Total der Spielsucht verfallen ...

[Neon]

Guten Morgen, anonymer Spieler!

Prima, daß du dich auf das HEUTE einstellen kannst.

Nun weiter: Mach es dir HEUTE nicht zu schwer. Du kannst nicht HEUTE alles Mögliche TUN, du brauchst nur HEUTE eines zu LASSEN, nämlich das Spielen. Den Rest des WEGES DER KLEINEN SCHRITTE gehst du ja schon allein: du willst am Montag einen Termin bei der Fachstelle in Neuß vereinbaren. Finde ich stark!

Klaude spricht die Wahrheit. Da wird dich keiner verurteilen, das hast du nämlich schon lange mit dir selbst gemacht und das reicht jetzt. Hast du ab HEUTE nicht mehr nötig.

Ich finde, du bist auf dem richtigen Weg und der fängt im HEUTE an! Und Übermorgen machst du deinen Termin. Also Schritt für Schritt, oder kannst du fliegen?


Neon

[Neon]

Hallo,

leider vergaß ich, Dir für die restlichen Stunden des HEUTE
zu wünschen, daß du spielfrei bleibst. Das hole ich hiermit nach.

Neon

[andreas]

Hallo anonymer Spieler;
schön, daß Du zu uns gekommen bist.
Will nur kurz über etwas erzählen was mich immer wieder bewegt:
Unter den 20 Fragen der Anonymen Spieler (GA) befindet sich eine:"Hast du schon einmal länger gespielt als du eigentlich wolltest?"
Über diese Frage habe ich mich so oft halbtotgelacht und sie in das Lächerliche gezogen ohne Grenzen. Aber das ist meine Großkotzigkeit, mein Stolz, meine Verklemmtheit, mein Mißbrauch mit mir und meinen Mitmenschen. Viele Verletzungen habe ich mir - und meinen Angehörigen zugemutet, 6-8 Stunden täglich(!) in der Spielstätte zu sein, meine Wut, Zorn, Groll, Hass - auf die Automaten auszulassen, nur einen eizigen Tag im Leben den ich mich vor den Spielgel stellte und mir selber links und rechts in das Gesicht schlug - den Schmerz empfand ich als reale Befriedigung, Masochismus durch Geldstehlen, Kartenhaus aus Lügen und Verleumnung und Ausweg durch Flucht bis zum Bahndamm.. Die Geschichte eines Tages. Wie tief bin ich gesunken, mir so etwas anzutun; was war das für ein fürchterlicher Tag in meinem Leben. - Ich habe diesen Tag 360 X im Jahr gehabt, 360 X mich selber verletzt, 360X mich selber gehasst, 25 Jahre lang...
Heute habe ich nicht gespielt, Heute habe ich mich liebevoll im Spiegel betrachtet, habe mich nicht selber verletzt, auch nicht durch zwanghaftes Essen, durch Rauchsucht durch Festhalten an krankhaften Beziehungen und Festhalten an falsche Illusionen.
Dieses HEUTE habe ich schon einige 24 Stunden LEBEN dürfen- einen Tag zur Zeit. Ich behaupte noch nicht einmal, daß ich Genesen bin, nur meine KRANKHEIT - die SPIELSUCHT ist Heute im Stillstand. Dafür kann ich - so vieles -
Dankbar
Andreas

[anonymer spieler]

ich dachte ich waere stark und ich dachte ich koennte es schaffen. habe mich selbst mit schlachtrufen motiviert, war einige tage spielfrei und begann mich besser zu fuehlen, glaubend ich haette schon was erreicht. heute schau ich mich um und stelle fest das ich die letzten wochen fast taeglich gespielt habe, der gedanke ans spielen mich vollstaendig kontrolliert und leitet. heute fiel mir dies forum wieder ein. erreicht habe ich gar nichts, nichts ausser der erkenntnis das die sucht einfach in mir ist und ich wahrscheinlich niemals davon loskomme. ich weiss... hoert sich so an als ob ich mir unendlich selbst leid tue ...aber das soll es an dieser stelle nicht sein. ich bedanke mich ganz herzlich fuer die netten versuche ... fuer die unterstuetzung. dieses forum ist eine wirklich gute sache, fuer menschen die es schaffen koennen.

euch allen alles gute,
anonymer spieler

[Rudi]

Hallo Anonym !
Ja, alles nette Versuche.
Eigentlich Ratschläge, die du leider nicht befolgtest.Brauchst du ja auch nicht. Will nur daran erinnern, das es dein Leben ist - und davon bekommt man leider nur eins. Was wir damit machen ist letzten Endes unsere Sache.
Ohne den nötigen Willen ist eigentlich gar nichts zu schaffen. Noch nicht einmal ein Eimer Wasser umzukippen.
Will aber eigentlich nur sagen, eigentlich ist es nie zu spät, gegen eine Sucht anzugehen - außer man stirbt vorher.
Also warum startest du nicht jetzt gleich einen wirklich ernsthaften Versuch ? Einen Versuch, wo du mit all deiner Stärke hinterstehst.
Bisher, so scheint es mir ist das mit dem aufhören ein Spiel für dich. Wie so vieles im Leben eines Zockers.
Oder bist du schon in einer Selbsthilfegruppe in den letzten Wochen gewesen, oder bei eine Therapeuten ?
Man kann dir nur ein Seil zuwerfen. Rausklettern aus dem tiefen Loch mußt du alleine.
Es interessiert auch später keinen,was du aus deinen Leben gemacht hast. Wenn du alles verspielt hast ....und nicht nur das Geld. Sondern auch die Achtung, das Vertrauen und die Liebe von Menschen, denen du heute noch etwas bedeutest.
Ich wünschte mir, du gehst es an. Du kannst es schaffen, wie so viele vor dir.
Alles Gute und spielfreie Zeit
Rudi

[Hans]

Hallo anonymer Spieler ,

ich denke , du weißt genau , dass du es schaffen kannst.
Aber du hast gemerkt , in den Tagen der Abstinenz , dass
es Arbeit ist, harte Arbeit an sich selbst , der Sucht zu widerstehen . Und im Moment scheinst du nicht bereit , diesen Beitrag zu leisten . Nun gut , ich denke niemand hier
wird dich dafür verurteilen , warum auch , wir alle haben ähnliches durchlebt , bis wir es eines Tages endlich sein lassen konnten. Ich hatte ehrlich gesagt schon in deinem ersten Beitrag den Eindruck , dass Du die Quadratur des Kreises probieren wolltest. Noch zu sehr stand die Faszination des Spieles bei der Beschreibung deiner Situation im Vordergrund . Es gibt viele Wege aus einer Sucht: das Rauchen z.B. habe ich aufgehört , als ein guter Bekannter mit mitte Vierzig an Lungenkrebs verstarb.Manchmal
genügt Erlebtes , Erfahrenes , um einen Weg aus der Sucht zu nehmen. Insofern , denke ich ,kann auch der Austausch von
Erfahrungen und Erlebten an dieser Stelle dazu beitragen , den Anstoss zu geben, sich aktiv um einen Ausstieg aus der
Spielsucht zu bemühen . Doch eins muss dir klar sein , um
diese aktive Mitarbeit führt kein Weg drum herum , da ist
den Worten von Rudi nichts mehr hinzuzufügen . Du wirst
für diese Mühe auf Dauer entlohnt werden, am Anfang fällt es schwer , den "Gewinn " zu sehen.

Ich hoffe , dass dies nicht das Ende deiner Bemühungen ist.
Den ersten , im Grunde genommen wichtigsten Schritt , hast du schon getan . Versuche , die nächsten folgen zu lassen.

viel Glück Hans

[Anonymer Spieler]

Nein stimmt, zur Zeit habe ich echt keine Lust mehr irgendetwas zu versuchen. Ich mein, wenn ich nicht spiele gut, wenn ich doch spiele Pech gehabt. Schuldgefuehle hat man eh selbst genug.

Womit ich allerdins noch ein Problem habe, ist die Sucht ansich. Ich mein ich versteh es nicht. Ich weiss das ich nicht gewinnen kann, denn selbst wenn ich mal gewinne, spiele ich weiter bis alles wieder weg ist und trotzdem gehe ich wieder hin. Ich mein das ist doch total bescheuert! Bin ich wirklich so bloed?

Allerdings zu sagen ich haette es nicht wirklich versucht ist auch nicht fair. Muss allerdings eingestehen das ich keinen Termin bei einer Selbsthilfegruppe oder einem Therapeuten gemacht hatte. Klar konennte ich sagen das ich das noch vorgehabt haette ...aber sei es drum. Jedenfalls war es ein ernsthafter Versuch, bis ich mich dann Abends in mein Auto gesetzt habe und Richtung Aachen gefahren bin. Auf dem Weg hab ich mir noch gesagt und das die ganze Zeit, das ich nicht Spielen werde. Als ich rein gegangen bin, hab ich mir immer noch gesagt, das ich nicht Spielen werde und als ich die anderen Spieler am Tisch beobachtet habe, habe ich mir gesagt das ich nicht Spielen werde und dann, bescheurt wie ich bin, hab ich es doch getan.

Ich versteh auch nicht warum ich nicht mal mit 500 Euro Gewinn nach Hause fahren kann. Es ist genauso wie an den daemlichen Automaten, ganz nach dem Motto "durch oder tot" ...was ja soviel heisst wie "ganz raufdruecken oder gar nichts". genauso wuerde ich das casino auch erst dann gluecklich verlassen, wenn ich die bank sprengen wuerde.

