Seite 2 von 3 ErsteErste 123 LetzteLetzte
Ergebnis 11 bis 20 von 23

Thema: Wie kann ich Sie zurückgewinnen ?

  1. #11
    Maik Gast

    Standard Hallo Rolf

    nochmals vielen Dank für Deine Antwort - auch das Gedicht in "Stufen" und "Magic Moments" sind toll. Deine Antworten helfen mir, ein paar Antworten auf meine Fragen und Gefühle zu finden. Es ist toll, sich hier mit Menschen austauschen zu können, die man gar nicht kennt, aber die es so gut mit einem meinen und auch noch helfen können - vielleicht auch, weil man sie nicht kennt....
    Ich danke Dir wirklich sehr für Deine aufrichtige Meinung und werde versuchen, mir den einen oder anderen Gedanken zu verinnerlichen.

    DANKE !!!
    Maik ( nicht Mike )

  2. #12
    Kary Gast

    Standard Guten abend Maik,

    nein, ich glaube nicht, dass es einfacher ist sein eigenes Leben innerhalb einer Partnerschaft in den Griff zu kriegen. Zu viele Gefühle, die einen ablenken. Zu viel Verstrickungen und Möglichkeiten den anderen verantwortlich zu machen, zu viel Ballast, den man dem anderen Partner zumutet. Im Gegenteil, aus meiner Erfahrung heraus, lernt man erst richtig den anderen zu schätzen und achtsam in einer Beziehung zu sein, wenn man auch mal eine zeitlang alleine gelebt hat und gelernt hat alleine klar zu kommen. Das ist ganz allein meine Erfahrung und nicht zu verallgemeinern. In mancherlei Hinsicht ist es sicher auch einfacher, wenn man einen Menschen hat, der hinter einem steht. Für mich war es nicht so.
    Du hast selbst geschrieben, dass Deine Ex-Freundin vielleicht sogar bereit gewesen wäre mit Dir gegen die Sucht zu kämpfen, wenn Du von Anfang an ehrlich gewesen wärst. Das war ein großer Vertrauensbruch. Und ich glaube, dass eine Frau, wenn sie mit zwei Kindern alleinerziehend ist, schon genug mit sich und den Kindern zu tun hat. In einer solchen Situation muß man kerngesund sein, um das zu meistern. Und Deine Ex-Freundin scheint eine starke Persönlichkeit zu sein, sonst hätte sie nicht sofort die Konsequenzen gezogen. Ich weiß nicht ob sie es mehr für sich selbst oder wegen der Kinder getan hat, wahrscheinlich von beidem ein bißchen.
    Aber die Tatsache, dass sie alles aufgegeben hat, um zu Dir zu ziehen, das zeigt doch schon sehr deutlich, dass ihr viel an Dir gelegen hat. Das macht man doch nicht einfach mal so. Was sie Dir krumm genommen hat (und eben das kann ich so gut nachempfinden), ist die Tatsache, dass Du sie solange belogen hast, bis sie schon alles aufgegeben hatte. Sie hatte nicht die Wahl zu entscheiden, ob sie Dir helfen will oder nicht. Sie ist vor vollendete Tatsachen gestellt worden.

    So lieber Maik, es ist schon spät und ich muß gleich ins Bettchen. Ich wünsche Dir viel Kraft und eine gute Nacht.

    Bis bald mal wieder und Grüßli
    Kary

  3. #13
    Maik Gast

    Standard Liebe Kary

    vielen Dank für Deine Erfahrungen und Meinung.
    Ich glaube Du hast recht, alleine ist es einfacher mit dem Problem zurechtzukommen - vielleicht habe ich mich ja etwas falsch ausgedrückt, ich möchte natürlich nicht wieder mit Ihr zusammenkommen, damit Sie mir bei meinem Problem hilft, sondern weil ich Sie liebe. Ich habe mit Ihr in der kurzen Beziehungszeit schon so viele Probleme (auch Ihre) aus dem Weg geräumt bzw. gelöst, das ich dachte, das wir auch dieses Problem zusammen in den Griff bekommen. Aber wie Du schon sagst, das Problem muss ich zu allererst alleine auf die Reihe kriegen.

