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Thema: Misstrauen - ist mein Mann rückfällig geworden?

  1. #51
    Heide Gast

    Standard

    Mensch, Monika,

    von deiner Geschichte kenne ich ja einiges - aber wenn ich solche Dinge von anderen lese, scheint es mir immer schlimmer als die eigene Situation zu sein. Komisch.

    Du hast dir deine Entscheidung gut überlegt und bist dir heute sicher, das richtige getan zu haben. Das ist gut so. Dahin möchte ich auch kommen.
    Mir sicher zu sein, ist sehr schwer.
    Ich bin mir nur sicher in dem , was ich nicht will:
    - meine Grenzen nicht mehr verletzt sehen
    - mich nicht mehr zufrieden zu geben mit einem Leben, das
    mich unglücklich macht
    - nicht mehr auf Geborgenheit, Vertrauen und Liebe ver-
    zichten
    - nicht mehr coabhängig sein
    - keine festgefahrenen Sichtweisen mehr pflegen, auch wenn
    sie Orientierung und vordergründigen Halt versprechen...

    Es gibt viel zu tun für mich. Und es passiert auch ohne mich eine Menge.
    Die letzten Wochen waren sehr anstrengend und von einem ständigen emotionalen Auf und Ab begleitet.
    Immer wieder Hoffnung, dass es bei ihm Klick macht, dann wieder Zweifel und Misstrauen, wie er seine Worte denn meint.
    Eure Deutungen seiner Worte und Taten hier im Forum haben mich immer wieder misstrauisch gemacht, wenn ich schon wieder kurz davor war, ihm zu glauben, mich einlullen zu lassen von seinem Zerknirschtsein, seinen Beteuerungen.
    Aber ich merkte, ich muss mich auf mich, meinen Bauch verlassen. Der hat mich noch nie betrogen.
    Ich wusste und weiß immer, wenn Fred mich anlügt, Mist baut, weglaufen will. Das spüre ich, er hats nur nie von selbst zugegeben.
    Da war es wie bei dir, Monika. Er hat immer gewartet, bis alles eindeutig bewiesen war, vorher kam gar nichts von ihm, nur Lügen. Und das war das Schlimmste an dieser Ehe, der ewige Kampf, das hat mich zermürbt.
    Damit ist Schluss, ich kämpfe nicht mehr, ich lasse kämpfen.
    Ich lehne mich zurück und höre mir an, was er sagt und schaue zu, was er tut.
    Ist es für mich inakzeptabel, stehen seine Koffer vor der Tür.
    Gibt es Anzeichen für einen Umschwung, haben wir Chancen. Ich wünsche mir gerade jetzt, diese Ehe weiterführen zu können.
    Warum? Weil ich weiß, dass wir ohne sein Suchtverhalten (das hatte er nicht, als wir uns kennenlernten) eine tolle Gemeinschaft bilden, und die findet man nicht an jeder Straßenecke. Dass es sich lohnen kann.
    Er hat (trotz eurer Vorbehalte, aber ich sehe und höre ihn, wenn er erzählt) doch einiges begriffen, was er jahrelang negiert hat. Inzwischen spricht er ´freiwillig` mit mir, aus eigenem Antrieb.
    Er erzählt, ohne dass ich frage. Dinge, die ihn negativ darstehen lassen, ohne zu beschönigen. Antwortet auf Fragen ohne Agressionen. Gibt zu, immer seine Wünsche sofort erfüllt haben zu wollen, gibt den Frust zu, wenn er sich `abgeschoben` fühlt und sich betäuben will, gibt zu immer weggelaufen zu sein vor Problemen, sich betäubt zu haben. Gibt seine Feigheit zu, seine Hilflosigkeit.
    Legt sich `Notfallprogramme` zurecht, um gewappnet zu sein für Spieldruck und Beziehungsfrust.
    Lässt die Hosen herunter.
    Und: natürlich hat er Ziele. Die meint er auch ernst. Aber realistisch ist auch, dass man rückfallgefährdet ist, auch wenn man sich das nicht explizit vornimmt oder gar damit spielt...also kann man auch ruhig sagen, dass Fehler weiterhin passieren können, auch wenn man alles daran setzen will, sie zu vermeiden, bessere Strategien zu finden.
    Alles andere wäre Heuchelei.
    Als Hintertür würde ich das nicht bezeichnen. Ich nehme ihm für den Moment (!!) ab, dass er seine Worte ernst meint, wie er sie umsetzt, werde ich sehen.
    Momentan ist er wie gesagt sehr offen und bemüht, wir sprechen wieder miteinander und mir wird auch meine eigene Rolle immer klarer.
    Natürlich habe ich unbewusst sein Verhalten unterstützt. Natürlich unternimmt man alles, um den Parter zu unterstützen, ihm bei der Bewältigung von Problemen zu helfen. Warum sonst hätte man ein Lebensbündnis geschlossen....? Dass diese Dinge einseitig passieren und nicht viel zurückkommt, dass die Hilfe nichts bringt und die Liebe vertrocknet, merkte auch ich.....viel zu spät. Wie wohl alle Angehörigen.
    Aber so wie ich mein Verhalten nicht einfach ausschalten kann, kann auch Fred nicht einfach den Schalter umlegen.
    Die Einsicht muss zuerst im Kopf erfolgen und da ist er auf einem guten Weg, denke ich. Ich weiß, ihr denkt, es sind alles nur hohle Worte, nicht ernstgemeint und allzuleicht umkehrbar, aber ich nehme ihn ernst. Tatsächlich. Selbst wenn er die Neustrukturierung nicht schafft, den Willen spüre ich.
    Er war noch nie so offen, hat noch nie zugegeben, immer der große Zampano sein zu wollen, bloss keine Schwächen zugeben zu können und zu seinen Gefühlen ein gestörtes Verhältnis zu haben....etc.etc.etc.
    Da kommt eine Menge. Er merkt, dass es mir ernst ist, dass ich die Ehe beende, wenn er nicht sofort und umfassend agiert....und das bringt selbst jemanden wie Fred zum überlegen. Und zu der Erkenntnis, dass er sein bisheriges Leben vergeudet hat, auf meine Kosten, auf seine Kosten,
    auf Kosten seiner Eltern und Geschwister usw.

