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Thema: Kann mir jemand helfen (dringend)

  1. #1
    SlowMotion Gast

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    Hallo,
    Hoffe mir kann jemand helfen...hab gestern erst gemerkt bzw endlich wahrhaben wollen das mein Mann spielsüchtig ist(wir sind seit 3 jahren zusammen, seit knapp einem verheiratet und unser sohn ist 8 Monate).Vermutet hab ich es ja schon lang, aber irgendwie hab ich das verdrängt. Mitlerweile stehen wir mit 34.000Euro in den Miesen (bei mehreren leuten: 3 Banken, meine Elter, mein Bruder, sein bester Freund,etc) Ich hab mich sofort an eine Beratungsstelle gewandt. Dort wurde mir aber gesagt das er von selbst merken muss das er krank ist, vorher spricht keine Therapie an. ich hab dann versucht mit ihm zu reden (hatte ihn ja schon öfters mal gefragt, er hat immer nein gesagt und es ins lächerliche gezogen das ich so etwas vermute) als er gemerkt hat worauf ich hinaus will hat er mich eiskalt angelogen und als er merkte das ich darauf nicht anspringe wurde er sehr aggresiv. Hatte richtig angst vor ihm, das war noch nie der fall. Er ist sich sicher das er nicht krank ist und er braucht auch keine Therapie das sei ja nur "psycho gelabber". Ich weiß einfach nicht mehr weiter wie ich mit der situation umgehen soll. Ich habe ihm seine bankkarten weggenommen, allerdings kann er ja sich auch etwas am schalter holen. Am montag kommt gehalt....wenn er das wieder verprasst können wir nicht mal mehr die autoversicherung bezahlen.dann wären wir ziemlich am ende. Ich hab mir schon überlegt ob ich mich trennen soll, allerdings plagt mich dann das schlechte gewissen, das er erstens ja krank ist und ich ihn alleine lasse und zweitens denke ich dann bestimmt das er vor lauter frust jede minute in der Spielothek verbringt...
    Ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll, spreche ich ihn wieder darauf an wird er so aggresiv, lasse ich es so treibt er uns in den ruin. Bitte helft mir. Hoffe so sehr das ihr einen ratschlag habt wie ich ihm klarmachen kann das er krank ist und dringend hilfe braucht.bitte...
    Vielen dank an euch

  2. #2
    Rudi Gast

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    Hallo Slow Motion !
    Nachdem was du berichtest ist dein Mann sicherlich Spielsüchtig.
    Ich bin selbst Spieler, seit ein paar Jahren abstinenz.
    Wenn dein Freund nicht sehen will, das er ein großes Problem hat, gibt es kaum eine Möglichkeit ihn daraus zu holen. Dann ist er noch nicht so weit, sich helfen zu lassen . Und ohne den eigenen Willen des Betroffenen an sich zu arbeiten, ist auch jede Therapie sinnlos.
    Was bedeutet das für Dich ?
    Du kannst versuchen ihn mit Druck und konsequenten Handeln eventuell dazu bewegen , z. B. eine Selbsthilfegruppe für Spieler aufzusuchen. Dafür wäre ein ultimatives Handeln deinerseits erforderlich. Wobei ich wegen seiner aggresiven Art jedoch Bedenken habe. Wäre aber wohl die einzigste Möglichkeit die ich für eine gemeinsame Zukunft sehe.
    Eigentlich muß ich dir sagen, nimm dein Kind und entferne dich so schnell du kannst von ihm. Denn er wird dich ganz tief mit in den Sumpf ziehen, wenn du nicht handelst.
    Aus dem Alter eures Kindes schließe ich, das ihr noch recht jung seit. Und der Schuldenberg den er euch aufgebaut hat, ist erst der Anfang. Das Lügen, das Hintergehen und die Bereitschaft mit allen Mitteln Geld für seine Suchtbefriedigung zu haben, kann noch sehr viel weiter gehen.
    Es gibt nur eine Möglichkeit - er muß den Willen haben ,
    seine Sucht entschieden anzugehen. Ansonsten - ein aktiver Spieler ist in keiner Hinsicht Partnerschaftsfähig. Wenn es so bleibt, wirst du eine ganz schwere Zukunft haben.
    Es wird in solchen Tiefen gehen, die du dich heute noch gar nicht vorstellen kannst.
    Aus Verantwortung dir selbst gegenüber und dem schutzbedürftigen Baby - treff die richtige Entscheidung
    für dich.
    Du hast nicht die Verantwortung für sein Leben - wohl aber für deins und das des Kindes.
    Und so sehr und gerne du ihn auch helfen willst - solange er nicht selbst will, ist jede Mühe vergebens.
    Tut mir leid, das ich aus meiner Sicht nichts positiveres sagen kann.
    Ich hoffe für Euch.
    Alles gute
    Rudi


