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Thema: Pure Verzweiflung

  1. #21
    justus Gast

    Standard You are still everywhere around me

    Und immer fort und weiter fort
    drängt mich das Gefühl,
    daß ich mich so wie ich jetzt bin
    nicht mehr haben will.
    Drum laßt mich fliegen - sterben will ich!


    das spielen gehört sicherlich zu den stärksten süchten überhaupt, wenn es nicht die stärkste psychsische abhängigkeit überhaupt schafft, ich weiss es nicht. ich war nie kokainabhängig oder nahm gar heroin, wobei man dieses ja gar nicht in die gleiche klasse zählen darf.
    ich kann mir aber gar nichts schlimmeres vorstellen und glaubt mir, wer in in 2 1/2 Jahren 50000€ an normalen Spielautomaten verspielt und erst 22 ist,weiss wovon er redet.
    aber was soll.aus finanziellen Gründen muss ich erst grade diesen auf Raten gekauften Computer verkaufen, da meine Mutter auf gar keinen Fall merken darf, das ich wieder soviel Geld verspielt habe. Ich habe sie zu einer alkoholikerin gemacht.
    ich will nicht mehr spielen, obwohl, und das ist das paradoxe, das krankhafte, krankmachende, grauenerregende gefühl, ich nicht weiss, ob ich das will oder nicht.
    eigentlich spürt man ja, ob man das wirklich will oder nicht, ein spieler verliert dieses gefühl anscheind.


    Sagt mir, was muss passieren, damit ich das Gefühl des Wollens wieder bekomme? WAS?


    und noch eines, und zwar mein lieblingsspruch ( ich weiss,dass das alles sehr pathetisch klingt):

    Diejenigen, die sich umbringen, sind keine echten Spieler, denn wer so weit die Hoffnung verliert, wird es nie zum echten Spieler bringen.


    Das hält mich am Leben. Ist das nicht albern?

  2. #22
    claus Gast

    Standard Sagt mir, was muss passieren, damit ich das Gefühl des Wollens wieder bekomme? WAS?

    hallo justus,
    einer sagte mal im Meeting über das wollen:
    "Man muß wollen, wollen"

    Es kommt nicht so sehr darauf an, was ich will. Das Funktioniert ja eh nicht mehr mit meinem Willen, wenn ich krankhaft spiele, sondern es ist die Frage: "Ob ich noch kann"!
    Die Anonymen haben in ihren Texten den Lösungsansatz:

    "Wir haben gelernt, dass jeder von uns sich selbst in aller Ehrlichkeit eingestehen muß, ein süchtiger Spieler zu sein. Das ist der erste Schritt zur Genesung."

    Also wenn ich genesen will, muss ich lediglich bereit sein vor dem Spielen zu kapitulieren immer wieder.


  3. #23
    norbert Gast

    Standard an justus

    was deine gedanken an selbstmord angeht, so sind die grauenerregend. mir aber nicht fremd. wer den risikoknopf drückt, erhofft sich eine geringe chance und ein prickelndes
    gefühl. wer in den abgrund springt oder den abzug drückt, hat vielleicht ein kurzes prickelndes gefühl, aber mit sicherheit keine chance.gruss norbert

  4. #24
    Daria Gast

    Standard Ich denke zu wissen, was Du meinst

    Hallo Justus,

    ich glaube Du mußt sehr verzweifelt sein - Du bist auf der Reise - auf der Suche nach jemandem der WIRKLICH versteht, was sich in Dir abspielt! Denn Dein wahres Leid treibt nicht einfach so an der Oberfläche - des ist ganz tief begraben in Deiner Seele - und macht Dich nach und nach kaputt - und das - obwohl Du so viele Perspektiven im Leben hättest....

    Glaube mir - ich kenne dieses Gefühl!

    Sag mir - wann hast Du das letzte Mal gespielt ? Ich bin schon einige Zeit spielfrei - keine Ahnung wie lange - ich habe die Tage nicht gezählt. Was ich jedoch feststelle ist - dass es mir von Tag zu Tag besser geht - mir fällt es jeden Tag leichter den normalen Alltag zu meistern - ich werde wieder zu einem Menschen. Anders ist es, wenn ich spiele - da gibt es unterschiedliche Stufen - die schlimmste ist der "Vollrausch" - jene Tage wo ich unsagbar viel Kohle verliere und ich nicht mehr Herr meiner Sinne bin. In jenen Phasen bin ich nicht mehr von dieser Welt - bin geistig völlig weggetreten - und kriege die einfachsten Dinge nicht fertig. Alles dreht sich nur um's Geld - wieviele Tage hat noch der Monat - was kann ich diesem Monat mal wieder nicht bezahlen - wo könnte es Probleme geben - ich geh nicht mehr ans Telefon - der tägliche Gang zum Briefkasten wird zum Höllentrip...und so geht es Monat für Monat.

    Wie schon erwähnt - Spielen ist für mich die pure Quälerei - es geht mir totel dreckig - und wenn ich gewinne - empfinde ich absolut nichts....

    Jeder "normale" Mensche würde jetzt den Spruch raushauen "Warum spielst Du dann!? Hä !?" - weil es eben mein Ziel ist - zu leiden - irgend etwas in mir schreit danach - der Schrei nach Selbstvernichtung...echt pervers - oder !?

    Ich glaube ganz fest das es Schicksal war - das vor 14 Monaten meine Tochter geboren wurde - denn ohne sie wäre ich schon jämmerlich verreckt - ich hätte mir bedingunglos den Todesstoß gegeben - nein, nicht etwa durch Selbstmord - sondern durch das Spiel mich selbst zu verstören...

