DIE 12 TRADITIONEN DER ANONYMEN SPIELER
Einheit — etwas, das in sich selbst ein Ganzes bildet, einmütig in der Absicht, in Gedanken und im Geist Dem süchtigen Spieler, der die Meetings der Anonymen Spieler (GA) besucht, weil er den aufrichtigen Wunsch hat, mit dem Spielen aufzuhören, und Mitglied in der Gemeinschaft werden will, scheint es oft so, als sei es eine ungeheure Herausforderung für ihn, mit Spielen aufzuhören und zu einem normalen Weg des Denkens und Lebens zurückzukehren. In der Anfangszeit ist er meist ungeduldig und leidet unter seiner geistigen, seelischen und emotionalen Erkrankung. Erst im Laufe der Zeit lernt er, in den Meetings besser zuzuhören und seine Erfahrungen freimütig mit anderen zu teilen, die bereits auf dem Weg der Genesung sind.
Verständlicherweise schiebt das neue Mitglied bei den Anonymen Spielern (GA) für sich häufig jedes Gespräch und jeden Gedanken an das Einheitsprogramm der Gemeinschaft eine Zeit lang hinaus. Aber auch Mitglieder, die schon längere Zeit spielfrei sind, vermeiden oft das Gespräch oder bestreiten aus unterschiedlichen Gründen gar den Nutzen und Sinn der Zwölf Traditionen. Doch um den Genesungserfolg in der Gemeinschaft der Anonymen Spieler (GA) vollauf zu gewährleisten und zu verstehen, ist es von grundlegender Bedeutung, auch die Werkzeuge zu kennen, wie sie uns im Einheitsprogramm der Gemeinschaft zur Verfügung gestellt und vermittelt wurden.
Das Einheitsprogramm der Anonymen Spieler (GA) — die Zwölf Traditionen — bilden die Rahmenbedingungen für unser Wohlergehen sowohl in den einzelnen Gruppen Anonymer Spieler (GA) als auch in der Gemeinschaft als Ganzem. Das Einheitsprogramm soll den Fortbestand und das Wachstum der Gemeinschaft gewährleisten und sichern. Anonyme Spieler (GA) und ihre Gruppen befolgen die zwölf Empfehlungen, auf denen das Einheitsprogramm beruht, um den Genesungsprozeß in der Gemeinschaft für süchtige Spieler, die noch leiden, auch in Zukunft lebendig und funktionsfähig zu erhalten. Der wesentliche Grundgedanke dieses Programms besteht darin, daß wir unser gemeinsames Wohlergehen möglichst bewahren müssen, wenn wir von der Spielsucht -dieser fortschreitenden, unheilbaren Krankheit genesen wollen. Anonyme Spieler (GA) verstehen darunter, daß all das, was für die Gruppe als Ganzes am besten ist, auch für die Genesung des Einzelnen förderlich ist.
Das Einheitsprogramm dient auch dazu, die Gemeinschaft vor zermürbendem Streit und innerer Zerrissenheit zu schützen. Anonyme Spieler (GA) und ihre Gruppen arbeiten nach den Prinzipien dieses Programms, um für sich selbst und andere süchtige Spieler fortschreitende Genesung und Wachstum zu ermöglichen und auch in Zukunft zu bewahren.


ERSTE TRADITION
Unser gemeinsames Wohlergehen sollte an erster Stelle stehen. Die Genesung des Einzelnen beruht auf der Einigkeit der Anonymen Spieler (GA).
Unser gemeinsames Wohlergehen beruht auf dem aufrichtigen Wunsch, mit dem Spielen aufzuhören und unser gemeinsames Problem zu lösen. Die Genesung des Einzelnen beruht auf diesem gemeinsamen Ziel der Anonymen Spieler (GA). Wenn es uns gelingt, spielabstinent zu leben, verbessern wir unsere Lebensqualität. Wenn jeder für sich in der Gemeinschaft und in Einigkeit mit anderen süchtigen Spielern Fortschritte in der Genesung macht, so erkennt er, daß das gemeinsame Wohlergehen in der Gruppe eine wesentliche Bedingung für seine Genesung ist. Eine Gruppe hingegen, die von individuellen Konflikten, Gleichgültigkeit, persönlichem Ehrgeiz, Ich-Süchtigkeit, Redseligkeit und Wortklaubereien geprägt ist und von Mitgliedern bestimmt wird, die offen zugeben, daß ihnen die Einigkeit in der Gruppe nicht gerade am Herzen liegt, wird kaum in der Lage sein, die GA-Botschaft weiterzutragen, und sich mit der Zeit schließlich gewiß von selbst auflösen.
Die Spielsucht kann zwar den betroffenen Spieler zugrunderichten und von innen heraus zerstören, doch einzelne süchtige Spieler, die nicht mit dem Spielen aufhören können, werden kaum einer Gruppe Anonymer Spieler etwas anhaben oder sie zerstören können. In den Anfangsjahren unserer Gemeinschaft fragten sich noch viele von uns, ob die Gruppen denn die vielen Spielrückfälle überhaupt verkraften könnten. Inzwischen wissen wir es besser: Die Gruppe überlebt