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Thema: Ich bin wirklich sehr nachdenklich und auch betroffen

  1. #11
    Rolf Gast

    Standard Liebe marija

    Mir geht es sehr gut. Ich sorge gut für mich. In Zukunft, wenn wir uns mal treffen wollen, ich bin nur einen Klick weit weg.

    Dir in besonderem alles Gute und dem Forum natürlich auch.

    Liebe Grüße, Rolf

    www.spielsuchtgruppe.de

  2. #12
    Rolf Gast

    Standard Lieber Rudi

    Ich überlege schon die ganze Zeit was ich dir abschließend sagen könnte. Du hast dir ja nun die größte Mühe gegeben mir Dinge zu erklären die ich weiß. Was mich aber wirklich freut ist, das Du dich in deinen Beiträgen an mich und marija sehr transparent gezeigt hast. Ich musste ein bisschen schmunzeln, ich dachte so, prima endlich mal jemand der auch den Mut hat sich zu zeigen. Warum soll alle Welt nur immer von mir und meiner Beschränktheit wissen.

    Richtig Rudi, es ist genau wie Du es sagst. Erst kommt das erkennen/begreifen der Tatsache an einer Krankheit zu leiden. Ist dieses Verstehen da, kann zu Schritt zwei übergegangen werden, eine Behandlung der Krankheit in die Wege zu leiten, hat der Kranke diese Schritte erfolgreich getätigt kann zu Phase drei übergegangen werden, den Kranken darauf hinzuweisen das er noch so einiges zu tun hat um sein Leben auf die Reihe zu bekommen, Phase vier wäre dann dem Kranken zu vermitteln, hör zu mein lieber Freund, es wird Zeit das du Verantwortung übernimmst, Du bist krank aber nun lern auch mal alleine zu gehen. Da in den drei vorhergegangen Phasen das Bewußtsein des Kranken geschärft wurde, sich und seine Krankheit zu verstehen und gleichzeitig der Kranke mit einer besseren Wahrnehmung seiner Umwelt ausgestattet wird, wird er nach erfolgreichem Durchlaufen dieser Phasen eine wesentlich kritischere Haltung zu sich und seiner Wirkung auf seine unmittelbare Umgebung einnehmen. Als zwangsläufige Nebenerscheinung seines neuen Bewußtseins für sich selbst und andere kann der Kranke dann nicht nur eine kritischere (im positiven Sinne)Haltung zu sich selbst einnehmen, sondern die übertrieben kritische (Hang zum Perfektioismus) Haltung, die sehr vielen Suchtkranken zu eigen ist, hauptsächlich gegen sich selbst, in konstruktives, positives Denken verwandeln. Er kann, nach dem erfolgreichen absolvieren obengenannter Phasen, sein neues "Selbsbewußtsein" , das ja nun von positivem Denken stark beeinflusst wird dazu nutzen, sich und seinen Angehörigen das Leben so angenehm wie möglich zu machen. Ein nicht zu unterschätzender und wirklich nicht unerheblicher Nebeneffekt eines Durchschreitens obengenannter Phasen, könnte die Bereitschaft, des zwar immer noch Kranken, aber durch das durchschreiten obengenannter Phasen seiner Entwicklung mit einer positiven Einstellung zu sich und anderen ausgestatten Menschen, sein, anderen Kranken zu helfen einen Weg aus dem Dilemma zu finden. Da er mit einem prima Selbstwertgefühl ausgestattet ist und sich und seine Umwelt durchaus weniger kritisch, im Gegenteil eher positiv, er hat ja gelernt das er ok ist und andere auch, sieht, wird aus ihm eventuell mal ein recht passabler auf den Weg helfer. Das setzt natürlich die Bereitschaft zu permanenter Arbeit an sich selbst voraus, hauptsächlich jedoch die Fähigkeit zu sehen, was ist gut für mein Gegenüber, in welcher Phase seiner Entwicklung befindet sich mein Gegenüber, und ganz wichtig..auch mal zu sagen, upps, da habe ich mist gebaut, ist nicht schön aber damit kann ich leben, schließlich wird dieser auf den Weg helfer, der ja in seinem Rucksack viel positives Denken und ein prima Selbstwertgefühl hat,zu sich sagen können, ich bin auch nur ein Mensch, da will ich mal nicht so ktitisch mit mir umgehen, aber ich will daraus lernen und versuchen es das nächstemal besser zu machen. Alles in allem könnte man meinen, das aus einem Suchtkranken Menschen der ganz langsam und mit viel Geduld die obengenannten Phasen seiner Entwicklung durchschreitet, nach und nach ein Mensch wird, der für sich selbst und andere mehr Verständnis aufbringen wird, der nicht übertrieben kritisch mit sich und anderen umgeht, der positiv denkt und sich gar nicht mehr daran stört das er ganz zu Anfang, in der schlimmen Phase seiner Krankheit, lange bevor er überhaupt verstanden hat das er Krank ist, einiges an Bockmist gebaut hat. Wozu sollte ihn das auch dann noch stören, nutzt doch nichts mehr. Das war gestern und ist vorbei. Hört sich einfach an, nicht wahr.
    Ist es aber leider nicht, denn wie Du schon richtig gesagt hast, als erstes kommt das Begreifen der Krankheit.

    So, ich schaue gerade auf die Uhr, es ist sechs, dann werde ich mir mal Brötchen holen und fröhlich vor mich hinträllernd sehen was der tag mir schönes bringt, getreu dem Motto, der frühe Vogel fängt den Wurm. Dir auch einen schönen Tag.

    Liebe Grüße, Rolf



  3. #13
    Rolf Gast

    Standard Bevor ich Brötchen hole...

    eines noch ganz kurz, lieber Rudi.

    Du sagst, wir Suchtkranken sind nichts besonderes, das ist völlig richtig. Wir sind bloß krank und das ist ja nunmal nichts besonderes. Nur wenn wir den Fehler machen, aufgrund völlig unnötiger Schuldgefühle, den Angehörigen auf ein Podest zu heben, tun wir ihm und uns keinen Gefallen. Dann fangen wir an mit zweierlei Maß zu messen. Wir fangen an die Angehörigen zu bemitleiden und uns selbst in den Keller zu ziehen, da wir das schlechte Gewissen und die Schuldgefühle nie im Leben los werden. Der Angehörige wird ständig das Gefühl haben, Junge, Junge, so langsam geht er mir auf die Nerven, alles will er recht machen. Der Ehemalige wird nie in der Lage sein seinen Partner auch mal kritisch zu betrachten, er hat ja immer noch Schuldgefühle aus längst vergangenen Tagen.

    Klipp und klar, kein Mensch ist gezwungen einen anderen zu ertragen. das geschieht meistens freiwillig. Also sollten wir den Angehörigen auch nicht all zu sehr bemitleiden, was wohlmöglich auf die unglaubliche Schiene, der böse Suchtkranke, hinausläuft, sondern versuchen zu verstehen, aber ohne zu bewerten. Es gibt nicht besser oder schlechter, der Angehörige braucht Hilfe (und Du wirst nicht bestreiten das jeder Angehörige der diese sucht sie auch bekommt) und der Suchtkranke braucht Hilfe. Ganz einfach.

    In deinem Beitrag an mich lese ich ein sehr, sehr großes Verständnis für die Angehörigen, aber hast du dieses Verständnis auch für die Suchtkranken, hast Du dieses Verständnis auch für dich selbst?

    Ganz wichtig ist, nicht mit zweierlei Maß zu messen. Es gibt nicht den bedauernswerten Angehörigen und es gibt auch nicht den bedauernswerten Suchtkranken. ( ich gebe zu, für den Kranken habe ich sehr, sehr viel Verständnis )

    Ich spreche sehr gerne mit Angehörigen, versuche wenn ich kann zu Unterstützen, höre zu, versuche zu verstehen, alles ohne zu bewerten, da freue ich mich immer wieder drüber mit denen zusammen zu sein.
    Zu sagen, ach der arme Angehörige, was hat der alles erleiden müssen, was hat der Kranke bloss alles angerichtet steht allerdings einer positiven Entwicklung des Kranken im Wege.

    Und dann finde ich das nicht mehr gut.





  4. #14
    Rolf Gast

    Standard ich bins nochmal

    Zu erreichen bin ich die nächste Zeit auf meiner Seite, www.spielsuchtgruppe.de, ich habe viel um die Ohren und nicht mehr ganz soviel Zeit für beide Foren.

  5. #15
    Rudi Gast

    Standard

    Ich freue mich, transparent zu sein.
    Denn damit habe ich einen wesentliches Ziel für mich erreicht. Nämlich meine Maske abzulegen und mich so zu zeigen wie ich bin. Mit all meinen Macken und Problemen.
    Ja, ich erkenne mich wieder, auch in dem, was ich schreibe.
    Das tut mir gut und ist für mich ein großer Schritt Richtung Ehrlichkeit.
    Es ist eine Sache, die mich ein Stück weiterträgt, aus meiner Sucht heraus.
    Ja, Rolf und Marija, auch ich werde einen wunderbaren Tag haben.Ich habe ein Teil von mir wiedergefunden.
    Danke an allen, die mich dahin gebracht haben - und das waren natürlich auch Kritiken.
    Einen schönen Tag Euch allen - und nochmals
    DANKE
    Rudi

  6. #16
    Rolf Gast

    Standard Lieber Rudi

    ich bekomme immer wieder Probleme mit, was kann ich fordern, bzw. wie weit kann ich gehen meinen Partner unter Druck zu setzen. Was willst Du da Antworten? Die meisten Suchtkranken und das war ja bei mir auch so, ziehen sich bei zu großem Druck zurück. Zu wenig reicht auch nicht. Also könnte man die Theorie verfechten, gut erst völlig unten sein, selber begreifen und dann wird er sich Hilfe holen. Auf der anderen Seite, wenn ein Mensch erstmal völlig unten ist, keine Arbeit mehr, keine Wohnung mehr, dann ist es schwierig in wieder aufzubauen. Was tun. Wieviel Druck kann ein Angehöriger ausüben ohne Gefahr zu laufen, das sich der Partner völlig zurückzieht.

    Oder gar nichts tun, das geht auch nicht. Was würdest Du raten.
    Ich versuche dem Angehörigen zu vermitteln, kümmere dich erstmal um dich.

    Liebe Grüße, Rolf

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