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Thema: Was darf man als Spieler spielen?

  1. #1
    Ute Gast

    Standard

    Hallo!

    Seit Tagen geistert diese Fage durch meinen Kopf!

    Darf/ sollte ein Spieler nur nicht mehr in die Spielhalle gehen?

    Sollte er nicht mehr mit Freunden um Geld spielen?

    Wie steht es mit Gesellschaftsspielen?

    Und Mau-Mau mit dem kleinen Sohn?

    Halten auch solche Spielchen die Glut der Sucht am Glühen? (Ich weiß nicht, wie ich es sonst ausdrücken soll)

    Ich würde mich über Antworten von SpielerInnen freuen, wie sie es praktizieren, auch, wie es Angehörige erleben (Nervosität bei Monopoly??) oder gar von Therapeuten...

    Ich bedanke mich schon mal.

    Viele Grüße, Ute

  2. #2
    Thomas a. B. Gast

    Standard homo ludens ...

    Liebe Ute,

    bin nun seit über 9 Monaten spielfrei, spiele regelmäßig mit Freunden Doppelkopf und habe auch wieder begonnen, auf leichtes Drängen eines Freundes, einen Schachverein aufzusuchen. Aus meiner Sicht hat das nichts mit Glücksspiel/Spielsucht zu tun, ich habe das 37 Jahre meines Lebens so gemacht, dann kam eine 2jährige Wahnssinnszeit dazu, die nun Gottlob zu Ende ist. Beim Glücksspiel fehlt genau das, was bei anderen Spielen der zentrale Aspekt ist: das Beisammensein, der menschliche Kontakt, die Interaktion ... homo ludens, der spielende Mensch; Spielen gehört zum Wesen des Menschen, nicht aber der Eskapismus in und mit eine/r Maschine. Das ist,was ich dazu sagen kann, hoffe, es geht Dir gut.

    Liebe Grüße

    Thomas aus Bärlin

  3. #3
    Ute Gast

    Standard

    Hallo, Thomas!

    Danke für deinen Beitrag.
    Ob er mir hilft, weiß ich nicht.
    Spielt ihr um Geld? Bei uns geht es auch um Doppelkopf. Wie fühlst du dich denn dabei? Bist du nervöser als sonst? Kribbelt es? Vorher, nachher?

    Als Nicht-Spielerin stelle ich vielleicht blöde Fragen, aber für mich/ für uns ist es wichtig, einen guten Weg zu finden. Würde ja auch gerne mit meinem Mann Doko spielen, aber nicht, wenn ich nachher mit eienm erneuten Rückfall rechnen muss.

    Ansonsten leuchten mir deine Argumente ein. Danke dafür.

    Viele Grüße, Ute

  4. #4
    Heide Gast

    Standard

    Hallo Ute,
    mein Mann vermeidet, seit der nicht mehr spielt, Doppelkopf wie auch alle anderen Spiele, die man auch um Geld spielen könnte.
    Da muss wohl jeder selbst wissen, wie sehr ihn `normale` Spiele in Bann ziehen und gefährlich werden können. Ich habe schon immer gemerkt, dass mein Mann bei harmlosen Spielchen wie Canasta oder Rommee besessen wirkte und alles sehr ernst nahm, darum gehe ich davon aus, dass häufig alle möglichen Spiele vermieden werden sollten. Aber, wie gesagt: jeder ist anders, der Süchtige wird es, wenn er denn mal ehrlich ist, einschätzen können.
    Grüße aus Bremen
    Heide

  5. #5
    karl Gast

    Standard

    Hallo Ute,

    Heide hat recht, das ist mit Sicherheit bei jedem Spieler anders. Ich bin jetzt seit 17 Monaten trocken, dieses Thema haben wir in den Gruppensitzungen auch sehr kontrovers diskutiert, sind aber zu keinem Ergebnis gekommen. Das muss wirklich jeder für sich selbst entscheiden. Die größte Suchtgefahr geht sicherlich von Spielen aus, bei denen man Erfolg oder Misserfolg in sehr kurzem Abstand zum Spielbeginn hat. Deshalb macht ja gerade das Spiel an Automaten schnell süchtig. Es gab in der Gruppe die Meinung, dass man auf jegliche Spiele bis hin zu Ersteigerungen bei e-Bay verzichten sollte, denn selbst hier kann in der Endphase der Versteigerung der Nervenkitzel so stark sein, dass man über das selbstgesteckte Limit bietet und wenn man dann nicht den Zuschlag bekommt beim nächsten Mal noch mehr bietet.

    Ich selbst habe für mich entschieden, dass ich neben den Automaten auch das Lottospielen sowie jegliche reinen Glücksspiele, wie Lose ziehen und dergleichen nicht mehr mache.

    Ich treffe mich alle 4 Wochen mit Freunden und spiele Doppelkopf, aber hier spielen wir erstens um sehr geringe Beträge und das Geld geht in eine Gemeinschaftskasse.

    Ich habe bei mir gemerkt, dass ich nicht mehr wie Heide es beschreibt bei normalen Gesellschaftsspielen besessen bin und wie früher unbedingst gewinnen muss.

    Ich denke, wenn man wirklich aufhören will, merkt man selbst, was nicht so gut ist und was man besser lassen sollte, die Diskussion im Forum und Chat haben mir auch stark geholfen, das Suchtpotential abschätzen zu können.

    Liebe Grüße

    Karl


  6. #6
    claus Gast

    Standard was geht???

    Hallo Ute,
    es geht nicht darum was ich spiele oder Nicht, Spielen ist wie jede andere Sucht auch ein "Ausweichverhalten"! Vor dem Leben und Konflikten, der süchtige kann mit Frustrationenn NICHT umgehen und flüchtete ins süchtige Ausweichverhalten.
    Es gibt da ja auch verschiedene Ausprägungen des Suchtverhaltens und ich denke wenn jemand nur "Suchtmittelmißbrauch" in Punkto spielen betrieben hat, kann es/sie wohl weiter kontrolliert spielen (lernen!?).
    Jedoch einem süchtigen waschechten Zocker, gibt es keinen Weg zurück ins "normale Spielen", das ist eine Fabel!
    Ich selbst habe parallel zur Abstinenz vom süchtigen Spielen auch keinerlei andere Spiele gemacht mehr, bis auf ab und zu mal eine partie freecell am PC.
    Die Frage ist was oder wem weiche ich aus im Leben mit dem spielen.
    Keine Mensch muß harte oder weiche Glücksspiele oder Spiele betreiben, um Leben zu können, oder??
    Gruss
    Claus

  7. #7
    Thomas aus Berlin Gast

    Standard

    Hallo Ute,

    ich kann wie gesagt nur für mich selbst spielen. Bei den Gesellschaftsspielen (Doppelkopf) geht es nicht um Geld, ich habe auch während meiner spielsüchtigen Zeit das "Doppelleben" betrieben und habe auch seinerzeit mit Freunden Doppelkopf gespielt. Das waren zwei verschiedene Welten; und wenn ich jetzt mit einigem zeitlichen Abstand Doppelkopf spiele, ist das wie immer, wie in all den spielfreien Jahren zuvor. Es hat da aus meiner Wahrnehmung heraus auch keinen Bezug zu den Geldautomaten gegeben.

    Ich weiss nicht, ob Dir das nun hilft oder nicht, aber das ist einfach meine sehr nüchterne Einschätzung. Die Spielsucht ist in letzter Konsequenz zutiefst a-sozial; wir spielen aber Doppelkopf,um unsere Freunde wiederzutreffen und zusammen zu sein. Ich denke, in dieser Hinsicht kann das Spielen keinesfalls schädlich sein, denn gerade die sozialen Bezüge sind es doch, die das Glücksspiel letztlich für die Betroffenen uninteressant machen.

    Lieben Gruß

    Thomas

  8. #8
    Ute Gast

    Standard

    Hallo, Thomas, Claus, Carl und Heide!


    Danke für eure Beiträge. Sie sind z.T. sehr unterschiedlich und ich werde sehen, wie es bei uns mit dem Spielen weitergeht.

    Ich nehme bei meinem Mann während des (Gesellschafts-)Spiels immer eine gewisse Nervosität wahr, andererseits wird er selbst es wohl so sehen wie du, Thomas: Doppelkopf spielen, um Freunde zu treffen und Spaß zu haben.
    Ich stecke einfach nicht in einer Spielerhaut und weiß immer noch nicht, wie sehr ich meinem Mann, seiner Wahrnehmung trauen kann, ob er ehrlich genug mit sich selbst ist, auf seine Freunde verzichten würde. Klar für ihn ist, dass er ihnen nichts von der Sucht erzählen möchte, also können sie auch nicht ohne Geld spielen. Das wäre ja sonst noch eine Alternative.

    Ich danke euch noch mal und wünsche euch alles Gute, Ute


  9. #9
    Claus Gast

    Standard spielen

    wer spielt (um Einsätze) der spielt!!

  10. #10
    Ute Gast

    Standard

    Hallo, Claus!

    Kannst du das etwas genauer erklären? So verstehe ich es nicht.

    Danke, Ute

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