    Monika, du schreibst:
    "....Aber es gab eben diese Sucht. Kein Mensch käme auf die Idee, dass ein Junkie seiner Partnerin zuliebe auf Heroin verzichtet. Der Antrieb aufzuhören, muss ein anderer sein.... "
    Eben, genauso ist das! Mein Mann hat mir erzählt, wie man sich als Süchtiger Spieler fühlt, diese Angst vor dem Nachhausekommen....die Unsicherheit, welche Lüge hat man letztes Mal erzählt und was soll man heute sagen?...diese Kopfschmerzen...Sorgen....das schlechte Gewissen...die Einsamkeit...die Hoffnungslosigkeit usw.
    Klingt grausam. Aber es muss wohl erst so furchtbar werden, dass es zum Aufhören und Lebenändern reicht.
    Als ich mit Fred über die `Affaire` sprach, hat er gesagt, dass er sich zurückgesetzt gefühlt habe, ich hätte ihn ja an nichts mehr teilnehmen lassen, er wäre so verzweifelt gewesen und habe gedacht, dass er mir nichts mehr bedeute. Dabei war mein Distanzhalten nur Selbstschutz.
    Es hat ihn fertiggemacht, sagt er.
    Und die Wärme und Zuwendung zurückzuweisen, die ihm da auf einmal geboten wurde, dazu hatte er nicht den Willen und nicht die Kraft.
    Er hätte sich aber schnell entschlossen, die Beziehung nicht zu intensivieren, um mich nicht zu verlieren. Sagt er.

    Glaube ich ihm?
    Ich weiß es nicht.
    Das ist so ein Punkt, da bin ich sehr unsicher. Er ist ein normaler Mann, ich kenne ihn, und ob er so reagieren kann, wenn sich ihm nach jahrelanger Abstinenz eine solche Gelegenheit bietet..? Da denke ich wie du, Nimitz.
    Er hat mir auch erzählt, dass er diese Dinge alle so irrsinnig auffällig gemacht hat, um erwischt zu werden. Damit ich endlich begreife, dass er nicht mehr kann, es nicht mehr aushält...nicht umsonst wäre er nächtelang weggeblieben, hätte so blödsinnige Lügen erzählt, die auffliegen müssen.
    Als Hilfeschrei sozusagen.
    Über meine Reaktion war er sehr erschrocken. Ich glaube, er hielt mich für so überlegen und stark, dass er mir gar nicht mehr wehtun könne. Mein Zusammenbruch kam für ihn (man glaubt es kaum) vollkommen unerwartet.
    Aber er hat einiges wachgerüttelt, bei ihm und auch bei mir. Meine Therapie geht gut voran und ich bin gespannt, was ich noch alles an alten , verkrusteten Verhaltensweisen und Komplexen aufdecken und ändern und somit mein Leben positiv beeinflussen kann.
    Sehr gespannt.
    Heide


  2. #52
    Heide Gast

    Standard

    Hallo Nimitz,
    das ist ja eine schöne Geschichte, guter Weg.
    Deine Frau war nicht bereit, mitzugehen, ich finde das schade. Denn eine Ehe ist doch ein Lebensbündnis, Veränderungen und Entwicklungen können auch in ihr stattfinden, wenn man die Hürden nehmen kann und will.
    So sollte es meiner Meinung nach sein. Ich bin nicht überzeugt, dass eine Trennung immmer Verbesserung für beide bedeutet. Ich glaube auch nicht, dass dieses `Ich lebe mein Leben und du lebst deins` für Familien und Partnerschaften sinnig ist. In jeder Partnerschaft mit oder ohne Kinder ist Kontinuität und Arbeit an dem Miteinander unverzichtbar. Weglaufen gilt nicht.
    Ich glaube auch nicht, dass ich Fred in seiner Entwicklung behindere, ich behindere mich selbst viel mehr.
    Das soll nun ein Ende haben, ich arbeite an mir, will mich mehr abgrenzen, mich nicht so viel kümmern und andere machen lassen, ohne mich einzumischen.
    Es geht bei uns nicht allein um das Erfüllen von Erwartungen, sondern auch um die eigene Progression.
    Und da haben wir beide einiges zu tun.
    Bisher habe ich immer gedacht, dass ich mit Freds Krankheit nichts zu tun habe, die hat er ja schon seit 25 Jahren. Weit vor meiner Zeit.
    Nun hat mein Verhalten seit Jahren seine Krankheit unterstützt, ich habe es gar nicht wahrgenommen und jetzt erst erkannt, wie wesentlich das Feedback ist, das Süchtige auf ihr Verhalten bekommen.
    Es kann sie weiterbringen, aber auch hindern. Da hast du recht. Ich versuche, Fred zu verstehen, ihn aber nicht einfach hinzunehmen. Das wäre für mich der falsche Weg. Er hat sicher auch Erwartungen an mich, die ich nicht immer erfülle - schauen wir mal, ob wir uns näherkommen.
    wir sind auf dem Weg, uns wieder kennenzulernen - nach Jahren der Sprachlosigkeit. Ich finde das gut - auch wenn es nur durch diese furchtbaren Dinge möglich war, die geschehen sind.
    Manchmal muss es wohl der Umweg sein - wie gesagt, Erfahrungen anderer aufs eigene Leben umzumünzen ist eine der schwierigsten Dinge....auch für mich.
    Gute Nacht an Dich und den Spatz!
    Heide

  3. #53
    Dora Gast

    Standard

    Liebe Heide,
    auch ich kenne all diese Facetten welche du sehr berührend geschildert hast.Das Misstrauen, die Hoffnung,die Entteuschung und das Mitleid.
    Ich leide so mit das ich viel mehr leide wie mein Partner.
    Für ihn ist das ein "alter Fehler" darüber redet er nicht mehr, man muss ja auch vergessen können!!
    Haha eine Sucht vergessen, verdrängen und dann blubs ist sie nicht mehr da.
    Ich habe fast 10 Jahre geopfert, ja ich sage bewußt geopfert um ihm zu helfen, ihm beizustehen.Ich hatte mich dabei vergessen! Weil ich mich ja geopfert hatte.
    Der Groschen fiel dann über Nacht bei mir.....ICH kann nicht mehr helfen.....nun bin ich dran.
    Ich lebe besser ohne das Misstrauen und der Hoffnung aber das Mitleid wohnt noch ganz tief in meinem Herzen und das tut so weh.
    Ich wünsche dir alles liebe Dora

  4. #54
    beppi Gast

    Standard Betrügen

    Hallo Heide,

    die Wendung in Deiner Geschichte hat mich sehr betroffen gemacht.
    Das Thema fremdgehen kenne ich auch aus meiner Beziehung - betraf zum Glück nicht mich persönlich. Aber mein Lebensgefährte (derzeit in Therapie - nun 9 Wochen - kannst dich vielleicht noch an meine Geschichte erinnern ?), also er hat seine Ex-Frau betrogen. Wir kannten uns damals auch schon und ich wußte damals auch schon davon, da er mit mir schon immer über alles reden konnte (komischerweise hörte das auf, als wir dann ein Paar wurden !!!!!!!!!!!!!).
    Damals hat er mir alles anvertraut (außer seiner Spielsucht). Wir haben stundenlang gechattet und uns auch sehr sehr oft privat (ohne Wissen unserer Partner getroffen - NO SEX nur Gespräche - gibt es also doch). Allerdings hat es doch in der Zeit schon arg geknistert zwischen uns. Fühlten uns vom anderen sehr verstanden und wir haben einander zugehört, was unsere Partner nicht mehr taten.Investierten einfach Zeit ineinander. Ohne Verpflichtung. Was in einer Beziehung nicht mehr so leicht fällt.
    Er ist in seiner Ehe allerdings vor anderen Dingen geflüchtet als ich in meiner. Heute sehe ich seine ganze Fremdgeherei auch anders als damals. Heute weiß ich, das es bei ihm nur ein Flüchten aus seinem unerträglich Dasein war. Verdrängung und Beschäftigung.
    Seine Frau arbeitete Nachtschicht und war war sehr oft einfach allein. Mit sich und seinen Problemen. Das hält ein Spielsüchtiger auf Dauer wohl nicht aus. Weg konnte er selten, da er zu Hause bei den Kindern bleiben musste. Er hat in der Zeit seine Sucht auf den Computer verlagert. Gechattet, Sexchats usw. Hat dort immer seine Frauen kennengelernt und sich bei nächster Gelegenheit getroffen.
    Er sagte damals: Er wollte nur mal probieren ob es klappt. Und er hätte nie geglaubt das es so einfach sei...
    Aufjedenfall ging das so eine Weile und ich war seine Vertraute.

    Lange Rede, kurzer Sinn:
    Irgendwann haben wir den Sprung in eine gemeinsame Zukunft gewagt und uns von unseren Partnern getrennt.
    Leider verschwieg er mir ja damals noch dieses winzig kleine Detail der Spielsucht. Na ja, die Geschichte hab ich ja schon ausführlich beschrieben.

    Bei uns lief die letzten zwei Jahre also auch viel schief und ob er jemals daran gedacht hat mich auch zu betrügen ? Ich weiß es nicht wirklich. Gemacht hat er es jedenfalls nicht und das glaube ich ihm auch bedingungslos.

    Mittlerweile haben wir eine sehr gute Kommunikation. Ich hoffe, wir können sie in den Alltag retten, wenn er in drei Wochen wiederkommt.


    Aufjedenfall hat er seine Frau damals nur betrogen, um sich abzulenken und vielleicht auch um einfach jemanden ohne Schuldgefühle "lieben" zu können.
    Er hat seine Frau trotzdem gern gehabt zu dem Zeitpunkt und die anderen waren definitiv nur Zuhörerinnen oder Sexpartner aus Spaß.

    Verlassen hat er sie, weil er sich in mich verliebt hat wie er sagt. Stimmt auch - aber eine große Portion Weglaufen vor seinen damaligen Problemen (die seine Frau wußte aber völlig unterschätzt und nicht Ernst genommen hat) und mit mir einfach neu anfangen zu wollen (da ich ja in seinen Augen so viel Verständnis hatte) war wohl auch dabei.

    Das er mit mir aber in genau denselben Teufelskreis kommt (Lügen, Betrügen, Heimlichkeiten) das hat er damals einfach verdrängt. Und es ging auch nur 1/2 Jahr "gut". Danach kam natürlich alles raus. Und das Ende ist nach 2 Jahren Streß und Wut, das er nun in Therapie ist und wir unsere 2. Chance hoffentlich nutzen werden, unsere Vertrautheit aus unserer platonischen Beziehung aufleben zu lassen.

