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Thema: Weihnachtszeit, oje???

  1. #11
    Nicole Gast

    Standard Für Kary

    Hallo Kary,

    wenn ich dein Geschriebenes so lese, denke ich: „Die spricht von dir“.

    Genauso wie du fühle ich mich auch in den letzten Tagen/Wochen. Eigentlich ist nichts passiert und doch bin ich z.Zt. ziemlich sensibel, fange schnell an zu weinen, kann aber nicht begründen, woran es liegt. Ich fühle mich so, als wäre mir alles zu viel .... – auch das reden -

    Doch ich glaube es ist einfach so, dass irgendwann mal die Luft raus ist.
    Man hat die ganzen letzten Wochen/Monate durchgehalten/geackert oder wie immer man es nennen möchte u. jetzt – zum Ende des Jahres – fehlt einfach die Kraft.

    Auch geht es mir so, dass ich meine Freunde nicht an meiner „Schwermütigkeit“ teilhaben lasse.
    Bei mir ist es auch noch problematisch, weil der überwiegende Teil (bis auf 1 Person u. die Familie) auch gar keine Ahnung haben, was bei uns eigentlich so los ist u. somit meine Traurigkeit eigentlich gar nicht verstehen können.

    Gönn dir doch was schönes; belohne dich für deine Arbeit, die du geschafft hast. Du bist u. warst in der vergangenen Zeit stark, tu dir was Gutes.

    Euch allen eine schöne Woche
    wünscht Nicole


  2. #12
    spy Gast

    Standard hallo kary

    das pflaster ist da !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  3. #13
    spy Gast

    Standard hallo kary

    so ist das nun mal da habe ich jeden tag auf diesen moment gewartet um dir ein bischen von dem zurückgeben zu konnen was du mir in der anfangszeit an hilfe geboten hast.und genau an dem wochenende wo ich hochzeitstag habe brauchst du mich.ich bin sehr froh das sich so viele leute dir gepostet haben das zeigt das sie noch da sind und einem helfen wenns jemanden schlecht geht.das mit der belohnung habe ich mir mit einer tollen fete zu meinem halbjährigen selbst gegönnt.vieleicht sollte man sich angwöhnen sich einfach mal selbst zu belohnen.ein tipp:ab ins kosmetikstudio und lass dir eine gesichtsmassage verpassen (wirkt bei meiner frau wunder den bei der ruhe wird auch das gemüt massiert).egal was hauptsache nicht wieder zum IDIOTEN werden .hoffe das meine post noch zur rechten zeit kommt.wenn du lust und zeit hast können wir uns um 21 uhr beim rolf im chat treffen .gruß spy

  4. #14
    Kary Gast

    Standard Hallo Ihr Lieben,

    nur ganz kurz heute.
    Ich danke Euch von Herzen für die Anteilnahme. Das ist Balsam für die Seele. Werde mir in einer ruhigen Minute nochmal alle Beträge durchlesen. Gehe nämlich gleich zur Chorprobe und bin die nächsten drei Tage viel am Arbeiten. Sobald ich mehr Zeit habe, melde ich mich wieder.

    Allen ein fettes Bussi,
    Kary :)

  5. #15
    Kary Gast

    Standard Hallo da bin ich wieder,

    so, der größte Stress für diese Woche ist vorbei. Noch eine Woche arbeiten und dann ist schon Weihnachten. Ich freu mich so langsam darauf. Gestern hat es zum ersten Mal richtig dicke Schneeflocken geschneit, gerade als wir auf dem Weihnachtsmarkt waren. Das war sooo schön.
    Ich möchte Euch allen nochmals für die aufmunternden Worte danken. Wie spy (das Pflaster kam noch rechtzeitig an!)schon schrieb, es ist total schön zu merken, dass sich auch nach längeren ruhigen Phasen die lieben Menschen hier melden, wenn es einem mal nicht so gut geht. Manchmal finde ich die eigene Erwartungshaltung zu hoch, wenn ich glaube, dass es mir gefälligst immer gut zu gehen hat, "nur" weil ich nicht mehr spiele.
    Die Stimmungsschwankungen und Probleme sind ja damit nicht aus der Welt geschafft und das Gefühlsleben bekommt ja auch eine völlig andere Bedeutung ohne Spiel. Insofern finde ich das Aufhören noch recht leicht im Verhältnis dazu, was es heißt dann auch dauerhaft spielfrei zu bleiben.
    Ich nehme mir das was Ihr mir geschrieben habt zu Herzen, versuche das positive zu sehen, mich selbst anzunehmen und nicht zu viel nachzugrübeln. Ich weiß, dass das Leben lebenswert ist, ich kann es manchmal nur nicht sehen. Das Jahr ist fast vorbei und jetzt ist Ruhe angesagt und Seele baumeln lassen. Nicole Du hast schon recht, die Luft ist einfach raus und das einzige was ich tun muß ist "STOPP" zu sagen.
    Werde das Jahr nun in Ruhe ausklingen lassen, mich wieder auf das Wesentliche besinnen und im kommenden Jahr dann insgesamt mal einen Gang runterschalten.

    In Verbundenheit
    Eure Kary :)

  6. #16
    marija Gast

    Standard

    liebe Kary, lieber rolf und all die anderen,

    es ist einfach ungerecht, überall schneit es nur in berlin regnet es in strippen.

    ich komme gerade von einer Weihnachtsfeier und denke muss ich euch berichten, dass ich heute nach 11 monate spielfreiheit zum ersten mal keinen spieldruck verspürt habe. ich saß mit meinen ex-kollegen/innen zusammen, fühlte mich geborgen und aufgefangen. die ganze miesere, die ich in meiner firma angerichtet habe, ist einfach vergessen und verziehen worden. mein ehmaliger chef bot mir ab 01. januar meine alte stelle an, und ich verstand die welt nicht mehr.
    nach einem heulkrampf (vor freude) habe ich begriffen, dass es doch noch menschen gibt, die mich in meiner ganzheit sehen, und die spielsucht als eine unheilbare, dennoch beherrschbare krankheit verstehen.Ich kann das ganze einfach nicht glauben.
    eigentlich müsste ich glücklich sein, dennoch bin ich voller ängst, noch einmal die menschen zu enteuschen. ich hoffe, dass ich morgen früh aufwache, und den neuen tag ohne angst und zweifel begegne. und meine mutter hatte doch recht, nach jedem regen kommt der sonnenschein.
    ich wünsche uns allen solche menschen, die mich umgeben, und vor allem, dass wir uns und auch denen, die uns die helfenden hände ausgestreck haben, offen und ehrlich gegenüber treten und bei dem kleinsten spieldruck um hilfe bitten, denn nur so können wir vielleicht für immer der hölle fehrn bleiben.

    ich wünsche euch einen wunderschönen dritten advent, natürlich viel schnee und liebe menschen die zu euch stehen.

    lieben gruß marija

  7. #17
    Kary Gast

    Standard Liebe Marija,

    was für eine wunderschöne Weihnachtsgeschichte!
    Und das schönste daran ist, dass sie Realität ist und Du sie bewußt erleben kannst. Ich freue mich mit Dir über die ersten 11 Monate Deines neuen Lebens, v.a. aber darüber, dass Du von Menschen umgeben bist, die Dich auffangen und lieb haben.
    Bei mir löst ein zu hoher Erwartungsdruck auch Angst aus. Eines aber habe ich gemerkt: Es ist oft nur meine eigene Erwartung an mich selbst, nicht die der anderen. Keiner erwartet von Dir oder von mir ein perfekter Mensch zu sein, im Gegenteil, ich glaube sogar, dass Schwächen, die man selbst erkennt und eingesteht, einen erst menschlich werden lassen. Wenn man anfängt sich verletzbar zu machen, dann erst ist wahre Freundschaft möglich.

    Bei uns regnet es mittlerweile auch wieder. Ich wünsche Dir und mir und uns allen ein richtig verschneites Weihnachtsfest. Aber bis dahin sind es noch ein paar Tage.

    Ich drück Dich,
    Kary

  8. #18
    Rolf Gast

    Standard Liebe Marija

    Genauso ist es

    Fühl dich bitte gedrückt und geknuddelt. liebgehabt und verstanden, als das was Du bist, ein einzigartiger, wunderbarer Mensch.
    Herzlichst, Rolf

  9. #19
    marija Gast

    Standard

    liebe kary, lieber rolf,

    als ich heute morgen aufwachte, musste ich mich kneifen, um zu begreifen, dass ich nicht all das nur geträumt habe, hi leute, es ist wirklich war. als ich gestern nacht nach hause kam, schlief mein mann schon ganz fest und heute morgen erzählte ich ihm was gestern passiert ist, zuerst sah ich vor mir ein gesicht, "was erzählst du da, bist du jetzt völlig übergeschnappt" aber dann erhällte sich die miene und freude trännen flossen nur dahin. kary, du hast völlig recht, die erwartungen, die wir an uns selber stellen, sind manchmal zu hoch, und die menschen um uns herum lieben uns vielleicht mehr oder genau so, wenn wir auch schwächen zeigen. ich habe jedenfalls begriffen, dass destruktives denken, nur zum nachteil und ohnmacht führt und werde alles dafür tun, mein leben wieder in griff zu bekommen, positiv denken und unendlich dankbar sein. dankbar, dass es euch gibt, dankbar, dass es meine familie gibt, und vor allem, begreifen, dass man sich selber auch verzeihen muss, denn die anderen haben dies schon längst getan. lieber rolf, die schale ist offen und ich hoffe, die schließ sich nicht mehr, und wenn, dann werde ich kräftig dagegen hämmern. ich danke euch beiden ganz, ganz herzlich und möchte sagen, mit euch geht es leichter.

    ich umarme euch, wünsche uns allen ausdauer und kraft in verbundenheit marija

  10. #20
    Kary Gast

    Standard Eine Weihnachts-Mutmach-Geschichte für Euch

    Was war das für ein Fest?
    Der kleine Junge hockte auf dem Fußboden und kramte in einer alten Schachtel, aus der er einiges zutage förderte, ein paar Röllchen schmutzige Nähseide, ein verbogenes Wägelchen und einen silbernen Stern. Was ist das? fragte er und hielt den Stern hoch in die Luft. Die Küchenmaschinen surrten, der Fernsehapparat gab Männergeschrei und Schüsse von sich, vor dem großen Fenster bewegten sich die kleinen Stadthubschrauber vorsichtig auf und ab. Der Junge stand auf und ging unter die Neonröhre, um den Stern, der aus einer Art von Glaswolle bestand, genau zu betrachten.

