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Thema: Mein Mann geht zum Psychologen - aber es ändert sich nichts

  1. #31
    Heide Gast

    Standard Warum sind Spieler so?

    Warum dreht sich bei Spielern alles nur immer und ausschließlich um sie selbst?
    Immerzu: ich, mir, mein..... Furchtbar, wenn die Worte die innere Befindlichkeit ausdrücken sollten, wie fühlt sich ein Spieler in der Welt (ob trocken oder nass)?
    Liegt da ein Grund für das Süchtig-werden?
    Ist das die Ursache für das Verantwortungslose in ihrem Verhalten.
    Sind ihnen die anderen,die Partner, Familie, Freunde alle egal?
    was geht ihnen überhaupt nahe, außer dem eigenen Ich, der Krankheit, ihrem Tagesablauf?
    Warum, warum, warum? Bitte antwortet mir.
    LG Heide

  2. #32
    Susi Gast

    Standard Hallo Heide

    oh es tur mir so weh deine zeilen zu lesen. bei mir ist es die mutter die spielte und deine eintragungen decken sich mit meinem erleben mit meiner mutter. ich habe hier auch schon ein paar mal geschrieben aus verzweiflung. ok, ich habe es insofern "leichter", da ich mir ihr ja nicht zusammenwohne.
    heide, dein mann ist tief tief drin und auch wenn es für dich noch kein erfolg ist, hat er immerhin schon 1x eine solche GA-gruppe mit dir besucht. ich hatte (und habe immer noch) auch nicht viel geduld in dieser sache, trotzdem weiss ich, dass es gerade das braucht! vieeeel geduld! es ist eine sucht und er hat sie ja nicht einfach so zum plausch... soll ihn jetzt aber nicht entschuldigen für sein verhalten. ich kenne deine wut, ohhh ja und wie!
    ich weiss jetzt aber über das alles was meiner mutter geschehen ist, dass er - dein mann - ganz genau weiss was er tut. und dann wenn er quasi seine "entzugserscheinungen" hat.... dann wird er auf sein "normales" leben geworfen und es wird ihm ganz genau bewusst, wie er dir, euren kindern und vielen anderen freunden, weh tut. aber es ja eben eine sucht... und sie treibt ihn immer wieder weiter... das alles zu vergessen.
    meine mutter sagte mir nach einem "fast" selbstmordversuch, dass diese "klare momente" grauenhaft sind. so grauenhaft, dass sie nur noch sterben wollte, obwohl sie selbstmord eigentlich verachtet. sie wollte sich wirklich das leben nehmen. sie spielte 35 jahre lang. zur zeit ist sie seit 7 wochen in einer stationären therapie. viele schulden, keine wohnung mehr, nichts hat sie mehr...
    am anfang war sie verwirrt jetzt gehts langsam besser. noch immer kann sie nicht über ihre vergangenheit sprechen, und gemäss den ärzten dauert es seine zeit. vielleicht wird sie nie darüber sprechen. mittlerweile akzeptiere ich es wie es ist. aber für mich war es die hölle und noch immer bin ich traurig. ich habe eine eigene therapie angefangen, denn mein freund fand mich "so halblebend" auch nicht mehr so aufbauend...und ich muss heute sagen, er hat recht!
    ich habe distanz bekommmen heide, aber trotzdem werde ich meine mutter immer lieben! sie ist ihr eigener "herr" in ihrem leben, und solange sie nicht rauskommen will aus der sucht, kann ich oder andere gar nichts ändern oder helfen. es geht da echt gar nichts, das musst du dir bewusst sein.
    da ich selbst keine kinder habe, kann ich dir nicht so viele tipps geben, nur mein verständnis. aber sorge dich für deine kinder, dass sie ein umfeld haben, wo es zumindest "ihrer mami" gut geht. nimm mal abstand von deinem mann. vielleicht für eine zeit zu deinen eltern oder freunden. denn ich nahm abstand von meiner mutter..... und dass war ihr ende! dann brach alles zusammen bei ihr. sie hatte sich damals selbst beim sozialamt "hingesetzt" und sagte, dass sie sofort hilfe brauche...
    ich bin immer noch jeden tag traurig...aber eines kann ich dir mit gewissheit sagen, es war das allerbeste das ich abstand nahm!
    schau für dich heide!!
    en liäbe gruess us dä schiiz am bodesee
    susi

  3. #33
    Rudi Gast

    Standard

    Hallo Heide ,
    es ist wirklich so, das suchtkranke Menschen in der Regel mit außergewöhnlichen Egoismus ausgestattet sind.
    Ja - und das Spielsüchtige auch über "Leichen" gehen ist bekannt.
    Dazu kommt noch eine gehörige Portion Selbstmitleid und Uneinsichtigkeit. Diese Eigenschaften sind es, die ein Leben mit einen aktiven suchtkranken Spieler schier unmöglich machen.
    Die Frage warum das so ist, kann man wohl nicht so aus dem stegreif erklären. Sicher ist nur, das ein Spieler sein eigenes Verhalten nicht akzeptiert. Aus diesem Grund auch die vielen Lügen, um sein Spielen zu verheimlichen.Und die öfters vorkommenden Suizidgedanken. Ich denke, das sich viele Spieler für ihr Verhalten in der aktiven Zeit schämen und selbst hassen. Nicht selten steht in dieser Zeit auch eine Trennung vom Partner an, die nicht immer vom Angehörigen in die Wege geleitet wird, sondern auch darauf beruht, das ein Spieler fühlt, das er andere - auch geliebte Menschen - mit in seinem Sumpf zieht. Alles das weißt deutlich darauf hin, das der Spieler wirkliche und häufig auch fachbezogene Hilfe braucht.
    Nach meiner Meinung ist also eine Partnerschaft mit einem aktiven, suchtkranken Spieler nicht möglich.
    Trotzdem leben heute viele "trockene" Spieler in einer glücklichen Partnerschaft.Entscheidend für den Fortbestand einer Partnerschaft, oder auch Liebe, wird die Einsicht des Abhängingen nach erkennen seiner Sucht wirklich und ernsthaft daran zu arbeiten.Das es Wege gibt, haben viele abstinente Spieler bewiesen.
    Das es mit der Annahme von Hilfe recht zögerlich vorwärts geht , hat wahrscheinlich auch mit dem Schamgefühl des Spielers zu tun.
    Die Worte , ich werde es allein schaffen, weil ich es will, klingen noch in meinen Ohr. Genau diese Worte habe ich bis zum erbrechen für mich benutzt - um wichtige Lebenszeit für mich und meiner Partnerschaft dabei einzubüßen.
    Hier muß eine ganz konsequente Hilfe der Angehörigen einsetzen, um den nötigen Schub zur Hilfesuche - und Annahme dieser vorzutreiben. Das große Problem dabei, auch die Mitbetroffenen sind zu diesem Zeitpunkt häufig mit ihrer Kraft und Geduld, verständlicher Weise, am Ende.
    Ein Grund, warum der Angehörige nun zuerst an sich denken muß - auch um wieder Kraft zu tanken.Auch weil er Verantwortung sich selbst gegenüber haben muß - und eventuell auch für Kinder dieser Beziehung.
    Ultimative Forderungen sind hier die einzige Schanze auf eine gemeinsame Zukunft. Sollten diese Forderungen ausgeschlagen werden, ist der Sinn auf Fortbestand dieser Beziehung nicht gegeben. In diesem Fall kann man eigentlich nur noch sagen, besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende .
    Niemand kann mehr geben, als seine Kraft. Ist diese erschöpft, gibt es eigentlich nur noch die Selbstverantwortung, zum eigenen Schutz.
    Heide, ich hoffe, du kannst aus meiner Antwort für dich Hinweise erkennen.
    Wünsche dir und allen Angehörigen die nötige Kraft - und die Weisheit zur richtigen Entscheidung.
    Den Spielern natürlich spielfreie Zeit.
    Alles Gute
    Rudi

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