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Thema: "Abschied"

  1. #31
    Chris Gast

    Standard

    Hallo Dora, hallo Alle,

    ja, das stimmt ich bin sehr durcheinander und das schreiben in solchen Foren ist für mich auch ganz was unbekanntes.
    Also, meine Mutter hat mir und meiner Schwester vor einigen Monaten eröffnet, das ihr Mann , unser Stiefvater Spieler ist.Wir sollen uns vor ihm ja nicht anmerken lassen, das wir es wissen und wir sollen es ja niemanden erzählen weil das so eine Schande ist.Wir sind fast vom Stuhl gefallen. Aber das schlimmste ist, die Verschpflichtung zum Schweigen.Nun ist einige Zeit vergangen, wenn ich gefragt habe wie es so geht und läauft hat sie gesagt momentan ganz gut er hat versprochen es nicht mehr zu tuen und wir sprechen nicht mehr darüber.Klasse habe ich gedacht ein Süchtiger verspricht "es nicht mehr zutuen". Nun ist vor etwa 3 Wochen die Bombe geplatzt, weil meine Mutter einen Brief wegen eines neuen Kredites geöffnet hat. Es kam wohl zum großen Show down. Meine Mutter rief mich an, bat um meine Unterstützung und sprach ganz klar von Trennung.Ich habe ihr vielzugehört und sie auch ermutigt an sich zuj denken und ihren eigenen Weg zu gehen.Ich habe sie jedoch auch gebeten fair zu bleiben.Ergänzend ist zu sagen, dass sie sich vor Jahren von unserm leiblichen Vater getrennt hat welcher Alkoholiker war.Den hat sie einfach vor die Tür gesetzt! Er hat das nie überwunden obwohl er heute trocken und beruflich sehr erfolgreich ist.Da ist ganz viel hass uber all die Jahre geblieben und etwas was nie besprochen und bearbeitet wurde.So und jetzt ähnelt die Situation nach vielen Jahren der anderen genau so wieder.Nach unserem Gesprach über fainess , kam mein Stiefvater zwei Tage später am shr späten abend zum mir.Er erzählte mir die Situation aus seiner Sicht und sagte mir er sei nun obdachlos.Ich war sehr entsetzt als er mir sagte, nach einem erneuten Streit um eine Terapie,hat sie ihn gebeten zu gehen und zwar sofort.Ich habe seit ich mich durch euer Forum gelesen habe gesehen das dies wohl die Chance für beide sein kann. Das würde ich mir auch sehr wünschen. Es ist für mich nun schwer weil ich nunein zweites mal eine fast identeische Situation miterlebe.Ich verstehe meine Mutter ich kann mir vorstellen wie sie gelitten hat aber den Druck den sie ausgeübt hat um ihren Mann zu einer terapie zu zwingen hat alles verschlimmert.Sie ruft mich jeden Tag an oder schneit bei mir hier in die Arbeit.Sie lässt mir alle Sorgen da und ich mussenn sie weg ist die Kunden anlächeln und so tuen als wäre alles in Ordnung.Ich habe ihr gesagt das ich mich gerne ein mal die Woche mit ih rzu Gesprächen treffe aber ich kann diese Überfälle nicht verarbeiten.Sie war sehr verärget und meinte ich sei überhaupt keine Unterstützung.Nun hat sie mitbekommen das auch mein Stiefvater Gespräche mit mir führt.Jetzt will sie wissen was er sagt und mir vorschreiben wie ich ihn unter Druck setzen soll damit er zu einer Beratung geht und seine Sucht einsieht. Sie glaubt das geht auf Knopfdruck.Sucht an Sucht aus! Sie versteht das eigendliche Problem nicht und er glaube ich auch nict.Ja und so stehe ich mittendrin.Rette ich mich in dem ich mich zurückziehe bekomme ich vorgeworfen nicht für meine Mutter genügend da zusein.Bleibe ich präsent, stehe ich zwischen den Stühlen und das auch noch emotional geladen.Ich liebe beide.Ich wünsche mir sehr das mein Stiefvater von selbst drauf kommt.Aber wie gehe ich in der Zwischenzeit mit ihm um.Soll ich einfach übers Wetter reden oder kannich ihn mit meinen Ansichten konfrontieren?
    Chris

  2. #32
    Rudi Gast

    Standard

    Hallo Chris,
    du steckst in einer Situation, die alles andere als einfach ist.
    Irgendwie sitzt du zwischen zwei Stühlen und bis hin - und hergerissen.
    Aber objektiv und aus Entfernung betrachtet wirst du einfach als Werkzeug benutzt. Durch deine Mutter wohl mehr als durch deinen Vater.
    Allerdings - und das solltest du beiden klarmachen, hast du dein persönliches Recht auf Unversehrheit - und das du diese Situation nicht bereinigen kannst, liegt auf der Hand. Sie zerreißen deine Seele - lass es bitte nicht länger zu.
    Natürlich hat deine Mutter unter die Spielsucht deines Vaters gelitten. Ich kann auch verstehen, wenn sie für sich da Stärkung sucht. Was ich nicht verstehe - und was möglich ist - das nicht versucht wird gemeinsam aus dieser Situation zu kommen.
    Ich denke nicht, das die Alleingänge in einer SHG für Mitbetroffene den Erhalt der Partnerschaft dient.
    Wichtig wäre ein Besuch für deine Eltern bei geschulten Fachleuten, um zu sehen, ob eine gemeinschaftliche Basis überhaupt noch möglich - oder gewünscht ist.
    Ich verstehe auch nicht, das sich wegen einer Suchterkrankung geschämt wird - und der Verbot erteilt wird darüber zu sprechen. Mit Offenheit und Ehrlichkeit kann man solche Situationen lösen - nicht mit Vorhaltungen und Schuldzuweisungen.Es scheint mir, das da auch die Angehörigengruppe deiner Mutter nicht so toll funktioniert.
    Es hilft der Beziehung bestimmt nicht, wenn sich vorgebetet wird, wie schlecht die Spieler doch alle sind.
    Es gibt Spielerselbsthilfegruppen, die mit Angehörigen zusammen arbeiten. Auch das wäre eine Möglichkeit für deine Eltern.
    Aber da müßte ja das Versteckspiel aufhören - und darauf wird wohl von Seiten deiner Mutter viel Wert gelegt.
    Nein, mit Druck alleine wird niemand abstinent, es gehört auch Herz und Seele dazu, die den Betroffenen spürbar werden. Nur dann besteht die Möglichkeit ein gewissen Druck zu erzeugen.
    Du solltest dich also wirklich etwas distanzieren , egal, was deine Mutter dazu sagt. Es gibt Hilfe für Beide - wenn sie diese Hilfe nicht wollen oder annehmen, ist das ihre Sache.Das würde ich in einem offenen Gespräch - möglichst unter 6 Augen - also mit Mutter und Vater klären.
    Deinen Vater kannst du sagen, das - wenn er es für richtig hält - er sein Leben ruhig weiter ruinieren kann. Aber vor deinen Leben hat er Respekt und Achtung zu beweisen - denn auch du hast nur dieses eine Leben.Lass solche schlimmen Eingriffe in deinen Gefühlen nicht weiter zu.
    Einzig und allein deine Eltern haben es in der Hand wie sie miteinander umgehen - und manches was deine Mutter tut kann ich nicht gut heißen.
    Für deinen Vater gibt es alle Möglichkeiten der Hilfe - selbst wenn er alleine ist. Er muß diese Hilfe nur wollen und zulassen .
    An Ihnen liegt es - nicht an dir - du kannst Ihnen Wege aufzeichnen - aber SIE müßen den Weg wollen und gehen - und raus aus dem Versteckspiel - oder der Lüge.
    Ich wünsche Dir, das du die Kraft zu einen solch klärenden Gespräch hast. Und mit diesen Gespräch ist die Hilfe, die du deinen Eltern geben kannst erschöpft - sie müßen wissen was sie wollen.
    Lieben Gruß
    Rudi

  3. #33
    Gast

    Standard

    Hallo Silvia,
    es fällt mir auf, dass von Dir gar nichts mehr zu hören ist!
    Wie sieht es aus bei Dir?
    Wie geht DEin Mann mit der veränderten Situation um

  4. #34
    Rudi Gast

    Standard

    Liebe Dora,
    warum gerade ich - das ist eine Frage, die ich seit langen nicht mehr an mich stelle.
    Ich bin Spielsüchtig - oder meinetwegen auch Suchtkrank.
    Das ist eine Tatsache, die ich erst mal nicht abändern kann, weil diese Sucht in mir bleibt. Und das hat wohl kaum etwas mit dem Charakter oder dem Wesen des Betroffenen zu tun.
    Ich muß akzeptieren, das diese Sucht in mir ist - und auch bleibt. Erst dann ist es mir möglich mich wirkungsvoll dagegen zu behaupten.
    Wie ein Diabetiker oder Asthmatiker mit seiner Krankheit lebt, so muß ich auch mit meiner Krankheit leben.
    Den Umgang damit lernen. Nein, ich kann keine Medikamente nehmen wie Menschen, die körperlich krank sind.
    Mein Medikament ist das Gespräch.
    In der Selbsthilfegruppe um zu erkennen - im Forum um sich beim Schreiben mit der Thematik zu befassen - in der Familie, mit dem Partner, um die Resonanz der eigenen Veränderung zu erfahren. Die übrigens beim Kampf gegen die Spielsucht nicht immer positiv ist.Das sind meine wesentlichen Medikamente - und ich kann und darf sie nicht einfach absetzen.
    Warum ich dir das alles schreibe ? Ich finde es jedesmal sehr bitter wenn durch Spielsucht eine Beziehung zerstört wird.
    Vielleicht räumst du deinen Mann die Zeit des eigenen Erkennens ein. Dafür ist erforderlich, das du tatsächlich für dich was tust - vielleicht auch die Italienreise.
    Denn je mehr du an Kraft tankst, desto eher wirst du sachlich mit der Situation umgehen können.
    Das hoch emotionelle hilft in der jetzigen Situation wenig.
    Versuchen nüchtern und klar über einen weiteren gemeinsamen Weg zu sprechen - und wie der in deiner - und in der Vorstellung deines Mannes aussehen kann. Ohne dabei gewesenes aufzuarbeiten - jedoch klar beschreiben was man in Zukunft nicht weiter ertragen will.
    Das bringt neues Wissen übereinander - und ist sicherlich wichtig und ratsam um für sich selbst die Weichen in die Zukunft zu stellen.
    Bevor so ein Gespräch stattfindet versuch möglichst viel an innerer Ruhe zu finden.
    Ich wünsche Euch neue gemeinsame positive Erfahrungen.
    Auch wenn man es manchmal nicht so aussieht - die schönsten Erinnerungen sind immer die, wenn man gemeinsam schwere Zeiten gemeistert hat.
    Ich wünsche Dir, das auch für Euch wieder gemeinsame gute Zeiten kommen.

    Lieben Gruß
    Rudi

  5. #35
    Harry Gast

    Standard

    Der schönste Thread im ganzen Forum den sollte man mal immer wieder mit einem Eintrag anch vorne bringen.
    Ich hoffe Silvia dir geht es gut.

    Liebe Grüße
    Harry

  6. #36
    Schulzse Gast

    Standard

    Wirklich ein schöner, einfühlsamer Beitrag........Mich würde interessieren, wie es denn aktuell Sylvia so geht ? Hat Ihr Mann die SHG besucht ? Wie waren die Erfahrungen ? Wie haben die Kinder diese Enwicklung aúfgenommen / verkraftet ?

    Liebe Grüsse

    Schulzse

  7. #37
    Der Merowinger Gast

    Standard

    Hallo Liebe Silvia,

    lange nichts mehr von Dir gehört. Ich hoffe, es geht Dir gut! Da ich ein optimistischer Mensch bin, glaube ich daran, daß Du deshalb nicht mehr im Forum bist, weil sich bei Dir alles zu Guten gewendet hat. Ich würde es Dir von Herzen gönnen!

    Auch wenn ich nicht weiß, ob Du es jemals lesen wirst. Ich möchte mich bei Dir bedanken. Du bist eine von einer handvoll Menschen hier im Forum, denen ich es zu verdanken habe, so weit gekommen zu sein. Vielen, vielen Dank!

    Liebe Grüße

    Der Merowinger

  8. #38
    silvia Gast

    Standard Schön zu wissen,dass manchmal jemand an mich denkt..

    ... auch wenn ich mich im Moment nicht aktiv im Forum melde, schaue ich immer wieder mal kurz vorbei und versuche ein paar Nachrichten von denen zu erhaschen, mit denen ich schon geschrieben habe ( hallo Merowinger!!! Grüße an Nicole, Rudi ,nimitz und all die anderen)
    Da ich beruflich im Moment oft tagelang unterwegs bin, bleibt keine Zeit für einen intensiveren Kontakt.
    Persönlich und gefühlsmäßig geht es mir im Moment gut.
    Wenn ich auch eingestehen muß, dass mein Mann seit dem Erstgespräch in der Beratungsstelle keinen weiteren Termin mehr ausgemacht hat und auch die Kinder wissen bis heute nichts von seinem /unserem Problem.
    Andererseits zeigt er mir deutlich, dass es ihm mit seinem Versprechen ernst ist. Er übernimmt Mit-Verantwortung für unseren Finanzhaushalt, interessiert sich erstmals für Kosten und macht Einsparvorschläge, die ihn auch selbst betreffen - vorher war das immer allein meine Angelegenheit und führte oft zu Spannungen.
    Ich glaube nicht, dass er seither spielen war - da er aber über eigenes Taschengeld verfügt, kann ich es auch nicht ganz ausschließen. Er ist aber viel ausgeglichener, ich spüre nichts davon, daß er unter "Spieldruck" stünde.Das macht es mir im Moment ehrlicherweise schwer, ihn unter Druck zu setzen und zu verlangen, daß er unsere Abmachungen bezgl. einer Therapie einhält. Ich hoffe und wünsche mir sehr, dass es mehr ist als nur die "Ruhe vor dem Sturm". Erinnert ihr euch an meinen Koffer, der schon fast fertig gepackt war?.....Die Hoffnung habe ich schon wieder ausgepackt und abgestaubt...

    Alles Liebe für euch
    Silvia


  9. #39
    dirk Gast

    Standard

    hallo silvia...

    ich hab das erste mal geweint heut abend...seit langer langer zeit. weil ich deinen brief gelesen habe.

    ich hab fast alles gelesen...und dann jetzt gerade deinen letzten beitrag...

    tu dir, deinem mann und damit euch einen gefallen: ignoriere das thema nicht. wenn es ihm gutgeht, dir gut geht...dann ist es doch kein problem über sein spielen zu sprechen oder?
    klammer es keinesfalls aus...
    du musst schon versuchen für dich sicherzustellen, das er spielfrei ist...bei allem anderen machst du dir was vor. und lebst wieder in der scheinwelt, in der du jahrelang warst.
    einen bequemen weg gibt es leider nicht.

    ich wünsch dir gute gespräche mit deinem mann. und zeit dafür.

    und ich danke dir für deinen brief am anfang dieses beitrags. hat mich auch mal wieder aufgerüttelt....

    alles gute

    dirk

  10. #40
    Maik Gast

    Standard Hallo Silvia,

    ich bin Spieler - seit ca. 20 Jahren.
    Vor 2,5 Jahren habe ich meine Traumfrau kennengelernt und bin mit Ihr zusammengekommen. Nach 1/2 Jahr was es vorbei, wg. des Spielens und damit zusammenhängenden Vorfällen.
    Ich wollte aufhören und fing an, an mir zu arbeiten. Nach 5 Monaten kamen wir wieder zusammen und ich sah wohl im Unterbewußtsein keinen Grund mehr, die Arbeit fortzusetzen. Es wurde wieder wie früher. Wieder nach 6 Monaten war es vorbei, aus anderen Gründen - das spielen ging weiter. Weitere 5 Monate später kamen wir wieder zusammen ( für uns von Beginn an der 3. und letzte Versuch )und ich spielte noch immer weiter, denn ich hatte ja nicht wirklich eine Notwendigkeit, aufzuhören. Und ich log weiter.....

    Ich bin Heute seit 8 Wochen trocken, dank Selbsthilfegruppe und meiner Öffnung an Freunde. Wir sind seit 2 Wochen auseinander und ich sehe kaum eine Chance, das es ein 4. Mal geben wird. Sie konnte mit meinen Lügen nicht mehr leben. Aber diesmal habe ich etwas daraus gelernt - wenn ich jemals wieder eine Chance bei Ihr haben möchte und sei es in 5 Jahren, dann muß ich mein Leben von Grund auf ändern, denn mit dem "trocken bleiben" ist es nicht getan. Selbst die Trennung ist für mich kein Grund mehr (hoffe ich zumindest) in meine alten Verhaltensmuster zurückzufallen, aber ich habe das für mich wertvollste verloren, was ich hatte - wg. des spielens und das will ich nie wieder erleben. Das soll natürlich um gottes Willen nicht heissen, das Du Dich trennen sollst, aber es heißt nicht umsonst, das manche Süchtige 1 x ganz unten gewesen sein müssen, um es zu begreifen. Ich bin ganz unten und habe es begriffen.
    Ich drücke Euch die Daumen und kann Deinem Mann eine Selbsthilfegruppe nur ans Herz legen.

    Gruß
    Maik

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