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Thema: mutter eines erwachsenen Sohnes

  1. #1
    britt Gast

    Standard

    mein sohn ist 28 jahre alt und seit 12 Jahren spielsüchtig. jetzt hat er sich nach 2 jahren von seiner freundin getrennt. diese beziehung war unsere letzte hoffnung, daß er sich noch fangen würden. wir dachten, daß er jetzt von seiner sucht los ist und waren glücklich, daß alles so gut lief. ich habe ihn 10 jahre unterstützt (finanziell und seelisch). im januar d. j. kam dann das große erwachen. er hat auch die letzten 2 jahre gespielt und uns immer erzählt, daß er so wenig verdient. seine freundin war bis januar ahnungslos, wir hatten ihr auch nichts gesagt. sie hat ihm viel geld gegeben von ihrer ausbildungsversicherung. als alles im januar ans licht kam und sie von uns erfuhr, daß er früher auch schon gespielt hatte, wollte sie ihn nicht verlassen, sondern helfen. er gab ihr seine kontokarte und sie verwaltete die finanzen. das ging nur 2 monate gut. er kündigte seinen job, schmiß seine freundin raus, weil er meinte, sie behindere ihn nur bei seinem neuanfang. dieser neuanfang begann damit, daß er sein arbeitslosengeld an einem Tag verspielte. da rief er dann wieder nach seiner freundin, ob sie nicht doch zusammenbleiben wollten. sie ist ein so liebes mädchen. trotzdem zieht sie jetzt in eine eigene wohnung.
    ich habe mir fest vorgenommen und es meinem sohn auch gesagt, daß wir ihn niemals die elterliche liebe entziehen werden, ihm aber nie, nie wieder geld geben werden. auch wenn er seine wohnung verliert und auf der straße landen sollte, bekommt er kein geld mehr, ich habe ihm in den ersten jahren seiner spielsucht mehr als 10.000 DM gegeben. ich kann finanziell nicht mehr und will auch nicht mehr. er selbst sagt, daß er nicht süchtig ist und wird nur wütend, wenn ich ihm sage, wie traurig mein mann und ich sind, daß er sein leben damit kaputt macht. gibt es noch mehr eltern erwachsener kinder, denen es auch so furchtbar weh tut wir mir. man sieht sein kind auf einen abgrund zusteuern und kann nicht helfen! ich hoffe, daß ich antworten bekomme. ihr könnt mir sicher nicht helfen, aber vielleicht ist es ein trost, daß es nicht nur mir so geht.

  2. #2
    norbert Gast

    Standard

    es ist ca. ein jahr her, daß ich es meiner mutter sagte, sie ließ die wahrheit damals nicht an sich ran, war enttäuscht, weil nicht sein kann was nicht sein darf. jetzt fängt sie langsam an sich dem thema zu nähern, vorher konnte sie es wahrscheinlich nicht.ich bin jetzt 10 monate spielfrei,ein stück ist geschafft. jetzt ist sie bereit mit mir darüber zu reden, das ist einerseits gut,andererseits belastet es, da es mit vorwürfen verbunden ist.natürlich hat sie ein recht dazu, aber für sie sind die verspielten summen wichtig,nach dem motto- na wieviel wars denn, hast du auch mein geld verspielt,hast du firmengeld verspielt usw.,usw. vergangenes, was ich versuche zu verdrängen damit es mich nicht belastet.es ist sowieso immer präsend. ich drücke dir/ihnen die daumen,daß euer sohn euch in sein wirkliches leben läßt.er muß es wollen und wenn es nur für einen augenblick ist in dem die kruste aufbricht,dann ist es meist wie ein brechender staudamm. gruß norbert. schaut mal bei www.spielsuchtgruppe.de vorbei. allen gute 24 stunden

  3. #3
    Andrea Gast

    Standard Hallo Britt,

    ich sage jetzt einfach mal "du" weil das unter uns hier so üblich ist.
    Ich bin die Freundin eines Spielers, der jetzt 10 Monate spielfrei ist.
    Mit seiner Mutter habe ich zwar nie darüber gesprochen weil das für sie ein Tabu-Thema ist aber er hat mir ein bischen erzählt und zwar aus seiner Sicht.
    Er hat heute noch Riesen-Schuldgefühle seiner Mutter gegenüber. Er weiss, das sie sich Gedanken gemacht hat, geweint hat, schlecht drauf war wegen ihm, das sie sich hilflos gefühlt hat und das kann er bis heute nicht vergessen, obwohl das Verhältnis zwischen den beiden in den letzten Monaten richtig gut geworden ist.
    Es ist da so ähnlich wie bei euch, sie hat ihm immer wieder Geld gegeben (und damit sein Leiden noch verlängert - wie wir Angehörigen es ja tun) aber auf der anderen Seite kamen natürlich Sprüche wie " du kannst dir ja noch nicht mal ein paar Socken leisten".
    All das Geld geben hilft nichts und ich finde deine Entscheidung richtig. Logisch das dein Sohn erstmal komisch reagiert, schließlich fehlt ihm jetzt eine Geldquelle. Und das macht den Süchtigen nervös, denn sein Suchtmittel ist das Geld.
    Erkennen das er ein Problem hat muss er selbst. Wenn er es nicht erkennt dann hilft keine Mutter - auch keine Freundin, kein Reden usw.
    Meinem Freund und mir hat die Gruppentherapie geholfen. Das Reden mit anderen Angehörigen war für mich wie eine Befreiung. Alleine schon - zu wissen man ist nicht alleine! Vielleicht wäre das auch was für dich? Auch alleine kann man sowas machen. Es gibt auch extra Selbsthilfegruppen für Angehörige.
    Und du hast hier einen großen Schritt gemacht - du hast angefangen darüber zu reden.
    Trotz allem ein schönes Wochenende und "fröhliches Weiterschwitzen"

    Andrea

  4. #4
    Andrea Gast

    Standard Hallo Britt

    liest du noch hier? Wie geht es dir heute?
    Andrea

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