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Thema: 24 Stunden

  1. #11
    Rudi Gast

    Standard

    Es war auch in meiner aktiven Spielzeit für mich kein Problem mal einen Tag nicht zu spielen.
    Das habe ich im jahrzehntelangen Versteckspiel gut gelernt.
    Bin auch nie jeden Tag in der Spielhalle gewesen - dafür hatte ich Phasen, in denen ich wochenlang nur zockte und dabei größere Summen verspielte.
    Probleme mit mir bekam ich, wenn ich verhindert war, meine akuten Spielphasen nachzugehen - die sehr regelmäßig kamen.
    Für mich steht am Anfang der Spielfreiheit die innere Abkehr - nur darauf kann in kleinen Schritten positiv aufgebaut werden.
    Auch ist es nicht so, das jeder Spielsüchtige automatisch die Ballance zwischen dein und mein verliert.
    Ich denke, das schon ein gewisses Potential an krimineller Energie vorhanden sein muß, um die Grenzen ständig zu mißachten.
    Gerne wird das dann auf die Suchterkrankung geschoben.
    Und gerne wird auch hier mitgeteilt jeder Spielsüchtige wäre automatisch bereit Geld zu klauen. Kann ich nicht so stehen lassen, weil es falsch ist.
    Im übrigen sind über diesen Punkt schon öfters unterschiedliche Meinungen aufgetaucht.
    Vermutlich wird da gerne die Aussage gebraucht - alle Spieler sind so - es ist nicht wahr - und ist nur Eigenschutz von den Spielern die dieses Linie für sich überschreiten.
    Gruß Rudi

  2. #12
    Tanja Gast

    Standard

    Hallo, noch mal,

    in welchen Situationen muss ein Spielsüchtiger besonders häufig spielen? Hat das was mit Konklikten zu tun oder kommt das einfach nur so über ihn her.

    Wenn mein Freund viele Probleme hat, ist er oft nicht erreichbar. Kann ich dann davon ausgehen, dass er zockt?

    LG

  3. #13
    Alexander Gast

    Standard

    Ich war nie für meine Freundin oder meine Freunde übers Handy zu erreichen wenn ich gespielt habe. Ich fühlte mich in dem Moment von ihnen belästigt und in meiner ganz eigenen Zockerwelt gestört.

    Lieben Gruß

  4. #14
    Tanja Gast

    Standard

    In Anbetracht meiner Situation habe ich mir Literatur besorgt über die Frage, wie man auf einen so verlogenen, betrügerischen Menschen herein fallen kann. Ich habe da etwas Hervorragendes gefunden:

    "Es ist also die vitale Kraft der Opfer, die sie zur Beute macht. Sie brauchen das Geben und die narzistischen Perversen (auch Spieler) das Nehmen: Das trifft sich bestens...Die ideale Konstellation: Der eine weist jede Schuld zurück, der andere hat eine natürliche Neigung, sich schuldig zu fühlen.
    Damit das Spiel sich lohnt, muss das Opfer ihm gewachsen sein, das heißt, dass es in der ersten Zeit zu widerstehen weiß, um letztlich doch nachzugeben.
    Die Opfer erscheinen als naiv, leichtgläubig. Sie können sich nicht vorstellen, dass der andere von Grund Zerstörer ist, und versuchen, logische Erklärungen zu finden, sie trachten danach, Missverständnisse zu vermeiden. Für einen Nicht-Spieler ist es nicht möglich, sich ohne weitere soviel Manipulation und Böswilligkeit vorzustellen...."

    Dieses Zitat entstammt aus:
    "Die Masken der Niederträchtigkeit" von Marie-France Hirigoyen

    Das Buch ist zwar nicht Spielern gewidmet, aber es hat mir persönlich eine völlig neue Sicht gegeben Menschen besser einzuschätzen und damit auch das Verhalten meines Freundes (jetzt EX) zu erklären.

    LG



  5. #15
    Rudi Gast

    Standard

    Tanja,
    auch Marie-France Hirigoyen schreibt NUR Ihr eigenes Denken - evtl. auch ihre Erfahrungen die sie mit EINEN Menschen gemacht hat, den sie als Spieler empfindet.
    Lies mehr - von einer Meinung wirst du schnell geblendet. Wenn ich mir von einen einzigen Buch eine neue Lebensphilosophie in Bezug auf Menschenkenntnis mache, ist es vermutlich mit der eigenen Lebenserfahrung noch nicht sehr weit.
    Sich die Enttäuschung aus der Seele zu Schreiben, bedeutet lange noch nicht, das es die Wirklichkeit ist.
    Vergleiche - und mache die eigene Meinung nicht so sehr von anderen Meinungen abhängig.
    Zugegeben - es gibt genug enttäuschte Partner/innnen von Spielkranken - aber auch eine große Mehrheit von Spielkranken, die ihren Partnern wichtige und geliebte Lebensbegleiter sind.
    Ich hasse das Gleichmachen. Es lässt das eigene Denken vermissen.Denke in diesen Bezug auch mal an "normalen " Krankheiten und frage dich, ob diese alle gleich verlaufen.
    Bei Suchtkrankheiten ist es ebenso - und forsche für dich mal nach,wo du selbst Schwachpunkte hast.
    Meißtens vergrößter der ehrliche Blick auf uns selbst das Verständnis, das wir für Schwächen und Fehler der anderen haben.
    Wenn man eine schwachen Partner hat, überschätzt man sich gerne selbst.
    Schönen Abend
    Rudi


  6. #16
    Tanja Gast

    Standard

    Das Buch schrieb eine Psychologin mit Erfahrungen von Opfern, die professionelle Hilfe brauchten.

    Ich wollte niemandem unterstellen, dass er Aggressor ist.

    LG

  7. #17
    Rudi Gast

    Standard

    Auch eine Psychologin hat nur ihr eigenes Denken- und vielleicht auch begründete Schlußfolgerungen.
    Ich kann dieses in meinen Denkprozess einbauen - wenn ich will.
    Es nimmt mir aber nie das eigene Denken oder die eigene Entscheidung ab.
    Nimm drei Ärzte - und du hast mitunter drei verschiedene Behandlungsmethoden für eine Krankheit .
    Nimm drei Psycholgen zu einer Sache- und du hast mitunter drei Meinungen.
    Deswegen - wenn ich mich belese, um für mich eine Entscheidungshilfe zu haben, lese ich nach Möglichkeit pro und kontra.

  8. #18
    andreas Gast

    Standard Entzug vom Glücksspiel

    Hallo alle Lieben,
    als ich begann Spielfrei zu werden sind mir persönlich folgende Entzugserscheinungen aufgetreten:
    Kopfschmerzen,
    Unruhe - stetes Umherrennen -,
    Übelkeit - bis zum Erbrechen,
    Depressionen - und Euphorische Zustände.
    Seltsame für mich ist, daß ich diesen Entzug nicht spürte, als ich abstinent vom Alkohol oder Rauchen wurde, (die nach meiner Therapeutischen Behandlung nach "Stoffliche Süchte" sind. Spielsucht ist eine "Heimliche - eine Seelische - Sucht - wie auch Essstörungen, für mich das Überessen. Hier sind mir allerdings nur Ängste wie Verlassenheit bewusst.
    Für mein persönliches Credo: Süchte gegen lebendige Beziehungen eintauschen (Meditationsbuch der Anonymen Spieler (GA) - für den 24. Mai!
    Einen Tag zur Zeit.
    Schöne 24 Stunden
    Andreas

  9. #19
    Clausel Gast

    Standard @ andreas

    24.Mai....GEDANKE FÜR DEN TAG
    Lange Jahre des Misstrauens, Grolls und anderer Selbstschutzmechanismen sind wohl kaum von einem Tag auf den anderen aufzulösen. Wir waren früher in unserer Gefühls- und Gedankenwelt so sehr damit beschäftigt, uns unverstanden und ungeliebt zu fühlen, ganz gleich, ob es nun zutraf oder nicht, dass wir dieses Verhalten nun auch nicht über Nacht einfach wieder aufgeben können. Die meisten unter uns brauchen Raum, Zeit und Übung, um aus ihrem Schneckenhaus auszubrechen und die vermeintlich bequemere Vertrautheit der Einsamkeit gegen lebendige Beziehungen einzutauschen. Selbst wenn wir anfangen, zu glauben, und uns dessen gewiss sind, dass wir nicht mehr allein sind, neigen wir oftmals noch dazu, so zu handeln und zu fühlen, wie wir es einmal gewohnt waren.
    Gelingt es mir auch immer besser, meine Genesung von der Spielsucht nicht allzu schwer zu nehmen? Trage ich das Genesungsprogramm der Anonymen Spieler GA und mein Leben heute ‘wie ein leichtes Gewand’?

    GEBET FÜR DEN TAG
    Lieber Gott, lass mich keinen allzu plötzlichen Wandel in meinem Leben oder gar eine vollkommene Umwandlung meiner ‘alten Charakterzüge’ erwarten. Meine Spielabstinenz ist nur ein Anfang. Lass mich stets darüber im Klaren sein, dass sich die Symptome meiner (Spiel-)Besessenheit nur langsam auflösen. Lass mich niemals entmutigt, sondern dankbar darüber sein, wenn ich von Zeit zu Zeit Rückfälle in mein altes Selbstmitleid oder meinen Größenwahn habe, denn schließlich kann ich mich heute ehrlich und aufrichtig dabei im Spiegel betrachten und brauche mich nicht mehr der alten (Selbst-)Täuschung hinzugeben, bei mir sei von vornherein alles in Ordnung.

    NUR FÜR HEUTE will ich im Gedächtnis bewahren,
    dass ich es mit meiner Genesung so einfach wie möglich halten will.
    *****************************************
    Textauszug aus der deutschen Übersetzung EINEN TAG ZUR ZEIT der amerikanischen Originalausgabe A DAY AT A TIME
    Gamblers Anonymous. Copyright © 1994 Anonymous, Published in the United States by Hazelden
    *****************************************

  10. #20
    Tanja Gast

    Standard

    Verführen
    Isolieren
    Beherrschen

    Das ist doch die Strategie eines aktiven Spielers in seinem sozialen Umfeld....die gleiche, wie sie ein seelisch perverser Narzist kennt.

    Tut mir leid aber ich denke, dass das einem co-Abhängigen klar gemacht werden muss. Ich habe es inzwischen verstanden.

    Ich wünsche allen (Spieler/Angehörige), die noch in diesem Teufelskreis sind, so schnell wie möglich raus zu kommen.
    WIR HABEN NUR DIESES EINE LEBEN.

    LG

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