Seite 1 von 3 123 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 10 von 27

Thema: Spielsucht meines Partners

  1. #1
    Andrea Gast

    Standard

    ich bin seit ca 2 Jahren die Freundin eines Spielers.

    Ich liebe diesen Mann, weiß aber nicht wirklich, wie ich ihm helfen kann. Er hat schon so oft gesagt, er will mit dem Spiel aufhören, u.a. auch weil ich ihm wichtig bin, aber genutzt hat es nie. Der nächste Spieltag kam bestimmt.

    Zur Zeit spielt er nicht, wie er sagt. Er sagt, weil er aufhören möchte. Ich hoffe und wünsche es mir, aber befürchte, dass er es allein nicht schafft. Als Gründe für sein Spiel nennt er Langeweile und zu viel Zeit. Daran glaube ich aber nicht, da er seit ca 15 Jahren immer wieder spielt. Deshalb befürchte ich einen Rückfall.

    Von Beruf bin ich Sozialarbeiterin und weiß ein bißchen über die Spielsucht, d.h. ich weiß, dass unsere Beziehung gegen das Spiel verlieren wird. Er hat bisher alles getan, um mir dies deutlich zu machen. Er hat gelogen und mich bestohlen. Nach jedem Verlust ist er total gereizt und ich bin sozusagen Blitzableiter.... Ich könnte jetzt ewig so weiterschreiben...

    Die Auswirkungen der Spielsucht, die nicht zum finanziellen Chaos geführt haben, aber im zwischenmenschlichen Bereich dieser Beziehung viel zerstört haben (Vertrauen usw.) sind enorm. Ich fühle mich hilflos, denn ich kann ihm nicht helfen. Er verharmlost so viel. Seit er nicht mehr spielt hat er sich verändert. Er ist nicht mehr der Mensch, denn ich kenne und den ich liebe. Er ist streitsüchtig und will verletzten. Ich sehe dies als folgen des Entzugs, aber es ist so anstrengend. Ich versuche Distanz zu wahren, um nicht in diesen Kreislauf hineingezogen zu werden, aber stecke mit drin.

    Ich weiss nicht, wie ein Spieler empfindet, aber ich weiss, dass diese Beziehung so scheitern wird. Ich liebe ihn und weiss nicht weiter

  2. #2
    J. Gast

    Standard

    Hallo Andrea,

    schön, dass du ins Forum gefunden hast.
    Raten oder Tipps geben, das ist schwer. Ich bin ebenfalls Angehörige, lebe jedoch seit ein paar Wochen von meinem Freund getrennt. Konnte die Lügen und alles drum herum der Spielsucht nicht mehr ertragen und bin ausgezogen. Ich weiß seit 2,5 Jahren von seiner Spielsucht. Jedoch habe ich noch Kontakt zu ihm.
    Ähnlich wie du arbeite ich auch im sozialen Bereich und weiß viel über Sucht.
    Doch das Wissen über die Sucht reicht nicht – Praxis und Theorie sind 2 Schienen.
    Wenn der Betroffene nicht selbst etwas verändern will, hat man als Angehöriger Null-chance.

    Helfen kann man nur, durch Nichthilfe. Klingt schwer für einen Menschen, der gerne helfen möchte, weiß das.
    Die Trennung hat mir in der Hinsicht geholfen, dass ich mir weniger/kaum noch Gedanken mache, wo er ist, was er treibt – nicht kontrolliere.
    Aber dennoch ist die Trennung nicht leicht. Versuche etwas für dich zu tun, auch wenn das leicht gesagt ist. Vorwurfe und Misstrauen helfen jedenfalls nicht, dass gehört ja zum Spiel.

    Zeige ihm, dass du dieses Spiel nicht mehr mit machst, gehe mit Freundinnen weg, mach Dinge auch ohne ihn und gib kein Geld, und wenn alles nichts hilft trenne dich. Vielleicht auf Zeit, vielleicht für immer. Durchbrich das Spiel.

    Viel Kraft und Grüße J.

