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Thema: Gedanken...

  1. #11
    Hotte Gast

    Standard

    Hallo Susi ....einfach nur Danke für deinen Beitrag und ich hoffe es bleibt auch so wie es ist.
    Gruß Hotte

  2. #12
    Rudi Gast

    Standard Mein Weg ?

    Hallo,
    nun sind wir uns einig, das jeder seinen Weg für sich finden sollte.
    Obwohl ... ist es ein Weg, wenn ich nach kurzer Zeit der Spielfreiheit so tue, als wenn ich nicht Spielsüchtig wäre ?
    Gehe ein paarmal in die Gruppe - oder mache eine kurze Therapie - und dann ist für mich alles in Ordnung.
    Ich denke für mich, das ist kein Weg. Das ist eine Verharmlosung der Situation und Bequemlichkeit.
    Natürlich will ich ein normales Leben führen und nicht ständig an meine Spielsucht erinnert werden.
    Aber auch ein "normal" Kranker wie der Diabetiker oder Asthmatiker lebt mit seiner Krankheit und empfindet sein Leben als normal - vergegenwärtigt sich aber die Gefahr die für ihn besteht - und schützt sich durch Medikation.
    Woraus besteht aber unser Schutz? Wir zweifeln ja nicht daran, das wir suchtkrank sind.Und Suchtkrankheit bedeutet nach meinen Wissen, das sie nicht heilbar ist, immer in uns schlummert.
    Die Gefahr unserer Krankheit liegt wohl in der sozialen Issolation - und des finanziellen Disasters, in der wir auch unsere Angehörigen schnell mit einbeziehen - und macht selbst vor unseren Kindern nicht halt.
    Wir haben diese Gefahr bei uns erkannt - und gerade weil wir mit unsrer Sucht auch das Leben unserer Familien zerstören können, haben wir eine besondere Sorgfaltspflicht.
    Nicht nur uns gegenüber.
    Gerade diese Situation sollte für uns die Einbeziehung aller Eventualitäten in unserer Suchtkrankheit zum wesentlichen Merkmal unserer Suchtbearbeitung machen.
    Ich denke nicht, das jemand nach 3 monatiger Therapie oder einigen wenigen Besuchen in der SHG für sich alle Eventualitäten betrachtet hat. Auch aus Gründen der Bequemlichkeit ( Gruppe habe ICH nicht nötig ) wird dies oft verdrängt.Die regelmäßigen Gruppentreffs werden somit heruntergespielt und fälschlicher Weise für nicht von Nöten betrachtet.
    Ich finde es gut, wie Rolf sein Problem bisher angegangen ist. Mit seinen Aktivitäten beispielhaft. Aber auch Claus oder Neon und viele andere.
    Ich frage mal wie sehe es mit Spielsuchtbetreuung überhaupt aus, wenn es all die stillen Helferlein nicht gebe ?
    Wenn jeder vor sich hinbröselt und sagt, ich schaffe es schon allein.
    Es sind und waren abhängige Spieler, die mit ihren persönlichen Arrangement überhaupt fachliche Hilfe für Spielsuchtkranke erreichten.
    Von sich aus wäre bestimmt nichts passiert - und es gebe keine Fachstelle Glücksspielsucht.
    Es liegt ganz einfach daran, das süchtige Spieler Ihren Weg gefunden hatten.
    Lieben Gruß
    Rudi

  3. #13
    marija Gast

    Standard @ rudi

    hallo rudi,
    entschuldige wenn ich jetzt einfach mal salopp sage, entweder du liest die postings nicht richtig oder du mißverstehst die. jeder einzelner der hier geschrieben hat, macht sich sehr wohl gedanken darüber, wie er mit der sucht am besten klar kommt. ich persönlich nehme das kein einzigen tag auf die leichte schulter und sage; es ist vorbei, aber ich versuche jeden tag auch als solchen zu geniesen, gerade jetzt, wo ich nicht spiele, wo ich die tage auch sehe, den regen spüre, lachen meines kindes genieße... und genau in den momenten möchte ich nicht an meinen "diabetis" denken, denn dann würde ich einfach kontraproduktiv an mir arbeiten. sicher ist eine kronische krankheit, "kronisch" und somit auch latent immer vorhanden, mal stärker mal in abgeschwächter form. ich kann mich genauso permanent in kreis drehen, darüber nachdenken, was ich während meiner exzesiven spielphase getan habe, wem ich alles weh tat, oh, mein gott glaube ich, dann würde ich eines tages irre und absolut nicht mehr lebensfähig. sicher, soll ich die konsquenzen für mein handeln tragen, sicher soll ich die menschen um entschuldigung bitten, aber irgendwann ist ja schluss. als ich meiner famile weh tat, als ich mir selber unendliche schmerzen zufügte, als ich gegenüber meinen freunden unerhlich war, war ich nicht ich selbst, heute kann ich das nicht begreifen, kann ich nicht nachvollziehen, dass das eine und der selber person ist, ich!!! dennoch ist es war, ich war es, nun gut, ich erkannte es, mit hilfe, dass in mir auch eine schattenseite gibt, und die will ich nicht mehr leben, ich hoffe, es gelingt mir!!! in diesem sinne

    schöne grüße
    marija

    marija

  4. #14
    Rudi Gast

    Standard

    Hallo Marija,
    ich freue mich sehr für dich, das du so gut klar kommst. Im übrigen für jeden Einzelnen.
    Und weder dir noch Karl oder irgendjemanden möchte ich zu nahe treten. Ich habe auch nicht wirklich auf die Einträge geantwortet, lediglich meine Gedanken vervollständigt.
    Entschuldige, das ich etwas abgeschweift bin.
    Natürlich habe ich die Einträge von Euch intensiv gelesen und da gibt es auch nichts hinzuzufügen, oder zu sagen macht es anders.
    Bestimmt ist die Art, mit der du deine Sucht verarbeitest, die richtige für dich. Und mit Sicherheit werde ich auch aus deinen Erfahrungen - und auch aus den von Karl versuchen, Rückschlüsse für mich zu ziehen.
    Gerade die Verschiedenheit des Angehens unseres gemeinsamen Problems macht diesen Austausch für mich besonders nutzvoll.
    Wenn es den Anschein hatte, das ich meinen Weg "verkaufen" will, so war das nicht beabsichtigt.
    Ich habe mich einfach hingesetzt und "laut" gedacht. Allerdings ohne Rückschlüsse auf richtig oder falsch zu ziehen.
    Ich wünsche dir, das es auch weiterhin so gut für dich läuft. Du kannst bewußt zufrieden mit dem von dir erreichten sein.
    Lieben Gruß Rudi

  5. #15
    Karl Gast

    Standard Zwei Typen von Spielern

    Hallo Rudi,

    ich möchte zu Deinen Gedanken noch eine These, die ich im Netz gefunden habe hinzufügen.

    In einem anderen Posting hatte ich ja schon einmal über eine Untersuchung berichtet, daß das Belohnungssystem im Gehirn der Spielsüchtigen während des Spielens weniger aktiv ist als bei anderen Menschen.

    Ich habe dazu noch einen weiteren Artikel gefunden, in dem nach den Untersuchungen davon ausgegangen wird, dass es zwei unterschiedliche Typen von Spielern gibt.

    Zum einen den Vermeidungsspieler. "Das sind Menschen, die Probleme in Ehe, Familie oder im Berufsleben haben. Durch Zufall haben sie entdeckt, daß sie beim Glücksspiel, meist am Automaten, sich besser von ihrem Unglücklichsein ablenken können als mit anderen Aktivitäten. Deshalb wird für diesen Menschen das Glücksspiel so attraktiv. Er vermeidet damit auch eine Auseinandersetzung mit den Ursachen."

    Der zweite Typ ist der Aktionsucher. "Dieser findet das Glücksspiel faszinierend. Auch wenn er hoch verschuldet ist, hofft er immer noch auf den großen Gewinn. Das sind überwiegend Spieler, die in klassischen Casinospielen, wie zum Beispiel Roulette, oder auf der Pferderennbahn ihr Glück suchen. Irgendwann rutschen sie in ein exzessives Spielen hinein, weil sie Verluste machen, die nicht mehr tragbar sind. Sie spielen weiter, weil sie immer auf den großen Gewinn hoffen, um ihre Schulden auszugleichen, mit dem Vorsatz: dann spiel ich nie mehr".

