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Thema: Interwetten

  1. #1
    nightkitten Gast

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    Hallo,

    wie ich schon in der Kategorie aktuelles geschrieben habe, ist mein Freund spielsüchtig. Er verspielt sein Geld an Automaten. Aber wir tippen auch öfter zusammen auf Fußballwetten im Internet. Ich dachte bisher, dass das nicht schlimm wäre und seine Spielsucht nicht fördern würde, aber nachdem ich hier einige Beiträge gelesen habe, liege ich da wohl falsch.
    Da der Einsatz von meiner Kreditkarte abgeht (ca 20 Euro am WE, wenn wir nichts gewinnen), überlege ich gerade, ob ich ihm da auch einen Riegel vorschieben soll. Jedoch habe ich Angst, dass er sich dann selbst Geld überweist. Mit der jetzigen Art habe ich wenigstens einen Überblick wieviel Geld verspielt wird.
    Was würdet ihr mir raten?

  2. #2
    Klaude Gast

    Standard

    Hallo Kitten

    Du solltest den Riegel ganz, ganz schnell schieben. Du bist grade dabei ihn beim Spielen zu ermuntern, bzw seine Krankheit zu fördern. Ich fürchte auch, dass es bei den 20 Euro nicht bleiben wird. Du hast zwar nicht geschrieben wie lange Du ihn schon kennst, aber ich habe den Eindruck, dass die Beziehung noch jung ist.

    Ich möchte Dich nicht entmutigen, aber ich bin selbst mit einem Spieler verheiratet (jetzt trocken) und möchte deshalb die Wahrheit aussprechen, selbst wenn es weh tut. Es gibt durchaus Spieler, die auf Mitleid "spielen" um sich neue Geldquellen zu erschliessen. Wenn er Dir seine Kontokarte gegeben hat kann das auch heissen dass er pleite ist. Wovon lebt er während der Woche? Warum konnten ihm verschiedene Therapeuten nicht helfen? Wie sieht seine finanzielle Lage aus? Wenn er Dir diese Fragen offen und ohne gereizte Nervosität beantwortet bist Du schon einen Schritt weiter. Aber gib ihm keinesfalls aus Mitleid Geld oder zahle seine Rechnungen.

    Und lass ihn um Gottes Willen nicht an Dein Konto ran! Er wird sich mehr überweisen als nur 20 Euro!

    Viele Grüsse

    Klaude

  3. #3
    nightkitten Gast

    Standard

    Huhu Klaude,

    unsere Beziehung ist schon noch jung, aber so jung nun auch wieder nicht. Wir sind jetzt 1,5 Jahre zusammen und spielen seit 1 Jahr bei Interwetten. Und er hat sich in dieser Zeit nie an meinem Konto bedient. Ich glaube auch nicht, dass er das jemals machen würde.
    Seinen Kontostand kenne ich. Er ist nicht pleite. Er gibt mir seine Karte, damit er nicht pleite wird. Er lebt unter der Woche von seinem Geld. Er hebt sich am Wochenende den Betrag ab, den er für die kommende Woche benötigt.
    Heute hat er mir allerdings gesagt, dass er mit Interwetten aufhören möchte und das ohne mein Zutun. Somit sind wir immerhin schon einen kleinen Schritt weiter. Er scheint sich jetzt wohl auch selbst etwas mehr mit seinem Problem auseinander zu setzen.
    Jetzt muss ich ihn noch davon überzeugen, dass er fremde Hilfe benötigt, um mit seinem Problem wirklich fertig zu werden.
    Was mir auffällt ist, dass in Beiträgen sehr oft davon gesprochen wird, dass ein Süchtiger lügt und betrügt.
    Diese Eigenschaften habe ich bei meinem Freund noch nicht entdeckt.
    Er hat noch nie versucht auf irgendeine Art und Weise an mein Geld heran zu kommen, noch hat er mich deswegen belogen.
    Wenn er spielen war, dann sagt er es mir auch ein bis zwei Tage später.


    Viele Grüße

  4. #4
    Klaude Gast

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    Hallo Kitten

    Dann ist Dein Freund auf dem richtigen Weg und meine Sorge war unbegründet.

    Spricht er denn öfters mit Dir über seine Sucht oder nur wenn er gespielt hat?

    Viele Grüsse

    Klaude

  5. #5
    nightkitten Gast

    Standard

    Huhu Klaude,

    mein Freund und ich reden öfters über seine Spielsucht. Er fängt zwar nicht von alleine davon an zu reden, sondern ich mache immer den Anfang, aber dann redet er mit mir darüber. Es ist ihm zwar sichtlich unangenehm, aber er ist dann auch wirklich offen.

