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Thema: Spiele mich um den Verstand

  1. #21
    Kary Gast

    Standard Hallo spy,

    GA heißt Gamblers anonymous, die anonymen Spieler.
    Warum hast Du Angst dorthin zu gehen? Dort sind Menschen, die alle das Schicksal teilen Spieler zu sein und die über ihre Schwierigkeiten miteinander sprechen. So wie hier, nur dass man dem Mensch in die Augen sehen kann oder direkten Kontakt pflegen kann. Das hat doch einige Vorteile gegenüber der Anonymität des Forums. Und Selbsthilfe heißt ja auch nichts anderes, als dass Du dort übst Dir selbst zu helfen, also genau das was Du erkannt hast. Es ist jedoch um einiges leichter das gemeinsam mit anderen zu tun und nicht zuhause allein im Kämmerlein am PC. Oft steckt hinter der Spielsucht ja auch eine Kommunikations- oder Beziehnugsstörung, d.h. es ist eine emotionale Krankheit und wie willst Du lernen mit Menschen auszukommen, wenn Du allein zuhause rumhängst? Da wo die Angst ist, ist der Weg. Geh doch einfach ein paarmal hin und wenn es nicht Dein Fall ist, zwingt Dich ja keiner es auch weiterhin zu tun, aber im "Kampf" gegen die Sucht, solltest Du alle Möglichkeiten nutzen und es wenigstens probieren bevor Du dir ein Urteil bildest. Es tut so gut sich mit Menschen auszutauschen, die ähnliches erlebt haben und erleben. Und es sind wirklich alle sehr liebenswerte Menschen.

    Viele Grüße
    Kary

  2. #22
    Andrea Gast

    Standard nochmal hallo

    @spy und Dieter
    - erstmal zu mir: ich bin 33, aber deshalb auch nicht erfahrener... :-) Habe mit Spielsucht auch erst zu tun, seid ich meinen Freund habe und das ist jetzt fast ein Jahr.
    Aber, und damit direkt für Spy: Das Reden war meine wichtigste Hilfe. Jemand der nicht spielt wird sowieso nie 100% verstehen, wie man süchtig werden kann und deshalb ist es wichtig, das der Spieler offen redet. Nur so kann ich wenigstens ansatzweise verstehen, was in dem Spieler (meinem Freund) vorgeht.
    Meinst du nicht, Spy, das deine Frau nicht schon lange was merkt? Meistens sind es die Angehörigen, denen viel früher aufgeht, was los ist. Du verlierst doch dein Gesicht nicht, wenn du mit ihr redest.
    Meine erste Reaktion war natürlich das ich geschockt war. Aber dann haben wir angefangen zu reden und ich habe total viel gefragt. Ich hab auch wirklich ruhige und gute Antworten gekriegt. Ist uns beiden schwer gefallen, aber es hat gewirkt.
    Mein Freund spielt jetzt 9 Monate nicht mehr (andere kriegen in der Zeit ein Kind.... :-) ) und ist vielleicht weiter, aber er hat auch mal angefangen.
    Aber geh in eine Gruppe für dich, nicht für deine Frau! Du must wollen.... Und du must dir nicht vorher was beweisen, eine Gruppe akzeptiert dich auch, wenn du ganz frisch anfängst aufzuhören.

    Andrea

  3. #23
    spy Gast

    Standard hallo kary

    hallo kary ich habe zwei bekannten kreise (zocker und nicht zocker ) wohlgemerkt bekanntenkreise nicht freunde . ich könnte mir übehaupt nicht vorstellen mit leuten die nicht spielen uber meine sucht zu reden ( eingeschlossen meiner frau ) wenn ich es neutral betrachte kann ich es selber nicht nachvollziehen das ich spielen gegangen bin .ich habe wunderschöne tage ( draussen tolles wetter meine frau war zuhause kinder nach 12 uhr auch ) von 9 uhr morgens bis 1 uhr nachts in der halle verbracht .als ich draussen war konnte ich selbst es nicht verstehen .1000 euro waren weg plus die zeit wenn selbst ich es nicht verstehen kann wie soll es erst jemanden verstehen der keinen bezug dazu hat . mit den leuten aus der spielo habe ich den kontackt momentan komplett eingestellt da ich gemerckt habe das mich das nicht vom spielen abbringt sondern mich nur in versuchung bringt . ich habe mir bereits ein paar addressen von selbsthilfegruppen in der umgebung angeschaut was jedoch für mich überhaupt nicht in frage kommt ist in eine selbshilfegruppe in meiner stadt zu gehen . es liegt vieleicht daran das ich mich sehr dafür schäme mich als zocker zu erkennen zu geben. würde gern mehr über dich erfahren und wäre froh wenn wir in kontack bleiben könnten .gruß spy ps danke für GA

