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Thema: Ich habe Angst

  1. #1
    Kerstin Gast

    Standard

    Hallo

    ich bin zum erstenmal hier und habe einige eurer Beiträge gelesen und möchte euch erst einmal sagen, das ich eure Kraft, eure Offenheit, Mut und Hilfestellung für andere sehr bewundere.

    Ich bin Ehefrau eines Spielsüchtigen und nachdem er nun seit ca. 1 Jahr durch die Hölle geht (ich und meine 2 1/2 Jahre alte Tochter auch mit ihm) und er nach dem letzten Vorfall, als er mir den gesamten Monatslohn in einem Handgemenge (und riesem Zoff) abgenommen hat, sich im Moment seit 1 Woche im Bezirkskrankenhaus in der Suchtabteilung (als einzigster Spielsüchtiger) befindet,

    bin ich jetzt im Moment am Ende meiner Kräfte, habe keine Energie mehr, fühle mich Hilf- und Machtlos dem Problem gegenüberstehen und habe große Angst bekommen, da mir aus euren Beiträgen heraus bewußt geworden ist, daß es lange Jahre dauern kann und man niemals davor geschützt ist einen Rückfall zu bekommen. Was kann ICH für ihn nur tun?

    Er soll jetzt nach einem 3 wöchigen Aufenthalt zur Überbrückung der Wartezeit von ca. 8 Wochen, bis er in die Fachklinik Münchwies eingewiesen werden kann wieder nach Hause kommen. Das bedeutet für uns 5 Wochen seine Launen, seine Agressivität, seine unzufriedenheit und pöpelein gegenüber meiner Kleinen aushalten zu müssen. Ich bin so erschöpft und weis einfach nicht wie ich nochmal diese 5 Wochen überstehen soll. Ich bin einfach ratlos wie ich ihn unterstützen soll. Da meine bisherigen Bemühungen ihn verletzt haben oder als Besserwisserisch abgetan wurden bin ich langsam am aufgeben.

    Bitte gebt mir Tips oder Ratschläge wie ich ihm helfen kann, was ist gemeint mit loslassen? Was mache ich wenn seine nächste Suchtphase kommt? Was habt ihr euch von euren Angehörigen gewünscht oder was hat euch geholfen?

    Bitte schreibt mir, ich bin sehr verzweifelt

    Kerstin


  2. #2
    claus Gast

    Standard Da hört jeder Spass auf!!!

    Hallo Kerstin,
    ich bin sehr betroffen über das was Du da schreibst.
    Weisst Du Spielsucht mit all seinen Schattenseiten ist eine schlimme Sache, aber bei Gewalt gegen Frauen oder Kinder da hört einfach jeder Spass auf!!
    Das ist nicht zu entschuldigen...das muss ihm ganz klar gemacht werden. Notfalls mit grossen Druck
    Kann Dir nur dringenst empfehlen, ganz schnell Rat und Hilfe einzuholen damit das nicht wieder vorkommt.
    GEWALT IST NICHT ZU ENTSCHULDIGEN, denke an Dich und die kleine Tochter schütze.
    Es gibt doch bestimmt in deiner Nähe eine Beratungsstelle
    wie Pro Familia, Frauenbeauftragte oder das Jugendamt, die dir mit Rat und Tat zur Seite stehen.
    Klar gesagt schmeiss ihn raus, oder geh Du, Damit hilfst Du ihm setze DEINE Grenzen, denn er hat sie überschritten.
    Ich wünsche dir viel Mut und Kraft
    Gruss vom Claus

  3. #3
    Rolf Gast

    Standard Hallo Kerstin

    Du kannst dich auf alle Fälle direkt mit Der Fachstelle (Forumleitung) in Verbindung setzen. Die Mail Adressen sind auf der Startseite. Die werden dir Adressen für deine Stadt geben. Da bekom,mst du kompetente Beratung und Hilfe.

    Schütze dich und die Kleine, dein Mann muss alleine klarkommen.

    Viele Grüße, Rolf


  4. #4
    Kerstin Gast

    Standard Meine Gedanken

    Hallo claus und rolf

    vielen Dank das ihr euch Zeit genommen habt. Ihr habt mich zum nachdenken gebracht und unterstützt in dem was ich vielleicht im Innersten schon gewußt habe und doch einfach nicht wahrhaben will. Ich hoffe das ich nunmehr endlich die Kraft und den Mut finden werde das alles durchzuziehen, denn die Trennung die uns bevorstehen wird ist ja schon längstens geschehen, an dem Zeitpunkt als er angefangen hat, das spielen oder die spielwelt zu benutzen oder dort abzutauchen, um vor seinem Alltagsstreß, seinen seelischen Problemen davonzulaufen, hat er auch mich und seine Familie nicht mehr wahrgenommen. Ich denke ich kann ihn retten, oder muß ihm gerade in dieser schwierigen Phase beistehen und für ihn die Kraft aufbringen die er aus Angst (eine Schwelle zu überschreiten, Angst vor sich selbst) nicht aufbringen kann.

    Ich denke ich kann ihm helfen, wenn ich ihn gehen lasse. Egal wo immer auch hin oder in welche Richtung er gehen möchte, aber er muß es A L L E I N E machen und seinen Weg finden.

