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Thema: Mein Mann ...

  1. #11
    nordtstern Gast

    Standard

    harter Tobak, aber wenns nicht anders geht, wohl die beste
    Lösung für einen Angehörigen.
    War bei mir Gott sei Dank nicht notwendig, jetzt 3J. spielfrei,ich bleib auf der Hut....

  2. #12
    Eva42 Gast

    Standard

    liebe Tini,
    ich bin Spielerin und seit 6 Monaten abstinent.(Damit auch Du weisst, mit wem Du es zu tun hast..)
    Es sind sehr harte Worte, die Dir Monika schreibt und irgendwie glaube ich nicht, dass Du so schnell so hart reagieren kannst und willst. In vielen Dingen gebe ich ihr recht und vielleicht passen ihre Ratschläge auf viele von uns Spielern.
    Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass ich nach fast 20 Jahren die ich mit Unterbrechungen gespielt habe....und dies auch fast genauso lange verheimlichen konnte, Gott sei Dank einen Weg gefunden habe, der mich auf den Weg gebracht hat, an dem ich mich nun seit 6 Monaten befinde. Totale Absage ans Spielen!

    Der Punkt, an dem ich heute angekommen bin, wäre wohl noch in weiter Entfernung, hätte ich nicht viel Kraft und Unterstützung in einer Spielergruppe und parallel dazu in einer Therapie gefunden. Ich bin überzeugt davon, dass ich es alleine niemals so weit wie heute geschafft hätte.

    Auch von mir jetzt nun ein paar Tips:
    Ich würde an Deiner Stelle Deinem Mann ANBIETEN, seine Scheckkarte zu verwalten, denn ich weiss aus Erfahrung, dass das nur etwas bringt, wenn man dies freiwillig tut.Mit anderen Worten, SELBST erkannt hat, dass man bei Null ist und es ohne Hilfe nicht mehr schafft...dazu gehört auch die Verwaltung des Personalausweises.(Kredite etc...).Sollte Dein Mann persönlich bei seiner Hausbank bekannt sein, so bekommt er dort auch Geld ohne Personalausweis und auch das solltest Du wissen.Dies lässt sich allerdings nicht endlos so betreiben.
    glaube mir, man wird erfinderisch in der Geldbeschaffung und Du wirst wohl niemals eine völlige Kontrolle erreichen können.
    Ich wünsche Dir sehr, dass Dein Mann erkannt hat , dass er süchtig ist und etwas unternimmt.Ich denke der erste und beste Tip, den ich Dir für ihn und letztlich auch für Dich geben kann, ist der Besuch einer Spielergruppe UND eine Therapie!

    Ich wünsche Euch beiden viel Kraft!

    Eva




  3. #13
    Eva 42 Gast

    Standard

    das hatte ich vergessen....wenn Du Lust und Zeit hast, dann komm doch morgen in den chat, ich werde um 11 Uhr vormittag da sein.

    Eva

  4. #14
    Gast Gast

    Standard

    Liebe Tini,
    vielleicht noch ein paar Worte:
    Ich habe geschrieben: "Es klingt hart" und die Betonung für mich liegt auf "klingen". Nochmals: bin überzeugt, dass ich das Problem damit nur verlängert habe. Ich denke auch dass Eva/Evi (?), keine 20 Jahre gebraucht hätte, um 6 Monate spielfrei zu werden, hätte sie eben nicht diese Unterstützung gehabt. Manche sagen dazu "fallen-lassen", ich sage "los-lassen". Moralische Unterstützung gut und schön, aber ein erwachsener Mensch sollte fähig sein, sein Leben alleine zu meistern. Es liegt in seiner Verantwortung, und: Er hat die Wahl. Er kann jedesmal die Entscheidung treffen: Spielen oder nicht spielen. Wenn er weiß, dass er jedesmal sowieso irgendwie aufgefangen wird, wie wird dann wohl die Entscheidung ausfallen?
    Außerdem: Es war kein Tipp, dich scheiden zu lassen, weil ich nicht glaube, dass man/frau das sofort durchziehen kann, wenn man/frau gerade davon erfahren hat und ohnehin das Gefühl hat, es wird dir der Boden unter den Füßen weggezogen. Es ist nur das, was ich aus heutiger Sicht tun würde, wenn ich nochmals - mit meinem jetzigen Wissen - vor so einer Situation stehe. Und eine Scheidung mit Gütertrennung und vorläufig ohne räumliche Trennung hat einfach den Vorteil, sich wenigstens finanziell aus allem raushalten zu können, was vor allem dann extrem wichtig ist, wenn Kinder da sind, für die man/frau auch noch verantwortlich ist. Weil, dass werden wohl alle Spielsüchtigen zugeben: Auch ohne Karte kann man immer Geld aufstellen. Ich habe seit Jahren seine Karte, trotzdem hat er einen Kredit für Euro 36.000,--, seit Jahren Privatschulden, von denen mittlerweile ohnhehin niemand mehr an die Rückzahlung glaubt, Freunde verloren, ...
    Na gut, ich wünsche dir eine gute Entscheidung
    lg
    Monika

