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Thema: "Abschied"

  1. #41
    silvia Gast

    Standard

    Hallo Dirk,
    vielen Dank für deine Zeilen,
    ich denke du hast recht , dass ich aufpassen muß, dass das Thema "Spielsucht" nicht wieder unter den Teppich gekehrt wird und dann vielleicht bald wieder alte Verhaltensmuster auftauchen ( bei meinem Mann und mir!)
    Meinem Mann fällt es sehr schwer, über sich , seine Gedanken und Gefühle zu sprechen ( wie wohl vielen Männern), er hat schon sehr früh gelernt, alle Probleme nur mit sich selbst auszumachen, Konflikt hat man in seiner Herkunftsfamilie nicht gelöst, sondern ignoriert. Ein Standardspruch seiner Mutter in strittigen Situationen lautet z.B. " ...nimm ein großes Tuch und deck es zu...".
    Nun kannst du vielleicht nachvollziehen, wie empfindlich mein Mann, selbst in guten Phasen wie momentan, auf Gesprächsversuche über sein Spielen reagiert. Er interpretiert selbst vorsichtige Fragen als Mißtrauen und Vorwürfe. Da er nie gelernt hat, hinter seine eigene Mauer zu schauen, will er auch sonst niemand dahintersehen lassen.Deshalb auch seine Verzögerungstaktik bzgl. Therapie oder SHG. Er hat Angst, sich anderen offenbaren zu müssen und er hat Angst vor sich selbst.

    Ich hoffe für dich, dass du da schon weiter bist und es dir gut geht.
    Liebe Grüße
    Silvia

  2. #42
    silvia Gast

    Standard

    Hallo Maik,
    danke für deine ehrlichen und offenen Worte,
    ich hoffe für meinen Mann,mich und unsere Kinder, dass er die Kurve kriegt, bevor er "ganz unten" ist.
    Ich bin nach wie vor entschlossen, ihm nicht mehr zur Seite zu stehen, wenn er mit dem Spielen wieder anfängt.
    Denn ich bin überzeugt davon, dass eine Trennung oder auch die Angst davor, einen Spieler nur dazu bewegen kann, einen ersten Schritt zu tun. Der Wille aufzuhören muß aus ihm selbst kommen und er/sie muß es FÜR SICH tun, sonst wird es auf Dauer nicht funktionieren.
    Du sagst, du bist jetzt ganz unten.
    Maik, ich wünsche dir sehr, dass du die Kraft findest, diesen Weg FÜR DICH zu gehen. Lass dich nicht entmutigen, wenn es schwer wird, denn AUFWÄRTS ist immer anstrengender aber auch viel befriedigender. Und wie dem wirklichen Bergsteiger winkt auch dir ein Ziel, irgendwann stehst du oben und weißt, dass du es geschafft hast!!!
    Halt weiter durch!
    Silvia

  3. #43
    Harry Gast

    Standard

    Hallo Silvia,
    mich hat dein Abschied sehr sehr bewegt, und ich hoffe für dich, dass bei euch alles in Ordnung kommt. In Ordnung kommt deswegen, weil ich nicht glaube, dass dein Mann über den Berg ist, solange er keine Hilfe annehmen kann.
    Ich denke für dich gibt es 2 Möglichkeiten mit der jetztigen Situation fertig zu werden.
    1. Du hoffst, dass dein Mann nie mehr spielt und sich mit der Zeit alles von alleine regelt. Wenn er wieder anfangen sollte ist es Schicksal.
    oder
    2. Du versuchst jetzt in zu einer Therapie zu bekommen, damit er einsieht, dass er NIE mehr in seinem Leben auch nur einen einzigsten Cent verspielen kann, weil sonst die ganze Katastrophe wieder da ist.
    Ich bin der Meinung ohne Therapie hätte ich nie mit meinen verschiednen Süchten klarkommen können, weil ich ja immer der Meinung gewesen wäre ich kann es kontrollieren.
    Ich kann das leider nicht so schreiben wie du deinen Abschied, aber was ich schreibe ist genauso ehrlich gemeint.Ich hoff ihr findet für euch den richtigen Weg,

    Viele Liebe Grüße
    Harry

  4. #44
    Harry Gast

    Standard

    ich werde nicht damit aufhören diesen Thread immer wieder nach vorne zu bringen, weil es einfach nicht sein kann, dass so ein schöner Thread 47 und so ein hässlicher 12x hat.
    Ich hoff nur für Silvia, dass Gott für sie auch eine schöne Zeit geplant hat, sie hat das nämlich auch verdient.
    Der Esquivel uhd seine Helfer werden schon sehen was es ihnen bringt.

