Hallo,
immer wieder lese ich in Eintragungen über Verluste, Gewinne, beinahe Gewinne.
Das führt ja wohl dazu, das ich Gewesenes verarbeite. Jedoch ist unüberhörbar das Bedauern,welches bei diesen Erörterungen mitschwingt. Also auch ein gewisses Selbstmitleid über die nicht eingetroffenen Möglichkeiten. Es ist natürlich verständlich, wenn ich eigene Fehler bedauere. Allerdings darf ich in meinen Leben nicht immer wieder meine Fehler sehen, sondern ich muß mich zu einen positiven Denken erheben.
Das ist nicht ganz einfach - aber unausweichlich um dauerhaft trocken zu sein.Solange ich mit Verlust - oder Gewinngedanken beschäftigt bin, sehe ich mich trotz Nichtspielens doch noch in der nassen Phase.
Mein Denken, was nicht ablassen will von den Vorstellungen was wäre wenn, sind quälend - und für uns nicht förderlich.
Wir müßen diese Gedanken abstellen - und wenn wir dieses nicht alleine bewerkstelligen können, ist fachliche Hilfe notwendig.Nach meinen Denken ist also jemand, der eventuell schon eine Weile nicht spielt, nicht wirklich trocken, solange diese Aufrechnungen erfolgen.
Die Konsequenz meines Denkens lies für mich nur den Schluß zu,mich zunächst von meinen Spielerleben abzuschotten - theoretisch und praktisch. Der praktische Teil ist bekannt - abschotten von Geld und Spielstätten. Meine finanzielle Inkompetenz zugebend - und vertrauten Menschen die Finanzen überlassend.
Der andere Teil ist wesentlich schwerer. Für mich habe ich eine starke Linie gezogen - eine Linie, die zu einer neuen Basis für mich wurde. Ohne Schuldzuweisungen läßt sich so das eigene Leben neu ordnen. Versäumtes jeglicher Art kann mit der Zeit aufgeholt werden - ich lebe ein glückliches Leben seitdem.
Für mich sehe ich allerdings als falsch an, sich in einer Form gegen die Vergangenheit abzuschotten, indem ich so tue, als wenn es bei mir nie Spielsucht gegeben hätte.
Nein, auch diese Sucht - diese Krankheit muß ich für mich akzeptieren, denn ich habe sie.
Muß mir bewußt halten, wie schwer unsere Suchtkrankheit ist- wie sehr sie mich aus meinen jetzigen zufriedenen und glücklichen Leben holen kann.
Nach all meiner Spielerzeit - und den unzähligen Versuchen es alleine einzuschränken oder abzustellen - sehe ich Heute die Notwendigkeit, für mich Vorsorge zu treffen.
Manche sehen das vielleicht anders - viele seit längerem Zeitraum Spielfreie, machen es genau wie ich.
Sie haben erkannt das der regelmäßige Besuch einer Selbsthilfegruppe für uns diese Vorsorge ist.Eine Vorsorge, die greift - und eigentlich nicht austauschbar ist.
In diesem Sinne
allen Spielfreiheit
Rudi