  5. #25
    norbert Gast

    Standard an justus II

    die chance spielfrei zu bleiben ist weitaus höher,als die am automaten oder sonstwo wirklich etwas zu gewinnen. bist du im moment in der lage die morgenröte zu genießen ? Siehst du noch die lachfalten im gesicht deines gegenüber ? bist du in der lage solche wahrnehmungen noch selbst zu machen oder ziehst du dir wie es sein könnte nur aus deinen erinnerungen und aus büchern ? kannst du bücher noch in ruhe genießen ? diese dinge , so gering sie erscheinen mögen, sind es wert daß man sie bewahrt,zurückgewinnt und in zukunft erleben darf. der eine atemzug voller genuß und befriedigung in dem man scheinbar abhebt ist die anstrengung allein schon wert. und dieser moment kommt so schnell zurück wie man ihn verloren hat. die zahl dieser momente wächst mit dem abstand zum letzten spiel. probiere es aus. allen gute 24 stunden. gruss norbert

  6. #26
    Daria Gast

    Standard

    Hallo Norbert - hallo Justus,

    genau das ist der Punkt - wenn man spielt nimmt man nicht mehr am realen Leben teil - denn man benötigt die gesamte Kraft - alle Gedanken - um dieses verdammt schlechte Gefühl los zu werden. Man lebt in der Illusion sich wieder besser zu fühlen, wenn man erneut spielen geht. Nur noch dieses eine Mal - heute werde ich gewinnen und dann kann ich dieses verdammte Kapitel mit einem guten Gefühl abschließen!

    Doch das ist die blanke Lüge - und das weißt Du! Ich weiß es auch - dennoch kann es mir jeden Tag wieder passieren...

  7. #27
    justus Gast

    Standard

    ihr habt den nagel auf den kopf getroffen.

    es ist dieses "Sichselbstbelügen", dieses ohnmächtige.
    nur spieler verstehen was du meinst daria, wenn du davon sprichst, das man immer wieder soviel kraft aufbringen muss alles zu verdrängen. und die schatten wachsen.
    man hat bei allem ein schlechtes gewissen und ich erwarte von niemandem das man mir vertraut, ich kann es ja selbst nicht. man hat keinen stolz, keine würde und keine integrität. das schlimme ist, nach aussen kann ich das sogar ziemlich gut verbergen. aber vor mir selbst, da ekel ich mich. und so wird alles zu einer farce.
    erst wenn man spielfrei ist, und es auch bleiben kann, ohne zweifel und angst vor einem rückfall, sondern mit mut und vertrauen, dann kann man das leben wieder geniessen, weil man zu sich stehen kann.
    davon bin ich noch sehr weit entfernt, aber ich habe schon einen plan und die ersten schritte leite ich morgen ein.
    nur was ich nicht machen werde ist, zu einer selbsthilfegruppe zu gehen...

  8. #28
    norbert Gast

    Standard

    hallo justus, erstens ,die angst vor dem rückfall bleibt und dies ist gut so. zweitens, eine selbsthilfegruppe potenziert die so schon geringe chance es zu schaffen. gruß norbert

  9. #29
    Daria Gast

    Standard Ich verstehe Dich !

    Hallo Justus,

    ich sehe schon wir haben da ähnliche Erfahrungen gemacht! Dieses Gefühl nimmt Dich komplett ein - und zieht Dich Tag für Tag in den Abgrund...

    Ich finde es gut - dass Du Deinen eigenen Weg gehen willst - so lange, wie Du hoffentlich keinen Blödsinn im Kopf hast (Du weist schon, was ich meine !?)! Auch das mit der Selbsthilfegruppe kann ich nachvollziehen - auch wenn Dir alle prophezein, dass Deine Change spielfrei zu werden gleich null ist. Ich glaube nicht daran - denn jeder Mensch ist anders - und jeder muß seinen eigenen Weg gehen. Nur Du allein kennst Dich am aller besten! Versuche Dein Glück - ich wünsche Dir ganz viel Kraft dafür!

  10. #30
    norbert Gast

    Standard justus/daria

    Ja jeder mensch ist anders , aber was ist von der sozialen komponente übrig wenn man süchtiger spieler ist. diese soziale komponent ist ein wesentliches merkmal des menschseins. das schwelgen im besonderssein, die hervorhebung der eigenen einzigartigkeit, der ekel verbunden mit selbstmitleid und narzistischer betrachtung, glaubt ihr wirklich das euch das hilft. eine therapie die alle schattierungen euerer persönlichkeit einbezieht, berücksichtigt wird es kaum geben. macht es euch nicht so kompliziert. die kompliziertheit auszuloten,sich in ihr zu verstricken, kann dazuführen diese lebenssituation als ausweglos anzusehen.dies raubt unnötig kraft. vereinfacht es, bringt es auf die primitivste formel, erarbeitet euch simple verhaltensweisen. am ende ist jeder spieler gleich in seiner krankheit. die kompliziertheit der eigenen persönlichkeit als alibi für einen rückfall- spätestens da hat man seine besonderheit verloren, weil dies gab es sicher schon hunderttausendfach. nehmt euch meinetwegen 4 besuche einer gruppe vor um verhaltensweisen,-regel kennenzulernen. probiert euch daran zuhalten und dann bleibt der gruppe einfach fern wenn ihr wollt, keiner wird euch zwingen. aber die einfachsten und am primitivsten klingenden tipps sind die besten. gruß norbert.allen gute 24 stunden

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