  5. #15
    die-alte Gast

    Standard Meiner auch

    Hallo, ihr!

    Ich kann euch alle verstehen und versuche gerade, meine Gefühle zu sortieren. Mein Mann ist nach über 2 Jahren wieder rückfällig geworden.
    Auch wenn ich weiß, dass für alle Süchtigen gilt, die nächsten 24 Stunden zu überstehen, und das bestimmt schwierig ist, kann ich nur müde lächeln, wenn jemand schreibt, "seit 6 Monaten spielfrei". Sorry!
    Ich hatte gerade ein wenig Vertrauen zurückgewonnen, wollte nicht andauert fragen, wie geht es dir mit deiner Sucht ..., wie kommst du finanziell klar ...

    Und dann wieder dieser Schlag in die Magengrube.

    Seit Tagen laufe ich mit Bauchschmerzen durch die Gegend, weiß nicht, wie es weiter gehen soll. Er wollte sich schon eine Wohnung angesehen, weil er sich wohl schon länger vorgenommen hatte, mir vom Rückfall zu erzählen.
    Ihm geht es jetzt besser, ist erleichtert, ich nicht. Im Gegenteil: Hab wieder das Gefühl, die ganze Verantwortung lastet auf meinen Schultern.

    Ich konnte ihn nicht rausschmeißen, da ich voll berufstätig bin und wir ein 6jähriges Kind haben. Wie soll ich das sofort organisieren? Will ich es überhaupt? Er ist ein toller Vater!

    Ich fühle mich von meinen Gefühlen immer nur hin- und hergeschmissen.

    Zum Schluss hab ich noch eine Frage, die wahrscheinlich eher ein Süchtiger/ eine Süchtige beantworten kann: Absolut spielfrei sein - was heißt das??

    Ich frage, weil mein Mann seit Jahren in einer festen Runde Doppelkopf um Geld spielt (nur kleine Beträge). Kann es sein, dass dieses Spielen seine Sucht, sein Verlangen immer am Glühen gehalten hat???? Darf er jetzt nie mehr irgendetwas spielen? Oder ist das völlig übertrieben? Oder ist es bei jedem anders??
    Ich habe es jetzt erst einmal zur Bedingung gemacht, dass er aufhören muss, bis Therapeuten etwas anderes sagen, auch wenn ich damit einen Fehler mache.

    Ich freue mich über Reaktionen und würde mich gerne mit jemandem im Chat unterhalten.

    Danke und viele Grüße, die-alte

  6. #16
    Rudi Gast

    Standard

    Hallo,
    ich bin Spieler und seit einigen Jahren abstinent.
    Lebe in einer wirkilich guten Partnerschaft - und zweifellos hatte diese Beziehung ihre harte Bewährungsprobe auf Grund meiner Spielsucht.
    Und gerade der Eintrag von Tini zeigt viele Paralellen zu meiner eigenen Geschichte.
    Ich stelle fest, das viele Mitbetroffene nach dem ersten Erkennen der Spielsucht ihres Partners kaum reagieren. Der Spieler wird sogar noch gedeckt und ein ultimatives Handeln und Fordern findet nicht statt. Ebenso wird sich auch keine Information geholt, was Spielsucht wirklich bedeutet - meißtens erst dann, wenn der Mitbetroffene schon selbst zahlreiche schmerzhafte Erfahrungen gesammelt hat.
    Was Monika schreibt, kann ich nachvollziehen, auch wenn es sehr hart klingt. Es gibt wirklich nur die Alternative aufhören mit dem Spiel - oder Trennung.
    Unternimmt der Spieler nichts, seine Sucht in den Griff zu bekommen, wird diese Sucht die Familie zerstören.
    Nicht nur die finanziellle Basis, sondern auch Vertrauen, Liebe und Gemeinsamkeit.
    Was ist aber eine Partnerschaft noch wert, wenn diese für eine Beziehung elementaren Punkte fehlen ? Nichts - gar nichts.
    Nein, niemand kann einen Spielsüchtigen zwingen aufzuhören. Es muß aus ihm selbst kommen. Aber als Angehöriger kann man der Grund sein, das der Spielkranke aufhören will. Kann ich als Partner nicht dieser Grund sein, warum auch immer, habe ich in erster Linie an mich selbst und den Mir anvertrauten Personen ( Kinder ) zu denken. Hier habe ich meine ganze Verantwortung hinein zu legen.
    Will der Suchtkranke weiterhin den Kreis seiner Lieben angehören, wird er für sich handeln.
    Wenn nicht - gibt es keinen gemeinsamen Weg.
    Lieben Gruß
    Rudi

