Seite 3 von 4 ErsteErste 1234 LetzteLetzte
Ergebnis 21 bis 30 von 37

Thema: Computerspielsucht

  1. #21
    Registriert seit
    30.10.2006
    Ort
    Aachen
    Beiträge
    2

    Standard AW: Computerspielsucht

    Hey Claudia,

    ich kann Deine Sorgen durch aus verstehen - auch ich habe so ein Exemplar zu Hause sitzen.

    Lg Sunpoison

  2. #22
    Registriert seit
    14.11.2006
    Beiträge
    1

    Standard AW: Computerspielsucht

    Guten Tag
    ich habe ein problem mit Onlinespielen bzw. ich bin computersüchtig- böserweise weiß ich das und tue trotzdem nix dagegen :(
    Ich spiele mittlerweile seit 5 Monaten ein Online-Rollenspiel und komm davon nicht los -da ich noch bei meinen Eltern lebe, ist es denen nicht recht wenn ich, wenn möglich, 6 std täglich am PC sitze und sogar nachts heimlich aufstehe um zu spielen. Sie können mir nicht helfen - sie erlegen mir Computerverbot auf und ich kann die Fristen nicht einhalten.Ich leide dann immer unter Erzugserscheinungen und will unbedingt spielen,und tue es letztendlich auch heimlich in der Nacht -wenn man das schreibt merkt man eigentlich wie krank man ist :(
    Ich kann meine Sucht nicht bezwingen ,ich will es irgendwie auch nicht ,es macht mir soviel Spass,dass ich in eine andere Rolle außerhalb des Alltags schlüpfen kann. Ich weiß nicht ob ich mein Abi vernachlässige- davor habe ich am meisten Angst-aber das Spiel erscheint mir schöner :(
    Ich will an keine Suchtstelle und meine Eltern können irgendwie mit harten Strafen auch nicht helfen-mittlerweile gibt es soviel Ärger deswegen ,dass ich wohl bald ausziehen muss
    Ich hab zwar auch außerhalb Hobbies -gehe 3 mal die Woche weg und habe auch genügend Freunde mit denen ich am Wochenende was unternehm,aber ich muss die Spielsucht überwinden ,habe aber keine Motivation dazu
    Ich brauche dringend Tipps für's Aufhören oder wie man es mindern kann
    Dankeschön

  3. #23
    Registriert seit
    22.08.2006
    Beiträge
    47

    Standard AW: Computerspielsucht

    Hi Maddin,

    ohne Dir angst machen zu wollen, liest sich Dein Beitrag schon beängstigend!

    Willst du dir wirklich von so einem Online-Rollenspiel die Zukunft versauen lassen. Was bleibt Dir denn übrig, wenn Du ausziehen müsstest?
    Job suchen und Abi vernachlässigen oder abschreiben? Das kann doch nicht die Antwort sein.

    Und das Du keine Motivation hast, etwas gegen Deine Sucht zu unternehmen ist doch nur eine Ausrede, nichts tun zu müssen.
    Es wird Dir auch nur noch solange spaß machen, solange Dein Leben nicht leidet. aber Dein spielverhalten wird immer weniger von Spaß geprägt sein, sondern eher vom Verlangen, Deine Sucht zu befriedigen. Das macht dann keinen Spaß mehr und wird mehr und mehr zu einer notwendigen Übung. Diese wird dann immer mehr Platz in Deinem Leben fordern, sodaß Freunde usw. zurückgedrängt werden.

    Laß Dich nicht in diesen Teufelskreis reinziehen sondern mach jetzt etwas dagegen! Such mit Deinen Eltern zusammen eine Lösung...vielleicht 1 Stunde am Tag aber nicht mehr, o.ä.. Komm erstmal von dem exzessiven spielen los, dann kannst Du auch wieder klarer sehen;)

    viele Grüße

    peter

  4. #24
    Registriert seit
    29.04.2007
    Beiträge
    4

    Standard AW: Computerspielsucht

    Hallo allerseits. Ich dachte mir ich informiere mich mal wieder etwas über Computerspielsucht. Das letzte mal war vielleicht vor 3 - 4 Jahren, dass ich das gemacht habe. Ich muss sagen es hat sich einiges getan. Scheinbar beginnen die Menschen langsam zu erkennen und zu akzeptieren, dass es diese Sache wirklich gibt.