    Ich hoffe nur, dass er seine Spielsucht irgendwann in den Griff bekommt und wir gemeinsam den Weg dorthin gehen können.

    Viele liebe Grüße

    Kitten

  6. #6
    Klaude Gast

    Standard

    Hallo Kitten

    Ihr beide seid ja dann wirklich schon sehr weit gekommen. Vielleicht schafft er es ja doch alleine,bzw. mit Deiner Unterstützung. Wenn er seine Spielerei so gut unter Kontrolle hat und dir die Wahrheit sagt,dann höre ich jetzt nicht unbedingt die Alarmsirenen schrillen.

    Vielleicht solltest Du ganz für Dich ein paar Hilfsangebote
    (z.B. Fachtherapeuten, SH-Gruppen, Internetforen usw.) sammeln, und wenn er doch soweit kommt, dass er nochmal Hilfe annehmen möchte, dann kannst Du ihm die volle Auswahl zeigen. Erzwingen kannst Du es nicht.

    Warum kam er denn mit den verschiedenen Therapien nicht klar?

    Liebe Grüsse

    Klaude

  7. #7
    nightkitten Gast

    Standard

    Huhu Klaude!

    ich bin schon etwas am sammeln, was die verschiedenen Hilfsangebote betrifft. Aber in seiner Nähe habe ich bisher nur eine SH-Gruppe gefunden.
    Mein Freund war bisher einmal bei einer SH-Gruppe und es hat ihm dort nicht so gefallen. Er fand es damals dämlich, aber vielleicht auch, weil er nicht wirklich schon so weit war.
    Mit den Therapeuten ist er auch nicht so zurecht gekommen. Er meinte, er hätte keinen Draht zu ihnen gehabt. Da war er wohl einfach bei den falschen, bzw. man braucht natürlich immer einen Therapeuten, der einem sympathisch ist und dem man sich wirklich öffnen kann. Da muss man auch mal mehrere ausprobieren.
    Mein Freund und ich stehen mit seinem Problem ja noch am Anfang, aber wir kommen immer einen kleinen Schritt voran.
    Ich bin einfach schon froh darüber, dass er mit mir darüber redet und nichts mehr verheimlicht. Ich will ihm vermitteln, dass ich zu ihm stehe und ihm auch helfen möchte. Ich glaube, wenn er das wirklich verstanden hat, dass er dann wohl auch weitere Schritte einleiten kann.

    Viele liebe Grüße und danke für deine Beiträge

    Kitten

  8. #8
    Klaude Gast

    Standard

    Hallo Kitten

    Da hab ich noch einen Tipp für Dich: In fast jeder Stadt gibt es eine sogenannte "Psychosoziale Station" vom Roten Kreuz. Damit habe ich persönlich - in einem anderen Bereich - sehr gute Erfahrungen gemacht. Die sind zwar nicht auf Suchtprobleme spezialisiert, aber haben viel mit zu tun. Die Behandlung ist völlig kostenlos und ohne Formalitäten. Oft trifft sich dort auch eine Frühstücksgruppe oder Freundeskreis aus Patienten und Therapeuten. Dazu kommt: Die Therapeuten bekommen Fixgehalt und können sich auf eine effektive Behandlung konzentrieren, anstatt auf den Geldbeutel zu schielen.

    Ausserdem gibt es in den meisten Städten Suchtberatungsstellen von Caritas und Diakonie, die nebenher ebenfalls gemischte Gruppen pflegen. Die Suchtberater machen manchmal auch Therapie.

    Überprüf das doch mal, wenn Du Zeit und Lust hast und rede vielleicht auch mal selbst mit den Leuten. Dann hast Du auch schon einen Eindruck ob das etwas für Deinen Freund sein könnte oder nicht.

    Liebe Grüsse

    Klaude


  9. #9
    nightkitten Gast

    Standard

    Huhu Klaude!

    danke für deine Tipps. Ich werde mich gleich mal erkundigen, ob es in der Nähe meines Freundes solche Einrichtungen gibt.

    Momentan ist er mit einem Freund unterwegs und ich sitze hier und hoffe, dass er nicht auf die Idee kommt, danach noch spielen zu gehen. Ich würde mich riesig freuen, wenn er durchhalten würde.

    Viele Grüße
    Kitten

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