    Mit der starken Persönlichkeit hast Du wohl recht, wahrscheinlich viel stärker als ich.(das hat mir auch schon die Psychologin in der Klinik gesagt - das sie eine sehr starke Frau ist, um so eine Entscheidung zu treffen und auch konsequent durchzuziehen).

    Du hast geschrieben, sie hat mir krumm genommen, das ich sie solange belogen habe und das Du dies nachvollziehen kannst. Darf ich Dich mal fragen, wie es Dir ergangen ist bzw. wie Du Dich danach Deinem Partner gegenüber verhalten hast ? Seid Ihr noch ein Paar ? Ist es am Lügen oder am Spielen selbst gescheitert ? Ich weiss, das jeder Mensch anders denkt, fühlt und handelt, aber ich wüßte gerne, wie Du gehandelt hast, denn Du hast dieses Problem selbst direkt erlebt oder erlebst es noch immer....
    Wenn ich mit Freunden darüber spreche, die "so weit weg" sind vom Thema "Spielen", hört man nur Meinungen, die zwar ehrlich, aber dennoch recht "unerfahren" sind.

    Hast Du Deinem Partner verziehen ? ihm geholfen ?
    Ich suche keine Schuld bei Ihr, ich versuche nur, mich in Sie hinein zu versetzen und suche nach Antworten, denn ich habe noch immer Hoffnung, auch wenn ich die Hoffnung lieber erstmal in den Schrank stellen und an mich denken sollte.

    Rolf hatte geschrieben, er verstehe, das ich durcheinander bin und ich solle mal ne Nacht drüber schlafen....
    Eigentlich bin ich nicht mehr durcheinander, denn ich bin jetzt seit 6 Wochen alleine und schlafe seit ca. 4 Wochen zum erstenmal seit vielen, vielen Jahren wieder gut und durch. Aber die Hoffnung keimt immer wieder auf, zumal es soviele schöne Erinnerungen gibt....

    Aber zurück zu Dir - über den einen oder anderen Eindruck / Erfahrung von Dir wäre ich dankbar.

    Liebe Grüße
    Maik
    (und nochmals vielen Dank für Deine offene, ehrliche und mitfühlende Art und Hilfe)

  4. #14
    Kary Gast

    Standard Hi Maik,

    sorry, ich hatte mich gar nicht richtig vorgstellt und werde das jetzt mal nachholen, damit keine Mißverständnisse aufkommen.

    Ich selbst bin die Spielerin, nicht mein Partner!
    Aber das ist eine lange, etwas komplizierte Geschichte.

    Wenn ich aus meinem Erfahrungsschatz spreche, so tue ich dies, weil ich auch sehr lange alleinerziehende Mutter war und ich nach vier spielfreien Jahren glaubte, ich wäre stark genug eine Beziehung mit einem Mann einzugehen, der ebenfalls Spieler war (zu dem Zeitpunkt allerdings auch trocken). Er ist damals zu mir gezogen, hat selbst alles aufgegeben und dann als er hier war, hat er wieder angefangen zu spielen. Und ich hatte ebenfalls einen heftigen Rückfall. Nach drei Monaten habe ich mich von ihm getrennt, natürlich begleitet von schlechtem Gewissen usw., aber ich hätte es nicht geschafft mich um mein Kind und mich zu kümmern und gleichzeitig noch einen nassen Spieler durchzuziehen. Und ich wollte das auch gar nicht, Liebe hin oder her. Mein Selbsterhaltungstrieb hat Gott sei Dank eingesetzt und heute weiß ich, dass es die absolut richtige Entscheidung war (sieht er heute übrigens genauso).

    Mittlerweile lebe ich seit mehr als sechs Jahren in einer glücklichen, erfüllten Ehe. Mein Mann hat mit Sucht nichts am Hut und ich habe auch schon eine ganze Weile keinen Rückfall mehr gehabt. Aber das war ein langer Weg dahin.

    Ich hoffe Dir damit einige Fragen beantwortet zu haben. Wenn nicht, frag einfach.

