Spieler dumm, eher nicht

[Monika]

Hallo!

Ich habe hier eine Menge Threads gelesen, in denen man Spielern unterstellt hat sie wären dumm! Ich glaube das eher nicht. Im Gegenteil, ich denke 90% der Spielsüchtigen sind überdurchschnittlich intelligent, haben eine schnelle Auffassungsgabe und sind sehr empahisch.

Sie sehen die Welt mit klaren Augen und erkennen ganz genau wie morbide die Welt eigentlich ist. Ihnen sind Dinge und Geschehnisse gegenwärtig, die andere aus Ihrer rosaroten heilen Welt ausblenden. Dadurch entstehen Ängste und eine Überflutung an Eindrücken und ich denke daraus resultiert auch der Wunsch nach Abschottungm Isolation und Betäubung.

Ich frage mich oft, wenn ich mit anderen spreche, wie oberflächlich seit Ihr eigentlich. Ist Euch nicht gegenwärtig wie die Welt eigentlich ist? Lebt Ihr auf Eurer rosaroten Wolke? In eurem eigenen kleinen Luftschloss.
Ist Euch nicht gegenwärtig was hinter der Tür des Nachbarn vielleicht geschieht?

Man muss doch nur die Zeitung aufschlagen und lesen, und es können einem schon die Tränen laufen. Ich kann auch jeden Artike überlesen, der nicht in meine Welt passt.

Wie die 3 Affen, nicht hören, nichts sagen, nichts sehen.

Ich glaube dass die meisten Suchtkranken erkennen, dass um uns herum läuft nicht mehr der Garten Eden ist und die Sucht eine Flucht vor der Realität ist. Auch wenn man dadurch die Welt nicht verändert sondern alles für sich persönlich zum Horror macht, die morbidität und Schlechtigkeit der Welt auf sein eigenen Leben überträgt und es selbst auszubaden hat.


Monika

[Jürgen]

Hallo liebe Monika,

ein interessanter Beitrag von Dir der es aber in meinen Augen zu einfach macht. Genau Deine Aussage ich flüchte mich vor der Realität weil ja die Welt so schlecht ist haben mich in meiner Spielsucht bestärkt. Ich habe mich immer sehr bestätigt gefühlt wenn Berichte über Krieg und Massker durch die Medien gingen. Bald bin ich ja vielleicht davon betroffen dann kann ich ja auch weiterspielen. Und wenn ich mein Spiel mit diesen schlimmen Dingen vergleiche bin ich doch harmlos. Furchtbare Gedanken die ich damals an den Tag gelegt habe, mal noch abgesehen von der riesigen Portion Egoismus die jeder Spieler an den Tag legt. Natürlich bei dem breiten Medienangebot und schnellen Informationsfluss heutzutage ist es schwer diese alle zu verinnerlichen und zu verarbeiten, der eine kann damit besser umgehen und der andere nicht, ist das aber nicht eine Schutzmauer wo sich ein Spieler drunter verstecken möchte?
Ich kann mir doch auch genauso gut die schönen Dinge im Leben mir zugute kommen lassen, es gibt doch nicht nur schlechte, ohne die "Schönen" könnten wir uns doch alle direkt die Kugel geben. Also warum nur schwarz sehen?
Liebe Monika, was mich noch interessiert ist ob Du als Spieler schreibst oder als Angehöriger oder gar als Neutraler?

Grüße von Jürgen

[Rolf]

Sehr interessant was ihr schreibt. Ich meine es ist nicht der übermäßige Egoismus des Spielsüchtigen sondern die Egozentrik die dazu führt sich zu zerstören. Etwas mehr Egoismus kann manchmal nicht schaden, Selbstschutz. Monika was ist schlecht daran auf einer rosaroten Wolke zu leben? Ich verstehe was du meinst aber wäre es nicht schön und erstrebenswert in einer heilen Welt zu leben, einer Welt die ich, Wach und nüchtern betrachtet wunderschön finde. Vielleicht eine emotionale Evulotion, die Entwicklung der Spezie Mensch zu verantwortungsbewussten, mitfühlenden, liebevollen Wesen die alles tun damit es ihnen selbst gut geht und darüber hinaus alles in ihrer macht mögliche tun damit es ihrem Nächsten gut geht und der Welt in der sie leben. Wenn jeder denkt, ach der nächste wird das Papier schon aufheben kann der Wald nicht sauber und schön werden.
Für mich bedeutet es, umso besser ich für mich sorge, mich um mich kümmere, auf meine Gesundheit achte, wenn ich mein Heim so gestalte das es meine rosarote Insel ist, desto mehr Kraft habe ich mich um meinen Nächsten zu kümmern. Aus vielen Inseln kann ja auch irgendwann ein Kontinent werden.

Mit solch einem Forum ist es ähnlich, wir können hier ganz viele Steine ins Wasser werfen und vielleicht wird aus ganz vielen Steinen eine Insel und irgendwann........

Was für Steine ein Mensch ins Wasser wirft bleibt immer ihm überlassen, nur wer die Wahl hat kann entscheiden.

Ich werfe meinen heutigen Stein ins Wasser ..ich wünsche Euch einen schönen Tag und ganz viel Kraft für den Weg.......

Rolf

[karl]

Hallo Monika, Jürgen und Rolf,

schön dass es noch Beiträge wie diese gibt, die zum Nachdenken aufforden, die versuchen die Persönlichkeit und Psyche der unterschiedlichen Menschen zu beschreiben.

Ich hatte scherzhaft kürzlich im Chat noch gesagt, man müßte alle Spieler auf eine einsame Insel verfrachten.

Mit unserer Kreativität würden wir bestimmt nicht verhungern sondern vermutlich etwas schönes schaffen.

Ich werfe gern einen Stein ins Wasser zusammen mit ein paar Samenkörnern, denn ich möchte dass auf der Insel auch etwas wächst.

Ich habe wie Monika Menschen nie verstanden, die auf einer rosaroten Wolke lebten. Für mich musste immer alles geplant sein und hinter jeder Ecke habe ich ein Problem gesehen, das dann auch noch berücksichtigt werden mußte. Wenn dann trotzdem etwas schief ging bin ich noch tiefer gefallen, weil ich an mir gezweifelt habe.

Der, der einfach etwas ausprobiert und sich der Konsequenzen nicht bewußt ist, lebt vermutlich viel intensiver, denn in den meisten Fällen geht es auch bei ihm gut und bei einem Mißerfolg muß er sich keine Gedanken machen, dass er etwas falsch geplant hat.

Liebe Grüße

Karl

[Rolf]

ich merke gerade, dein Stein ist genau neben meinem gelandet, jetzt habe ich die Möglichkeit einen weiteren Schritt zu tun und es gibt mehr Halt. Danke für deinen Stein und mein Geschenk an Dich ist ein wärmender Sonnenstrahl für deine Saat.

Liebe Grüße, Rolf

[Clausel]

isr der, der Dummes tut sagte die Mama von Forrest Gump!"

Monika,
ich habe lernen dürfen das Sucht ein Ausweichverhalten vor den Konflikten- und Problemen des Lebens ist!
Das beschäftigen- und analisieren mit den Problemen von Anderen, ist ebenfalls ein Ausweichmanöver-verhalten!
Wenn jeder wirklich erst an sich selbst denken würde und dann erst an andere (und deren Probleme!?), wäre vieles besser!
Meine Erfahrung.
Viele meiner Steine, habe ich in einer psychosomatischen Klinik ins Wasser geworfen und ich übe noch, das gelernte umzusetzen
Gruss
Claus

[Jürgen]

Lieber Claus,

wenn ich an mich zurückdenke wie ich in die ganze Suchtgeschichte reingeschliddert bin kann ich Deine Aussage nicht ganz unterstützen. Ich war sehr jung 19 oder 20 Jahre, sehr unbeschwert im Leben, ich war mir keiner Probleme bewusst, warum habe ich die Flucht gesucht? Ich schwebte auf Wolke 7, das Spielen hat mich auf noch höhere Wolken zelebriert. Diese hohen Wolken wollte ich doch nicht mehr vermissen. Ich bin mir da nicht bewusst gewesen das ich vor irgendetwas weggelaufen bin oder Konflikten aus dem Weg gegangen bin. Das wird für mich (oder auch für uns Spieler) eine Lebensaufgabe sein sich zu erforschen was schief gegangen ist. Konklikten und Problemen ausweichen das kam dann wie ich voll in der Sucht war, ohne jede Frage, immer weiter in die Sucht geflüchtet. Für mich ist es allerings ohne Frage wichtig zu sehen wie fühlen und denken andere Menschen und wie gehen sie mit Ihrem Problem um, ich nenne es mal Erfahungsaustausch und nicht analysieren und beschäftigen von anderen.
Ich habe selber noch viel zu lernen, sehe es aber im Moment halt so.

Nun werfe ich auch einen Stein ins Wasser, neben dem von Karl und Rolf, er soll das Forum wieder so Fruchtbar machen wie dieser Thread von Monika.

Liebe Grüße von Jürgen

[Rolf]

Bist Du so oder tust Du nur so?

Gruß, nur Rolf

[stfn]

er gehört nicht auf diese seite,ich kann stefanie nur recht geben.
zu monika du hast es sehr gut beschrieben .
MFG.stfn

[Jürgen]

Hallo nochmals,

Rolf, verstehe Deinen letzten Eintrag zu Claus nicht.
Wie ist denn das nun gemeint?

Und was hat denn das hier nun mit Harry wieder zu tun stfn? Der hat nun in diesem Thread hier nun wirklich g a r nichts zu suchen.

Jürgen