  3. #3
    Nicole Gast

    Standard

    Gib ihm eine Chance; sprich nochmal mit ihm u. sage ihm, dass du die Situation anders siehst als er, du schon der Meinung bist, dass er spielsüchtig ist u. wenn er nichts dagegen tut, du mit deinem Kind "erstmal" gehen wird.

    Mal sehen, vielleicht kannst du ihn ja wachrütteln.
    Apropro Kassen-Schalter: Du kannst der Bank doch sagen, dass z.B. nur 50 € am Tag am Schalter abgeholt werden darf.
    Habe ich auch getan.

    Nicole

  4. #4
    Saim Suchtkrank Gast

    Standard

    Ich hatte keine schanse gegen die Automaten es musste sein.
    Aleine aber aleine kan Ich es packen.
    Ich lebe von Sozialamt wegen Spielen Zocken.
    Ich lies keinen an mich ran ,musste Gewinnen gegen den Feind Automaten oder den Kolegen Scheffs Freund Feind
    Immer der drang zu Gewinnen. Ich Ferlor alles und Frau Kind
    Dabei .Mein ansehen Identitet und Arbeit.Jeder wusste
    nur Ich konnte nicht wissen was es heist Spielsuchtig zu sein.Ich bin Heute noch nicht Sauber besuche Gruppen die
    sind wichtiger als alles andere .Man kann nur einz keingeld
    mitnehmen nur wenig sonst ist es weck lernen schrit für sch
    rit anders zu denken über sich und das spielen.
    Erst Akzeptieren das ich ein Zocker bin dan Machtlosigkeit
    den ich erfaren konnte dan 12 schritte program leben.
    AA oder ASG Aleine keine chanse.
    Ich hoffe das der schaden reicht um aufhörenzu können.
    Ich war Maslos süchtig nach spielen bin noch so Heute
    nichtgespielt Gott sei dank.

    Ich wollte nur helfen Ich hoffe du schafst es zu kommen
    komm zu spieler gruppe Opladen wir freuen und über jede hilfe .
    Saim

  5. #5
    Karl Gast

    Standard

    Hallo SlowMotion,

    das was Rudi schreibt stimmt wieder mal zu hundert Prozent. Irgentwie war er in seinem ersten Leben Therapeut.

    Ich kenne Ihn auch erst seit kurzem uber den Chat und das Forum.

    Ich selbst bin auch Spieler aber noch nicht so lange "trocken" wie Rudi. War heute das erste mal in der Gruppe, vorher hatte ich nur Einzelgespräche.

    Ich habe selbst 3 Kinder, wenn meine Frau mir gesagt hätte, ich verlasse dich und nehme die Kinder mit, hätte ich vermutlich viel früher aufgehört.

    Du mußt Deinen Mann unter Druck setzen, von selbst sehen es nur die Wenigsten ein, dass sie ohne fremde Hilfe nichts erreichen. Ich hatte es auch mal versucht, bin aber wieder rückfällig geworden und es war schlimmer als vorher.

    Also nicht SlowMotion, Du mußt Dich schnell bewegen.

    Alles Gute für deine Entscheidung und schreib mal wie es war.

    Gruß Karl


  6. #6
    Rudi Gast

    Standard

    Hallo Karl , Hallo SlowMotion!
    Ich denke nicht, das ich zu 100 Prozent recht habe. Und auch war und werde ich nie ein Therapeut sein.
    Aber meine Erfahrungen lassen mir eigentlich keine andere Schlußfolgerung zu.
    Ich freue mich auch sehr, das Nicole da ihren Standpunkt aus Sicht der Mitbetroffenen hinzufügte.
    Denn was für mich zutrifft ist bestimmt nicht auf jeden übertragbar.
    Es gibt ihn nicht " den Spieler " der in einer Schublade paßt. Jeder ist inviduell - wie Menschen überhaupt.
    Klar haben wir oft ein gleiches Erscheinungsbild - haben ja auch die selbe Sucht - oder auch Krankheit. Doch dahinter wird es sehr inviduell.
    Von herzensgut bis total ausgekocht. Eben gut und schlecht oder auch grau wie alle Menschen. Jeder Spieler hat seine eigene Lebenserfahrung - nur eine ist gleich.
    Das unser Zocken uns und auch unsere Partner ruinieren kann. Und das nicht nur finanziell.Oder auch schon teilweise ruiniert hat - bis wir den Weg in die Abstinenz wählten.
    Eine Krankheit, die nicht behandelt wird, wird immer schlimmer. Eine Suchtkrankheit genauso.
    Aus diesen Grund und den gesehenen und erlebten Ergebnissen des " Nichts tuns" komme ich zu der von mir im vorigen Eintrag geschilderten Schlußfolgerung.
    Ein suchtkranker Spieler, der nicht an sich arbeitet, ist nicht partnerschaftsfähig. Weil er nicht nur sich, sondern auch sein näheres Umfeld ruiniert, wenn dieses es zulässt.
    Eine Unterstützung finazieller Art an den Spieler ist eine Aufforderung für den Spieler weiter zu zocken. Also alles andere als eine Hilfe - auch wenn viele Mitbetroffene es als Hilfe sehen.
    Ein Spieler wird sein Verhalten nur unter Druck verändern - niemals unter Nachgiebigkeit oder ein du tust mir so leid.
    Der Spieler hat oft schon eine Menge Selbstmitleid - das muß nicht bestärkt werden.Wohl aber die Ansätze, wenn er mal so sagt ,ich will nicht mehr spielen. Dann heißt es für den Partner rigoros den Hebel ansetzen und den Spieler
    mit Konsequenz Wege zur Selbsthilfe aufzeichnen.
    Das ist die Hilfe, die oft vom Partner wirkungsvoll kommt.
    Ihm die Adresse des Therapeuten, der Selbsthilfegruppe unter der Nase halten und sagen, gehe dahin sonst...
    Das ist wirkliche Hilfe für den Suchtkranken- nicht nur den Spieler.
    Und dann sprechen , sprechen sprechen.. Sich austauschen
    ist ungeheuer wichtig.Auch die Probleme die man als Partner hat,rigoros kundtun. Mitteilen, wie sehr man doch unter der Sucht des Partners mitleidet.
    Für den Mitbetroffenen halte ich es unbedingt auch für erforderlich sich mit der Spielsucht und das Verhalten der Spieler auseinander zu setzen. Indem evtl. eine SHG für Spielsüchtige , wo auch der Partner willkommen ist aufzusuchen. Oder evtl. in eine Angehörigengruppe zu gehen.
    Persönlich finde ich das letztere aber nicht so toll - denn gerade das gemeinsame in der Gruppe, hat z. B. meiner Partnerschaft ungeheuer gut getan - und für reichlich Gesprächsstoff in dieser Sache gesorgt.
    Es raten auch Experten den Angehörigen eines Spielers die Miteinbeziehung in einer Therapie.Bestimmt aus gutem Grund.
    Im übrigen verläuft die Suchterkrankung der Spieler ähnlich wie bei Alkoholikern oder Medikamentenabhängigen.
    Das soziale Umfeld - Beruf, Familie, Freunde - verliert immer mehr an Bedeutung, weil die Spielsucht zum zentralen Mittelpunkt des Spielabhängigen wird.
    Die soziale Beeinträchtigung durch finanzielle Einbußen geht bei Spielkranken wesentlich schneller als bei anderen Suchterkrankungen. Oftmals können Familien diese Verluste nicht auffangen und geraten in großen finaziellen Schwierigkeiten. Öfters wird von Spielern selbst das Lebensnotwendigste verzockt - und ein riesiger Berg von Schulden angehäuft.
    Puuh, habe ich mich heute festgesaugt.
    Das soll es dann für heute sein.
    Wünsche Euch allen Spielfreiheit.

    Lieben Gruß
    Rudi



  7. #7
    einguterrat Gast

    Standard nur weg

    ich kann dazu nur sagen:
    verlass deinen mann, solange für dich und dein kind noch zeit ist. rudi hat recht. die sucht trübt den blick für die realität: der süchtige ist niemals süchtig gewesen und der besorgte wird belogen, hintergangen, verraten und verkauft. da gibt es kein gewissen mehr das sagt:" nicht weiter, denk an deine familie!" was für eine familie? ich bin ich und ich will spielen, spielen spielen spielen......

  8. #8
    Maik Gast

    Standard @ SlowMotion

    Bisher haben Dir bis auf Nicole wohl nur Spieler geantwortet - ich bin auch einer. Seit 20 Jahren süchtig - bei mir ist erst vor gut 2 Monaten der Groschen gefallen. (Ich bin seit 9 Wochen spielfrei, aber noch sehr hoch verschuldet - mehr als doppelt so hoch wie Ihr)
    Ich fand alle bisherigen Kommentare sehr gut, aber bedenke bitte, das Deine Entscheidung, was das mögliche Verlassen Deines Mannes angeht, sehr wohl überlegt sein sollte, denn jede Medaille hat 2 Seiten.
    Ich war innerhalb von 2,5 Jahren, 3 x mit meiner Traumfrau zusammen - sie hat mich erst vor kurzem ( vor 3 Wo.) zum 3. und letzten Mal verlassen. Jedesmal war die Spielsucht schuld. Sie hatte mir schon des öfteren zwischendrin angedroht, das sie mich verlässt, wenn ich nicht aufhöre zu spielen und zu lügen und obwohl ich sie über alles geliebt habe, spielte ich weiter. Die Erklärungen dafür sind lang und würden den Rahmen hier sprengen. Ich habe nie gespielt, um sie zu hintergehen oder zu verletzen, aber ich spielte trotzdem und verletzte Sie unzählige Male. Sie war irgendwann nicht mehr in der Lage, das Vertrauen zu mir wieder aufzubauen.

    In der Zwischenzeit habe ich hier im Forum sehr viel dazu gelernt und mittlerweile bin ich, neben der Trauer über Ihren Verlust, auch andererseits froh, alleine zu sein, denn jetzt habe ich die Möglichkeit, mich ohne die Spielsucht endlich zu entfalten. Loszulassen, mein Selbstbewußtsein und meine Selbstachtung wieder wachsen zu lassen. Mich um meine Probleme (Spielsucht) zu kümmern, ohne ständig jemanden da mit reinzuziehen. Heute bin ich der Meinung, nur so überhaupt wieder beziehungsfähig werden zu können.

    Andererseits hätte ich mir nichts mehr gewünscht, als das meine Ex sich mit der Spiel-Problematik näher beschäftigt hätte, um mir auf meinem Weg zu helfen. (Aber wahrscheinlich war zwischen uns in der ganzen Zeit schon zu viel kaputt gegangen) Hier im Forum sind einige Spieler, die es geschafft haben, mit der Hilfe Ihrer Partner abstinent zu werden - wenn ich mich nicht irre, ist Rudi einer von Ihnen. Es sind auch viele Angehörige ist Forum und im Chat, die Dir sicherlich wertvolle Tips geben können.

    Ich scheue mich einfach davor, Dir den Rat zu geben, Deinen Mann zu verlassen, aber solange er noch in der derzeitigen Phase ist, sehe ich wenig Chancen, das er aufhören wird - egal womit Du drohst. Wenn er tatsächlich den Willen zum Aufhören entwickelt, dann habt Ihr zusammen sicherlich eine Chance, aber Du musst sehr sehr stark sein und ohne Beratungsgespräche von Suchtstellen sollten Ihr es auch nicht probieren.

    Ich wünsche mir für Dich, das Du für Euch alle die richtige Entscheidung triffst, aber letztendlich mußt Du an Dich und Euer Kind denken.

    Meine Daumen sind fest gedrückt.

    Alles Gute
    Maik

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