Hallo,
seit acht Jahren lebe ich mit einem thailändischen Lebenspartner zusammen. Seit ca. fünf Jahren spielt er. Zuerst mit Freunden Karten (um Geld), dann nahmen ihn diese Freunde mit in ein Spielkasino und seitdem spielt er an Automaten. Er verlor viel Geld (einige Zehntausend Mark), die zum großen Teil ersetzte, da er durch ständiges Abheben mit seiner Bankkarte sein Konto extrem überzog und eine Gehaltspfändung seitens der Bank drohte, was ihm seinen Job gekostet hätte.
Immer wieder versprach er, mit dem Spielen aufzuhören. Leider klappte es nie. Er log, .B. er ginge zu einem thail. Geburtstag, ging aber in die Spielbank. Wieder waren größere Verluste zu beklagen, die ich ausglich. Dann verlor er seinen Job, allerdings nicht aufgrund des Spielens sondern durch Rationalisierungsmaßnahmen. Er log weiter, er spielte weiter. Als alles wieder einmal sehr schlimm war, versprach er wieder mit dem Spielen aufzuhören. Ich glaubte ihm wieder. Da er gelernter Masseur ist, eröffnete ich ihm eine Massage-Praxis, in der Hoffnung, dass dann keine Zeit mehr zum Spielen sei und der Beruf ihn ausfüllen würde. Das ging eine ganze Zeit (ein halbes Jahr) gut, dann fingen die versteckten Besuche in der Spielbank wieder an. Ich entdeckte Geldabhebungen auf seinem Konto und stellte ihn zur Rede. Wieder versprach er aufzuhören. Ich stellte ihn vor die Entscheidung entweder ein Zusammenleben mit mir oder das Spielen. Ich bot ihm an, ihn zu einer Thearpie zu begleiten, dass lehnte er ab, da Thearapie nur etwas für "Verrückte" sei und er alleine aufhören könne.
Nun spielt er wieder. Er hat größere private und Bankschulden angehäuft, nimmt das Geld aus der Praxiskasse und verspielt es. Die Massage-Praxis, die sehr gut läuft, auch dank meiner kaufmännischen Leitung, steht vor dem Ende.Er ist überzeugt, nun ein System gefunden zu haben, mit dem er die Automaten überlisten kann. Zeitweise gewinnt er etwas, dann ist er mir gegenüber arrogant und zickig, meist aber verliert er, dann sagt er, er kann alleine aufhören. Das sagt er um 18Uhr, um 21Uhr ist er wieder in der Spielbank. Er sagt, er ginge mit seinen Angestellten noch etwas essen, aber er lügt und geht in die Spielbank. Er kommt nachts spät heim oder garnicht und schläft in der Praxis.
Unser Verhältnis hat sich nun stark abgekühlt. Ich habe ihn darauf aufmerksam gemacht, dass ich unter seinem Spielen stark leide (ich bin herzkrank), aber das beeindruckt ihn nicht. Er antwortet er hätte nun genug eigene Probleme, er könne sich nun nicht auch um mich kümmern. Eine Therapie lehnt er weiterhin ab.
Ich bin verzweifelt, es geht mir schlecht - denn ich liebe ihn immer noch. Allerdings sehr ich kaum mehr Hoffnung, zumal er immer egoistischer wird und nur an sich denkt. Ein Wesenszug an ihm, allerding nicht so extrem wie jetzt, der mir seit Jahren nicht ganz fremd ist.
Was kann ich tun, damit er vielleicht doch noch mit dem Sielen aufhört und sich so unsere Beziehung rettet? Da er zu keiner Therapie bereit ist und er sagt, dass er Spielen "muss"und er auf dem Weg zur Spielbank an nichts anderes denken kann als an das Spielen, gibt es wohl nicht viele Möglichkeiten. So schwer es für mich ist, bleibt wohl nur eine Trennung (vieleicht erst einmal für eine gewisse Zeit), um mich selbst vor den psychischen Untergang, vor dem ich kurz stehe,zu schützen.
Herzliche Grüße
Jörg