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Thema: normal ist das nicht III

  1. #1
    Markus Gast

    Standard

    Habe gerade auf die Uhr geguckt und festgestellt das ich noch ein wenig Zeit habe bis ich gleich auf die Rolle gehe.
    Also schreibe ich mir noch ein wenig was von der Seele.
    Was mich am meisten nervt ist die Tatsache, das ich schon des öfteren mehrere Wochen eine spielfreie Zeit erlebt habe.Und es ist das eingetreten eas ich vermutet habe und was ich wusste ( siehe normal ist das nicht II ). Mir ging es besser, - viel besser und trotzdem habe ich immer wieder weiter gemacht . Warum in Teufels Namen?
    Wie schon erwähnt arbeite ich nebenbei in einer Kneipe. In jeder Schicht haben wir eine gewisse Anzahl von Leuten die nicht des Bieres oder der Gemütlichkeit wegen in die Kneipe gehen sondern um unsere Automaten zu füttern- Ich nenn die se Automatem einfach mal "Bastarde". Und jedes mal guck ich mir die Leute genau an. Meist sind es ältere die mich nach 300 verzockten Euros fragen was sie zu Hause erzählen sollen. "Sei ehrlich und gib es dran." antworte ich. Wenn die wüßten denk ich mir, so ein Satz von einem dem es nicht viel besser geht. Aber genau das ist die Motivation nicht so zu enden. Eigentlich pure Ironie, oder nicht. Nur jetzt bin ich langsam in der Situation in der ich fragen muss wie es weiter geht. Ich brauch mich noch nicht vor irgendwem rechtfertigen wo ich die Kohle gelassen habe und warum ich die Bastarde wieder gefüttert habe. Aber irgendwann wird sich das auch bei mir ergeben, Familie , Kind(er) ect. Es wäre nichts wünschenswerter wenn ich mich dann gar nicht rechtfertigen müsste weil ich den Bastarden endlich den Rücken zugewandt hätte und mit Freude sagen kann leck mich meine Kohle kriegst du nicht mehr:-)
    So jetzt ist aber wirklich Schluss, hab euch fürs erste glaube ich genug die Ohren voll gejammert.
    Bis bald und allen einen schönen Freitagabend ohne Bastarde !!!!!

  2. #2
    Rolf Gast

    Standard hallo Markus

    Geh nicht wieder spielen, schliess dich einer Selbsthilfegruppe an und du schaffst es.

    Dir auch ein schönes Wochenende

    Rolf

  3. #3
    norbert Gast

    Standard

    überlege- du gehst in der kneipe arbeiten.irgendwann bist du hingegangen um geld zu verdienen und unter leuten zu sein. jetzt gehst du hin um geld fürs spielen zu erarbeiten,sei ehrlich wenn du spielst sind dir auch die leute egal.was bleibt ist nicht das geld,nicht die fähigkeit mit leuten umzugehen und sich gemeinsam zu amüsieren. unterm strich bleibt die sucht und einsamkeit beides wird dich schleichend erreicht haben und du spürst schon den eiskalten Hauch.wirst dir dessen bewust,hast die beispiele tagtäglich vor augen. wenn du dein geld in der kneipe am automaten läßt,wenn du einsam bist wenn du in der kneipe spielst, warum frage ich dich arbeitest du noch dort,du kannst da nichts mehr verdienen- du kannst nur immer stetig mehr verlieren. gruß norbert.allen gute 24 stunden.schaut mal bei www.spielsuchtgruppe.de vorbei.

  4. #4
    Tom Gast

    Standard Genau so geht`s mir auch

    Hab Deinen Artikel gelesen ich muß schon sagen Deine Beschreibung des Unausweichlichen kommt mir so bekannt vor als würde ich über mich schreiben.
    Sitze hier und bin das 1. Mal entschlossen mich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen, denn so kann`s nicht weiter gehen. Ich habe eigentlich schon lange die Kontrolle verloren und weiß mir jetzt nicht mehr zu helfen, denn tagtäglich überkommt es wieder und wieder und die Lügen die mein Leben durcheinanderbringen kann ich genauso wenig noch ertragen.
    Ich werde versuchen alles was ich noch an Kraft über habe in meine Therapie zu stecken, ob`s mir gelingt ich bin eher skeptisch, aber die Hoffnung stirbt als letztes.

    " Der "Merkur" hat mir mein Leben gestohlen, ich möchte es zurück"

    Gut das es Euch gibt. Bis zum nächsten Leben.

    Tom

  5. #5
    Rolf Gast

    Standard Hallo Tom

    Warum nicht bis zum jetzigen Leben? Besuch uns doch wenn du Zeit hast morgen Mittag mal - www.spielsuchtgruppe.de - Wir machen onlinegruppe, vielleicht hilft es dir schon ein bisschen zu sehen, du stehst mit dir und deiner Krankheit nicht mehr alleine da.
    Grüße, Rolf

  6. #6
    Tom Gast

    Standard Normal ist das nichtIII

    Bin dabei habe gestern ersten Kontakt mit einer Selbsthilfegruppe in meiner Nähe aufgenommen. Alleine dieses erste Gespräch hat mir schon einiges an Erleichterung gebracht. Am kommenden Mittwoch gehe ich das erste mal in die Gruppe und also dabei mich zu "outen". Meiner Frau habe ich es Gestern schon erzählt, daß hat, verständlicher Weise, ziemlich viele Ängste geschürt. Aber ich habe Ihr versucht zu erklären das für mich meine langjährige Sucht nicht rational zu erklären ist. Habe begonnen meine Geldquellen abzuschneiden ( EC-Karte, Verwandtschaft, Kontovollmacht), denn mein Leben kann so auf keinen Fall weitergehen, ca. 15 Jahre der Lügen, Betruges, Selbstbetruges, Verachtung und wirtschaftlicher Not sind genug. Deswegen muß es gelingen, jeder Tag ohne "Zocken" ist ein Sieg über den Feind in mir den ich wohl nicht besiegen kann, aber kontrollieren. Denn ich bin und bleibe Zocker mein Leben lang.
    Vielleicht hat einer von euch eine Idee was man an vorbeugenden Maßnahmen hat?