  4. #24
    spy Gast

    Standard hallo andrea

    dank dir für deine ratschläge ,ich habe mir jedoch in meinem leben immer kleine ziele gesetzt die ich versuche so schnell wie möglich umzusetzen . das ziel mit meiner frau darüber zu reden ist für mich eins der letzten . (falls ich überhaupt mit ihr darüber reden werde ) natürlich hat meine frau mitbekommen das ich in die spielo gehe aber sie denkt ich würde dort nur billiard spielen . ich freue mich sehr für euch das dein freund bereits 9 monate spielfrei ist und wünsche euch das ihr das zusammen in den griff bekommt. gruß spy

  5. #25
    spy Gast

    Standard hey dieter

    hallo dieter bitte meld dich mal wieder würde mich freuen was von dir zu hören . gruß spy

  6. #26
    dieter Gast

    Standard SHG

    hallo spy,

    war auch schonmal bei ein shg . fand ich nicht so prickelnd. aber ein versuch kann sicherlich nicht schaden, es gibt bestimmt einige den es hilft.
    dieter

  7. #27
    dieter Gast

    Standard forum vielleicht auch gefahr

    guten abend leute,

    habe festgestellt das dies forum auch eine gefahr darstellt. es hat mich eben dazu getrieben nach inline casions zu suchen und hab doch glatt versucht die software downzuloaden . gott sei dank hat es nicht geklappt. wollte ich nur mal anmerken. jaja ich weiß jeder ist selbst dafür verantwortlich

  8. #28
    Andrea Gast

    Standard @Dieter

    Hallo Dieter,
    manchmal ist es ja doch gut, wenn die Technik nicht funktioniert, aber was wäre passiert, wenn du den Download geschafft hättest???
    Was hat dich auf die Idee gebracht?
    Gruß Andrea

  9. #29
    Andrea Gast

    Standard @spy

    Hallo Spy,
    ich bin Angehörige wie du weist und ich rede / schreibe natürlich aus meiner Sicht.
    Bist du wirklich sicher, das deine Frau nicht was ahnt? Sie wird sicher auch gemerkt haben, das du nicht nur Billiard spielst.
    Ich finde wenn du hilfe in Anspruch nehmen willst, dann solltest du mit ihr reden. Versteh mich nicht falsch, ich will dich nicht zwingen! Aber da ihr verheiratet seit liebt deine Frau dich doch bestimmt. Wer weis was sie für Gedanken hat, wenn du so oft weg bist! Und wie soll sie dich unterstützen, wenn du sie ausschließt!?
    Wenn ich ehrlich bin, ich glaube, das sollte der erste Schritt sein - reden mit deiner Frau und engen Freunden. Das ist aus meiner Sicht der kleinste Schritt, die anderen werden dann folgen.
    Ablehnung wirst du besonders von deiner Frau nicht kriegen.
    Oder hast du Angst, das sie dich dann unter Druck setzen könnte?

