Hallo Sabiene, hallo Andreas,
zunächst einmal freue ich mich, das es Euch zur Zeit gut geht.
Auch ich habe derzeit keinen Grund zu klagen - und besinne mich auf das Ursprüngliche meines angehens der Spielsucht.
Zu erkennen welche Ursachen ein bestimmtes Verhalten auslösen wird, ist ein Stück Wahrheit.
Wenn du Andreas ein negatives Gefühl bekommst beim Vorbeigehen an einer Spielothek, dann ist auch das ein Stück Wahrheit.
Deine Erfahrungswerte lassen alle Alarmglocken bei dir läuten - und du verdrängst diese nicht - ja - auch das ist eigene -deine - Wahrheit.
So hat ein jeder von uns seine Wahrheit - und wenn wir uns nach dieser richten, halten wir Problematik gering.
Wenn ich mir sage welche Auswirkung das Spielen auf mein Leben hat , mir bewußt mache, wie sehr es mich und auch den Menschen die ich liebe schadet, so ist das auch ein Stück Wahrheit, welches uns hindert unsere Sucht nachzugeben.
Das andere - die Ehrlichkeit. Ehrlich über das berichten, was ich möchte, was ich fühle - und welche Zwänge ich spüre, ist von immenser Wichtigkeit.
Wenn ich z.B. darüber sprechen kann, das ich die innere Unruhe habe - und zugebe, das ich Momente habe, wo ich gerne mal wieder spielen würde, dann bin ich ehrlich zu mir selbst - und zu meinen Nächsten.
Mit Verheimlichen beginnt eine jede Sucht. Je offener ich damit umgehe - und auch nicht über den gefühlten Zwang schweige, je kleiner wird das Risiko es wirklich zu tun. Denn Menschen- meine Nächsten, werden mich begleiten und helfen den zeitweiligen Druck oder auch Zwang zu überstehen.
Durch meine Ehrlichkeit können die Menschen mit denen ich sehr verbunden bin, die ich liebe, viel besser erkennen, was mit mir ist - sich sicher sein, das ich morgen auch an der Spielothek vorbeigehe.
Wahrheit und Ehrlichkeit - insbesondere auch mir selbst gegenüber - ist der Schlüssel zu einem spielfreien Leben - und die Voraussetzung für neues Vertrauen in der Beziehung und Partnerschaft.

Herzlichst
Rudi