Ergebnis 1 bis 8 von 8

Thema: Endlich eine Gruppe für Angehörige??

  1. #1
    Ute Gast

    Standard

    Hallo, Leute!

    Es scheint endlich geklappt zu haben: Mehrmals habe ich über meinen Mann, der Spieler ist, in der Diakonie, beim SHG- Leiter nachfragen lassen, ob es denn keine Gruppe für Angehörge gibt, ob sich die Frauen der Spieler vielleicht mal dort treffen können. Und nun, nach ca. 4 Jahren (!!!), habe ich mich dort zum ersten Mal mit zwei Gleichgesinnten zusammengesetzt und bin gespannt, was passiert. Morgen treffen wir uns ein zweites Mal.

    Warum ich das schreibe??

    Gebt die Hoffnung nicht auf,
    fragt immer wieder nach,
    ergreift Selbstinitiative,
    glaubt an das Gute, ...

    (Außerdem geben die Bücher von Melody Beattie viel Kraft, Vertrauen, Zuspruch, ... Sie sind gerade für Angehörige, Co-Abhängige geschrieben und eine große Hilfe (Die Sucht, gebraucht zu werden; Meditationen für jeden Tag)

    Viele liebe Grüße an alle, Ute

  2. #2
    Anita Gast

    Standard Endlich eine Gruppe für Angehörige??

    Hallo Ute,
    wann und wo trifft sich die Gruppe

  3. #3
    Ute Gast

    Standard

    Hallo Anita!

    Wir treffen uns in Ostfriesland, in Aurich in der Diakonie.

    Zeit und Ort sprechen wir von Mal zu Mal ab.

    Wohnst du in der Nähe?

    Gruß, Ute

  4. #4
    Rudi Gast

    Standard

    Hallo,
    es hilft nur im Moment sich gegenseitig die Wunden zu lecken. Viel wichtiger ist es ein persönliches Konzept für sich und für die Zukunft zu finden.
    Was erwarte ich von meinen Leben?
    Will ich es weiter mit dem Spieler - meinen Partner ?
    Oder will ich endlich für mich da sein ? Gesunden von all den seelischen Niederlagen, die Euch zuteil wurden.
    Diese wohl entscheidenen Fragen gilt es für Euch selbst zu beantworten.
    Den Weg für sich - da halte ich eine Angehörigengruppe für sehr sinnvoll. Den weiteren gemeinsamen Weg - da sehe ich eine Gruppe mit Betroffenen und Mitbetroffenen als sinnvoller, weil gemeinsam viel erarbeitet wird - und die Ziele nicht auseinander driften.
    Ich bin selbst Spieler - seit ca. 5 Jahre trocken. Meine Frau begleitet mich in die Gruppe. Das wollen wir beide und es geht es sehr gut dabei. Auch die Paare, die gemeinsam in unserer Gruppe kommen.
    Vielleicht wäre diese Art der Gruppe auch für Euch eine Alternative.
    Lieben Gruß
    Rudi

  5. #5
    Ute Gast

    Standard

    Hallo, Rudi!

    Es geht nicht nur um "Wunden lecken", sondern eben gerade darum, einen Weg für jede einzelne zu finden, Verständnis zu erfahren und ich bin froh, dass es überhaupt etwas gibt, wohin ich gehen kann nach so vielen Jahren. Die Spielergruppe wird von einem Mann geleitet, den ich (und auch die anderen Frauen) für nicht sehr fähig halte. Ich bin froh, dass mein Mann dorthin geht, weil es nichts anderes gibt, aber wir alle zusammen, damit wäre er wohl erst recht überfordert. Seit Wochen gibt es nur Vorstellungsrunden, nichts passiert sonst. Wenn mein Mann nicht mal konkrete Fragen, Anliegen äußern würde, würde dort nichts passieren.
    Dann tauschen wir Frauen uns lieber aus, lesen gemeinsam und suchen einen Weg. Und natürlich sucht jede einzelne mit ihrem Partner zusammen.

    MfG, Ute

  6. #6
    Rudi Gast

    Standard

    Hallo Ute,
    es gibt leider Selbsthilfegruppen, die nicht optimal funktionieren.Die Frage was erwarte ich von einer Gruppe, steht im Raum.
    Eine Gruppe ist so stark, wie ihre Mitglieder - und es ist wohl nicht gut, wenn der Gesprächsleiter der Sache nicht gewachsen ist. Auf der anderen Seite ist in fast allen Fällen der Gruppenleiter auch lediglich ein Betroffener, der allerdings aus seinen Erfahrungen Hilfestellung leisten sollte. Wenn das nicht gelingt, sehe auch ich da ein wesentliches Problem.
    Es liegt mir fern, Angehörigengruppen zu kritisieren. Ich spreche lediglich aus den von mir gemachten Erfahrungen.
    Wenn ihr Hilfe in Euren Gruppen spürt, ist es voll OK.
    Eine gut funktionierende Spielerselbsthilfegruppe für Betroffene und Mitbetroffene leistet jedoch wertvolle Hilfe gerade auch in zwischenmenschlichen Bereichen.Das sich gegenseitige Erkennen halte ich für wichtig - zu wissen, was geht in meinen Partner vor.
    Es ist schade, das du derartige Erfahrungen mangels optimaler Gruppe nicht machen kannst. Ich denke, du würdest sehr dadurch profitieren. Allerdings muß der Wunsch einer gemeinsamen Gruppe aber auch von beiden getragen werden.
    Wenn du mit den Gegebenheiten zufrieden bist, freue ich mich für dich - und wünsche weiterhin viel Zufriedenheit in Eurer Gruppe.
    Es ist aber in meinen Augen auch so, das wir Spieler Euch Mitbetroffenen in unseren Gruppen brauchen - auch um zu spüren, wie sehr Euch unsere Spielsucht belastet.Das uns bewußt wird, wie sehr wir verletzt und zerstört haben.
    Das Wissen voneinander gibt letztlich Sicherheit - und im Laufe der Zeit sogar ein gewisses Vertrauen zurück.
    Als Angehöriger wirst du in einer gemeinsamen Gruppe viele Schliche und Verhaltensmuster von Spielern erkennen.
    Ganz einfach, weil du Informationen aus verschiedenen Quellen erhälst.
    Das alles macht einen optimalen Umgang mit unseren Problem möglich - darum mein Eintrag zu gemeinsamen Gruppen.
    Ich habe meine Gruppenerfahrung - war auch in Selbsthilfegruppen, die nur für Betroffene zugänglich waren. Für mich lag die optimale Hilfe in einer gemeinsamen Gruppe - auch weil ich den Mittelpunkt meines Lebens - die Familie, meine Frau - nicht verlieren wollte.
    Es war und ist immer noch für uns die optimale Hilfe.
    Diese optimale Hilfe - wie sie auch im einzelnen aussehen mag - wünsche ich ein Jeden von Euch.
    Lieben Gruß
    Rudi

  7. #7
    Ute Gast

    Standard

    DANKE, Rudi!

    Ich bin froh, dass ich wenigstens eine Gruppe habe, was sich auch immer daraus entwickelt.

    Und in unserem ländlichen Bereich kann ich wohl auch nicht mehr erwarten. Oder hast du eine Idee?

    Vielleicht werde ich, wenn die Zeit reif dafür ist, meinen Mann mal auf eine gemischte Gruppe ansprechen, evtl. wären die anderen Frauen ja auch bereit dazu, zumindest zeitweise. Alle 14 Tage oder so?

    Danke nochmal und liebe Grüße, Ute

  8. #8
    Rudi Gast

    Standard

    Hallo Ute,
    du hast Recht, das in ländlichen Kreisen der Weg zur optimalen Versorgung von Suchtkranken kaum begonnen hat.
    Ich sehe schon, das man daran etwas verändern kann. Doch da bedarf es viel Arrangement von betroffenen und mitbetroffenen Menschen. Von alleine läuft da nichts. Wie denn auch ?`
    Als Spielsüchtige haben wir ja nicht die Lobby - sind eher Außenseiter - auch im Punkto Selbsthilfe.
    Aber in den Städten und auch durch die Arbeit der Fachstelle Glücksspielsucht bewegt sich mittlerweile doch etwas. So auch die Tatsache, das der Kreuzbund in Deutschland mittlerweile die Schaffung von Selbsthilfegruppen für Spieler und deren Angehörige sehr fördert.
    Das ist nicht Selbstverständlich - betreute doch der Kreuzbund - als größte Selbsthilfeorganisation Deutschlands - doch bis vor kurzer Zeit nur stoffgebundene (Alkohol, Medikamente) Süchte.
    Das sich etwas bewegt, dafür können nur wir Betroffenen selbst sorgen. Die Alkoholkranken haben uns ja gezeigt, das es geht und auch wie es geht.Viel ist durch die Anerkennung der Spielsucht als wirkliche Suchterkrankung ja passiert. Denn damit sind durch die öffentlichen Träger bezahlte spezifischen Therapien möglich.
    Aber das hilft und greift wirklich noch nicht überall.
    Ich denke schon, das erfahrene Gruppenleiter auch mal den Mut entdecken sollten und ins nahe Umland ihrer Stadt Gruppen gründen.Mit Hilfe von 2-3 Mitgliedern ihrer bisherigen Gruppe, die einmal in der Woche nicht scheuen, auch mal den weiteren Weg zu machen.
    Für mich selbst ist dadurch der Grundgedanke entstanden eventuell selbst diesen Schritt zu gehen.
    Meine bisherige Gruppe, habe ich in andere Hände gelegt.
    Vielleicht ist der Eine oder Andere aus dem Ruhrgebietsbereich ja bereit mich da zu begleiten ?
    Wäre doch mal eine neue Perspektive und eine sinnvolle Aufgabe.Ich gebe mal meine E-Mailadresse mit an - und würde mich über Resonanz freuen.
    Ute, ich sehe in diesen Vorgehen die Möglichkeit entsprechende Hilfe aufs Land zu bringen - und somit Anlaufstationen in einer machbaren Nähe zu bringen.
    Vielleicht nur Wunschdenken - vielleicht aber auch eine wirkliche Möglichkeit.
    Allen lieben Gruß
    Rudi

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •