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Thema: Ist auch Börsenspekulation Glücksspiel bzw. Spielsucht ?

  1. #1
    Günther Gast

    Standard

    Hallo !

    Neben meiner Vorliebe für diverse Glücksspiele, wo ich schon einiges verloren habe, habe ich leider schon seit ca. 15 Jahren auch immer wieder an der Börse zu tun.

    Bisher habe ich schon ca. 12.000,- Verluste realisiert und bin noch weitere 4.000,- momentan auf meinem Depot im Minus. Dies bereitet mir auch sehr viel Kopfzerbrechen.
    Mein Depot besteht jetzt aber nur mehr aus verschiedenen Fonds und Fondssparplänen. Aktien und Opitionsscheine, welche besonders riskant sind, habe ich keine mehr. Einzig der Hedgefondssparvertrag kommt mir noch besonders riskant vor.

    Nun meine eigentlichen Fragen:

    1. Hat auch die Börsenspekulation mit Glücksspiel zu tun, bzw. ist man auch hier spielsüchtig oder kommt es darauf an, welche Werte sich im Depot befinden?

    2. Wenn ich vorhabe, falls es mir wirklich gelingt, mit den Glücksspielen, wie Roulette und Sportwetten aufzuhören, wäre es dann nicht auch sinnvoll, "jedes" Risiko an der Börse zu unterlassen und sich auf sichere Werte zu verlegen und mit "weniger" zufrieden zu sein ?

    Ich hoffe auf eure Antworten

    Günther




  2. #2
    Matthias Gast

    Standard Weniger ist mehr!

    Hallo Günther,

    Wenn du Verluste an der Börse machst, dann ist weniger mehr!
    Wenn Du ständig Dir den Kopf zerbrechen mußt, dann ist weniger mehr!
    Wenn du dich selbst belügst, dann ist weniger mehr!

    Sag "JA" zu mehr Leben.

    Matthias

  3. #3
    Rudi Gast

    Standard

    Hallo Günther !
    Nicht die Zahlen oder die Mengen der verzockten Kohle sagen aus, ob du Spielsüchtig bist oder nicht.
    Einzig und allein dein Verhalten kann hier Aufschluß geben. Doch das schilderst du nicht.
    Es ist nicht relevant, ob du Risiko eingehst oder nicht. Obwohl das Risikobereitschaft bei jeden Spielsüchtigen ausgeprägt ist.
    Viel entscheidender ist jedoch, welchen Einfluß deine Spekulationen und dein Zocken auf dein wirkliches Leben haben.
    Hat dein Spiel und dein Gang zur Börse nicht schon längst dein normales Leben gefressen ? Das mußt du ganz für dich heraus finden .
    Ich kann dir nicht sagen, ob du Spielsüchtig bist, oder nicht. Kann dir aber sagen, das Menschen die sich so sehr mit Gewinn und Verlust beschäftigen wie du , schon lange den Bereich der " Normalität " verlassen haben.
    Die Befassung mit Gewinn und Verlust scheint dich voll ergriffen zu haben. Das ist mehr als bedenklich und ich würde raten, doch mal ein Beratungsgespräch mit einen entsprechenden Fachtherapeuten anzugehen.
    Denn das was du machst, ist eigentlich in meinen Augen alles andere als wirkliches Leben. Und das ist schade für dich. Las dich beraten und ergötz dich nicht an ach die schönen Summen, die du bereits verzockt hast - und noch verzocken wirst, wenn du nichts für dich tust.
    Ich wünsche dir die richtige Hilfe.
    Das du Hilfe brauchst und suchst, beweist ja schon dein Eintrag in diesem Forum.
    Alles Gute
    Rudi


  4. #4
    Günther Gast

    Standard Verluste haben Einfluß auf mein Leben


    @Rudi

    Es stimmt, dass die Börsenspekulationen bzw. im Speziellen das Minus schon einen Einfluss auf mein Leben bzw. meine Psyche haben.
    Wenn´s bergauf geht, ist ja alles in Ordnung und ich denke schon an das viele Geld, dass ich noch dazugewinnen werde. Diese Phasen hat es aber nur kurz gegeben, da ich im Gesamten stark im Minus bin.
    In diesen Verlustphasen bin ich sehr oft frustriert und meine Gedanken kreisen dann um diese Verluste - dies kommt mir dann häufig am Tag und auch in der Nacht unter.

