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Thema: Mein Mann ist spielsüchtig, glaube ich

  1. #1
    Zuzu Gast

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    Hallo,

    ich wende mich heute an Euch in der Hoffnung, dass Ihr mir vielleicht weiterhelfen könnt.
    Mein Mann (Türke) und ich sind seit 18 Monaten verheiratet, seitdem ist mein Mann auch erst in Deutschland. Schon in der ersten Woche hier hat er die Spielhalle entdeckt und dort ein wenig gespielt, was ich aber zuerst nicht schlimm fand, da es solche Dinger in der Türkei nicht gibt.
    Nach ein paar Wochen fand ich heraus, dass er, statt zum Deutschkurs zu gehen, seine Zeit in der Spielhalle verbrachte.Er fühlt sich in Deutschland nicht wohl und nutzt das Spielen als Ventil für seinen Stress. Jedes auch noch so kleine Problem wird als Ausrede bzw. Entschuldigung genutzt, um zu spielen. Ind er Türkei hat er wohl auch manchmal gespielt, aber davon wusste ich nichts.
    Dann entdeckte er die örtlichen türkischen Teestuben, in den so richtig gezockt wird, und spielte dort. Ich hatte ihm leider die Hälfte des Lohnsteuerjahresausgleichs (5000 Euro) zu Beginn unserer Ehe auf sein Konto überwiesen. Das Geld war schnell weg. Die Sache geriet mehr und mehr ausser Kontrolle - er war aggressiv, depressiv, trank viel, log, klaute Geld aus meiner Geldbörse etc. Er hat nicht eher Ruhe gegeben, bis mein ganzes Geld (mehr 20.000 Euro) weg waren. Wenn ich mich weigerte ihm Geld zu geben, hat er gesagt, dass er dann Mist bauen wird (Polizei etc.) Ich weiß, dass ich ihm kein Geld hätte geben sollen. Er hat für ein paar Monate gearbeitet und hat seinen Lohn sofort in den Teestuben verspielt. Wenn er Geld auf dem Konto hat, dann muss er es ausgeben. Er kommt oft erst morgens um 6 oder so aus den Teestuben zurück.
    Es hat zwar ein paar Wochen gegeben, in denen er nicht spielte, aber ganz aufgehört hat er nie, das weiß ich. Ich liebe ihn sehr und möchte ihn nicht verlieren, aber so kann es nicht weitergehen. Ich habe ihm vor 2 Tagen gesagt, dass er sehr viel mehr als nur Geld verliert, und dass wir uns trennen müssen, wenn er nicht mit dem Spielen aufhört.Sonst stellt er immer die Ultimaten, jetzt habe ich es gemacht, und er ist stinksauer. Er dreht es jetzt so, dass ich durch mein Ultimatum die Ehe zerstören würde, ich würde den ganzen Stress machen. Er will nicht einsehen, dass er ein großes Problem hat, welches unsere Ehe zerstört. Er sagt immer, dass er mit dem Spielen aufhört, wenn er hier ein kleines Geschäft aufmachen kann (den Kredit dafür soll ich natürlich aufnehmen). Ich traue ihm aber 0%, wenn es um Geld und Finanzen geht, er würde doch täglich die Kasse räumen, und mit dem Geld spielen gehen. Das habe ich ihm auch gesagt - er kann sich selbts ja nicht mit Geld trauen, wie sollen es denn andere?
    Habe ich richtig gehandelt, als ich sagte, dass wir uns trennen müssen, wenn er nicht mit dem Spielen aufhört?
    Viele Türken hier scheinen ein Problem mit dem Spielen zu haben, gibt es evtl. Beratungsstellen, die auf Ausländer spezialisiert sind?
    Über ein paar Tipps würde ich mich sehr freuen.

    Zuzu

  2. #2
    Beate Gast

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    Hallo Zuzu,
    Du hast leider nicht geschrieben, wie alt Du bist und ob Du auch Türkin oder Deutsche bist.
    18 Monate Ehe sind nicht viel. So wie Du ihn beschreibst, möchte ich behaupten, dass er nicht erst in Deutschland vom Spielfieber gepackt wurde. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass Du arbeiten gehst und Euren Lebensunterhalt finanzierst.
    Ich fasse mal zusammen: Er verzockt Dein sauer verdientes Geld, erpresst Dich damit straffällig zu werden, wenn Du ihm keines gibst, er kommt nächtelang nicht nach Hause, möchte, dass Du Dich für ihn in Schulden stürzt und gibt Dir auch noch die Schuld an seinen Problemen.
    Das Du ihn liebst, mag ich nicht zu bezweifeln, aber tut er das gleiche??? Ich finde, das hat mit Liebe nichts zu tun. Mit anderen Worten: Er lässt sich von Dir aushalten. Hinzu kommt, dass in seiner Kultur die Frau nicht viel zu melden hat. Mit dem Ultimatum hast Du sein Ego verletzt, deshalb reagiert er sauer. Ich finde, Du solltest auf jeden Fall weiterhin konsequent dahinter stehen. Nimm auf keinen Fall den Kredit für ihn auf. Da er überhaupt keine Einsicht zeigt, halte ich die Chance auf eine glückliche Ehe mit diesem Mann für sehr gering. Manchmal ist ein Ende mit Schrecken besser als ein Schrecken ohne Ende. Informiere Dich im Falle einer Trennung mal darüber, ob Du ihm vielleicht sogar noch Unterhalt zahlen musst. Du solltest vor allem an Dich und Dein Leben denken, denn er wird es nicht tun. Such Du Dir eine Beratungsstelle.

    LG
    Beate

  3. #3
    Zuzu Gast

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    Liebe Beate,

    danke für die offenen Worte. Zur Erklärung, ich bin Deutsche, 36 Jahre alt (er ist 37) und Du hast Recht, ich verdiene unseren Lebensunterhalt.
    Er hat bestimmt auch schon in der Türkei gespielt, aber dort konnte er es ja auch gut vor mir verheimlichen.
    Es tut halt nur so verdammt weh, wenn man nach so kurzer Zeit feststellen muss, dass es einfach nicht klappen kann. Ich habe so viel gemacht und versucht, aber ich komme gegen das Spielen nicht an. Und langsam ist der Punkt erreicht, wo ich einfach nicht mehr will oder kann. Wo könnte ich denn Hilfe finden?

    Zuzu

  4. #4
    Beate Gast

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    Liebe Zuzu,

    ich weiß leider nicht wo Du wohnst.
    Aber wegen einer möglichen Trennung solltest Du Dir einen Rechtsanwalt suchen, der Dich beraten kann. Wenn Du zu einem Therapeuten möchtest, kannst Du mit Deinem Hausarzt darüber sprechen. Der wird Dir dann sicher ein paar Adressen geben können. So habe ich es jedenfalls gemacht. Sehr wichtig waren für mich auch ein paar wirklich gute Freunde, denen ich immer wieder mein Herz ausschütten konnte. Das darüber reden hat mir sehr geholfen (auch auf die Gefahr hin, dass ich einigen Leuten ganz schön auf den Keks gegangen bin). Aber wozu hat man denn Freunde? Auch dieses Forum hier war mir eine große Hilfe, weil hier doch mehr Angehörige vertreten sind, als ich vermutet hätte. So hat man wenigstens das Gefühl, nicht ganz allein mit seinem Problem zu sein.

    LG
    Beate

  5. #5
    Zuzu Gast

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    Liebe Beate,

    danke für die lieben Worte. Ich habe bereits mit dem Bruder meines Mannes und dessen Onkel über das Thema gesprochen. Die können zwar auch nichts machen, aber ich wollte, dass zumindest die Familie Bescheid weiß. Nach all dem, was ich für ihn getan habe, habe ich habe keine Lust, dass er bei einer Trennung über den Trennungsgrund Mist erzählt.
    Ich werde mal hier nachschauen, wo ich in der Nähe eine Beratungsstelle für mich finden kann.

    LG
    Zuzu

  6. #6
    Beate Gast

    Standard

    Liebe Zuzu,
    es ist okay, wenn Du seine Familie davon in Kenntnis gesetzt hast. Aber bedenke bitte, dass Blut immer dicker als Wasser ist. Gerade in solchen Familien ist das Zusammenhörigkeitsgefühl sehr ausgeprägt. Ich selber würde mich lieber jemandem Außenstehenden anvertrauen, der sicher unbefangener an die Sache rangehen kann. Kopf hoch, Du schaffst das, da bin ich mir ganz sicher.

    LG
    Beate

  7. #7
    Abschiebebeamter Gast

    Standard

    Hallo,

    deine 20.000 Euro sind nicht weg, die hat jetzt nur ein anderer.

    [img]http://www.gerald-lehr.de/Smilies/leute/ylsuper.gif[/img]
    Mfg

  8. #8
    Leser Gast

    Standard

    @Abschiebe.... (der Name passt)

    VOLL DANEBEN!

  9. #9
    leser Gast

    Standard

    Aber recht hat er!

  10. #10
    Leser Gast

    Standard

    Rein finanziell hat er Recht, aber seelisch?

    VOLL DANEBEN!



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