    Was mich betrifft, ich bin 25 Jahre alt und wohl seit 11 oder 13 Jahren Computerspielsüchtig. Wann genau es zur Sucht wurde oder angefangen hat weiß ich nicht mehr. Die Gründe warum Menschen nach Computerspielen süchtig werden sind wohl verschieden, bei mir ist es zuallererst die Flucht vor der Realität.
    Auch auf die Gefahr hin, dass ich von mir auf die Allgemeinheit schließe, schreibe ich ein paar meiner Gedanken und Ansichten nieder, auch wenn ich vielleicht nicht unbedingt einer von jenen bin, die sich sehr viele Gedanken über diese Thematik gemacht haben.
    Ich denken Computerspiele zu spielen hat definitiv viel mit Emotionen zu tun. Spaß, Spannung, Erfolg und Aufregung sind nur einige von der riesigen Palette an Gefühlen, die einem beim Spielen überkommen können. Und das u.U. sogar leichter, intensiver und lang anhaltender als in der Realität. Neigung bzw. Leidenschaften, wie beispielsweise der Wunsch Stärker zu sein als andere, etwas Besonderes zu sein u.ä. können u.U. einfacher in der fiktiven Welt eines Computerspiels erreicht werden als in der Realität. Zusätzlich verschwinden alle Alltagsprobleme aus dem Bewusstsein und man kann völlig in seinem Emotionscocktail aufgehen.
    Was vielleicht ein wenig wie die Werbung für ein Rezept zum Glücklichsein klingt, stellt gerade durch diese Reize eine Gefahr dar, obwohl nicht jeder, der ein Computerspiel spielt davon betroffen ist. Wo eine Grenze zwischen süchtig und nicht süchtig zu ziehen ist, ist wohl schwer zu sagen, aber vielleicht kann man es durch einen Vergleich mit anderen Freizeitaktivitäten am Tag definieren. Insofern man an einem Tag nicht mehr Zeit mit Computerspielen und den damit Verbunden Aktivitäten verbringt als mit anderen Aktivititäten, ist man wohl nicht süchtig. Das sollte, denke ich, jeder für sich beurteilen. Natürlich ist eine Sache die man täglich macht dazu geeignet süchtig zu machen, weil der Mensch ein Gewohnheitstier ist. Je mehr positive Emotionen diese Sache zur Verfügung stellen kann, desto größer ist wohl das Suchtpotential.
    Das sieht man sehr gut bei Computerspielen, die einem bei Gebrauch davon eine Menge verabreichen können. Wenn das betreffende Spiel dann geschafft ist oder bei Multiplayer und Onlinespielen Langeweile aufkommt gibt es Menschen, die die Kurve kriegen und aufhören und andere, die nach dem nächsten Spiel suchen bzw. der nächsten Quelle für diese Emotionen.
    Ich denke die Gefahr einer Computerspielsucht auf der einen Seite, wie auch der Grad oder die Schwere einer solchen Sucht hängt von dem Grund ab wieso der-/diejenige Computerspiele spielt. Alles in allem taucht man meiner Meinung nach jedoch immer in eine fiktive Welt ein und lässt alltägliches hinter sich. Ich kann mir gut Vorstellen, das Stress, Beziehungsprobleme, Perspektivlosigkeit, Langeweile, Probleme in der Schule/im Job etc. alle dazu führen können mehr Zeit mit Computerspielen zu verbringen (verbringen zu wollen). Immerhin ist diese Zeit dann meistens eine Zeit ohne diese Probleme. Ob sich diese Probleme lösen, indem man sein Bewusstsein auf eine andere Ebene transferiert wage ich mal zu bezweifeln. Vielleicht löst sie jemand anderes für euch oder ihr verdrängt sie, aber wirklich selbst lösen, wohl kaum. Aber eigentlich wollte ich nicht irgendwie ins predigen verfallen, sorry.

    So, nach so viel Geschreibsel raucht mir der Kopf. Ich denke ich unterhalte mich in der Regel ganz gern über dieses Thema. Ich bin für Fragen per Mail erreichbar.

