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Thema: wer kann tipps geben?

  1. #1
    Bert Gast

    Standard

    Hallo,

    ich habe seit einiger Zeit ein ganz liebe freundin. diese
    erzählte mir, daß ihr bruder, welcher im haus seiner eltern lebt, ein spieler ist. das heißt er spielt in einem casino, aber auch an automaten. meine freundin und ihre eltern haben ihm bereits sehr viel geld gegeben um seine schulden auszugleichen. ich denke, es muß irgendwas passieren, weil so geht es nicht weiter. die eltern und meine freundin leiden nicht nur finanziell sondern auch gesundheitlich unter der sucht des angehörigen. er selber sieht sich aber nicht als süchtig. was kann man machen um einen stein ins rollen zu bringen? wie und wo fängt man gespräche an?
    Danke für ihre antworten..

  2. #2
    Matthias Gast

    Standard

    Hallo Bert,

    so eine Situation ist schwierig. Du kannst einen anderen Menschen nicht ändern, du kannst nur dein Verhalten ändern.

    Den einzigen Tipp, den ich geben kann: Helft ihm nicht aus jeder Not, denn dann gibt es keinen Grund aufzuhören. Leiht ihm kein Geld mehr.

    Ich bin Spieler, und das Ende vom Spielen, begann für mich damit, daß ich mir und auch meiner Familie eingestand süchtig zu sein. Ich verband das ganze aber auch mt Taten:
    Ich besuchte regelmäßig Selbsthilfegruppen für Spieler.
    Meine Eltern verwalteten mein Geld(=Suchtmittel) und mein Konto; ich bekam nur ein wöchentliches Taschengeld.
    Sie haben mir damals auch mein Konto ausgeglichen.
    Ich würde zu so einer Massnahme aber nur raten, wenn der Spieler erkennen läßt, daß er etwas für sich und gegen seine Sucht unternimmt.

    Für die Angehörigen von Spielern gibt es auch Hilfe.
    Frag einfach mal nach in Beratungsstellen oder schau mal unter http://www.gamanon.de.

    Schöne 24 Stunden

    Matthias

  3. #3
    Karl Gast

    Standard Er selber sieht sich aber nicht als süchtig

    Hallo Bert,

    ich bin wie Matthias auch selbst Spieler. Ich wusste eigentlich schon sehr lange, dass ich süchtig bin, hatte nur immer Angst aufzufliegen und dachte, dass ich meine Sucht im Griff habe. Als Spieler sieht man jedoch einige Dinge überhaupt nicht mehr im richtigen Masse. Alles was gegen das Spielen sprechen würde wird verdrängt. So hat man keinen richtigen Bezug mehr zum Geld. Die Höhe der Schulden wird nicht gesehen, dass was man seiner Familie damit antut ist bedeutungslos.
    Aus diesem Grund ist es auch sehr schwer einen Spieler dazu zu bringen, seine Sucht einzugestehen, und etwas dagegen zu unternehmen. Nach dem Eingeständnis müssen entsprechende Maßnahmen wie sie auch Matthias geschildert hat, erfolgen. Der Zugang zum "Spielgeld" muss unterbunden werden. Die Familie sollte das Ausmass erfahren, sich selber informieren, damit sie bei dem schweren Weg raus aus der Sucht helfen kann, so sie denn will.
    Ich gehe seit einigen Monaten einmal wöchentlich zu Einzelgesprächen in die Fachstelle und tausche mich einmal pro Woche in einer Gruppe aus. Auch das Forum und der regelmäßige Chat mit anderen Betroffenen hat mir geholfen über 3 Monate trocken zu sein. Ein grosser Halt ist auch meine Familie, die mich nicht fallengelassen hat sondern unterstützt daraus zu kommen. Mein Leben hat enorm an Qualität gewonnen.
    Wie Matthias auch schon schrieb, muss der Spieler das alles jedoch selbst wollen und das ist meist erst der Fall, wenn "nichts mehr geht". Daher leiht ihm kein Geld mehr.

    Liebe Grüße und schöne 24 Stunden

    Karl

  4. #4
    Bert Gast

    Standard

    Hallo Karl und Matthias!

    Viele Dank für eure Antworten. Ich habe mittlerweile mit meiner Freundin darüber gesprochen und ihr auch eure Meinung hier im Forum gezeigt. Sie hat daraufhin mit ihrer Mutter gesprochen und ihr die Adresse eine Beratungsstelle gegeben. Diese ist jedoch immer noch nicht der Meinung, daß sie etwas unternehmen sollte. Obwohl sie auch
    gesundheitlich unter der Situation leidet. Über das viele
    Geld was mittlerweile für die Sucht ihres Sohnes verspielt wurde, ganz zu schweigen. Meine Feundin wird jedenfalls ihren Bruder nicht mehr finanziell unterstützen. Aber ich denke, solange die Eltern und er selber sich nicht ihr Problem eingestehen, wird sich erst etwas ändern wenn alles
    zerstört ist. Und das kann nicht mehr lange dauern, da die
    Gesundheit der Eltern sehr darunter gelitten hat und auch das Ersparte bald zu Ende geht.

    Traurige Grüße
    Bert

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