    Was ist das? Fragte er noch einmal. Entschuldige, sagte die Mutter am Telefon, das Kind plagt mich, ich rufe dich später noch einmal an. Damit legte sie den Hörer hin, schaute herüber und sagte: Das ist ein Stern. Sterne sind rund, sagte der kleine Junge. Zeig mal, sagte die Mutter und nahm dem Jungen den Stern aus der Hand. Es ist ein Weihnachtsstern, sagte sie. Ein was? Fragte das Kind. Jetzt hab' ich es satt, schrie der Mann auf der Fernsehscheibe und warf seinen Revolver in den Spiegel, was beträchtlichen Lärm verursachte. Die Mutter drückte auf eine Taste, der Lärm hörte auf, und das Bild erlosch.

    Etwas von früher, sagte sie in die Stille hinein. Von einem Fest. Was war das für ein Fest? Fragte der kleine Junge. Ein langweiliges, sagte die Mutter schnell. Die ganze Familie stand in der Wohnstube um einen Baum herum und sang Lieder, oder die Lieder kamen aus dem Fernsehen, und die ganze Familie hörte zu. Wieso um einen Baum? sagte der kleine Junge, der wächst doch nicht im Zimmer. Doch, sagte die Mutter, das tat er, an einem bestimmten Tag im Jahr. Es war eine Tanne, die man mit brennenden Lichtern oder mit kleinen bunten Glühbirnen besteckte und an deren Zweige man bunte Kugeln und glitzernde Ketten hängte.

    Das kann doch nicht wahr sein, sagte das Kind. Doch, sagte die Mutter, und an der Spitze des Baumes befestigte man den Stern. Er sollte an den Stern erinnern, dem die Hirten nachgingen, bis sie den kleinen Jesus in seiner Krippe fanden. Den kleinen Jesus, sagte das Kind aufgebracht, was soll denn das nun wieder sein?

    Das erzähle ich dir ein andermal, sagte die Mutter, die sich an die alte Geschichte erinnerte, aber nicht genau. Der Junge wollte aber von den Hirten und der Krippe gar nichts hören. Er interessierte sich nur für den Baum, der im Zimmer wuchs und den man verrückterweise mit brennenden Lichtern oder mit kleinen Glühbirnen besteckt hatte. Das muß doch ein schönes Fest gewesen sein, sagte er nach einer Weile.

    Nein, sagte die Mutter heftig. Es war langweilig. Alle hatten Angst davor und waren froh, wenn es vorüber war. Sie konnten den Tag nicht abwarten, an dem sie dem Weihnachtsbaum seinen Schmuck wieder abnehmen und ihn vor die Tür stellen konnten, dürr und nackt. Und damit streckte sie ihre Hand nach den Tasten des Fernsehapparates aus. Jetzt kommen die Marspiloten, sagte sie. Ich will aber die Marspiloten nicht sehen, sagte der Junge. Ich will einen Baum, und ich will wissen, was mit dem kleinen Sowieso war. Es war, sagte die Mutter ganz unwillkürlich, zur Zeit des Kaisers Augustus, als alle Welt geschätzt wurde.

    Aber dann erschrak sie und war wieder still. Sollte das alles noch einmal von vorne anfangen, zuerst die Hoffnung und die Liebe und dann die Gleichgültigkeit und die Angst? Zuerst die Freude und dann die Unfähigkeit, sich zu freuen, und das Sichloskaufen von der Schuld? Nein, dachte sie, ach nein. Und damit öffnete sie den Deckel des Müllschluckers und gab ihrem Sohn den Stern in die Hand. Sieh einmal, sagte sie, wie alt er schon ist, wie unansehnlich und vergilbt. Du darfst ihn hinunterwerfen und aufpassen, wie lange du ihn noch siehst. Das Kind gab sich dem neuen Spiel mit Eifer hin.

    Es warf den Stern in die Röhre und lachte, als er verschwand Aber als es draußen an der Wohnungstür geklingelt hatte und die Mutter hinausgegangen war und wiederkam, stand das Kind wie vorher über den Müllschlucker gebeugt. Ich sehe ihn immer noch, flüsterte es, er glitzert, er ist immer noch da.



    Marie Luise Kaschnitz (1901 - 1974)

    Viele liebe Grüße
    Kary

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