    Viele Grüße
    Kary

  5. #15
    Murmel Gast

    Standard

    Hallo Maik,
    ich habe Deinen Beitrag gelesen und weiß das Du wohl auch in meinem gestöbert hast. Du bist vergleichbar in der Situation in der mein (mittlerweile) Ex-Freund ist und ich in der Deiner Ex-Freundinn.

    Zu aller erst einmal finde ich Deine Einstellung toll, das Du etwas gegen Deine Sucht tust und das mit soviel Nachdruck und es ist Musik in meinen Ohren wenn ich lese das Du um sie kämpfen willst. Wie Du weißt ist es bei mir anders.

    Ich glaube das ihr zwei Euch sehr liebt, sie hätte sonst nicht alles für Dich aufgegeben und wäre mit Kind und Kegel zu Dir gekommen und Du würdest Sie sonst nicht zurück wollen. Ich bewundere auch ihre Konsequenz und Stärke, denn nach allem was ich heute weiß, was mir die Menschen im Forum geschrieben haben und meine Familie und Freunde mir raten ist gehen das Beste. Ich sehe das aber etwas differenzierter: Das Gehen ist dann richtig wenn man alleine kämpft oder wie in Deinem Fall nicht nur für sich sondern auch noch für Kinder die Verantwortung trägt. Bleiben funktioniert nur dann wenn absolute Offenheit und noch viel mehr Kommunikation und gegenseitiges einbinden Priorität hat. Bei mir ist es so, er geht die Spielsucht auch an, macht eine Therapie und geht in Gruppengespräche nur leider ohne mich daran teilhaben zu lassen. Er schließt mich aus und sagt noch, das er seine ganze Kraft für die Therapie braucht und keine mehr für mich hat. Dabei wäre das eigentlich mein Text. Zurück zu Dir: Das Problem vor dem Du stehst heißt verlorenes Vertrauen. Für die Angehörigen ist es als würde man den Menschen den man glaubt zu kennen doch nicht kennen. Als hättet ihr ein zweites Leben neben dem geführt was ihr uns "vorgespielt" habt. Bei Deiner Freundin liegt die Sache noch sehr viel gewaltiger. Sie hat alles aufgegeben was ihr wichtig war und sie ist mit Kind unterwegs. Ich kann mir nur zu gut vorstellen was sie empfunden haben muß. Damit will ich Dich nicht verurteilen, schließlich ist es schon ein riesen Schritt von Dir es Dir selbst und ihr einzugestehen, das Du spielsüchtig bist. Aber ich kann ihre Reaktion auch nur zu gut verstehen und ziehe vor soviel Konsequenz meinen Hut.

    Außerdem machen wir Frauen uns ja auch immer Gedanken über die Zukunft. Und die ist, so schätz ich zumindest, mit einem Spieler immer ungewiß und niemals sicher.

    Vielleicht hilft es Dir ja ein wenig meinen Beitrag zu lesen um die Gefühle Deiner Freundinn besser verstehen zu können.

    Ich wünschte mein Freund hätte ein wenig etwas von Deinem Willen und Kampfgeist. Gib nicht auf, Du hast den richtigen Weg eingeschlagen und die Idee mit dem Brief...weiß nicht mehr so genau wer das geschrieben hat...finde ich ganz gut.

    Sei ehrlich mit Deinen Gefühlen zu Dir und zu Ihr. Schreib ihr doch einfach was Dein Herz so schwer macht, es befreit Dich und läßt sie vielleicht verstehen, das diese Scheiß-Sucht sehr viel mächtiger ist als man glaubt. Schreib ihr von Deinen Therapiegeprächen, dann findet sie vielleicht wieder einen Weg zu Dir.

    Ich wünsche Dir von ganzem Herzen das Du sie wieder gewinnst, auch wenn es wahrscheinlich mehr Zeit braucht als Du denkst. Du hast mehr Kraft als Du selber glaubst, das kann man in Deinen Zeilen lesen, mach einfach weiter so und laß die Finger vom Spielen,

    alles Gute
    die Murmel

  6. #16
    Maik Gast

    Standard Hallo Kary,

    wahrscheinlich habe ich Deine Schreiben einfach teilweise falsch interpretiert, eventl. auch deshalb, weil die Mehrzahl der Spieler (zumindest was Automaten angeht) männlich ist....
    Vielen Dank für Deine Geschichte und ich freue mich für Dich, das Du nach einer langen und schlechten Zeit, Dein Deckelchen gefunden hast.