  3. #3
    Andrea Gast

    Standard

    Danke J.!

    Ich weiß, es sind zwei Schienen, aber dies macht es umso schwerer. Wissen, aber nicht helfen können. Zusehen und darunter leiden.

    Ich weiß, das Spielen ist wichtiger als unsere Beziehung, auch, wenn er zur Zeit "trocken" ist. solange er sich nicht mit sich selbst beschäftigt und daran arbeitet, ist es noch nicht vorbei.



  4. #4
    J. Gast

    Standard

    Hallo Andrea,

    schön dich mal wieder im forum zu sehen.

    Grüße und Kopf hoch J.

  5. #5
    conny Gast

    Standard Freundin eines Spielers

    Hallo andrea und andere angehörigen
    Ich hatte bereits vor " Monaten schonmal mit euch gesprochen. Bin genauso wie ihr in einer aussichtlosen Situation.
    Meiner wollte wieder mal eine Therapie machen ,hatt es aber zum x-mal nicht wirklich getan. Hatt wieder nur 2 mal eine Selbsthilfegruppe besucht.
    Ich trenne mich im Moment immer mehr von ihm, aber eigentlich spiele ich sein Spiel noch mit.
    Er macht weiter was er will, kommt und geht wie er es für richtig hält und ich bin die jenige die darunter leidete wie ein Vieh.
    Ich hatte ihm vor 2 Monaten die Bedinnung gestellt eine Gruppe zu besuchen und an seiner Sucht und damit auch für unsere Beziehung etwas zu tun, sonst würde ich mich trennen.
    Er hatt es nicht getan und ich bin immer noch da.
    Aber mir wird immer bewußter das ich gegen diese Verdammte Sucht keine Chance habe.Er tut alles für seine Automaten.Wenn er nur ein 4-tel davon für mich b.z.w.für uns tuen würde wäre ich glücklich, aber seine größte Geliebte hängt an der Wand und wird gefüttert und ich verblute seit einem Jahr, emotional.Wie oft wurde ich verletzt, wie oft belogen und betrogen und wie oft habe ich die Fehler bei mir gesucht.Ich war so blöd zu glauben, meine Liebde würde ihm helfen alles in den Griff zu bekommen, aber im Grunde wurde ich und meine Gutmütigkeit immer mehr benutzt und ausgenutzt.
    Ich wäre so froh wenn ich entlich den entgültigen Absprung schaffen würde, denn langsam habe ich auch keine Achtung mehr vor mir,weil ich mir das alles gefallen lasse.
    Das war es erst mal von mir. Ich würde mich freuen bald etwas von euch zu hören.
    Gruß conny




    ich bin zu

  6. #6
    Andrea Gast

    Standard

    Ich weiß, diese sucht ist seine Sache. Mein Leben meine Sache. Ganz klar, aber leider verwischt die Spielsucht hier Grenzen. Wenn er kein Geld mehr hatte, dann ging seine Sucht klar auf meine Kosten. Wir leben in einer Wohnung und somit konnte er von mir profitieren. Es gab ein Dach über dme Kopf, es gab was zu essen ....

    Ich versuche für mich klar Distanz zu halten, will nicht "in diesem Spiel" mitspielen, aber es ist sehr schwer. Zur Zeit spielt mein Freund ja nicht, aber die trockenen Monate waren auch nicht einfach. Er war wie ein Fremder. Reizbar und streitsüchtig, so dass ich ihn nicht mehr kannte. Es gab Tage, da wollte ich nicht nach Hause, weil ich wußte, es würde Streit geben. Diese Belastung ging mehr an meine Grenzen als alles vorher.

    Finanziell läuft es gut. Er hat mir seine Kontokarte gegeben und kommt (Normalerweise) nicht mehr an sein Konto. Aber auch dafür gibt es Ausnahmen.

    Ich habe oft über Trennung nachgedacht. Aber es gibt immer noch ein Stück Hoffnung.....
    Außerdem hat diese Beziehung ja auch mit mir zu tun, oder nicht? Warum lasse ich mich darauf ein? Genau das mache ich nämich, wenn ich mich nicht trenne...