    Bis denn, mit gutem Gruß,

    Martin

  5. #25
    Registriert seit
    23.04.2006
    Beiträge
    344

    Standard AW: Computerspielsucht

    Hallo yawn,
    doch - ich habe eine Frage an Dich; Verlierst Du Dich selber in der im www.worldwide.web und gehst durch verkabelte Netzte in die Identiät der Rechner mit ihrem endlos werdenden binären Rechenprozessen über und scheint es Dir unerträglich zu sein mit einem manuellem Menschen letzt - endlich zu kommunizieren?
    Nach Deiner Schilderung beziehe ich für mich - meine Hemmnis - z.B. eine Beziehungsstörung meinem betroffenen Gegenüber auszusprechen:
    "Ich bin wütend auf Dich, weil/wegen ... und ich wünsche mir von Dir.."..
    Solche Ansprachen, die eine Beziehung klären können wirken wie ein reinigendes Gewitter und sind bei gelassener Rede nahezu erfrischend...
    Nur , das ist meine Erfahrung: Wenn ich mich mit scheinbarer Ernstfaftigkeit in ein selbst banalses Computerspiel (Solitär) spiele, kommt immer wieder Wut auf Menschen hoch - über die ich mich mich aus nicht ausgesprochenen Gründen ärgere. Gott sei Dank registriere ich das und nachdem mir mein Verhalten deutlich wird suche ich auch - manchmal mit Angst - ein klärendes Gespräch. Also dann zum Telefon und anschließend in das Café zur belohnenden Aussprache.
    Ich betone: Ich weiß nicht wie man Geld in den Computer reinstopfen kann, habe keine Erfahrung mit Internet- Casino, Sport - Wetten , etc im Internet, ich spiele um nichts - und ich möchte auch nicht mit Menschen spielen. Also, wenn ich mich für mitteilungsbedürftig halte, such ich definitiv nach Klärung. Meine negativen wie positiven Gefühle haben keine Macht mehr über die Wunderwelt der Elektronik, ich bin dem Spielen gewgenüber Machlos.
    Nun habe ich geschwafelt.
    Vor mir liegt mein neuster Bescheid: ALG II - mit Änderungen zu meinen Lasten - der Sachbearbeiter hat wohl gerade Kaffeepause, wird sich aber freuen , wenn ich ihn anrufe.
    Immer gelassen.
    Schöne 24 Stunden
    Andreas

  6. #26
    Registriert seit
    29.04.2007
    Beiträge
    4

    Standard AW: Computerspielsucht

    Hallo Andreas,

    ich werde mal versuchen deine Frage zu beantworten, weiß allerdings nicht, ob ich das alles richtig verstanden habe.

    Zunächst einmal bezüglich des "sich selbst verlieren".
    Ich schätze mal, das ist eine etwas philosphischere Sache. Ich kann mir selbst nicht genau beantworten, wer ich wirklich bin, es ist eher ein Gefühl, das ich weiß, dass ich ich bin. Allerdings verschwindet bei mir sowohl die Wahrnehmung für meine Umwelt, als auch für mich mehr oder weniger stark aus meinem Bewußtsein, je nachdem wie gefesselt ich gerade von den Vorgängen auf dem Monitor bin. Abstrakt gesehen könnte man das schon als Übergang meiner Identität in die Rechner mit ihren endlos werdenden binären Prozessen bezeichenen, aber das klingt zu kompliziert. Ich nehme die Identität von Charakteren im Spiel- oder Filmgeschehen an und erlebe mit diesen zusammen dann Emotionen wie Freude, Trauer, Wut etc..

    Es ist für mich nicht unerträglich mit Menschen zu kommunizieren. Ich kann mich sehr locker mit Menschen unterhalten und auch Unternehmungen machen. Das einzige, was mich daran hindert in menschlicher Gesellschaft auf Dauer glücklich zu werden, ist eine Art unterbewußter Abkapselung meiner Gefühle von Menschen und Dingen in der Realität. Einige Folgen daraus sind, dass ich keine tiefergehenden Bindungen aufbauen kann, keine Hoffnungen und Erwartungen entstehen und auch keine Abhängigkeit aufkommt. So werde ich auf der einen Seite so gut wie nie enttäuscht, auf der andereren Seite geht aber auch einiges verloren. Im Grunde genommen kann es als Unfähigkeit mit Gefühlen umzugehen definiert werde, was auch stimmt.
    So gesehen habe ich keine Beziehungen, die einer Aussprache bedürfen. Allerdings gab es solche Situationen und ich kann dir sagen, dass ich damit überhaupt nicht zurecht komme. Selbst solche Anrufe, wie du sie schilderst, fallen mir unglaublich schwer und meist tätige ich sie überhaupt nicht und lasse das ganze einfach hinter mir. Ein Problem ist auch eine zunehmende Gleichgültigkeit den Menschen und Dinge ausserhalb der "sicheren" fiktiven Welt gegenüber.

    Spiele die Geld kosten oder um Geld gemacht werden, Wetten, Glücksspiele etc., interessieren mich überhaupt nicht. Bei Spielen im Internet mit Menschen geht es bei mir zum einen um die große Variabilität, d.h. ein Spiel ist unendlich und unverhersehbar und wird nicht schnell langweilig, und um das Gefühl andere mit meinen Fähigkeiten oder die der Identität, die ich annehme, zu übertreffen. Ausserdem ist auch die Interaktion mit anderen Chrakteren/Spielern von höherer Qualität und Vielfalt als mit einer KI.

    Ich habe im Prinzip die Hoffnung aufgegeben aus dem Teufelskreis der Sucht irgend wann einmal herauszukommen, da es nicht ausreichen würde, einfach damit aufzuhören. Aufgrund meiner emotionalen Abkapselung kann ich in der Realität meiner Ansicht nach nicht glücklich werden. Meiner Meinung nach ist es die Fähigkeit zu lieben, die einem Ziele, Wünsche und Leidenschaft ermöglicht und Bindungen zu anderen Menschen zulässt. Diese Fähigkeit scheint mir verlorengegangen zu sein, weshalb ich in der Realität immer einsam sein würde. So macht es keinen Sinn für mich aus der Sucht heraus zu versuchen in eine Welt zu kommen, die leidvoller ist, als meine jetztige.

    Sodala, hoffe ich habe die wichtigsten Sachen beantwortet.

    Gruß

    Martin

  7. #27
    Registriert seit
    03.04.2006
    Beiträge
    324

    Standard AW: Computerspielsucht

    Hallo Martin,
    keine Sorge wenn Du die Liebe nicht hättest( zu Dir) würdest Du hier nicht schreiben und zugeben das die Menschen (Medizin) dir fehlt, du aber Angst hast davor.

    Vor dem Verrückt werden brauchst du dich nicht zu fürchten, denn Du würdest es ja garnicht bemerken (können).

    Ja und vor dem Sterben brauchste auch keine Angst zu haben, denn das hat bisher noch jeder geschafft wenn es soweit war!

    Meinst Du nicht, das es schön wäre noch ein bißchen mit und in Liebe leben, vorher.
    Such Dir Menschen die dich ins Leben lieben...in einer Therapeutischen Gemeinschaft, frag deinen Arzt danach.

    Claus

  8. #28
    Registriert seit
    07.04.2006
    Beiträge
    123

    Standard AW: Computerspielsucht

    Hallo yawn,

    eigentlich hat Claus mit wenigen Worten schon alles gesagt.....
    „wenn Du die Liebe zu Dir nicht hättest, würdest Du hier nicht schreiben“.
    Welch ein zutreffender Satz.
    Aber ich möchte zuerst noch einmal kurz auf Deinen ersten thread eingehen.
    Du schreibst, wer Fragen an Dich hätte, könne diese gerne per mail stellen.
    Du hättest auch schreiben können:
    Ich würde mich freuen, wenn jemand antworten würde.
    Und letztendlich tust Du das doch auch.
    Du hast Dich schon so weit selbst analysiert,dass Du Deine Defizite ganz genau
    kennst. Zumindest scheinst Du Dich sehr intensiv mit Dir selbst zu beschäftigen
    und vieles zu erkennen.
    NUR
    die Erkenntnis allein genügt nicht. Du scheinst kein Dummer zu sein warum also
    nutzt Du all diese Erkenntnisse nicht und versuchst etwas zu ändern?
    Glaubst Du klein zu sein, wenn Du Dir professionelle Hilfe holst?

    „Bei Spielen im Internet mit Menschen geht es bei mir zum einen um die große
    Variabilität, d.h. ein Spiel ist unendlich und unvorhersehbar und wird nicht schnell langweilig, und um das Gefühl andere mit meinen Fähigkeiten oder die der Identität, die ich annehme, zu übertreffen“.

    Ist das Leben nicht auch unvorhersehbar, variabel und spannend?
    ...und das ganz ohne irgendwelche Vorbereitungen.....
    das Leben braucht keine Steckdose und es wird so interessant sein wie Du es Dir machst.
    Man kann die „Verluste“ nicht beeinflussen, das ist richtig aber das kannst Du beim
    Spielen auch nicht.
    Man kann sich highlights in seinem Leben selbst erschaffen...kleine gehen immer...
    Man muss nur eben auch ein wenig dafür tun.
    Mit Deiner indirekten „Bitte“, Dir zu schreiben, schaffst Du dies doch auch.
    Nur bei der Formulierung dieser Bitte/Hoffnung hast Du Dir wohl etwas schwer getan ;o)

    Du hast keine Hoffnung aus dem Teufelskreis der Sucht herauszukommen, weil Du glaubst,
    dass es nicht reicht einfach nur mit dem Spielen aufzuhören????

    Schon wieder eine Erkenntnis, die Du zwar hast und die ganz sicher richtig ist aber aus
    der Du nichts machen willst.
    So als würdest Du nach dieser Erkenntnis aufhören zu denken.
    Das Leben ist nicht nur leidvoll und das weißt Du auch.

    Warum nimmst Du im Leben nicht einfach mal eine andere Idendität an so wie in Deinen
    Spielen? Warum willst Du nur in Deinen Spielen der Kämpfer und Gewinner sein?
    Hol mal Deine Rüstung aus dem Schrank und ich bin sicher, ganz hinten in einer Ecke
    wird sie liegen.
    Das Leben meuchelt nicht und wird Dich auch nicht hinterrücks erschiessen also

    PUSH THE BUTTON

    und fang das Leben an!

    Sternchen*

  9. #29
    Registriert seit
    03.04.2006
    Beiträge
    324

    Standard "Einsichtsvoll"

    Hallo Sternchen,
    mir ist nach dem Lesen deines Beitrags, dieser Text aus dem Script "Trockenrauschsyndrom" zum Thema "Einsichtsvoll" eingefallen:

    "Einige Spieler, scheinen alle Antworten auf ihre Probleme zu wissen. Sie sind selten um Worte verlegen, wenn es zu einer Selbstdiagnose kommt. Oft ist ihr Wissen ziemlich eindrucksvoll und ihre scheinbare Selbsteinsicht (im Gegensatz zum wirklichen Selbstverständniss) ist überzeugend. Das sind die Einsichtsvollen.
    Dem Phänomen der Einsicht zu folgen, ist ein weiterer Widerspruch zwischen den Worten und Taten des süchtigen Spielers. Er scheint die Kritik anzunehmen und spricht ausführlich über seine eigenen Fehler. Aber seine Unfähigkeit, Worte in wirksame Taten umzusetzen, ist offensichtlich. Die unmittelbare Wirkung der Einsicht besteht lediglich darin in anderen die Erwartung einer zukünftigen Besserung zu erwecken. Nachdem er sein Problem formuliert und den Beweis erbracht hat, dass er weiß, wie er es beseitigen kann, scheint der süchtige Spieler in der Lage zu sein, wirksame Maßnahmen für sich selbst zu ergreifen; doch was er tut, gleicht niemals seinen Versprechungen. Die Einsicht kann von der augenblicklichen Bereitschaft des süchtigen Spielers herrühren, Unannehmlichkeiten aus dem Wege zu gehen. Sein Stil wird geprägt von einem Abgleiten auf den Weg des geringsten Widerstandes sowohl in seiner privaten Umwelt als auch an seinem Arbeitsplatz. Als ein geübter und hervorragender Vertreter des „weichen Kurses“, der bewusst die Alternative wählt, die das geringste Maß an Unannehmlichkeit im Augenblick verspricht, ist der süchtige Spieler uneins mit dem, was er und die anderen als den verantwortlichen Weg erkannt haben. Sein Verhalten ist insofern voraussagbar, als er jedes Treffen in diesem Spiel des Ausweichens „gewinnt“.

  10. #30
    Registriert seit
    30.04.2007
    Beiträge
    2

    Standard AW: Einsichtsvoll

    Hallo Cl@us,

    dieses Textzitat ist wirklich gut, und bringt es leider auf einen Punkt.
    Es schildert meine Vergangenheit und jetzt liegt es an mir, meine versprechen bzw. guten absichten und das in mich gesetzte vetrauen (von mir und meinem Umfeld) Tag für Tag wieder zu bestätigen.
    Ich weiß gar nicht so genau wie lange ich als 'nasser' Spieler durch mein
    Leben ging.Es war auf jeden fall eine verdammt lange Zeit.
    Nun bin ich seit ca.60 Tagen spielfrei und als süchtiger Spieler trocken.


    Gruss/Drygambler

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •