Hallo Mimo,
schön, das du den Weg in dieses Forum gefunden hast.
Aufmerksam habe ich deinen Bericht gelesen - und deine Sorge ist natürlich durchaus berechtigt.
Vergebens habe ich versucht herauszulesen, was dein Mann für sich gedenkt zu tun. Da ist nicht von einer Therapie die Rede - oder einer Selbsthilfegruppe. Wohl von Kneipenbesuchen um zu Knobeln (würfeln).
Sich auf einen neuen Spiel einzulassen, um eine Spielsucht zu begegnen, ist natürlich der falsche Weg. Auch beim Knobeln geht es vermutlich nicht ohne Einsätze - selbst bei nicht spielsüchtigen Männern. Dein Mann sucht Ersatz für seine Automaten - und das ist im Moment das Knobeln - seine Spielsucht wirkt er damit nicht entgegen.
Ein Spielsüchtiger ( ich bin es selbst ), wird immer Gründe finden sein Spiel fortzusetzen - die Krankheit der Schwester - sein selbst verursachtes Übergewicht - die Belastung im Job und und und.
Doch das alles sind keine Gründe - nur Ausreden für ihn an seinen Verhalten nichts zu ändern.
Sein neues Ungepflegtsein und die Nachlässigkeit gegenüber seines Körpers, verweist aber auch auf eine gewisse Resignation bei ihn hin, die unbedingt mit einen Fachtherapeuten durchgesprochen werden muß. Ich denke schon, das bei deinen Mann eine wirklich stationäre Therapie erforderlich ist - denn irgendwo hat sein Verhalten auch einen Hintergrund, den ich nicht zu erkennnen vermag.
Deine Hilfe an ihn kann also nur das konsequente abfordern nach fachlicher Hilfe an ihn sein. Ich denke in einer Spielerselbsthilfegruppe werdet ihr den selben Ratschlag bekommen.
Wie sich dann alles entwickelt muß abgewartet werden - vor allen Dingen die Bereitschaft deines Mannes für sich - und damit letztlich für Euch was tun zu wollen.
Von Spielfreiheit kann bei deinen Mann nicht gesprochen werden - vielleicht von den Versuch auf Automatenspiel zu verzichten.
Aber du stehst bei all den Dingen irgendwie außen vor. Du wirst ihn nicht helfen können - ER muß sich helfen lassen wollen.
So ist eine Besinnung auf DICH selbst und auf Eure Kinder wohl zwingend erforderlich. Wir wissen ja, das bei der Neurodermitis auch psychische Faktoren eine deutliche Rolle mitspielen. Und die seelische Belastungen des erkrankten Kindes durch die Gesamtumstände bestimmt vorhanden sind.
In erster Linie hast du DICH und die Kinder vor der Belastung SEINER Suchterkrankung zu schützen. Wie aus deinen Eintrag unschwer zu erkennen, bist du mit deiner Kraft ziemlich am Ende.
Eine Langzeittherapie für deinen Mann - und damit auch Abstand Eure Situation neu zu überdenken, täte Euch mit Sicherheit gut.
Die Belastung durch deinen Mann auf die Familie ist für Dich und für deine Kinder so nicht weiter tragbar.
Eine Konsequenz wäre die Therapie - und wenn er diese nicht will - zumindest eine räumliche Trennung über einen gewissen Zeitraum.
Ich kann dir leider nichts positiveres mitteilen.
Es gibt Euren gemeinsamen zukünftigen Weg.Aber nur, wenn ER sehr an sich arbeitet - also entsprechende Hilfe will un annimmt. Vielleicht kannst du ihn dazu bewegen - das wäre alles an Unterstützung was von deiner Seite zur Zeit möglich ist.
Wünsche Euch, das ihr aus dieser miesen Situation den für Euch richtigen Weg findet.
Lieben Gruß
Rudi
PS: Beppi, freue mich über deinen Zuspruch - tut gut.