    All das, was mir an einer Beziehung wichtig ist, z.B. Vertrauen, Ehrlichkeit usw. gibt es ja bei uns nicht. Er hat durch seine Lügen viel zerstört. Ich habe enorm gelitten. Und trotzdem habe ich es zugelassen. Ich spielte dieses Spiel. Ich weiß, nur er kann etwas gegen sein Spiel machen.... diese Hilflosigkeit macht mich verrückt. Ich bin Sozialarbeiterin, aber hier bin ich machtlos...

  7. #7
    J. Gast

    Standard

    Hallo Andrea,

    habe gerade dein posting gelesen.

    Deine Fragen bezüglich einer Trennung finde ich interessant. >>Außerdem hat ja die Beziehung mit mir zu tun, oder nicht? Warum lasse ich mich darauf ein? Genau das mache ich nämlich, wenn ich mich trenne.<<

    Ich weiß ja auch von der Sucht meines Ex? seit über 2,5 Jahren, und es hat sich nichts wirklich daran geändert. Ich habe nur im Laufe der Zeit zu kontrollieren angefangen und er noch besser zu lügen. Jetzt vor guten 2 Monaten habe ich mich getrennt, weil ich an dem Punkt war, wo ich mich fragte, soll das so dein Leben gewesen sein? Nie Geld, immer Misstrauen, Angst zu haben? Von meiner Familie aus, kenne ich kein Misstrauen – haben immer alles gesagt. Wenn ich kirchlich wäre, würde ich es vielleicht als Mission bezeichnen????

    Klar vermisse ich meinen Ex? – und freue mich, bzw. bin traurig wenn wir uns ab und zu treffen. Ich würde mir auch alles anders wünschen.

    Ich höre aus deinen Fragen heraus, dass du eine Trennung mit Versagen von dir gleichsetzt. Das sollte es auf keinen Fall sein. Klar wissen wir durch unseren Beruf ein wenig mehr über Sucht, reagieren aber dennoch menschlich wie jeder andere, mit allen Schwächen und Stärken.

    Hast du dich schon mal gefragt, welche Wünsche, Ziele du an dein Leben hast? Die Helfermacke, die wir von Berufswegen schon haben, müssen wir doch nicht noch auf das private ausdehnen oder? Bist du selbst in psychologischer Behandlung? Vielleicht hilft dir eine Therapie mehr über dich und dein Handeln herauszufinden, oder kann dir in manchen Punkten vielleicht ein wenig Klarheit bringen.

    Eine Trennung ist natürlich nicht leicht, weil die Hoffnung meist erst zu letzt stirbt. Nur überlege dir vielleicht, ob du dein Leben lang in Misstrauen leben willst. Kannst du mit dem Vertrauensverlust umgehen?

    Gruß und viel Kraft J.