    "In ihrem Spielverhalten sind diese beiden Spielertypen nicht klar voneinander zu trennen. Deshalb haben die Psychiater einen Fragebogen entwickelt, der zusammen mit der Magnetresonanztomographie klären soll, zu welchem Spielertyp jemand gehört."

    "Denn die Therapie, die diese Patienten brauchen, ist ganz unterschiedlich."

    "In den USA und Kanada werden Aktionsspieler hauptsächlich nach ihren Symptomen behandelt, das heißt Aufklärung über das Glücksspiel, über statistische Wahrscheinlichkeiten, um Sätze wie Jetzt war zwanzigmal rot, jetzt muß schwarz kommen, als unzutreffende magische Vorstellungen zu entlarven."

    "Bei Vermeidungsspielern spielt diese Therapie keine Rolle. Ein solcher Spieler erhält eine Verhaltenstherapie, in der es darum geht, belastende Lebensereignisse herauszufinden und zu lernen, damit umzugehen. Wenn das gelingt, wird die Stimmung deutlich besser, er lernt, vor seinen Gefühlen nicht mehr davonzulaufen und der Spieldrang verschwindet"

    Wenn dem so ist, kann man ohne zu wissen, zu welchem Typ man gehört auch nicht sagen welche Therapie die richtige ist.
    Ich denke auch jetzt einmal ein wenig weiter und kann mir vorstellen, dass ich als Spielertyp "Aktionsspieler" in einer SHG, in der nur "Vermeidungsspieler" sind, keine Hilfe erfahre. Wobei ich nicht weiß welcher Typ ich bin.

    Den ganzen Artikel, aus dem ich hier zitiert habe kannst Du unter: http://www.abendblatt.de/daten/2005/01/14/386605.html

    nachlesen.

    Liebe Grüße Karl


  6. #16
    mumey Gast

    Standard Zeitungsartikel

    Hallo Karl, den Artikel finde ich sehr informativ. Ich denke, es ist für alle (Spieler und ihre Angehörigen) wichtig, Genaueres über das Phänomen der Spielsucht zu erfahren und die Forschung ist ja wohl erst am Anfang. Es leuchtet sehr ein, dass die Behandlung sich nach den ursächlichen Auslösern richten sollte, wenn sie erfolgreich sein will.
    Dazu, dass sich einige nicht mehr im Forum melden: Immerhin muss man ja in der Lage sein, seinen Internetanschluss finanzieren zu können. Wer aber alles verspielt hat, dem geht auch diese Möglichkeit verloren. Die hier Versammelten haben es geschafft, ihre Telefonrechungen pünktlich zu bezahlen. Das ist ja schließlich auch etwas Positives!
    Grüße von mumey

  7. #17
    Chris Gast

    Standard Karl,Danke für Info

    Hallo Karl,
    Danke für die Mühe, die Du dir mit dem Artikel gemacht hast,
    sehr informativ.
    Ich kann nur sagen,die ganzen Informationen sind schön und gut ,damit kann ich mir nur bestätigen,dasß ich wirklich krank bin, selbstdiagnosen sind allein aber schwierig.
    Auch bin ich nicht der Meinung, das Du als Actionspieler eine gänzlich andere Selbsthilfegruppe brauchst.
    Ich zähle mich ja auch dazu und sie, die Gruppe hat mich vor größeren Schulden bewahrt.
    Kapiert habe ich erst wirklich, was mit mir los ist, durch einen heftigsten Absturz letzten Winter auch voll depressiv
    ,da half auch keine "Aktion", mehr ,sie machte alles nur noch schlimmer, weil ich absolut nicht mehr auch mit Gewinnen,aufhören konnte bis garantiert alles weg war.
    Als dann 2 Mieten dann auch noch weg waren,hats gereicht,
    ich bin zum Glück halbwegs nüchtern geworden, und will
    es zum Verrecken auch bleiben.
    Sagen in der Gruppe ,ich will nicht mehr reichte nicht,
    es muß erst das ganze Bewußtsein sich verändern!!Und das Verhalten.
    Den Rest hoffe ich jetzt in der Therapie zu bewältigen,die bald anfängt. Das eigentliche Leben ist nur durch GAme over
    möglich, das merkst Du sicher auch. Wie siehst Du das für Dich?
    Herzliche Grüße
    Chris

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