    Sollte er diese Chance allerdings verspielen, dann wird es keine 3. geben. Das ist DEFINITIV ! Ich habe mir bewiesen - nun seit 9 Wochen - das es ohne ihn geht und dieses Wissen werde ich mir bewahren und keine Angst vor dem Schritt haben !

    Heide, ich wollte nur sagen: Ich glaube eigentlich das dein Mann nur in die Arme der anderen geflüchtet ist und sich NICHT verliebt hat. Es war ein Hilferuf !!! Der eigentlich an Dich gerichtet war. Er ist in einer ausweglosen Situation und an einem Punkt wo einfach alles nicht umkehrbar erscheint. Er wollte sich vielleicht einfach mal eine Weile fallen lassen können. Die Worte die er mit der anderen gesprochen hat, waren Worte die für Dich bestimmt waren, die er Dir nur nie hätte sagen können, da er sich das "Trümmerfeld" nicht ansehen kann ohne daran zugrunde zu gehen.

    Solltet ihr nach diesem Erlebnis endlich wieder Zugang zueinander finden, wäre das sehr schön. Und du kannst es vielleicht irgendwann vergeben (vergessen eh nicht !).

    Ist er ein gewissenloser Fremdgeher - solltest Du gehen.

    Das kannst du wohl besser beurteilen als jeder andere.

    Ich wünsche Dir nur das Beste ! Und vor allem Kraft.


    P.S. Ich war übrigens letzte Woche bei einer Psychotherapeutin - zwecks Co-Abhängigkeit, meiner Wut und Verzweiflung, etc. und habe ganz übles erlebt.

    Meine Therapeutin hat mich quasi total auflaufen lassen und immer nur wiederholt - "Sie wüsste nicht warum ICH eine Therapie bräuchte - mein Problem wäre nur mein Lebensgefährte - aber sein Problem wäre nicht meins !"

    Ich war total fertig. Hatte mir echte Hilfe erwartet mit mir selber mal ins Reine zu kommen und mal meine Vergangenheit in Einklang mit der Gegenwart zu bekommen: gescheiterte Ehe (mann depressiv) und Lebensgefährte (Spieler). Habe evtl. den Verdacht Kontrollsüchtig zu sein, etc.

    Brauche ich wirklich keine Therapie ? Sollte ich mich einfach weniger anstellen ?

    Lieben Gruß an alle Leser.
    Stefanie










  5. #55
    beppi Gast

    Standard

    die Therapeutin meinte noch:
    Ich könne ja mal wieder anrufen, wenn ich wüßte warum ich eine Therapie will und mal wieder reden möchte....

    Gibts sowas ?

    Gruß
    Stefanie

  6. #56
    GAST Gast

    Standard

    Lese mal die Zeilen die du geschrieben hast, als wären sie nicht von Dir- was würdest du raten?





  7. #57
    Gast

    Standard

    An Nimitz

    Die Geschichte von Heide habe ich nur ab und zu verfolgt. Deinen Beitrag- den du vor Tagen an Heide geschrieben hast, hat mich eigentlich schockiert. Ich wollte- und wollte doch nicht eine Antwort darauf schreiben- zu sehr war ich schockiert! Heute nun habe ich wieder mal hier gelesen und sage: Dein Eintrag ist mehr als beeindruckend für mich, heute verstehe ich Dein Posting an Heide. Um beim einen oder andern Beitrag etwas dazuschreiben zu können muss man eben beide Seien lesen können.

    Nimitz- ich wünsche Dir nur das Beste! Ich verstehe Dich- was vor ein paar Tagen nicht der Fall war. Deinen Beitrag finde ich sehr mutig.

    Alles Gute
    Jemand der ab und zu hier liest.

  8. #58
    Heide Gast

    Standard

    Hallo Beppi,

    das Verhalten deiner `Therapeutin` finde ich unmöglich!!
    Weißt du, dass du verschiedene Psychologen aufsuchen kannst um dir jemanden auszusuchen, mit dem die Chemie stimmmt? Wenn du das Gefühl hast, dass diese Frau dich nicht ernst nimmt, dann hast du dort keine Hilfe zur Selbsthilfe zu erwarten.
    Vielleicht kennst du ja in deinem Bekanntenkreis jemanden, der dir aus guten Erfahrungen heraus jemanden empfehlen kann?
    Aber auch so: probiere aus, bis du jemanden findest, zu dem du Vertrauen hast. An deiner Motivation zweifeln solltest du nicht, du hast doch als Coabhängige wahrlich Grund genug für eine Therapie :-/.
    Meist fängt man doch sowieso viel zu spät damit an, weil man immer denkt, man müsste es auch allein schaffen. Ich bin auch seit ein paar Wochen jede Woche für eine Stunde bei einer Psychotherapeutin. Sie wurde mir empfohlen und ich fühle mich wohl mit ihr. Sie bringt mich auf neue Wege in Gedanken und Taten. Also: nicht aufgeben und die erste Adresse vergessen!! Du findest sicher jemanden, der besser zu dir passt.
    Zu meinem Mann und seinen Betrügereien kann ich dir in vielem nur zustimmen, was du geschrieben hast. Er selbst schildert es im Übrigen genauso, mit fast den gleichen Worten.
    Trotzdem kann ich bis heute nicht verstehen, warum er mir,wenn seine Liebesschwüre stimmen, so etwas antun konnte - so blind kann man doch nicht sein, dass man nicht merkt, wie der Partner immer wieder versucht, die Mauer zu durchbrechen....und dann geht er los und sucht sich Vertrautheit (Gespräche, Umarmungen....) woanders. Ich begreife es nicht. Er schwärmt ständig von seiner Liebe zu mir, die unverändert sei. Wo war die denn, als er mich nächte- und tagelang zurückließ mit meinen Sorgen und Gedanken? Nein, ich werde das Gefühl nicht los, dass Süchtige auch emotional sehr egozentrisch sind. Eine fiese Nebenwirkung.
    Meine Hilferufe wurden von meinem Mann nicht gehört.
    Warum höre ich seine immer? Es ist ein gewisses Ungleichgewicht da, und damit will ich mich nicht mehr abfinden.
    Inzwischen haben wir über einiges gesprochen, er erzählt viel von allein, ohne dass ich frage, das ist ein großer Fortschritt. Allerdings will er alles auf einmal -- lässt mir keine Zeit. Das will ich nicht, ich möchte Distanz wahren und ihn sich um sich selbst kümmern lassen. Insofern wäre mir das Verhalten von Nimitz Frau unverständlich. Wenn jemand neue Wege betritt, muss er auch viel allein unterwegs sein. Das finde ich ok. Und es befreit mich auch ein Stück von dieser Alleinstellung als Auffanglager für all seine Probleme.
    Dein Partner hat sicher eine anstrengende Zeit in seiner Therapie...kannst du denn die Ruhe genießen? Und neue Perspektiven finden? Weißt du oder planst du, wie es weitergehen kann/soll, wenn er zurückkommt? Könnt ihr zusammen über diese Dinge sprechen? Ist er offen dafür?`
    Das ist eine wichtige Voraussetzung für weitere Gemeinsamkeiten, finde ich. Früher ging das mit meinem Mann gar nicht, inzwischen fängt es an. Immerhin. Kleine Schritte, die irgendwohin führen können. Aber mir ist nicht ganz klar, ob ich wissen will, wohin. Und du?
    Liebe Grüße an dich aus Bremen
    Heide

  9. #59
    Heide Gast

    Standard

    Hallo `Gast` und `Jemand, der ab und zu hier liest`:
    Danke für eure Antworten, auch wenn ich sie nicht ganz verstehe. Sicher versuche ich ab und zu, meine Sache aus der Hubschrauberperspektive anzusehen. Aus dieser Sicht würde ich sagen: trenn dich, schieß ihn in den Wind und mach dein Ding. Klar, so ist es immer - der Kopf weiß, wie es sein sollte und der Rest des Körpers sagt andere Dinge. So simpel funktionieren Menschen eben nicht - jeder Sozialpädagoge oder Arzt oder Richter oder andere Mensch wird da zustimmen, es ist keine Folge von logischen organischen Funkionen, kein Was-Passiert-Dann-Spiel. Darum hoffe ich auf mich und die Therapie und auf die langfristige positive Entwicklung bei meinem Mann. Falls sie nicht erfolgt, kann ich ja jederzeit wieder in die Wolken steigen und mich von oben beobachten und denken: Mensch, ist die blöd!
    Alles Liebe
    Heide

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