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Thema: "Abschied"

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Chris Gast

    Standard

    Hallo Dora, hallo Alle,

    ja, das stimmt ich bin sehr durcheinander und das schreiben in solchen Foren ist für mich auch ganz was unbekanntes.
    Also, meine Mutter hat mir und meiner Schwester vor einigen Monaten eröffnet, das ihr Mann , unser Stiefvater Spieler ist.Wir sollen uns vor ihm ja nicht anmerken lassen, das wir es wissen und wir sollen es ja niemanden erzählen weil das so eine Schande ist.Wir sind fast vom Stuhl gefallen. Aber das schlimmste ist, die Verschpflichtung zum Schweigen.Nun ist einige Zeit vergangen, wenn ich gefragt habe wie es so geht und läauft hat sie gesagt momentan ganz gut er hat versprochen es nicht mehr zu tuen und wir sprechen nicht mehr darüber.Klasse habe ich gedacht ein Süchtiger verspricht "es nicht mehr zutuen". Nun ist vor etwa 3 Wochen die Bombe geplatzt, weil meine Mutter einen Brief wegen eines neuen Kredites geöffnet hat. Es kam wohl zum großen Show down. Meine Mutter rief mich an, bat um meine Unterstützung und sprach ganz klar von Trennung.Ich habe ihr vielzugehört und sie auch ermutigt an sich zuj denken und ihren eigenen Weg zu gehen.Ich habe sie jedoch auch gebeten fair zu bleiben.Ergänzend ist zu sagen, dass sie sich vor Jahren von unserm leiblichen Vater getrennt hat welcher Alkoholiker war.Den hat sie einfach vor die Tür gesetzt! Er hat das nie überwunden obwohl er heute trocken und beruflich sehr erfolgreich ist.Da ist ganz viel hass uber all die Jahre geblieben und etwas was nie besprochen und bearbeitet wurde.So und jetzt ähnelt die Situation nach vielen Jahren der anderen genau so wieder.Nach unserem Gesprach über fainess , kam mein Stiefvater zwei Tage später am shr späten abend zum mir.Er erzählte mir die Situation aus seiner Sicht und sagte mir er sei nun obdachlos.Ich war sehr entsetzt als er mir sagte, nach einem erneuten Streit um eine Terapie,hat sie ihn gebeten zu gehen und zwar sofort.Ich habe seit ich mich durch euer Forum gelesen habe gesehen das dies wohl die Chance für beide sein kann. Das würde ich mir auch sehr wünschen. Es ist für mich nun schwer weil ich nunein zweites mal eine fast identeische Situation miterlebe.Ich verstehe meine Mutter ich kann mir vorstellen wie sie gelitten hat aber den Druck den sie ausgeübt hat um ihren Mann zu einer terapie zu zwingen hat alles verschlimmert.Sie ruft mich jeden Tag an oder schneit bei mir hier in die Arbeit.Sie lässt mir alle Sorgen da und ich mussenn sie weg ist die Kunden anlächeln und so tuen als wäre alles in Ordnung.Ich habe ihr gesagt das ich mich gerne ein mal die Woche mit ih rzu Gesprächen treffe aber ich kann diese Überfälle nicht verarbeiten.Sie war sehr verärget und meinte ich sei überhaupt keine Unterstützung.Nun hat sie mitbekommen das auch mein Stiefvater Gespräche mit mir führt.Jetzt will sie wissen was er sagt und mir vorschreiben wie ich ihn unter Druck setzen soll damit er zu einer Beratung geht und seine Sucht einsieht. Sie glaubt das geht auf Knopfdruck.Sucht an Sucht aus! Sie versteht das eigendliche Problem nicht und er glaube ich auch nict.Ja und so stehe ich mittendrin.Rette ich mich in dem ich mich zurückziehe bekomme ich vorgeworfen nicht für meine Mutter genügend da zusein.Bleibe ich präsent, stehe ich zwischen den Stühlen und das auch noch emotional geladen.Ich liebe beide.Ich wünsche mir sehr das mein Stiefvater von selbst drauf kommt.Aber wie gehe ich in der Zwischenzeit mit ihm um.Soll ich einfach übers Wetter reden oder kannich ihn mit meinen Ansichten konfrontieren?
    Chris

  2. #2
    Rudi Gast

    Standard

    Hallo Chris,
    du steckst in einer Situation, die alles andere als einfach ist.
    Irgendwie sitzt du zwischen zwei Stühlen und bis hin - und hergerissen.
    Aber objektiv und aus Entfernung betrachtet wirst du einfach als Werkzeug benutzt. Durch deine Mutter wohl mehr als durch deinen Vater.
    Allerdings - und das solltest du beiden klarmachen, hast du dein persönliches Recht auf Unversehrheit - und das du diese Situation nicht bereinigen kannst, liegt auf der Hand. Sie zerreißen deine Seele - lass es bitte nicht länger zu.
    Natürlich hat deine Mutter unter die Spielsucht deines Vaters gelitten. Ich kann auch verstehen, wenn sie für sich da Stärkung sucht. Was ich nicht verstehe - und was möglich ist - das nicht versucht wird gemeinsam aus dieser Situation zu kommen.
    Ich denke nicht, das die Alleingänge in einer SHG für Mitbetroffene den Erhalt der Partnerschaft dient.
    Wichtig wäre ein Besuch für deine Eltern bei geschulten Fachleuten, um zu sehen, ob eine gemeinschaftliche Basis überhaupt noch möglich - oder gewünscht ist.
    Ich verstehe auch nicht, das sich wegen einer Suchterkrankung geschämt wird - und der Verbot erteilt wird darüber zu sprechen. Mit Offenheit und Ehrlichkeit kann man solche Situationen lösen - nicht mit Vorhaltungen und Schuldzuweisungen.Es scheint mir, das da auch die Angehörigengruppe deiner Mutter nicht so toll funktioniert.
    Es hilft der Beziehung bestimmt nicht, wenn sich vorgebetet wird, wie schlecht die Spieler doch alle sind.
    Es gibt Spielerselbsthilfegruppen, die mit Angehörigen zusammen arbeiten. Auch das wäre eine Möglichkeit für deine Eltern.
    Aber da müßte ja das Versteckspiel aufhören - und darauf wird wohl von Seiten deiner Mutter viel Wert gelegt.
    Nein, mit Druck alleine wird niemand abstinent, es gehört auch Herz und Seele dazu, die den Betroffenen spürbar werden. Nur dann besteht die Möglichkeit ein gewissen Druck zu erzeugen.
    Du solltest dich also wirklich etwas distanzieren , egal, was deine Mutter dazu sagt. Es gibt Hilfe für Beide - wenn sie diese Hilfe nicht wollen oder annehmen, ist das ihre Sache.Das würde ich in einem offenen Gespräch - möglichst unter 6 Augen - also mit Mutter und Vater klären.
    Deinen Vater kannst du sagen, das - wenn er es für richtig hält - er sein Leben ruhig weiter ruinieren kann. Aber vor deinen Leben hat er Respekt und Achtung zu beweisen - denn auch du hast nur dieses eine Leben.Lass solche schlimmen Eingriffe in deinen Gefühlen nicht weiter zu.
    Einzig und allein deine Eltern haben es in der Hand wie sie miteinander umgehen - und manches was deine Mutter tut kann ich nicht gut heißen.
    Für deinen Vater gibt es alle Möglichkeiten der Hilfe - selbst wenn er alleine ist. Er muß diese Hilfe nur wollen und zulassen .
    An Ihnen liegt es - nicht an dir - du kannst Ihnen Wege aufzeichnen - aber SIE müßen den Weg wollen und gehen - und raus aus dem Versteckspiel - oder der Lüge.
    Ich wünsche Dir, das du die Kraft zu einen solch klärenden Gespräch hast. Und mit diesen Gespräch ist die Hilfe, die du deinen Eltern geben kannst erschöpft - sie müßen wissen was sie wollen.
    Lieben Gruß
    Rudi

  3. #3
    Gast

    Standard

    Hallo Silvia,
    es fällt mir auf, dass von Dir gar nichts mehr zu hören ist!
    Wie sieht es aus bei Dir?
    Wie geht DEin Mann mit der veränderten Situation um

  4. #4
    Rudi Gast

    Standard

    Liebe Dora,
    warum gerade ich - das ist eine Frage, die ich seit langen nicht mehr an mich stelle.
    Ich bin Spielsüchtig - oder meinetwegen auch Suchtkrank.
    Das ist eine Tatsache, die ich erst mal nicht abändern kann, weil diese Sucht in mir bleibt. Und das hat wohl kaum etwas mit dem Charakter oder dem Wesen des Betroffenen zu tun.
    Ich muß akzeptieren, das diese Sucht in mir ist - und auch bleibt. Erst dann ist es mir möglich mich wirkungsvoll dagegen zu behaupten.
    Wie ein Diabetiker oder Asthmatiker mit seiner Krankheit lebt, so muß ich auch mit meiner Krankheit leben.
    Den Umgang damit lernen. Nein, ich kann keine Medikamente nehmen wie Menschen, die körperlich krank sind.
    Mein Medikament ist das Gespräch.
    In der Selbsthilfegruppe um zu erkennen - im Forum um sich beim Schreiben mit der Thematik zu befassen - in der Familie, mit dem Partner, um die Resonanz der eigenen Veränderung zu erfahren. Die übrigens beim Kampf gegen die Spielsucht nicht immer positiv ist.Das sind meine wesentlichen Medikamente - und ich kann und darf sie nicht einfach absetzen.
    Warum ich dir das alles schreibe ? Ich finde es jedesmal sehr bitter wenn durch Spielsucht eine Beziehung zerstört wird.
    Vielleicht räumst du deinen Mann die Zeit des eigenen Erkennens ein. Dafür ist erforderlich, das du tatsächlich für dich was tust - vielleicht auch die Italienreise.
    Denn je mehr du an Kraft tankst, desto eher wirst du sachlich mit der Situation umgehen können.
    Das hoch emotionelle hilft in der jetzigen Situation wenig.
    Versuchen nüchtern und klar über einen weiteren gemeinsamen Weg zu sprechen - und wie der in deiner - und in der Vorstellung deines Mannes aussehen kann. Ohne dabei gewesenes aufzuarbeiten - jedoch klar beschreiben was man in Zukunft nicht weiter ertragen will.
    Das bringt neues Wissen übereinander - und ist sicherlich wichtig und ratsam um für sich selbst die Weichen in die Zukunft zu stellen.
    Bevor so ein Gespräch stattfindet versuch möglichst viel an innerer Ruhe zu finden.
    Ich wünsche Euch neue gemeinsame positive Erfahrungen.
    Auch wenn man es manchmal nicht so aussieht - die schönsten Erinnerungen sind immer die, wenn man gemeinsam schwere Zeiten gemeistert hat.
    Ich wünsche Dir, das auch für Euch wieder gemeinsame gute Zeiten kommen.

    Lieben Gruß
    Rudi

  5. #5
    Harry Gast

    Standard

    Der schönste Thread im ganzen Forum den sollte man mal immer wieder mit einem Eintrag anch vorne bringen.
    Ich hoffe Silvia dir geht es gut.

    Liebe Grüße
    Harry

  6. #6
    Schulzse Gast

    Standard

    Wirklich ein schöner, einfühlsamer Beitrag........Mich würde interessieren, wie es denn aktuell Sylvia so geht ? Hat Ihr Mann die SHG besucht ? Wie waren die Erfahrungen ? Wie haben die Kinder diese Enwicklung aúfgenommen / verkraftet ?

    Liebe Grüsse

    Schulzse

  7. #7
    Der Merowinger Gast

    Standard

    Hallo Liebe Silvia,

    lange nichts mehr von Dir gehört. Ich hoffe, es geht Dir gut! Da ich ein optimistischer Mensch bin, glaube ich daran, daß Du deshalb nicht mehr im Forum bist, weil sich bei Dir alles zu Guten gewendet hat. Ich würde es Dir von Herzen gönnen!

    Auch wenn ich nicht weiß, ob Du es jemals lesen wirst. Ich möchte mich bei Dir bedanken. Du bist eine von einer handvoll Menschen hier im Forum, denen ich es zu verdanken habe, so weit gekommen zu sein. Vielen, vielen Dank!

    Liebe Grüße

    Der Merowinger

  8. #8
    Registriert seit
    24.06.2006
    Beiträge
    15

    Beitrag AW: "Abschied"

    hallo gerri
    danke für den hinweis. ich habe die letzten tage soviel im forum gelesen, das ich erstmal zeit brauche für mich das wichtigste herauszufiltern. ich denke das ich für mich einen guten weg gefunden habe. mein mann und ich haben im moment eine beziehungspause. er wurde von einem guten freund in urlaub eingeladen. wir haben beschlossen die zeit zu nutzen uns darüber im klaren zu werden was wir uns für einander wünschen.
    ich hoffe das ich den mann zurückbekomme den ich vor 10 jahren kennengelert habe.
    der beitrag von heide hat mich stark ins grübeln gebracht. sie hat recht damit sich selbst nicht aus den augen zu verlieren.
    wo der weg hinfürt wird die zeit zeigen.

    nane

  9. #9
    Registriert seit
    03.04.2006
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    Beiträge
    587

    Standard AW: "Abschied"

    Hallo Nane,
    dem was du schreibst ist wohl nichts hinzuzufügen.
    Hoffe für Euch,das Eure Wünsche nicht zu sehr auseinanderdriften.
    Ob du den Mann, den du vor 10 Jahren kennengelernt hat zurückbekommst, ist allerdings zweifelhaft.
    Zehn Jahre - da entwickelt und verändert sich der Mensch doch sehr - wenn auch nicht immer so wahrgenommen.
    Trotzdem möchte ich sagen, das immer die Schanze auf Gemeinsamkeit bestehen bleibt. Aber ich denke wie du, das dein Mann die entscheidenden Schritte einleiten muß.
    Ich bin der Meinung das das Bild im Leben mit einen suchtkranken Partner in diesem Forum ein wenig verzehrt wird. Aber einzig und allein weil sich hier fasr immer erst geäußert wird, wenn die Situation total verfahren ist, viele Versuche unternommen worden sin - und letztlich alles gescheitert ist.
    Da wo es gut gegangen ist, sieht man wohl wenig Veranlassung in diesem Forum zu schreiben.
    Ich will hier sagen, das ich trotz meiner Suchtkrankheit das Glück habe in einer guten Beziehung zu leben.
    Bezeichnend war jedoch der Wille zusammen zu bleiben - und die Voraussetzungen für weitere Gemeinsamkeiten zu schaffen.
    Da war ich mehr gefragt als meine Partnerin.
    Ich hoffe auch dein Partner bekommt diese Erkenntnis.
    Lieben Gruss
    Gerri

  10. #10
    Registriert seit
    27.05.2006
    Beiträge
    555

    Standard AW: "Abschied"

    ich find sehr schön dass jemand mal wieder den schönsten beitrag nach vorne bringt.

    LG
    Harry

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