    Ich hoffe nur wir werden uns auf seinem neuen Weg irgendwann wieder treffen und eine neue Verliebtheit feiern können. Er ist es wert, egal was auch immer passiert ist, ich weiß er ist krank und ich bin es nicht, dies entschuldigt zwar sein Handeln nicht, aber ich weiß auch das er in diesen Momenten nicht er selbst ist und wir keine Menschen wären, wenn wir nicht auch unsere Fehler gehabt und gemacht hätten. Es ist jetzt eine neue Chance für ihn neue Wege zu finden und zu gehen (wie eine Neugeburt). Ich glaube diese Probleme die einen Menschen zum Spielen verleiten, haben wir alle irgendwo, der eine stärker der andere schwächer und viele Menschen tragen diese Lasten ein Leben lang hinter einer hochpolierten Fassade mit sich herum oder kommen gerade so damit klar das es zum einigermaßen Überleben und glücklichsein reicht. Man hört manchmal von Leuten die am Sterbebett ihre Ruhe finden oder dann anfangen mit gewissen Dingen die sie ihr lebenlang begleitet haben aber nicht lösen konnten aufzuräumen oder ihren Frieden finden. Aber warum denn ausgerechnet dann, wenn alles vorbei sein soll.
    Ich denke wir haben alle Angst von unseren Fesseln loszulassen, da sie das einzige sind was wir gelernt haben und uns festhalten und so blöd wie es auch klingt uns Geborgenheit und Sicherheit vermitteln. Aber muß das Sterben oder das Ende unseres Lebens uns erst klar machen, daß wir egal, wie viele Freunde oder Familie hinter uns haben oder in welchem scheinbar sicheren Umfeld (z. B. Arbeit, Immobilie, schicke Klamotten u.s.w., ein sicheres Leben einfach) wir uns befinden, im endefekt doch ganz ALLEINE sterben und diese wahrscheinlich größte Aufgabe ALLEINE bewältigen müssen, erst dann wo es keinen Ausweg mehr gibt (weil wir ja dann sterben werden und alles vorbei ist), mit dem Abwurf von dem ganzen Ballast beginnen und aufräumen, uns selbst loslassen und bereit für was auch immer sind. Das gilt für mich wie auch für alle anderen die den ersten Schritt noch nicht gewagt haben zum Leben "ja" zu sagen sondern sich lieber hinter irgendetwas schlechtem zu verstecken.

    Ich glaube meine Schmerzen die ich wegen meines Mannes oder der anderen Dinge die mich belasten bekommen werde, weil ich denen ins Gesicht schaue; diese Schmerzen werden mich zu einem anderen Weg führen können, wenn ich mit offenen Augen und geöffneten Armen meine Schmerzen ertragen werde. Ich hoffe für mich und auch alle anderen Leidenden, egal welches Leiden auch immer, daß unsere Schmerzen schnell vorbei gehen.

    In diesem Sinne bedanke ich mich für die Nächstenliebe die ich hier erfahren habe und wenn ich auch vielleicht, was ich nicht glaube, nicht mehr bei euch reinschaue, habe ich größten Respekt vor eurer Absicht.

    Grüße und gute Nacht

    Kerstin


  5. #5
    Kary Gast

    Standard Hallo Kerstin,

    Du hast eine schwere Zeit vor Dir und ich würde mich freuen, wenn Du uns ab und zu mal besuchst und berichtest, wie es Dir so geht und wie Du mit der Situation fertig wirst. Das Teilen hilft doch immer auch beiden Seiten.
    Wäre schön wieder mal von Dir zu lesen.

    Viel Kraft und erträgliche Schmerzen
    wünscht Dir
    Kary

  6. #6
    Rolf Gast

    Standard Hallo Kerstin

    Danke

  7. #7
    norbert Gast

    Standard hallo kerstin

    hau ab oder schmeise ihn raus, und hoffe nicht auf einen neuanfang. wenn ein spieler sich selbst körperliche gewalt antut ist dies schlimm,wenn er es fremden antut um geld zu beschaffen ,ist es zu verurteilen,wenn er es seiner familie antut ist er zu verachten ! wenn wir spieler eines im "normalfall" nicht sind -grobschlächtig. bau dein leben neu auf und lasse keinen platz mehr für ihn.gruss norbert

  8. #8
    conny Gast

    Standard

    Ich weiß genau wovon du sprichtst. Ich bin seit fast 4 Jahren mit einem spielsüchtigen zusammen und habe auch 2 Töchter.Ich habe ihn schon 2mal verlassen, aber immer wieder renne ich hin zu ihm. dann verspricht er mir sogar #Therapie zu machen, aber dann geht er nur einmal hin und dann war es das wieder. Erv verletzt mich unendlich tief und ich werde immer kleiner an seiner Seite und lätze nach ein klein wenig liebe. ich bin ihm scheißegal. seine Sucht ist ihm wichtiger als ich und unsere Familie.ich will ihn loslassen, aber ich schaff es nichtWürde gerne mich etwas näher mit dir unterhalten, vieleicht meldest du dich ja mal bei mir.

  9. #9
    Kerstin Gast

    Standard Conny

    Hallo Conny

    ich würde mich sehr gerne mit Dir in Kontakt setzten.

    Soweit ich das mitverfolgt habe, kann man sich hier austauschen oder auch in einem eigenen Forum, ich weiß aber nicht wie das genau geht, sag mir bitte wie Du dich mit mir in Kontakt setzen möchtest.

    Bis bald

    Kerstin

  10. #10
    Marcus (Fachstellenteam) Gast

    Standard

    Hallo Kerstin, hallo Conny

    leider gibt es hier bisher keine Möglichkeit, dass ihr euch in einem seperaten Bereich des Forums unterhalten könnt.

    Diese Möglichkeit habt ihr hier nur per eMail.

    Ich wünsche Euch hilfreiche Gespräche!
    Grüsse aus Neuss,
    Marcus

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