  8. #8
    conny Gast

    Standard

    hallo
    ich habe euere letzten Beiträge gelesen, von wegen warum laß ich das zu , warum spiele ich das Spiel mit. Diese Frage habe ich mir schon tausendmal gestellt.Vieleicht weil ich gehofft habe, es wird irgendwann wieder besser, weil ich nicht allein sein wollte, weil ich einem Traum hinterhergelaufen bin und weil ich gewinnen wollte gegen diese verfluchte Sucht die ihm wichtiger ist als ich.
    Heute hat er mich wieder wunderbar verarscht, habe ihn seit 1 woche nicht gesehen und glaubte am wochenende treffen wir uns.Aber nein jetzt ist er wieder bei seinem Schützenverein wo er mich nicht dabei haben will. Alles ist ihm wichtiger. Den ganzen tag schwarz arbeiten 12 Stunden um seine Sucht zu finanzieren und wenn etwas Zeit ist Schützenverein und trinken und auf die kakke hauen. Für mich ist doch garkein Platz mehr in seiner Spielerwelt. Inzwischen wird mir immer bewußter das er mich fast 4 Jahre nur benutzt und ausgenutzt hatt. Wirklich was geändert hatt er nie. Ich habe ihm oft genug gesagt das er mich durch sein egoistisches verhalten verletzt ,aber ihn scheint es nicht zu interressieren. Ich fühle mich an seiner Seite so klein und erbärmlich obwohl ich eigentlich ein starker mensch bin der mit 2 eigenen Kindern und einem Plegekind voll im Leben steht.Ich habe so oft gedroht zu gehen wenn er nicht wenigstens eine Selbsthilfegruppe besucht, aber ich bin nie wirklich gegangen.Aber ich weiß das so mein Leiden nie ein Ende hatt, ganz im Gegenteil es wird immer schlimmer, er nimmt sich immer mehr raus.
    Ich weiß ich muß gehen sonst gehe ich daran kaputt, meine Gedanken kreisen immer nur um ihn, spielt er trinkt er ist er bei anderen Frauen, weil mittlerweile hat er mich auch betrogen.Ich werde morgen oder heute noch,fals ich ihn erwische diese Beziehung beenden. Es tut mir unentlich weh, aber ich muß gehen. er spielt seit 27 jahren und ich glaube er ist inzwischen beziehungsunfähig geworden. Keine Gefühle mehr keine Nähe , alles nur wie er es will, ohne Rücksicht auf mich.Ich glaube er schafft es nicht mehr daraus, weil er verliert lieber mich als seine Spielsucht.Das hat er sogar schon mal zu mir gesagt.Gib es etwas was noch weher tun kann als gegen blinkende kalte Automaten zu verlieren.Ich versteh es alles nicht mehr.
    ich werde jetzt versuchen im komplett aus dem Weg zu gehen, was ich nie hinbekommen habe.
    wünscht mir
    glück den ich weiß das ich jetzt bestimmt ein halbes Jahr daran kaputt gehe werde das dieser mensch seine sucht mehr liebt als mich.
    Alles Gute an Euch
    Conny

  9. #9
    Andrea Gast

    Standard

    Danke an euch beide....
    Ich wünsche dir viel Kraft und viel Glück conny...

    Frage dich, welchen Wert du hast. Kein Mensch muss etwas erdulden, was ihn kaputt macht. Du hast sicher im Alltag schon genug, um das du dich kümmern mußt, also....

    Ich finde, Spiel ist das Eine, dich betrügen etwas anderes. Spielen entschuldigt dies nicht. Spielen ist eine Erklärung für einige Dinge, aber keine Entschuldigung.

    J., das ist eine gute Frage. Was hat das mit mir zu tun?
    Ich denke, ich rutsche da irgendwie rein. Ich bin es gewohnt mein Leben zu leben, zu managen, ganz gleich, wie man es nennen will. Privat und beruflich natürlich auch und dann passiert es so. Diesen ganzen "Mist", der jetzt damit verbunden ist, den brauch ich nicht, ganz sicher nicht. Sozialarbeiter sein in den eigenen vier Wänden, das ist dann doch ein bißchen zu viel. Ich liebe meine Arbeit, aber wollte sie nicht bis zur Selbstaufgabe ausüben.

    Es ist dies blöde, kleine Stück Hoffnung... Aber ich weiß, ich starte meine letzten Versuche. Hoffe er sieht ein, dass er Hilfebedarf hat und beginnt an sich zu arbeiten. Wenn nicht, auch gut.... dann aber bitte ohne mich.

    Mißtrauen in dem Umfang kannte ich vorher nicht. Es ist die paradoxeste Art zu leben, die ich kenne. Weit entfernt von Beziehung.

  10. #10
    Ann Gast

    Standard Conny

    ...mein Freund hat mir einmal gesagt, daß in seiner aktiven Spielerzeit kein Platz für Liebe war und er das Gefühl (so wie alle anderen auch) einfach nicht greifen konnte.....

    Ann

    PS: Ich hab dir eine email zurückgeschickt, hoffe sie ist angekommen, beim ersten Mal ging´s schief!

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •