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Thema: heißt spielsucht automatisch trennung?

  1. #1
    Silvia Gast

    Standard

    mein vater war vor 2 jahren spielsüchtig und hatte damit auch aufgehört. er lies sich in den casinos sperren und machte eine therapie. meine mutter hat vor einiger zeit erfahren, dass er die therapie beendet hat und rückfällig geworden ist. Jetzt möchte sie sich von ihm trennen, da er auch schon angefangen hat von ihr geld zu stehlen.
    aus einigen euren einträgen habe ich gelesen, dass ihr euch von euren partner trennt/getrennt habt...
    und dass eure söhne, töchter, bekannten, freunde alle allein sind, die dieses problem haben... solangsam kommt es mir vor als wäre es normal, dass diese person allein endet und dass es automatisch zu einer trennung führt.

  2. #2
    Rudi Gast

    Standard

    Hallo Silvia !
    Nein, es nicht so, das Spieler grundsätzlich nicht die Kurve kriegen. Sehr viele schaffen ihren Weg in die Abstinenz.
    Ohne Rückfall jedoch kaum jemand.
    Eine Therapie ist ja auch ganz gut - aber entscheident für einen Suchtkranken ist danach der Besuch einer Spielerselbsthilfegruppe. Durch eine Therapie wird niemand geheilt - bei Sucht kann man auch nicht von Heilung sprechen - wohl aber von Abstinenz.
    Ich denke , das deine Mutter vermutlich nicht so ganz genau über diese Sache Bescheid weiß. Sie spürt zwar die Auswirkungen - und die eigene Ohnmacht.
    Deswegen noch einmal ganz wichtig. Versuch deine Eltern zu bewegen gemeinsam eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen.
    So gesehen - und nur mit einer Therapie ohne Selbsthilfegruppe ist es eigentlich der Normalfall, das es zu Rückfällen kommt. Mit Selbsthilfegruppen geschieht das weit weniger häufig.
    Ein Rückfall, so schlimm er auch ist, besagt nicht, das ein Spielsüchtiger nicht abstinenz werden will.
    Ich selbst bin Spieler - und lebe in einer glücklichen Beziehung. Glücklich, das versichere ich dir nicht nur für mich. Meine Frau hat mit mir gekämpft - mir ultimative Forderungen gestellt. Und ich wollte nicht mehr spielen. Über 3,5 Jahre bin ich jetzt ohne Rückfall " trocken ".
    Es geht also - aber es ist nicht einfach. Nicht für den Spieler- und sicher genau so schwer für den Partner.
    Alles Gute
    Rudi

  3. #3
    Mai-Lee Gast

    Standard Sucht KANN einsam machen!

    Liebe Silvia,

    Deine Frage möchte ich mit einem resoluten "NEIN" beantworten, obwohl ich auch zu den Angehörigen gehöre, mein Lebensgefährte ist spielsüchtig, die sich gerade frisch getrennt hat. Aber ich denke, das liegt an der jeweiligen Person (dem Spieler), inwiefern er bereit ist, gegen seine Sucht anzugehen. Ist er es nicht, kann das Leben für seine nächsten Angehörigen zur Hölle werden.
    Darüber und in welche Formen diese Sucht ausarten kann, beschreiben in diesem Forum sehr viele Angehörige, was Du sicherlich schon verfolgt hast.
    Du schreibst vor zwei Jahren war Dein Vater spielsüchtig...
    Wie lange denn? Was hast Du davon mitbekommen? Inwieweit hat Deine Mutter ihn vielleicht "gedeckt"?
    Hat er die Therapie beendet oder abgebrochen? Sofern er sie beendet hat und sofort wieder rückfällig geworden ist, liegt die Vermutung nahe, dass er sie nicht für sich, sondern vielleicht eher für Deine Mutter gemacht hat?! Ich nehme an sie hat vorher alles mitgemacht, was eine Spieler-Frau erträgt. Wenn er sie nun bestohlen hat, bin ich der Überzeugung, das war bei weitem nicht das erste Mal. Und aus der ganzen Vorgeschichte heraus, kann sie einfach nicht mehr! Daher die Frage, was Du in den Jahren zuvor mitbekommen hast.
    Einige der Spieler/Innen von denen Du gelesen hast, sind allein, weil sie allein sein "wollten"- ungestört ohne ständige Fragen des Partners, dem Spiel nachgehen. Die Sucht war einfach stärker! Das zu erkennen, ist wahrscheinlich für die Angehörigen erstmal viel schmerzhafter als für den Spieler selbst. So erlebe ich es jedenfalls. Deine Mom spielt mit dem Gedanken an eine Trennung sicherlich nicht leichtfertig!
    Und es gibt auch immer eine Chance! Dein Vater muss sich wieder helfen lassen! Aus eigener Überzeugeung!
    Und auf dieser Basis gibt es ganz viele Beispiele von ehemaligen Spielern, die es geschafft haben! Die genau in der gleichen Situation waren wie Deine Eltern. Rudi z.B. stand damals auch fast vor der Trennung. Die Beiden sind heute ein absolut starkes Team und Rudi seit Jahren spielfrei.
    Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig die Angst nehmen, möchte Dir aber auch keine Illusionen machen. In erster Linie liegt der weitere Weg Deiner Eltern in der Hand Deines Vaters. Sieh Deine Mutter dabei nicht als die Böse.
    Sie hat sicherlich schon mehr Opfer gebracht, als Du jemals erfahren wirst.
    Ich wünsche Dir alles Gute!

    Ganz liebe Grüße,
    Mai-Lee

  4. #4
    Silvia Gast

    Standard

    erst mal danke für eure antworten.
    naja ich habe damals nur einige heftige streitereinen von eminen eltern mitbekommen. und wusste erst nicht um was es ging, ich dachte damals noch, dass spielen doch keine sucht werden könne, hab mich aber leider geirrt. die meiste zeit sprach nur meine mutter, mein vater hörte sich das alles nur an und versuchte es tot zu schweigen. die therapie hat er selbst abgebrochen. und meine mutter hatte ihn damals nicht gedeckt, sie erkannte von anfang anm, dass es eine schlimme sucht ist, aber meine großmutter half ihm und tut es immer noch, sie wird sogar noch richtig biestig gegen meine mutter, sodass es für sie nicht leichter wir. meine mutter hatte schon vor zwei jahren mit dem gedanken gespielt ihn zu verlassen und jetzt ist es ihr ernst. ich denke mal sie dachte sie wären aus dem schlamassel raus und sie hat bestimmt keine lust nochmal durch die hölle zu gehn... er hat ihr schießlich eine menge geld gestohlen und sie hat auch angst um mich und meinen bruder. das gleiche macht mir auch angst, ich würde ja bei meinem vater bleibe, denn ich möchte nicht auf eine andere schule und meine freunde verlassen, aber was hab ich denn schon für möglichkeiten. meine freundinen sagen immer, es würde schon wieder anderst werden und ich solle doch mal mit meinem vater darüber reden, ich müsse ja nicht weg, sie verstehen einfach nicht in wlcher situation ich mich befinde,sie verstehen nicht was für angst ich habe. und sie denken, dass es nichts daran ändern wird , wenn ich einmal weggezogen bin, aber ich weiß aus der erfahrung, dass der kontakt nach spätesten einem jahr abgebrochen ist.

  5. #5
    Sam Gast

    Standard Trennung bei spielsucht

    Hallo Silvia

    Ich bin seit Jahren spielsüchtig, hatte bei den Streits die zwangslaüfig das Endresultat nach einer Spielattacke waren,immer wieder die Gewissheit ,"das wars" sprich mit einer Trennung gerechnet. aber immer wieder gelang es UNS, also mir und mit viel Überwindung auch meiner damaligen Freundin und heutigen Frau eine reale Chance zu ergreifen und dort anzufangen wo andere Partner sagen "Ich kann oder will nicht mehr".
    Natürlich will ich nicht bestreiten das es immer so laüft ,weil es viele gib die nach einer gewissen Zeit ,einfach keine Kraft mehr haben, diese Sucht länger zu akzeptieren und sich dann schlicht und einfach vom Betroffenen trennen.
    Für viele sicherlich eine einfache Lösung,aber wie du schon in deinem Bericht richtig erwähnt hast, für den Betroffenen keine sehr gute Ausgangsposition ,denn: wer schafft schon ohne Unterstützung ,sei es durch Suchtberatungsstellen Therapien oder dem PARTNER der bei dieser Sache für viele Betroffene eine Gewichtige Rolle spielt den Weg ausdiesem Sumpf der Verdammnis (so sehe ich meine letzten Jahre).
    Also ich stehe einer Trennung als Betroffener sehr skeptisch gegenüber,da ich selber den Halt nach einem starken Partner wünsche . Aber was wird aus mir wenn ich ganz allein vor dem Problem stehen (muss).

    SAM


  6. #6
    Rudi Gast

    Standard

    Hallo Silvia !
    Mit ein gewisses Maß an Erschrecken habe ich dein letztes Posting gelesen.
    Zu einem, weil deine Großmutter mit ihrer Unterstützung natürlich eine Bestärkung für den Spieler gibt. Zum anderen - und das finde ich weit schlimmer, das du mit dem Verlust deines Vaters rechnest, nach der Trennung deiner Eltern. Wie sehr mußt du ihm als Egoist sehen, wenn du derartiges annimmst. Ich denke mal, das wirst du sicher aus guten Grund tun. Und es schmerzt bestimmt ganz besonders wenn du denkst, du wärst deinen Vater weniger Wert als das Zocken.
    Ganz unbegründet ist deine Angst nicht.
    Manche Spielsüchtige verspielen nicht nur ihr und anderer Menschen Geld. Sondern auch die Achtung und die Liebe ihrer Nächsten. Aber wenn deinen Vater auch der Druck eventuell seine Familie zu verlieren, nicht veranlasst seine Sucht anzugehen, weiß ich eigentlich keinen Rat. Denn der Wille aufzuhören muß da sein. Bei vielen kommt dieser Willen durch Druck der Familie und Partner. Bei deinen Vater augenscheinlich nicht.
    Es ist keine Schande Krank zu sein - aber nichts dagegen zu tun.
    Als Krankheit solltest du seine Sucht aber auf jeden Fall sehen.Doch haben auch wir Spieler die verdammte Pflicht energisch gegen unsere Sucht anzugehen. Schon aus Liebe zu unseren Nächsten.
    Ich wünsche dir sehr, das du unter der bestehenden Situation nicht zu sehr leidest. Und drücke ganz fest die Daumen für einen guten Ausgang.
    Liebe Grüße
    Rudi

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