Kann man wirklich so bloed sein? Fuer das Geld was ich schon verloren habe, gott, das waere das ein oder andere neue Auto drin gewesen... allerdings beruegt man sich ja im Anschluss nachdem man wieder verloren hat mit den Argumenten des Casinos, das der groesste Teil der Einsaetze wohltaetigen Zwecken zu Gute kommt .. na ja.

Am liebsten haette ich wirklich jemanden der meine Konten sperrt, bevor ich mich noch vollstaendig ruiniere, aber das geht natuerlich nicht.

Klar habe ich auch schon mueber eine Selbstsperre fuer die casinos nachgedacht, aber da gibt es dann immer noch die netten Automatencasinos, in denen keine Ausweispflicht existiert.

Na ja...weiss nicht ob ich es nochmal so schnell versuchen werde, glaube wohl eher nicht, mal sehen was die Zukunft bringt.

Viele Gruesse,
Anonymer Spieler

[Rudi]

Anonymer Spieler !
Niemand, nein Niemand kann dir sagen, was du tun oder lassen solltest.
Das du dich ruinierst, das weist du, das es Hilfe gibt auch. Wie ich schon sagte, es ist dein Leben .
Hoffe nur, du bist so fair und ziehst nicht noch andere Leben mit in deinen Sumpf. Damit meine ich deine Angehörigen.
Es ist für mich schon erschreckend, wie klar du dich für deine Sucht entscheidest.
Krank sein ist ja auch nicht Schlimmes, dagegen nichts tun aber schon.
Vermutlich wirst du in einiger Zeit bitter aufwachen, mit einen riesigen Kater, den du so noch nicht kennst.
Das ist beinahe unausweichlich.
Positiv kann ich aus deinen Zeilen eigentlich nur deine Offenheit sehen.
Wünsche dir sehr, das du deine Sucht bald in den Griff bekommst.
Alles Gute
Rudi

[Klaude]

Hallo anonymer Spieler

Wenn Du niemanden hast, der Dir auf Deinem Weg helfen kann und Du wirklich möchtest, dass Deine Finanzen effizient kontrolliert werden, dann hätte ich einen Tip für Dich. Ich kenne eine kaufsüchtige junge Frau, die mit dieser Methode sehr gut klar kam und inzwischen sogar eine Therapie angefangen hat.

Viele Grüsse

Klaude

[Neon]

Hallo Anonymer Spieler,

also zur Zeit hast du keine Lust, irgendetwas zu versuchen.
Resignation?
Du sagst, wenn du nicht spielst - gut (das stimmt!) und
wenn du spielst - Pech gehabt (und wie lange noch willst du Pech haben?). Der reine Fatalismus, Schicksal, Kismet, kann ich ja nichts machen. Schuldgefühle hast du eh selbst genug, sagst du. Wie lange noch willst du neue hinzufügen?
Du spielst nicht nur mit dem Geld, du spielst auch mit dir selbst. Aber auch das gehört zur Sucht mit dazu, du bist nun mal ein Spieler. Du merkst aber noch nicht, daß du dich selbst betrickst.

Du hast "allerdings noch ein Problem ...,ist die Sucht ansich". Die verstehst du nicht. Ich verstehe, das Problem
willst du eben NOCH lösen und dann ist mit dir alles paletti. Viel Spaß dabei! Du kannst die vorhandene Literatur durcharbeiten, Leute sind dir auch bei der Erstelllung von Literaturlisten sicher behilflich. Aber setze mindestens 8 - 10 Semester an, um dir einen Überblick
über die Vielzahl der Theorien zu verschaffen. Währenddessen kannst du ja weiterspielen.
Ausserdem geht es nicht um Sucht an sich, sondern um DEINE
(Spiel)sucht.
Laß dir gesagt sein, es gibt keine einheitliche, ganzheitliche Theorie zur Suchtentstehung. Es gibt eine Vielzahl einzelner Modelle.
Mit diesem Trip in die Wissenschaft ist dir jetzt nicht geholfen. Du wirst das Problem jetzt nicht lösen können.

Und glaube nur nicht, daß du es beim Spielen lösen kannst.
Trickse dich nicht selber wieder aus!!!

Du hast in deinen Rückmeldungen eine Vielzahl von Hilfe- angeboten, du brauchst sie nur zu nutzen.
Wir sagen bei AA oft: "Heb deinen Arsch und tu was!"
Und das sag ich dir jetzt auch!!!

Und dann kannst du sehen, was dir deine Zukunft bringt
(dein Schlußsatz). Du hast alle Chancen! Fang HEUTE wieder neu an, nicht morgen.

Ich wünsche dir alles Gute!

Neon