    Andrea

  10. #30
    Kary Gast

    Standard Hallo spy,

    ich kann gut verstehen, wie schwer es Dir fällt Dich zu öffnen und als Spieler zu outen. Ich glaube kaum, dass Dein enger Familien- oder Freundeskreis nicht ahnt, dass da was nicht stimmt. Ich habe auch lange geglaubt das verheimlichen zu können, aber die Menschen um mich herum haben natürlich gewußt, dass bei mir was nicht in Ordnung ist. Nur was, das konnten sie nicht wissen und waren letztlich doch alle erleichtert, als das Schweigen endlich gebrochen wurde. Nach anfänglichem Schock, haben sie mich dann aber doch unterstützt und für mich war es wichtig, dass die anderen Bescheid wußten, denn so wurde ein Rückfall für mich umso schwerwiegender, weil ich nichts mehr verstecken konnte und von mir natürlich Rechenschaft erwartet wurde. Das hat mich nicht vom Spielen abgehalten und ich hatte noch einige Rückfälle, aber ich konnte das Spielen nicht mehr so "genießen", hatte ich mir die Tür nach hinten doch selber zugeschlagen. Meine Familie hat mich nur dann unterstützt, wenn sie merkten, dass ich auch bereit war etwas an mir zu ändern und haben mir den Zugang zu Geld erschwert, sobald sie merkten, dass ich wieder drauf war. Einerseits war das furchtbar für mich, kam es doch einer permanenten Kontrolle gleich, andererseits wurde mir so auch ein Riegel vorgeschoben und ich konnte wenigstens tageweise Abstand gewinnen und wieder das echte Leben in Ansätzen spüren.
    Ich selbst bin Spielerin, 38 Jahre alt, habe mit etwa 20 Jahren angefangen exzessiv zu spielen. Ein damaliger Freund hat mich in die "Szene" gebracht, er ging, mir blieb das Spielen. Als ich mit 24 Jahren schwanger wurde und es mir körperlich sehr schlecht ging, habe ich angefangen mir Gedanken darüber zu machen wie es nun weitergehen soll. Ich ging wiederwillig zu einem Therapeuten, aber ich spielte weiter. Der Therapeut war überfordert und meinte, er könne mir nicht helfen. Drei Jahre bin ich von einem zum nächsten gerannt, um mir Hilfe zu holen, aber ich spielte weiter. Dann fand ich eine nette Familientherapeutin, die mir sagte, es gäbe auch Selbsthilfegruppen und da ich zu dem Zeitpunkt echt am Ende und ratlos war, ging ich hin. Über 10 Jahre bin ich regelmäßig in die Gruppe gegangen und die Abstände zwischen den Rückfällen wurden größer. Die längste spielfreie Zeit dauerte fast 4 Jahre. In den letzten 6 Jahren war ich den Sommer über spielfrei, doch kam der Winter, zog es mich wieder weg. Eine sogenannte Sommerschwalbe. So auch im letzten Winter, mein letzter Rückfall liegt also erst ein paar Monate zurück. Und da fing ich an etwas zu begreifen: Ich hatte mich weiterentwickelt und die Gruppe war immer noch dieselbe geblieben, wenn auch mit anderen Gesichtern. Und ich fing an mich ernsthaft mit mir auseinanderzusetzen, nach anderen Wegen zu suchen. Ich hatte mich hinter den Gruppenweisheiten versteckt und aufgehört selbst nachzudenken. Irgendwie war auch ich stehengeblieben und schaffe es jetzt erst langsam an anderen Stellen fündig zu werden. Es geht mir gut, aber ob ich über den Berg bin, keine Ahnung. Manchmal befürchte ich, dass man das nie ist und ich immer wachsam bleiben muß. Das ist sehr anstrengend so bewußt zu leben und an manchen Tagen zweifle ich. Aber ich weiß, dass diese Tage vorbeigehen und am nächsten Tag alles in einem anderen Licht erscheint. Und ich weiß, dass nichts so schlimm ist, wie nach einem abgezockten Tag aus der Spielhalle zu kommen, gegen eine harte Wand der Realität zu prallen und zu merken, dass sich nichts geändert hat, alle Probleme die gleichen sind und noch ein paar neue hinzugekommen sind. Ich möchte dieses elende Gefühl niemals vergessen, denn es hält mich jeden Tag aufs neue davon ab, wieder spielen zu gehen. Und ich hoffe, dass sich noch viele 24 Stunden aneinanderreihen und ich auch den Winter wieder überstehen werde.
    Wenn Du noch was wissen möchtest, frag einfach. Ich glaub für heute ist's genug. Wir können gerne in Kontakt bleiben.

    Liebe Grüße
    Kary

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