    Ganz liebe Grüße an Silvia
    Harry

  5. #45
    Maik Gast

    Standard @ Silvia

    jetzt muss ich mich erstmal bei Dir für Deine aufmunternden Worte bedanken, zumal ich sie wirklich gebrauchen kann, denn am Fr. Abend hatte ich noch einen ziemlich heftigen Autounfall (Auto Totalschaden), ich nur leicht, die anderen (weitere 4 Autos) unverletzt. Jetzt kann`s nur noch Bergauf gehen.
    Aber ich wollte eigentlich etwas zu dem Thema Gefühle sagen. Es mag sein, das Männer da im allg. anders sind, aber auch hier habe ich so meine Erfahrungen gemacht und in meinen Augen hat das Spielen unglaublich viel mit GEFÜHLEN zu tun!
    Als ich mit meiner Traumfrau zusammen kam, war ich praktisch nicht in der Lage, Gefühle zu zeigen, ich war noch nicht mal in der Lage, "Ich liebe Dich" zu sagen.
    In der 2. Beziehung mit Ihr habe ich es etwas besser zulassen können und in der 3. noch etwas besser. Aber was da momentan auf mich einschlägt, sprengt bei mir alle Vorstellungskraft. Wie gesagt, ich bin jetzt 8 Wochen u. 2 Tage trocken ( ich glaube, so lange wie noch nie ) und bei mir ist endlich der Groschen gefallen. Ich will aufhören und ich will bald nur noch in Monaten und dann in Jahren zählen müssen. Seit ca. 4 Wochen, kann ich so viele Gefühle zulassen, wie noch nie. Ich kann und muß ständig weinen - früher konnte es mir sonstwie dreckig gehen, mit Schulden etc. - ich habe nie geweint. Die Trennung von meiner Freundin (seit 2 Wochen) trifft mich einer dermaßenen Härte und Wuchtigkeit - Irre. Ich leide ! Ja, aber ich kann leiden und wenn ich leiden kann, dann werde ich auch die positiven Gefühle sicherlich bald ganz anders annehmen, zulassen und spüren können. Ich bin dabei "rein" zu werden - doofes Wort, aber anders kann ich es nicht erklären. Ich bringe meine Gefühle und Ängste nicht mehr in die Spielhalle, sondern ich lebe sie aus, auch wenn`s hart ist.
    Vielleicht ändert sich bei Deinem Mann auch ne Menge, wenn bei ihm der Groschen gefallen ist. Ich wünsche es ihm.
    Die Angst, eine Selbsthilfegruppe zu besuchen, könnte auch daran liegen, das er noch immer nicht wirklich dazu bereit ist. Ich bin 3 x für meine Freundin hingegangen und fühlte mich dort unwohl, weil ich noch nicht selbst dazu bereit war. Mittlerweile gehe ich wirklich gerne hin - man muß dort nicht reden, wenn man nicht will, man kann auch nur zuhören, aber mit der Zeit wird es leichter und angenehmer, denn man wird nicht verurteilt und man erkennt, das viele Ängste und Gefühle, die man selbst hat und von denen man glaubt, das man damit alleine wäre, bei anderen genauso vorhanden sind. Aber Dein Mann muss dazu bereit sein. Ich hoffe, er kapiert es, im Bezug auf Dich, nicht erst, wenn es zu spät ist, denn danach wird es nicht einfacher.

    Ich drücke Euch ganz feste die Daumen
    Liebe Grüße
    Maik

  6. #46
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    Standard Mary Lou und Nana

    Mary Lou und Nana ,
    schreibe in diesen Threat, damit er mal wieder in den Vordergrund kommt.
    Ich denke hier ist ein wirklicher Austausch zwischen Spielern und Angehörigen, wie er eigentlich kaum besser sein kann.
    Ich hoffe diese Einträge helfen Euch ein wenig.
    Gruss Gerri

  7. #47
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    15

    Beitrag AW: "Abschied"

    hallo gerri
    danke für den hinweis. ich habe die letzten tage soviel im forum gelesen, das ich erstmal zeit brauche für mich das wichtigste herauszufiltern. ich denke das ich für mich einen guten weg gefunden habe. mein mann und ich haben im moment eine beziehungspause. er wurde von einem guten freund in urlaub eingeladen. wir haben beschlossen die zeit zu nutzen uns darüber im klaren zu werden was wir uns für einander wünschen.
    ich hoffe das ich den mann zurückbekomme den ich vor 10 jahren kennengelert habe.
    der beitrag von heide hat mich stark ins grübeln gebracht. sie hat recht damit sich selbst nicht aus den augen zu verlieren.
    wo der weg hinfürt wird die zeit zeigen.

    nane

  8. #48
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    Standard AW: "Abschied"

    Hallo Nane,
    dem was du schreibst ist wohl nichts hinzuzufügen.
    Hoffe für Euch,das Eure Wünsche nicht zu sehr auseinanderdriften.
    Ob du den Mann, den du vor 10 Jahren kennengelernt hat zurückbekommst, ist allerdings zweifelhaft.
    Zehn Jahre - da entwickelt und verändert sich der Mensch doch sehr - wenn auch nicht immer so wahrgenommen.
    Trotzdem möchte ich sagen, das immer die Schanze auf Gemeinsamkeit bestehen bleibt. Aber ich denke wie du, das dein Mann die entscheidenden Schritte einleiten muß.
    Ich bin der Meinung das das Bild im Leben mit einen suchtkranken Partner in diesem Forum ein wenig verzehrt wird. Aber einzig und allein weil sich hier fasr immer erst geäußert wird, wenn die Situation total verfahren ist, viele Versuche unternommen worden sin - und letztlich alles gescheitert ist.
    Da wo es gut gegangen ist, sieht man wohl wenig Veranlassung in diesem Forum zu schreiben.
    Ich will hier sagen, das ich trotz meiner Suchtkrankheit das Glück habe in einer guten Beziehung zu leben.
    Bezeichnend war jedoch der Wille zusammen zu bleiben - und die Voraussetzungen für weitere Gemeinsamkeiten zu schaffen.
    Da war ich mehr gefragt als meine Partnerin.
    Ich hoffe auch dein Partner bekommt diese Erkenntnis.
    Lieben Gruss
    Gerri

  9. #49
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    Standard AW: "Abschied"

    ich find sehr schön dass jemand mal wieder den schönsten beitrag nach vorne bringt.

    LG
    Harry

  10. #50
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    4

    Beitrag AW: "Abschied"

    Hallo ,
    Schön, dass es wieder ein Forum gibt. Hatte es schon aufgegeben, an einen Neustart zu glauben....

    Vor einem Jahr habe ich diesen "Abschiedsbrief" an meinen Mann ins Forum gestellt. Viel ist zwischenzeitlich passiert...eine kurze Trennung am Jahresbeginn...viel Hoffnung in einen Neuanfang gesetzt...und heute muß ich sagen, ich bin mit meinen Hoffnungen und mit meiner Liebe am Ende. Die Sucht war dabei nicht das Hauptproblem, eher die Erkenntnis nach all den langen Jahren, dass mein Mann nicht die gleichen Bedürfnisse nach Nähe und Zuneigung hat wie ich, meine Gedanken und Gefühle sind nicht die seinen, er kann sie auch nicht nachvollziehen.
    Ich gebe diese Liebe auf, denn ich habe nicht mehr die Kraft ,und der letzte Funken Hoffnung ist in den vergangenen Monaten erloschen.

    Nun stelle ich wieder einen Abschiedsbrief ins Forum, den ich meinem Mann gestern gegeben habe und von dem ich annehme, das es der letzte sein wird.


    18.9.06

    Die Zeit der Gelassenheit ist schon seit einigen Wochen vorbei.Nach zwei Wochen Fressattacken und scheinbar grundloser schlechter Laune, mußte ich mir eingestehen, dass das theoretische Zulassen meiner Gefühle in der Realität ganz schön schwer ist. In Wirklichkeit hatte ich mich hinter der Fassade aus scheinbarer freundschaftlicher Gelassenheit und Harmonie nur versteckt. Ich habe diese Auszeit wohl als Atempause gebraucht, aber meine unbewußten Reaktionen haben mir ganz deutlich gemacht, dass ich um eine echte Auseinandersetzung mit meinen Gefühlen und dadurch mit dir, nicht herumkomme.

    Die Schonfrist ist vorbei. Für dich und mich. Bevor ich mit Iris weggefahren bin, habe ich versucht, mit dir zu reden. Über deine Antworten, die du mir nicht geben konntest, war ich einfach nur fassungslos. Zorn reicht nicht aus angesichts deiner Weigerung, wirklich etwas -für dich- zu tun. Deinem Argument“Ich weiß nicht mehr was ich noch tun soll“konnte ich nur noch entgegenhalten“Was hast du denn bis jetzt getan?“

    „Ich habe versucht, so wie immer weiterzuleben“???????????????

    Du hast nicht nichts getan. Weit gefehlt. Du hast unmittelbar nachdem wir wieder zusammen waren jeglichen Versuch der Selbsbetrachtung wieder eingestellt, hast dichter gemauert als je zuvor, selbst die banalsten Alltagserlebnisse hast du wie wertvolle Geheimnisse gehütet, du hast niemals mehr auch nur versucht, über dich oder deine Spielsucht, über uns oder gar meine Gefühle zu sprechen.Die Selbsthilfegruppe hast du immer seltener, dann wochenlang gar nicht mehr besucht. Nach deinem Rückfall, von dem ich sicher bin, dass du ihn nur gestanden hast, weil du Schulden gemacht hast, hast du erwartet, dass ich dich finanziell unterstütze, damit du dein Gesicht vor deinem Kollegen nicht verlierst.

    Was dieser Rückfall und vor allem deine ungeheuerliche Art damit umzugehen, in mir ausgelöst hat, hat dich nie- auch später nicht- interessiert. Ich habe dir irgendwann danach gesagt, dass ich nur noch zutiefst traurig bin, dass ich nicht mehr klarkomme.

    Du sagst mir, dass sei mein Problem!!!!!!!!

    Du hast nicht nichts getan. Du hast mich nicht nur alleine gelassen, als ich dich wirklich gebraucht hätte, du hast mich in deiner unglaublichen Selbstgerechtigkeit abgestraft, hast gleichgültig zugesehen , wie es mir schlechtging. Wie kann man zusehen, wie der Mensch, den man angeblich mehr liebt, als alles sonst auf der Welt, vor die Hunde geht???????

    Du kannst nicht nachfühlen, wie es ist, wenn die Liebe Tag für Tag ein bischen stirbt. Es ist als ob dir ein Teil deines Körpers bei lebendigem Leib abfault! Die Kehle ist wie zugeschnürt, so dass kein Hilferuf nach außen dringt; dein Herz zieht sich zusammen, du weißt nicht, ob es die Kraft hat weiterzuschlagen, dein Magen rebelliert und du stopfst Essen in dich hinein ,um dem Gefühl der Leere zu entrinnen…aber es ist deine Seele die schreit, die nicht weiß ,wie sie mit diesem Verlust weiterleben soll und es ist ihr Hunger, der nicht mehr gestillt werden kann.

    Du hast nicht nichts getan!

    Du hast alle Chancen verspielt, die du in deinem Leben hattest. Ich habe mir sosehr gewünscht, dass ich es dir wert wäre, für uns und unsere Familie zu kämpfen. Du hast dich auf deinem Thron der Selbstgerechtigkeit und des Selbsmitleids ausgeruht. Du hast gedacht, es würde ausreichen, nicht mehr zu spielen (oder sich nicht mehr dabei erwischen zu lassen),dann würde schon „Gras über die Sache wachsen“ und alles würde wieder gut.

    Ich habe keinerlei Vertrauen mehr zu dir. Du hast zu oft gelogen, hochheilige Versprechen gebrochen, jegliche Hoffnung zerstört.

    Du hast nicht nichts getan!

    Du hast meinen Gefühlen den Boden weggezogen. Du hast meine Liebe in Scherben geschlagen. Das was davon noch übrig war, habe ich weggeschlossen, die Reste gehören mir allein, sie bergen die Erinnerung an das, was hätte sein können.

    Ich habe keine Worte mehr für dich. Ich fühle mich wie jemand, der versucht, einem Blinden Farben zu erklären oder einem Tauben die Schönheit der Musik.

    Du siehst mich nicht und meine Worte sind für dich ohne Sinn.

    Es bleiben nur die wenigen Augenblicke schön, in denen ich nahezu unbeschwert glücklich war, voller Vertrauen in dich und unsere Liebe. Sie sind schon so lange her, dass sie nicht mehr wahr sind, sondern vergilbt in meiner Erinnerung.

    Die Gegenwart ist nur noch die Abwesenheit von Glück, ist nur noch Schmerz.

    Deine Vorstellung von Beziehung ist nicht die meine, meine Bedürfnisse sind nicht die deinen.

    Unser Weg ist kein gemeinsamer.

    „Auf dem Weg zu mir, hab ich mich oft verlaufen…“

    Ich muß jetzt meinen eigenen Weg gehen.

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