    Aber mich beschäftigt doch eine Sache in Deinem Bericht - eine Sache, die mir schon etwas Angst macht. Du sagst, Du hattest nach 4 Jahren spielfreier Zeit einen heftigen Rückfall....
    Ich bin jetzt seit schlappen 8 Wochen spielfrei, wovon ich jedoch 1 Monat lang in der Klinik war. Momentan habe ich überhaupt kein Verlangen zum Spielen, aber in ein paar Tagen kommt mein Gehalt auf`s Konto und ich weiss, das ich dann immer spielen gegangen bin und erwarte somit die erste Hürde, die ich zu überspringen habe. Anscheinend habe ich mich noch immer nicht genügend mit der Sucht auseinandergesetzt, denn ich dachte eigentlich, je länger man abstinent ist, desto leichter wird es, nicht wieder anzufangen - aber das scheint wohl ein Trugschluss zu sein, oder ? Hast Du Heute noch teilweise das Verlangen, spielen zu gehen ? Hast Du eine Therapie gemacht ? Bei was für einem Therapeuten ? Ich bin z.Zt. auf der Suche nach einem Verhaltenstherapeuten - meinst Du das das richtig ist ?
    Was hat Dir noch geholfen ?

    Bitte entschuldige meine vielen Fragen, aber irgendwie bist Du für mich jemand, der mir eventl. helfen kann, da er es geschafft hat (Rückfall hin oder her). Gerne möchte ich auch in 1 oder 2 Jahre sagen können. "Seht her, ich habe es gepackt - ich habe mir entsprechende Unterstützung gesucht und ich habe es bis hierher geschafft und werde es auch weiter schaffen!"
    Wäre toll, wenn Du mir den einen oder anderen Tipp geben könntest. Vielen Dank im voraus.

    Zum Abschluss noch eine Frage :
    Du bist seit vielen Jahren "trocken" - warum bist noch auf dieser Seite und hilfst Menschen wie mir ?

    Liebe Grüße
    Maik

  7. #17
    marija Gast

    Standard

    hallo maik,

    zunächst einmal danke für deine guten wünsche. wie du schon in meinen berichten gelesen hast, hoffnung gibt es immer. ich habe einiges aus meiner krankheit gelernt, vor allem, dass es sich lohnt offen und ehrlich, insbesondere mit den menschen die man liebt, umzugehen. ich spielte nicht sehr lange, aber desto exzesiver als einige spieler, die viel länger als ich dabei waren. ich fühle mich auch heute und besonders jetzt immer noch nicht auf der sicheren seite, denn ich weiß, wie schnell man in den teufelskreis reinrutscht, und wie schwer es ist wieder raus zu kommen. ich hatte so viel glück, dass meine familie und meine freunde, meine kollegen/innen zu mir standen, aber der größte stück arbeit lag bei mir. ich habe es gewollt, und will immer noch frei von den zwängen zu sein und nie wieder spielen gehen zu müssen. lieber maik es lohnt sich zu kämpfen, es lohnt sich wieder die sonne, den wind und die menschen um sich war zu nehmen, drum versuche es erst einmal spielfrei zu werden, alles andere und auch die liebe deines lebens wirst du als freier mensch wieder gewinnen.

    herzlichen gruß marija

  8. #18
    Maik Gast

    Standard Hallo Murmel,

    auch Dir vielen lieben Dank, das Du Dir die Zeit genommen hast, um mir soviel Mut zuzusprechen !!!

    Du hast geschrieben, das Du glaubst, meine Ex und ich würden uns sehr lieben. Das ist leider nicht ganz richtig. Sie hat mich die ganze Zeit geliebt und es mir auch immer gezeigt. Ich habe in all den Jahren meiner Sucht eine sehr hohe und dicke Mauer um mich herum aufgebaut. Wenn es einen Oscar für Schauspielerei geben würde, ich hätte wahrscheinlich gute Chancen gehabt, ihn zu bekommen, auch wenn es kein sehr rühmlicher ist. Ich möchte Dir gerne etwas über mich erzählen und vielleicht hilft Dir das auch in Bezug auf Deinen Ex, denn ich habe festgestellt, das viele die hier schreiben, ähnliches wie ich durchgemacht haben. Wenn mich jemand gefragt hat, wie geht es Dir, habe ich immer gegrinst und "Super" gesagt. Ich konnte gerade aus der Spielhalle gekommen sein und mehrere hundert EURO auf den Kopf gehauen haben - innerlich habe ich mich gehasst, geschämt und mir gesagt "Das war das letzte Mal"!
    (wie oft ich mir das wohl gesagt habe) Hätte ich 10 min. später Leute getroffen, hätte mir niemand etwas angemerkt!
    Ich habe im Laufe der Zeit einen so perfekten Schutzwall aufgebaut - den konnte niemand durchbrechen, da ich mich fälschlicherweise selbst schützen wollte. Aber dieser Schutzwall hat auch etwas anderes aufgehalten - nämlich Gefühle von Anderen. Sprich, ich habe meine Ex auch geliebt, aber ich hatte einfach Probleme, es Ihr immer so zu zeigen, wie es angebracht gewesen wäre und wie Sie es verdient und gebraucht hätte. In der Klinik habe ich an einer Therapie teilgenommen "EUTONIE" - wäre vielleicht auch etwas für Deinen Ex.(Falls Du Deinen Kampf noch nicht aufgegeben hast) Ich habe angefangen, meinen Körper besser kennenzulernen und Gefühle wahrzunehmen, die ich bisher immer irgendwo hingeschoben habe, wo Sie bloss keiner entdeckt, nur leider ich auch nicht....
    Ab April mache ich auch ausserhalb diese Therapie in einer Gruppe, die ich aus der Klinik kenne, weiter.....
    Jetzt, wo Schluss ist und ich über meine Sucht reden kann - auch mit Freunden, die es bisher nicht wußten und die mir allesamt zur Seite stehen (daran erkennt man wahre Freunde), jetzt kann ich meine Gefühle verarbeiten und kann meiner Ex sagen, wie sehr ich sie liebe, was mir fehlt etc. - leider zu spät, aber ich merke dadurch, das ich auf einem Guten Weg bin. Wenn mich einer meiner Freunde derzeit fragt, wie es mir geht, sage ich die Wahrheit - sie können damit zwar schlechter umgehen, weil ich bisher immer der Gute-Laune-Clown war, aber uns allen ist damit geholfen!

    Vielleicht bin ich durch meinen Suizidversuch und den anschliessenden Klinik-Aufenthalt (mit diversen Therapien und dem zusammenleben mit anderen Patienten in meinem Alter und völlig verschiedenen Problemen) schon etwas weiter als Dein Ex. Ich öffne mich schon etwas mehr.
    Vielleicht eins noch zu Schluss, denn ich will Dich ja hier nicht völlig zuschwallern - das erste, was ich in der Klinik über mich gelernt habe, war : "Ich kann sehr gut geben, aber ganz schlecht nehmen" Ich bin dabei, zu lernen, die Hilfe die mir angeboten wird auch anzunehmen. Vielleicht noch ein grosses Problem bei Deinem Ex - die Scham und der eigene falsche Stolz sind einfach noch zu gross.

    Übrigens Du hast noch geschrieben : Es ist, als hättet Ihr ein 2. Leben neben dem geführt, was Ihr uns vorgespielt habt. Das ist einerseits richtig, aber andererseits auch nicht. Es stimmt, es handelt sich um ein 2. Leben!
    Aber, wir haben es Euch nicht vorgespielt, um Euch zu belügen und zu betrügen, sondern wir haben uns geschämt, zuzugeben, das wir süchtig sind und nicht alleine davon loskommen. Wir bzw. ich, wollte meine Freunde und Familie eigentlich davor schützen, denn es ist schon schlimm genug, selbst zu erfahren, wie schwach man ist....

    Ich würde mich freuen, wieder von Dir zu hören

    Liebe Grüße
    Maik

    PS : Auch ich finde es super, das Du alles tust und um Deinen Freund kämpfst. Ich weiss, wie schwer es ist, die Spielsucht zu verstehen (als Aussenstehender) - ich verstehe es ja auch nicht so richtig, sonst könnte man sie erklären, packen und abstellen.
    Solltest Du noch Fragen an einen süchtigen Kämpfer haben - nur zu....

  9. #19
    Maik Gast

    Standard Hallo Marija,

    auch bei Dir möchte ich mich bedanken, das Du mir soviel Mut zusprichst.

    Ich möchte gerne allen, die mir bisher geschrieben haben und auch denen, die es vielleicht nur lesen, einmal sagen, wieviel mir Eure Worte bedeuten und wieviel sie mir helfen. Ich hoffe, das diese Homepage noch lange existiert und das noch viele den Weg hierher finden.
    Teilweise habe ich wirklich Tränen in den Augen, wenn ich höre, wie Ihr mir Mut zusprecht, obwohl Ihr alle mich nicht kennt, aber doch soviel mit mir gemeinsam habt.

    Also nochmal vielen Dank an Alle und wenn Ihr was zu sagen habt, sagt es - auch wenn es kritische Worte sind - es hilft mir wirklich stark zu bleiben !!!

    Danke
    Maik

  10. #20
    Rudi Gast

    Standard

    Hallo Maik !
    Du hast ja schon einige Resonanz auf deinen Eintrag erhalten. Im wesentlichen stimme ich mit dem überein, was bereits hier gesagt wurde. Ich bin genau wie du Spieler und deine Situation kann ich nachvollziehen- auch wenn mir diese erspart blieb.
    Das ist schon so bei uns- wir spielen einfach weiter, lassen uns nicht beeinflußen und schon gar nicht reinreden. Schließlich ist es ja mein Leben, welches ich ruiniere. Doch Pustekuchen. Unser Leben wirft Kreise und niemand ist nur sich selbst gegenüber veantwortlich. Wir merken erst immer nach dem Spiel, wie groß unser Verlust ist. In finanzieller Hinsicht - aber auf Dauer auch in privater Sicht. Wir sind uns nicht bewußt, das wir nicht nur Geld verspielen, sondern auch das Vertrauen all derer, die uns lieben. Ob es die Eltern sind, unsere Kinder, oder wie bei dir, die ganz große Liebe. Irgendwann merken wir, was wir verspielt haben - leider ist dann meißt alles zu spät. Und wie gerne wir das alles ungeschehen machen würden, brauchst du mir nicht erzählen. Das ist nicht nur bei mir so, ganz bestimmt auch bei dir.
    Und dann kommt der Tag, wo man sich selbst fragt, wer bist du eigentlich und erkennt nicht den Sinn des eigenen Seins. Wir sind durch das abhängige Spielen jemand, der wir eigentlich nicht sind. Wir verbiegen uns, um unsere Spielerei zu verstecken. Lüge reiht sich an Lüge, bis man selbst nicht mehr weis, was man alles erschwindelt hat.
    Ich sage bestimmt nicht, es geschieht dir recht, was geschehen ist. Ich bedauere sehr, das es so weit für dich gekommen ist.
    Sehe jetzt aber auch die große Möglichkeit für dich neu durchzustarten. Du beginnst einen guten Weg. Deine Freundin hat noch immer ein offenes Ohr für dich. Das ist viel, sehe das bitte so. Denn wo miteinander gesprochen wird, ist Veränderung. Es steht eine Menge Vertrauensverlust und Enttäuschung zwischen Euch, aber noch keine Verbitterung. Pflege diesen verbliebenen Rest mit aller Behutsamkeit. Ich denke, deine Freundin hatte keine andere Handlungsmöglichkeit.
    Wünsche dir sehr, das du deinen Weg findest.
    Bis bald und spielfreie Zeit
    Alles Gute
    Rudi

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •