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Thema: @ Karl

  1. #1
    Klaude Gast

    Standard



    Hallo Karl

    Ich habe Dich schwer beschimpft, als wir uns das letzte Mal trafen.Ich möchte Dir etwas sagen. Ich möchte Dir etwas erklären, und ich weiss nicht wie ich es anstellen soll. Bitte begreife, dass Du als Mensch mir Respekt abnötigst. eben gerade weil Du Suchtkrank bist.Weil Du alles tust um clean zu werden.

    Aber ich möchte auch nicht verleugnen, dass ich große Probleme habe, jemand zu akzeptieren, der diese Dinge tut oder auch tat. Obwohl mir viele Mitglieder dieses Forums sehr viel Einblick in die Suchtkrankheit gegeben haben, kann ich das Geschehen schlicht nicht akzeptieren. ( Für alle Hilfe möchte ich allen danken, die versucht haben mir zu helfen, ich möchte hier nur Rudi nennen, aber es waren weit mehr Menschen, die mir geantwortet haben).

    Ich hasse alles was mit dieser Sache einhergeht. Und ich hasse es ganz besonders, wenn mir ein Spielsüchtiger irgendeine moralische Linie vorgeben möchte, ob sie nun gerechtfertigt sei, oder nicht.

    @ Karl: bitte glaube mir,dass ich Dich nicht persönlich angreifen wollte. Du bist nur ein Mensch.

    Aber der Teil Deiner Persönlichkeit, der spielt, und der ein Teil von Dir ist, von dem Du Dich nicht trennen kannst, diesen Teil von Dir hasse ich, gerade weil Dir dieser Teil ewig erhalten bleibt. Obwohl Du dagegen kämpfst, vielleicht auch mit Erfolg. Es ist der Teil von dem ich persönlich betroffen bin, Der Teil, der mich zum Wahnsinn treibt, im übertragenen Sinne.

    Bitte verstehe, dass ich Dich durchaus als Mensch akzeptieren kann, aber nicht als einen Spielsüchtigen, der versucht mir irgendwelche Ratschläge zu erteilen.

    Bitte halte Dich in Zukunft von mir fern. Dein Weg mag richtig sein, aber Du stehst auf der anderen Seite des Zaunes. Und ich habe nur die Wahl zwischen zwei Übeln:

    1.) Gehe ich mit meinem Mann in ein Chaos?

    2.) Trenne ich mich, und lebe einsam?

    Klingt üppig blöde!!! Ist aber so!

    Das alles hat mich sehr viel Energie gekostet, manche würden auch sagen "Kraft". Jetzt habe ich Kopfschmerzen, aber ich werde es überstehen, ich werde nicht weggehen, ich will weitermachen, und weiterschreiben. Alles wird gut sein.

    Gruss, Klaude


  2. #2
    Karl Gast

    Standard @Klaude

    Hallo Klaude,

    als ich heute morgen gesehen habe, dass du einen Beitrag eingestellt hattest und der noch an mich gerichtet war, habe ich diesen schon mit sehr gemischten Gefühlen geöffnet.

    Ich war damals schon sehr getroffen und habe auch einige Zeit gebraucht darüber hinwegzukommen. Meine Familie hat mir sehr geholfen, mein angeknackstes Selbstbewußtsein zu reparieren.

    Ich hatte heute auch lange überlegt, ob ich überhaupt antworten soll, weil ich Angst hatte bei Dir ungewollt durch eine Äußerung oder Formulierung etwas auszulösen.

    Ich wollte Dir damals auf keinen Fall eine moralische Linie vorgeben, ich hatte mich nur gewehrt, dass ich in einen großen Topf geworfen werde, in dem alle gleich und eben nur Spieler sind.

    Ich war auch wärend meiner nassen Zeit menschlich zu meinen Mitmenschen. Sicherlich war nicht alles ehrlich und einiges nur geschauspielert.

    Ich hasse den Teil an mir, der gespielt hat und dabei seine Mitmenschen belogen, betrogen und gekränkt hat.
    Ich war am Wochenende auf einem Vernetzungstreffen der Spielerselbsthifegruppen und ich habe mir gesagt, was würdest Du dafür geben, hier nicht sein zu müssen.
    Meine Frau hat mich begleitet. Wir haben einen Weg gefunden, den wir gemeinsam gehen und den Zaun zwischen uns haben wir niedergerissen.
    Ich kann keinem versprechen, nie wieder zu spielen, aber ich bin ein Mensch, der, wenn er sich einmal für einen Weg entschieden hat, diesen auch konsequent geht.
    Meine Familie, die Therapeuten, die Menschen im Forum und mein starker Wille hilft mir dabei.
    Ich hatte geschrieben, dass dir keinen Weg vorgeben kann und auch nicht möchte. Aber ich kann Dir etwas wünschen, dass Du genug Kraft hast den richtigen Weg zu gehen.
    Wir können uns auch gerne per Mail austauschen.
    Liebe Grüße

    Karl

  3. #3
    Hans Gast

    Standard

    Für Klaude ,

    nach der Lektüre deines Beitrages kann ich für mich nur feststellen : meiner bescheidenen Einschätzung nach bist du
    mindestens so krank wie die meisten hier . Umso bedenklicher erscheint mir deswegen deine in meinen Augen
    mehr als fragwürdige Haltung suchtkranken Menschen gegenüber . Mit einer Mischung aus Arroganz , Überheblichkeit und einer völlig unkontrollierten Aggression
    verurteilst du hier Suchtkranke , die im Gegensatz zu Dir
    sich bemühen, ihre Probleme in den Griff zu bekommen .

    Hans

  4. #4
    Marcus (Fachstellenteam) Gast

    Standard

    Liebe Klaude,

    ich habe gerade erst deinen Beitrag gesehen und nach meinem Arbeitstag nicht mehr so ganz in der Lage ihn ausführlich zu reflektieren.
    Ich möchte aber dennoch antworten und dir sagen, dass es mich freut, dass du nach einer Zeit dens Abstands zu diesem Forum, den Weg hierhin wieder gefunden hast.
    Ich finde es schön, dass du Karl angesprochen hast und dich und deine damalige Reaktion ihm erklärst. So hat er die Möglichkeit das Gewesene einzuordnen.

    Ich weiß nicht inwieweit Hans das was gewesen ist mitbekommen hat. Bitte werte seine Meinung nicht als persönlichen Angriff. Ich stimme ihm teilweise zu. Ich denke es kann sehr wertvoll für dich sein, Hilfe zu suchen.
    Wir haben vor einiger Zeit ein paar mal gechattet. Mir wurde deutlich, dass du in einer wirklich schwierigen Situation steckst. Ich weiß nicht, inwieweit sich diese inzwischen verändert hat, aber dass du hier schreibst deute ich so, dass dich das Thema deines (damaligen?) Partners und somit auch dein eigenes Thema beschäftigt. Wenn du möchtest, dann kann ich dich darin unterstützen Hilfe zu finden. Entweder bei uns in der Fachstelle oder woanders.
    Du kannst mich gerne anrufen, mir mailen oder einfach hier ins Forum schreiben.

    Liebe Grüße,
    Marcus

  5. #5
    Hans Gast

    Standard

    Lieber Markus ,

    " das was gewesen ist " habe ich noch sehr gut in Erinnerung.Das , was jetzt ist , habe ich gerade von Klaude gelesen und möchte meinen Worten folgendes hinzufügen :
    -Niemand hat meiner Meinung nach das Recht , Kranke zu
    stigmatisieren , erst recht nicht in einem solchen Forum .
    -Wörter wie Hass , die damals und heute in Klaudes
    Beiträgen eine tragende Rolle spielen ,will ich persönlich
    in einem solchen Forum nicht lesen .
    - Es ging mir nicht darum , Klaude persönlich anzugreifen,
    denn mir ist klar , dass sich jemand der so schreibt , in
    einer verzweifelten Lage befindet , sondern für mich
    klarzustellen , dass das ich eine solche Form der
    Kommunikation , in der sich jemand quasi verbietet , auf
    einer gewissen Ebene von Betroffenen angesprochen zu
    werden ,als höchst unpassend und kontraproduktiv bewerte;
    in letzter Konsequenz würde diese Aufforderung (" halte
    dich von mir fern ")die Intention eines solchen offenen
    Forums ad absurdum führen .

    viele Grüße Hans

  6. #6
    Rudi Gast

    Standard Verletzbarkeit !

    Hallo Klaude, Karl und Hans,
    es ist nicht einfach, das Leben miteinander. Besonders das Leben von anders Denkenden und Fühlenden.
    Wir sind nach meiner Meinung in einen Forum, in dem wir auch über Gefühle diskutieren.
    Hass ist ein großes Gefühl - genauso wie Liebe. Darum sehe ich nichts falsches darin, über dieses Gefühl zu berichten. Insbesondere wenn es um eine Sache geht, die gehasst wird und weniger um eine Person.
    Es wäre schön, wenn wir bei gegenteiligen Meinungen nicht die VERLETZLICHKEIT der schreibenden Person vergessen.Warum auch immer jemand seine Gefühle mitteilt - es gibt Auslöser für diese Gefühle. Und wenn jemand mit Hassgefühlen reagiert, muß viel geschehen sein, diese Gefühle zu erzeugen. Viel Bitterkeit, Enttäuschung, Vertrauensverlust müßen geschehen, bevor wir über Hass sprechen. Hass auf die Umstände, die der Partner erzeugt, um sein Spiel zu spielen. Mit allen Nuancen zu der wir Spielabhängingen fähig sind. Welcher Angehöriger ist frei davon, da auch mal vom Hass zu sprechen - trotz aller Liebe, die dem Partner als Mensch ( nicht als Spieler ) entgegen gebracht wird.
    Das jahrelange Hoffen und Bangen um die Abstinenz des Partners - die immer größer werdenden Enttäuschungen - und einfach die totale Entmutigung, weil es einfach nicht gelingen will, dem Partner in eine Abstinenz zu bringen,fordern von unseren Angehörigen oft jede Energie und Kraft, zu der sie fähig sind.
    Bis dann irgendwann der eigene Zusammenbruch des Angehörigen geschieht - und alle Verzweiflung , Angst und Sorge auch in unberechtigten Worten ihren Lauf nimmt.
    Nein, ich akzeptiere nicht die Worte Klaudes gegenüber Karl, vor einigen Wochen. Aber ich akzeptiere, das Klaude am Ende ihrer Kraft ist - und im Moment nicht unserer Schelte bedarf - wohl aber aufbauender und hilfreicher Worte durch uns. Ich wünsche uns, wir sind dazu fähig und bereit. Auch wenn ich die Wut von Hans vielleicht als zurecht erkenne, solltest du dich doch klar darüber sein, Hans, das Klaude ein Mensch ist, der Hilfe braucht - und den wir nicht weiter verletzen müßen.
    Das gleiche aber auch an Klaude - hier kämpfen Menschen ehrlich um ihre Abstinenz - bitte seh das einmal so - und auch Spieler sind Menschen voll Verletzbarkeit.
    Allen einen guten Abend
    Rudi ( Spieler )

  7. #7
    Hans Gast

    Standard

    Lieber Rudi ,

    ich habe deine Worte verstanden , es ist völlig richtig , was du sagst . Dennoch sehe ich bei der Ausseinandersetzung
    mit dem , was Klaude schreibt , eine ganz andere Qualität
    der Gefühlsaüßerungen als du berührt . Es ist eine Sache , dem Menschen Gefühle wie Hass zuzugestehen , es ist eine andere zu begreifen , dass es nicht sein darf, dererlei
    Gefühle , die bestimmt einen berechtigten Auslöser haben ,unkontrolliert und unreflektiert auf andere zu
    projektzieren . Das war vor wenigen Wochen der Fall und diese Haltung sehe ich im Wesentlichen auch nicht verändert.

    Der Hilfeschrei , der von einem solchen Beitrag ausgeht , ist ein anderes Kapitel, man muss diese Hilfe allerdings
    wollen und annehmen , sowie auch erkennen , das ein Teil
    des Problems auch bei einem selbst liegt . Bei allem sollte
    eine gewisses Niveau in der Kommunikation gewahrt bleiben
    und Sätze , wie der besagte (halte dich von mir fern)zielen
    in meinen Augen in eine fatale Richtung .

    Ich respektiere die Verletzlichkeit anderer Personen (auch ich bin natürlich mitnichten vor Ungeschicklichkeiten ge-
    feit), beanspuche allerdings in gleicherweise das Recht für mich , nicht Ziel irrationaler Tiraden zu werden , denn
    hier werden wieder Gräben in Bezug auf etwaige Schuld an
    einer Krankheit aufgerissen ( gewollt oder ungewollt), die
    ich zumindest in diesem Forum überbrückt sah .Es ist ein Unding zu propagieren : du bist spielsüchtig , du darfst
    mir keine Ratschläge erteilen. Doch, man darf !! Nur in einer
    Auseinandersetzung mit den eigenen und den Problemen anderer
    kommt man effektiv voran .

    viele Grüße Hans

  8. #8
    Rudi Gast

    Standard

    Lieber Hans ,
    jeder einzelne deiner Sätze ist wohl wahr.
    Worauf ich abzielen wollte, ist eine Kommunikationsebene zwischen Euch zu ermöglichen.
    Ich denke mit Rücksichtsnahme aufeinander - und vor allen Dingen Achtung vor den Einzelnen, sollte es möglich sein.
    Leider sehe ich aber auch, daß das Maß deiner Verletzbarkeit vermutlich überschritten wurde.
    Für mich kann ich sagen, das ich Schuhe, die mir nicht passen, auch nicht anziehe. So viel Egoismus ist mir eigen.
    Ich müßte mich von den Sätzen Klaudes ebenso angesprochen fühlen, weil ich ja auch ein Spieler bin.
    Ich bin mittlerweile in der Lage, berechtigte Kritik zu erkennen und mich gegebenenfalls auch dieser zu stellen. Das war vor einigen Monaten noch ein großes Defizit bei mir.
    Allerdings , allgemein gesprochene Abkanzlungen bestimmter Gruppen - da fühle ich mich niemals angesprochen - auch wenn ich dieser Gruppe angehöre.
    Ich wünschte, du könntest für Dich auch diese Distanz wahren. Finde es schade, wenn du dich durch zugegeben unkontrollierten Äußerungen aus der Fassung bringen läßt.
    Gerade Karl, dem ja im eigentlichen diese unkontrollierten Aussprüche galten ,nimmt in meinen Augen diese für ihn wohl schlimme Herausforderung überlegen entgegen.
    Ein Zeichen für mich, wie sehr Karl bereits gefestigt über diese Sache steht.
    Für Klaude bleibt wohl nichts anderes zu tun, um das auch noch klar zu sagen, sich von dem Menschen zu trennen, der ihr soviel abverlangt hat. Ich denke nicht, das es ein Leben in Einsamkeit werden muß. Aber ein Leben, in dem sie sich zunächst fachgerechte Hilfe holen muß, um aus ihrer Abhängigkeit und Co - Betroffenheit hinaus zu finden.
    Gruß Rudi

  9. #9
    Hans Gast

    Standard

    Lieber Rudi ,

    ich arbeite noch an mir , wahrscheinlich noch ein Leben lang.
    Manche Stachel sitzen offensichlich doch tiefer ,als man es sich eingestehen möchte.

    Liebe Grüße Hans

  10. #10
    Rudi Gast

    Standard

    Lieber Hans ,lieber Karl,
    bestimmt arbeitet ihr genau wie ich an Euch, um immer mehr Abstand und Sicherheit zu unserer Sucht zu bekommen.
    Es ist schön, wenn wir nicht stehenbleiben und weiter an uns arbeiten. Das ist, so meine ich, der wirkliche Weg unserer Suchtkrankheit Herr zu werden.
    Wenn wir diese Sucht schon nicht ganz los werden - so will ich diese doch so tief verstauen,das es ihr nicht mehr gelingen wird, von mir Besitz zu ergreifen.
    Das es nicht so einfach ist, wissen wir - aber wir WOLLEN es - und darum so meine ich, wird es uns auch auf Dauer gelingen Erfolg zu behalten.
    In diesem Sinn - eine schönen Abend
    Rudi

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