe ich immer noch nicht gespielt!!!
Ich bin weiterhin daran am arbeiten das ich nicht spielen gehe indem ich weiterhin zum Skater-Hockey trainieren gehe und dort alles gebe, meine alten Freunde die ich auch durchs Spielen verloren habe besuche um meinen alten Freundeskreis wieder aufzubauen und um es endgültig zu ende zu bringen nicht mehr zu spielen!!
Meine Firma hat mir jetzt noch eine bessere Berufsposition in Aussicht gestellt in der ich ebenfalls alles geben werde.

Habe mich gestern (17.05.03) mit einem Sucht und Sozialberater in einem Kaffee getroffen und ihm meine derzeitige Situation geschildert.Wir haben uns gute 2 1/2 Stunden unterhalten und er hat mir dazu geraten mich in Psychologische-Behandlung zu begeben.

Da ich Fachmännische-Hilfe bis dato ja abgelehnt hatte, und der Meinung war das mir das nicht unbedingt hilft, habe ich mich nun doch dazu entschieden einen Psychologen aufzusuchen und mich in Behandlung zu begeben!!!

Ich denke da ich jetzt stabil bin und einen starken Willen habe meine Ziele zu erreichen sollte ich diese Chance nutzen. Ausserdem möchte ich die Ursache herausfinden wieso,weshalb,warum ich überhaupt mit dem Spielen angefangen habe!
Zudem glaube ich das ich es in einer Behandlung vielleicht einfacher haben werde mit meiner Krankheit fertig zu werden.

Deshalb wollte ich auch gleich die Gelegenheit nutzen um mal nachzufragen wer sich mit Spielkrankheit schon einmal in Psychologische-Behandlung begeben hat und mir einen guten Psychologen empfehlen kann???

Für Antworten wäre ich sehr dankbar!

gute 24 Stunden

Andreas

[kary]

Hallo Andreas,

in welchem Raum/Ort suchst Du denn nach einem Psychologen?
Im Rhein-Main-Gebiet könnte ich Dir evt. weiterhelfen.

Grüße
Kary

[erik76]

Hi Andreas,
Ich habe mit Spannung die Beiträge im Forum gelesen - und bis zum letzten von Dir (von gestern) ist mir ganz unwohl geworden. Denn: Meine eigene Erfahrung ist auch ganz klar, dass es LANGFRISTIG nicht weiter hilft, nur spielfrei zu leben (so glücklich einen das auch erstmal machen kann).

Kurz zu mir: Ich bin 26 und spiele nun seit 10 Jahren. Wir haben also im gleichen Alter angefangen. Mein Leidensweg ist zu lang, um ihn hier zu erzählen, ich bin aber einige Male auf dem Boden aufgeschlagen. Vor drei Jahren habe ich dann sogar eine stationäre Therapie gemacht und war elf Wochen in Bad Hersfeld. Mein großer Fehler war: Ich habe keine Nachsorge gemacht. In Bad Hersfeld wurden meine Probleme allenfalls angerissen, mehr nicht. Die Abstinenz war eine gute Grundlage, darauf aufzubauen. Ich war danach wieder an meinem Wohn- und Arbeitsort, auf der Insel Fehmarn. Selbsthilfe oder Therapie war dort natürlich schwer zu finden, ich hätte immer weit fahren müssen. Traurig und tragisch, dass ich diese Mühe nicht auf mich genommen habe.

Meine Spielfreiheit hat acht Monate gedauert, dann gab es den Rückfall, wenn auch nur schleichend. Eine zeitlang habe ich mir dann auch mit einer Kontoverwaltung durch einen Bekannten geholfen, aber eine Lösung auf Dauer war das natürlich nicht. Inzwischen bin ich wieder umgezogen, hatte einen neuen Arbeitsplatz, mehr Geld, weniger Kontrolle und habe mein Spielproblem wieder schön verdrängt. Bis es vor wenigen Monaten überhaupt nicht mehr weiter ging. Ich war mindestens wieder so "drauf", wie zu meinen schlimmsten Zeiten. Jetzt werde ich (wohl nächste Woche) eine zweite Therapie (auch stationär) antreten.