  7. #17
    wilhelm Gast

    Standard Doppelkopf u.ä. ...

    @ die -alte

    Hi,
    nicht wirklich einfach, deine Frage zu beantworten. Sicherlich muss man mehr über die Struktur des Scuhtverhaltens deines Mannes kennen, um das auch nur in Ansätzen beurteilen zu können.

    Es gibt Spieler, auf die jegliche Form des Glücksspiels so "anziehend" wirkt, dass sie in ein pathologisches Spielverhalten fallen. Ich persönlich halte dies aber für eine eher selten ausgeprägte Form der Glücksspielsucht. Wenn man davon ausgeht, dass pathologisches Spielen für eine ganze Weile mehr eine Reaktion auf andere "Defizite" darstellt und sich dann erst im Laufe der Zeit völlig von den ehemaligen (oder auch immer noch andauernden) Ursachen löst und sich als Sucht völlig verselbstständigt, so führt nicht jede Form des Glücksspiels zum gleichen dauerhaften Suchtverhalten. Der gänzlich andere Aufbau

    - eines Kartenspieles (die Zuteilung der Karten ist ein reines Glücksspiel, jedoch benötigt man Wissen und genaue Kenntnisse , um wirklich Spielen zu können) im Vergleich

    - zum Roulette-Tisch (Ausliefern an eine bei korrekter Ausführung völlige Zufallsentscheidung mit zwar mathematisch berechenbar möglichen, allerdings letztlich immer ungüstigen Gewinnchancen für den Spieler)

    - oder dem Automatenspiel (völlige Abhängigkeit von der Programmierung, keine Zufallsentscheidung, eine Auszahlquote von nur 60 % führt zwangsläufig immer zum Totalverlust bei entsprechend langer Spieldauer, das Ganze von aufwendigen Licht - und Tonsignalen begleitet)

    befriedigt jeweils ganz unterschiedliche "Glücksspielbedürfnisse". Aus meiner Erfahrung heraus konzentrieren sich Spieler auf eine oder wenige Formen des Glücksspiels (neben den drei genannten gibt`s ja noch vielfältige andere Spielarten). Es ist möglich aber eher unwahrscheinlich, dass ein Spieler auf alle Formen des Glücksspiels mit gleichem Suchtverhalten reagiert, da jeweils andere Impulse vom Spiel ausgehen und andere Bedürfnisse scheinbar befriedigt werden.

    Jetzt muss die Frage kommen, woher soll man denn nun wissen, was "verträglich" ist und was nicht, schließlich kann "Ausprobieren" nicht in Frage kommen. Es besteht ja auch die Möglichkeit, dass tatsächlich das Einsetzen von Geld und das entsprechende Risiko eines Verlustes die eigentliche Sucht deines Mannes darstellen, was dann aber jegliche Form des Glücksspiels auf Dauer zum Problem macht.

    Ich denke, letztlich könnte dies nur in einer längeren fachlichen Beratung/Begleitung geklärt werden (wenn überhaupt). Deine Reaktion, ein Ende der Kartenspielrunde zu fordern, halte ich auf jeden Fall zunächst einmal für richtig. Da dein Mann dir ja auch einiges an Mühe schuldig ist, dürfte er deine Ängste auch verstehen.

    Sollte er tatsächlich ein Problem damit haben, vorläufig nicht mehr Karten zu spielen - nun, damit wäre dann auch alles gesagt.

    Alles Gut und viele Grüße

    Wilhelm

  8. #18
    Andy Gast

    Standard

    Hallo zusammen,
    möchte mich den Zeilen von Rudi und Monika voll und ganz anschließen,entweder sofort aufhören oder Trennung.
    Bin selbst von einer früheren Partnerin mit der ich viele Jahre glücklich war vor die Wahl gestellt worden.Habe ihr alles versprochen,nur das sie beim mir bleibt,hat leider nur 14 Tage gehalten dann habe ich wieder angefangen zu spielen.
    Zwei Tage später ist sie mit ihren Sachen ausgezogen.Und nicht wieder zurückgekommen.
    Diese Geschichte habe ich lange bitter bereut,in meinem Fall hat es nichts gebracht weil ich weiter gespielt habe sobald Geld aufgetrieben war.So wie bei mir wird es nicht in allen Fällen ausgehen,aber eine große Zahl besteht.
    Hallo "die-alte",
    zu Deiner Frage mit dem Doppelkopfspielen um kleine Beträge,-ich habe mit 3 Kollegen in der Mittagspause immer Knack oder 31 gespielt,einsatz 3 Euro pro Person,ich wollte mit Gewalt jedesmal diesen mickerigen Pott mit 9 Euro von den anderen gewinnen,war Nervös als wäre ich vorm Automaten in der Spielhalle.Wegen 9 Euro was für ein Spieler keine Summe ist,war ich fix und fertig.Glaube das sich bei anderen Spielern die selben anzeichen wieder finden,auch wenn sie nicht mehr zum zocken in die Spielhalle gehen,deswegen sollte Dein Mann garn nichts mehr um Geld spielen,auch kein Mau Mau um 50 Cent.
    Wünsche Dir viel Kraft mit Deinem Mann.
    Gruß Andy

  9. #19
    die-alte Gast

    Standard

    Hallo, Andy!!
    Danke für deine Anwort.

    Dann habe ich es ja wohl richtig eingeschätzt.

    Ob er sich wohl damit abfinden kann??

    Wieder heißt es nur: Abwarten!!



  10. #20
    Rudi Gast

    Standard Totale Absage ans Spiel...

    Das ist wohl eine These, deren Verwirklichung für mich nie im Betracht kam.
    Es ist in meinen Augen auch nichts verkehrtes, im normalen Umfang zu spielen. Das ist eigentlich ein Bedürfnis, welches in jedem Menschen liegt.
    Als Kinder schon haben wir uns im Spiel erfahren - und als Erwachsene benötigen wir es weiterhin zur Entspannung und Belebung des Alltags.
    Worauf verzichtet werden muß, ist der Einsatz von Geld,
    wobei ich sagen will, das ich eine Einzahlung von kleinen Beträgen in einer Gruppenkasse für das Ansparen eines gemütlichen Abends oder einer Fahrt akzeptiere.
    Ein Gesellschaftsspiel - auch Kartenspiele wie z.B. Skat, hatte bei mir nie ein Suchtverhalten hervorgerufen.
    Normales Spiel ist auch ein Stück Lebensfreude, was es gilt zu erhalten.Es ist nichts verwerfliches.
    Wir als Spieler haben den Hang zu übertreiben. Wir suchen immer den Kick im Spiel. Das unbedingte gewinnen wollen -
    die übersteigerte Emotionen wenn wir ein Spiel verlieren - das können wir nicht so stehen lassen und versuchen es gleich vom Neuen. Möglichst mit doppelten Einsatz.
    Wir müßen uns prüfen, wo wir diesen "Kick" unterliegen und diese Spiele für uns als nicht spielbar bezeichnen.
    Ja, ich halte es für falsch NICHTS mehr zu spielen - aber wir als Suchtkranke müßen uns selbst beobachten - wie gehe ich in einen Gesellschaftsspiel mit den Mitspielern um - ist es nötig so viel Ehrgeiz in den Gewinn eines Spieles zu setzen, das ich die Welt um mich herum vergesse ?
    Es äußert sich dann auch in Beschimpfungen an meinen Mitspielern - aber die kennen mich ja - und akzeptieren es weitgehend.Diese Art des Spiels empfinde ich als schon krankhaft.
    Aber ich denke das wir im Laufe der Zeit in diesem Punkt schon eine Normalisierung unseres Verhaltens erreichen.
    Wenn wir lernen uns selbst zu beobachten und zu reflektieren, können wir das bei uns übersteigerte Verhalten bei Gesellschaftsspielen in den Griff bekommen - ohne auf diese auch für die Familie wichtige Spiele zu verzichten.
    Lieben Gruß
    Rudi

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