Co-Abhängigkeit

[Sabrina]

Hallo Ann!!!
Danke für deine Antwort auch wenn ich dir erst jetzt schreiben kann.
Mein Freund hat seid ca.1 Woche bescheid von der Fachklinik! Am 15. diesen Monats muss er weg!Also in einer Woche.Er will unbedingt diese Therapie machen und hat von Anfang an alles selbst in die Hand genommen.Er will alles dafür tun damit er in Zukunft wieder Fuß fasst und sein Leben in den Griff bekommt.Darüber bin ich sehr froh,denke aber immer kritisch.Er hat sich die letzten Wochen sehr verändert.Hat sich zurückgezogen und wollte so schnell wie möglich in diese Stationäre Therapie.
Um deine Frage zu beantworten wie wir uns bezüglich seines Geldes abgesichert haben,ist es so....
Er muss jeden Monat sein Arbeitslosengeld bei seiner Kasse telefonisch freischalten lassen.Abholen kann er es dann nur mit Vorlage seiner Bankkarte und seines Personalausweises.Diese Bankkarte und den Perso hat seine Mutter an sich genommen und geht nur mit ihm zusammen Geld holen und verwaltet es sozusagen.Meinen Anteil von seinem Geld überweisst sie mir dann.Ende letzten Monats war es dann so das mein Freund seinen Perso fürs Arbeitsamt gebraucht hat und ihn nicht direkt zurückgegeben hat.Leider hat nur die Vorlage des Persos gereicht das er sein Geld abheben konnte.Pech gehabt!!!
Tja und wie reagiere ich dann richtig?Wie gehe ich in so einer Situation mit ihm um?Aus dem Grund werde ich seinen Therapeuten aufsuchen um mir Rat und Hilfe zu holen.
Ich hoffe das alles gut wird und ich nicht umsonst so leiden musste....
Falls du noch Fragen hast oder mir ein paar Ratschläge geben kannst würde ich mich sehr freuen von dir oder jemanden anderen zu hören!
Werde dann ab nächste Woche wenn mein Freund weg ist wohl öfter mal online sein und hier ins Forum schauen.
DANKE UND GANZ LIEBE GRÜSSE
SABRINA

[Ann]

Hallo Sabrina,
wenn du möchtest, komm doch mal auf Rolfs Seite:
www.spielsuchtgruppe.de. Da ist heute (mittwoch Spieler- und Angehörigenchat ab 13.00. Aber wenn dann pünktlich sein!
Gruß Ann

[conny]

hallo ihr Leidensgenossen
Ich befinde mich auch seit jahren in diesem nichtendenen Kreißlauf von Verletzungen und Demütigungen.Versuche mich seit einem Jahr von ihm zu trennen, weil er immer nur verspricht #Therapie zu machen und dann doch nicht.Immer wenn es ihm scheiße geht besucht er 2 mal eine Selbsthilfegruppe und das war es dann wieder.Wie oft habe ich gesagt wenn jetzt nichts passiert dann werde ich die Beziehung beenden.Aber immer wieder bin ich nach 4 bis 6 Wochen schwach geworden und wieder zu ihm gegangen. Ich glaube er weiß ganz genau das ich es nicht wirklich schaffe mich von ihm zu trennen.Ich kann den Egoismus die Kälte die Respektlosigkeit, die er mir und meinen Kindern entgegenbringt, kaum mehr ertragen. Ich weiß das ich mich von ihm komplett trennen muß, aber wie schafft man das wenn man ihn paradoxer weise immer nich liebt.Ich glaube ich habe sogar Angst das eine andere Frau kommt und das er mit hr schafft seine Sucht zu besiegen, obwohl ich vom Verstand eher weiß, das auch das nicht funktionieren kann.Er ist mittlerweile genauso kalt und abgestumpft wie seine Automaten an der Wand die er anscheinend mehr liebt, als Famielie, Sicherheit, liebe und Geborgenheit. Ich habe inzwischen begriffen das ich gegen diese Sucht nicht gewinnen kann, obwohl es mir so so so weh tut. Und glaubt mir ich habe das ganze Programm an Hilfestellungen hinter mir die man als Frau nur machen kann. Ich glaube ich habe inzwiaschen mehr Ahnung von Spielsucht als er selbst, aber was nützt das. Er spielt seit 27 Jahren.Vieleicht hatt ja jemand Lust mit mir die Gedanken auszutauschen, es ist ein gutes Gefühl zu wissen, das man mit dem Problem nicht alleine ist.
Gruß conny

[Ann]

Deine Beschreibung hört sich auch nicht gut an.

Zunächst einmal: Ich habe den Eindruck, daß du deine Abhängigkeit von ihm mit Liebe verwechselst, da du ja gleichzeitig von seiner Kälte euch gegenüber sprichst.

Zu deiner Angst, daß er es evtl. mit einer anderen Frau schaffen könnte, von der Spielsucht loszukommen, kann ich nur sagen: ER schafft es nur allein. ER muß es wollen!
Ich kennen meinen Freund jetzt ein Jahr und er ist spielfrei. Er hat zwei Wochen bevor wir uns kennenlernten zum letzten Mal gespielt, aber das habe ich nicht mir zuzuschreiben.
Das ist ganz allein sein Verdienst! Er wollte aufhören, er hat sich selbst um Hilfe in Form einer Gruppe gekümmert und er hat für sich aufgehört zu spielen, nicht für irgendjemand anderen.

Es war ein harter Weg für ihn, den ich jetzt gemeinsam mit ihm fortsetze. Das ist auch für mich nicht einfach, denn wenn nach dem Spielen die Gefühle (positiv und negativ) wiederkommen ist das auch nicht immer einfach. Ich habe im letzten Jahr sehr viel gelernt, auch über mich.

Wenn du noch Fragen hast, frag. Ansonsten freue ich mich, wieder von dir zu hören.
Ann

[Sabrina]

Hallo zusammen!!!!!
Mittwoch ist es soweit.Mein Freund geht in die Stationäre Therapie.Mindestens 8 Wochen.Ich wünsche mir so sehr das er es schafft und dann sein Leben wieder in den Griff bekommt.Aber ich habe auch große Angst!!!!

Liebe Conni,
Ich kenne dieses Gefühlscaos welches du hast sehr gut.Ich liebe diesen Mann so unendlich aber wenn er mir weh tut indem er mal wieder den ganzen Tag nit nach Hause kommt und all sein Geld verzockt hat oder wenn er mich anlügt oder ich alles für ihn bezahle und nichts zurück bekomm, dann hasse ich ihn.Ich bin dann so wütend das er mich so verletzt.Ich bin wütend auf mich selbst das ich das alles mit mache.Aber ich habe einfach noch nit die Kraft ihn zu verlassen.Die schönen,sorgenfreien Tage überwiegen dann mal wieder.Ich denke so oft das wenn er mich nicht mehr hätte, er dann völlig abstürzen würde!Ich gebe ihm noch etwas Zeit und hoffe natürlich das die Therapie erfolgreich ist.

Ich würd mich freuen wieder von dir zu lesen! ;-)))

Liebe Grüße,deine Leidensgenossin
SABRINA