Als ich eben Deinen gestrigen Beitrag gelesen habe, war ich richtig erleichtert. Glückwunsch zu Deinem Entschluss, auf die Suche nach den Ursachen zu gehen! Ich hoffe und wünsche Dir, dass Du durchhältst.
Mit Therapeuten habe ich übrigens nicht so gute Erfahrungen gemacht, was aber nur heißen soll: Man muss eben den Richtigen finden - und auch dabei nicht gleich aufgeben. Sehr geholfen haben mir immer Selbsthilfegruppen. Allein schon, sich einmal pro Woche ein wenig mit sich selbst zu beschäftigen, tut enorm gut. Wenn dann da auch noch Menschen sitzen, die einem den Kopf waschen, sobald man anfängt, sich wieder irgendwo selbst zu belügen (und das tue ich verdammt oft), ist das natürlich grandios.

In diesem Sinne alles Gute weiterhin, hoffentlich hältst Du mich/uns auf dem Laufenden.

Erik

[andreas23]

Habe mich über eure Beiträge gefreut und muss euch erstmal
erzählen das ich nun schon 2 Monate nicht mehr gespielt habe.Es geht mir von Tag zu Tag besser.

Ich hatte mich ja mit dem Suchtberater getroffen um mich auf die Suche nach einem Psychologen zu begeben.
Deswegen wollte ich KARY auch gleich mal fragen wo denn im Rhein-Main-Gebiet?
Ich selber komme aus dem Neuss/Mönchengladbacher-raum und wollte wissen ob das bei mir in der nähe ist!
Würde mich sehr freuen wenn Du mir da weiterhelfen könntest!

Ich gehe weiterhin meinen Weg indem ich mir jedesmal aufs neue sage "DU GEHST NICHT ZOCKEN".
Ich hatte in einem meiner ersten Beiträge auch erwähnt das meine Wohnung nen Anstrich gebrauchen könnte.Dieses Ziel habe ich hoffentlich mitte Juli erreicht da ich da Urlaub habe und meine Planungen realisieren möchte!

Ich glaub das wars erstmal für´s erste, melde mich wieder wenn ich erneut die Möglichkeit habe ins Internet zu gehen. Da ich ja keinen eigenen PC besitze, habe ich immer nur dann die Chance euch zu antworten wenn ich meinen besten Freund mal wieder besuchen gehe.(deshalb dauert das immer so lange bis ich euch antworte) Danke für euer Verständnis.
Würde mich freuen mal wieder von euch zu hören um zu wissen wie es denn bei euch momentan so aussieht!

gute 24 Stunden
Andreas

[Kary]

es freut mich sehr zu lesen, dass Du schon zwei Monate spielfrei bist. Glückwunsch!!!
Ich glaube zwischen Neuss und Mainz/Wiesbaden liegen so ca. 200 km, sodass es wenig Sinn macht, Dir einen Therapeuten hier aus der Gegend zu empfehlen. Schade, dass ich Dir diesbezüglich dann leider doch nicht weiterhelfen kann. Aber Marcus (Fachstellenleiter)müßte Dir doch sicher helfen können. Außerdem haben die Hausärzte Listen von Therapeuten in Deiner Umgebung. Ich würde dort mal nachfragen.
Finde es gut, dass Du Dir Ziele setzt. Ich habe auch gerade kürzlich einen Teil unserer Wohnung renoviert und bin ganz happy mit der umgebauten Küche. Das gibt mir ein gutes Gefühl etwas sinnvolles gemacht zu haben, gerade jetzt, wo ich seit einigen Monaten arbeitslos bin und schnell auf dumme Gedanken komme. Da hilft es mir auch sehr Ziele zu haben und zu verwirklichen.

Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg und meld Dich mal wieder,
Grüßli Kary