    Schlimm finde ich besonders hier und auch bei den anderen Glücksspielen, dass meine Gedanken sehr häufig bei diesen Dingen hängen und ich mich kaum auf andere für mich wichtigere Sachen konzentrieren kann. Es geht bei vielen Projekten, die ich realisieren will, nichts weiter, weil immer wieder das Glücksspiel bzw. die Börse im Kopf habe.

    "Wenn ich mal gewinne", dann kaufe ich mir Dinge die ich schon länger haben will, sind oft meine Gedanken. Ich tu es dann aber nicht, weil ich ja schon seit langem im Minus bin und auch kaum Aussicht ist, dass ich da wieder heraus komme. Ich nehme mir da, glaube ich, eine Menge an Lebensfreude und Lockerheit.

    Vielleicht wäre es sinnvoll, unter alles einen Schlußstrich zu ziehen, das zu vergessen (was schwerz fällt) und neu zu beginnen und damit auch wieder ruhig zu schlafen bzw. das Leben mit dem was ich habe zu genießen.

    Nur weiß ich noch nicht genau, wie ich das schaffen soll?!?!

    Günther

  5. #5
    Günther Gast

    Standard weniger Risiko - mehr Lebensfreude

    Hallo an alle!

    Ich wollte zu diesem Thema über meinen aktuellen Stand berichten:

    Ich habe inzwischen die riskanten Fonds (mit Minus von EUR 1000,-) verkauft und mir damit Garantieprodukte (100 % Kapitalgarantie und doch Gewinnchance) gekauft.
    Die Fondssparpläne habe ich weiterlaufen lassen, da hier Kursschwankungen nicht so schlimm sind, da man bei niedrigen Kursen mehr Anteile (Cost Everage Effekt = günstiger) kauft.

    Seit diesen Umstellungen sehe ich wieder gerne auf mein Depot, muss mich nicht mehr so ärgern und schlafe wieder um einiges besser. Habe mich auch von Kollegen, die immer wieder in "tolle" Chancen einsteigen wollen, nicht ablenken lassen und bin bei meinen sichereren Werten geblieben.

    Günther

  6. #6
    Chris Gast

    Standard Riskante Aktienspkulationen

    Hallo Günter,
    Weniger ist mehr,wie der Vorschreiber sagt, Du hast ja für Dich die Konsequenzen gezogen, und die riskanten Papiere verkauftund kannst besser schlafen.
    Wir hatten in der Gruppe jemand,der teminoptionsgeschäfte über Internet gettätigt hat, und mit den "Puts und Orders"
    30000E in kurzer Zeit in den Sand gesetzt hat.
    Sichere Fonds-(sparpläne),z.Bsp Renten Inmobilienfonds erscheinen mir besser keine Hedge Fonds, sonst begibt man sich in die Hände der Börsenzocker,dubiosen Finanzberatern, die nur verkaufen wollen, sie ähneln Spielern in Ihrer Gier nach dem schnellen Gewinn, meist sind sie nur auf provisionen aus.
    Alles Gute auf deinem weg.
    Grüße
    Chris

  7. #7
    Lutz Gast

    Standard Selbe Spiel mit anderem Kostüm !!!

    Hallo Günther,

    ich möchte Dir sagen, dass es nichts aber auch gar nichts gibt, was das spekulieren an der Börse vom 'dreckigsten' Automatenspiel in der schmutzigsten Bahnhofskneipe unterscheidet.

    Dies sind harte und auf den ersten Blick vielleicht auch zu pauschal klingende Feststellungen.

    Ich möchte Dir jedoch erklären, weshalb diese Art von Spiel genauso verrückt und riskant ist, wie alle Anderen Arten.

    Ich möchte einmal recht weit zurückgehen. Ein Mensch, der spielt und dies tut ohne der Sache zu verfallen hat Glück.Dieses Glück kann begründet sein durch die Tatsache, dass er einfach keine Veranlagung zum Spielen hat bzw. entwickelt hat oder dass ihm von Anfang an klar war aus welcher Motivation heraus er auf irgendeine Art und Weise sein materielles Gut aufs Spiel setzt. Dadurch, dass er sich von Anfang an darüber im Klaren war und auch bemerkte, dass ihn diese Entscheidung( ein rationales 'Ja' zum risikobereiten Einsetzen von Materiellem) niemals fesseln kann, war er sich im Klaren darüber welche Konsequenzen sein Handeln nach sich ziehen kann.

    Genau hier sind wir beim Punkt:

    Ein Spieler bzw. ein Wesen, dass diese verdammte Veranlagung in sich trägt hat diese beiden oben genannten Umstände (es gibt übrigens nur die 2) leider nicht im 'Koffer' sprich

    1) kein pures Glück

    2) keine Fähigkeit im Vorfeld gesund und rational über sein Handeln nachzudenken, da er schon lange 'emotional' tiefer drinsteckt als er es sich jemals vorstellen hätte können und zwar bereits zu dem Zeitpunkt an dem er das erste Mal in seinem Leben mit irgendeiner Form des "Spielens" in Kontakt gerät.

    Folgerung:

    Für jeden Menschen der den oben genannten Punkt Nr. 2 bei ehrlicher Selbstbetrachtung nicht mit einer gefestigten Selbsicherheit mit einem "Doch !!! Ich habe diese Fähigkeit" beantworten kann, stellt jeglich Art von Risiko und Spiel eine Gefahr dar der ganzen Angelegenheit zu verfallen !!

    Was ich sehr interessant und vor allem richtig finde sind die Worte meines Vorredners, der Dir bereits gesagt hat, dass es überhaupt nicht auf die Beträge mit denen man spielt ankommt, sonder viel mehr auf die Verhaltensweisen, die man beim Spielen mit diesen Beträgen entwickelt und wenn diese Verhaltensweisen eine gewisse Grenze in die negative Richtung überschritten haben spricht man in der Fachsprache von einer "PATHOLOGISCHEN SPIELSUCHT" und diese muss behandelt werden.

    Mein Ratschlag:

    Nimm Dir die beiden oben genannten Punkte vor und prüfe, ob Sie auf Dich zutreffen. Wenn ja, dann verkaufe den Rest Deiner Aktien und fange an ein fröhliches und glückerfülltes Leben ohne "SPIEL" zu leben und Du wirst sehen wie es mit Deinem Gemütszustand aufwärts geht.

    Wenn Sie nicht auf Dich zutreffen und Du Dir sicher bist, dass Du zu der weitaus kleineren Sorte Mensch gehörst, die entweder Glück haben diese Veranlagung ganz einfach nicht zu besitzen oder eben durch rationale Vernunft wirklich im Vorfeld ausschließen können der Sache zu verfallen(und hier wird der Prozentsatz noch kleiner)

    Dies war mein Statement zu Deiner Frage und ich wünsche Dir die Fähigkeit, Dich selbst richtig einschätzen zu können.

    Ich habe selbst einen langen Kampf hinter mir, weils mir halt auch 'SO VERDAMMT SPAß' gemacht hat, jedoch ich bin fertig mit dem Schmutz und kann nur jedem raten einen Anfang ohne dieses Übel zu starten.

    ES GEHT EINEM EINFACH BESSER !!

    Schöne 24 Stunden,

    Lutz

    "Wenn der Sensenschwinger seine Schwünge schwingt und Du Sie nicht siehst, ist es eventuell zu spät"

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