    Bis dann
    Tom

  7. #7
    Rolf Gast

    Standard Hallo Tom

    Weiter so, dann beugst du vor.

  8. #8
    Bories Gast

    Standard Hallo Tom

    meine Erfahrung ist, je besser es mir geht, je glücklicher ich bin, umso mehr muß ich darauf achten aufzupassen. Auf mich aufzupassen. Denn unmittelbar vor jedem Rückfall hatte ich das Gefühl, ich habe alles im Griff. Also wenn Du optimistisch bist, beobachte Dich gut. Alles Gute
    Bories

  9. #9
    claus Gast

    Standard Vielleicht hat einer von euch eine Idee was man an vorbeugenden Maßnahmen hat?

    Hallo Tom,
    die Anonymen Spieler haben zu dem Thema ein paar gute Hinweise in ihrer Literatur:
    An alle alten und insbesondere an die neuen Mitglieder der Anonymen Spieler

    1. Besucht so viele Meetings wie möglich, mindestens aber eines pro Woche. MEETINGS BRINGEN ES!
    2. Telefoniert untereinander in der Zeit zwischen den Meetings so oft wie möglich. Benutzt die Telefonliste!
    3. Versucht nicht euch selbst zu testen! Haltet euch von anderen Leuten, die noch spielen, fern. Geht nicht in die Nähe von Spieleinrichtungen. Vermeidet jede Art von Glücksspiel — egal, ob es sich dabei um Würfeln, Wetten, Karten, Lotto oder Toto, Tippgemeinschaften, Spekulationen auf dem Geld- und Aktienmarkt, Game-Shows, Lotterien oder Jahrmarktsspiele handelt oder ihr nur auf Kopf oder Zahl einer Münze setzt. Spiele um gar nichts!
    4. Folgt dem Programm der Anonymen Spieler nach besten Kräften und immer einen Tag zur Zeit. Versucht nicht alle eure Probleme auf einmal lösen!
    5. Lest das Genesungs- und Einheitsprogramm der Anonymen Spieler immer und immer wieder und beantwortet euch die zwanzig Fragen selbst. Richtet euch im täglichen Leben in eurem Denken und Handeln nach den Zwölf Schritten zur Genesung. Sie verkörpern das Programm der Anonymen Spieler und enthalten den Schlüssel für euer persönliches Wachstum. Wenn ihr irgendwelche Fragen zum Programm habt, wendet euch an ältere GA-Freunde und euren Sponsor!
    6. Übt euch in Geduld! Die Zeit vergeht schnell. Solange ihr die GA-Meetings regelmäßig besucht und euch selbst vom Spielen fernhaltet, wird eure Genesung wirklich voranschreiten.

    vielleicht ist ja was für dich dabei
    Lieben Gruss vom Claus

  10. #10
    Tom Gast

    Standard Normal ist das nicht

    Also ersteinmal danke an Euch für die Unterstützung und die guten Ratschläge. Das die Gefahr eines Rückfalles mit der Steigerung des Wohlbefindens einhergeht, habe ich im Laufe meiner Zockerkarriere wohl schon beobachten können. Das für mich die richtigen Schwierigkeiten erst nach Ablauf einer längeren "trockenen Periode " beginnen ist für mich eher beängstigent den dann, so glaube ich kommt erst für mich die richtige Zeit der Prüfung. Denn im Moment ist ehe kein Geld für irgendwelche Eskapaden da, dieses rationale Denken eines Süchtigen hinsichtlich der Geldbeschffung ist schon merkwürdig, wenn man bedenkt das sonst eher wenig auf die Reihe gebracht wird. Naja auf jeden Fall merke ich, wie die Beschäftigung mit diesem alles beherschendem Thema im Moment alles durcheinander schmeißt. Was für mich wichtig wäre ist an dieses Einheitsprogramm der Anoymen Spieler zu kommen ( Kosten würde natürlich ich übernehemen) am Mittwoch ist endlich die Gruppe dran. Leider habe noch keinen Psychologen erreicht, der kommt erst in 2 Wochen aus dem Urlaub, dann wirds aber auch Zeit. Denn z. Zt. leide ich unter Alpträumen und ziemlich schlechter Laune. Das führe ich auf die Beschäftigung und das Problembewußtsein zurück. Aber egal diese Geschichten hätte ich auch, wenn ich 1000€ an einem Tag verzockt hätte. Es kann nur noch besser werden. Aber vielleicht kann mir ja jemand dieses Einheitsprogramm als Kopie zukommen lassen (Adresse über E-Mail, ich kann jede Info gebrauchen ). Will heute Abend mal in die Online Gruppe reinschauen (Vorschlag v. Rolf)
    Ich hoffe von euch wieder zu hören bis dann.

    Tom

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