23 Jahre und spielsüchtig- wer hilft mir

[Franz]

Ich kann mich Kary's Ausführungen voll und ganz anschliessen. Etwas ähnliches hätte ich auch geschrieben, wenn mir der Thread vorher aufgefallen wäre. Sunny, Du erwartest doch nicht im Ernst Verständnis für Deine Aktionen? Von der Spielsucht abgesehen finde Dein Verhalten einfach nur beschämend, wie Du die Gefühle anderer für seinen persönlichen Vorteil ausnutzt... Noch mögen viele auf Deine "Unschuldstour" (bin doch erst 23 und so hübsch) hereinfallen, aber früher oder später bist Du auf Dich allein gestellt und musst andere Wege finden, Deine Probleme zu lösen.
Es gibt keine Königslösung um mal eben so mit dem Spielen aufzuhören, es muss Dir ernst damit sein und eine Therapie kann Dir sehr helfen.

[Chris]

Sunny ,
Ich würde mir eine Auszeit auf der Psychiatrie
als Akutfall nemen und mich einweisen lassen,
und danach ernsthaft in eine SHGruppe gehen.
Die Entscheidung muß von Dir kommen, da hilft Dir auch kein Mäzen mehr weiter, den ein Spieler nur belügt, um an weitere Kohle zu kommen,Deinen MAnn versteh ich ehrlich auch nicht.
Viel Kraft für die richtigen Entscheidung

Chris

[Der Merowinger]

Hallo zusammen,

natürlich ist das Verhalten von Sunny verwerflich und nicht zu entschuldigen. Aber mal ne Frage in die Runde: Nutzt ein Spieler nicht fast immer die Gefühle seiner Nächsten aus um ungestört weiter zu spielen, um finanziell zu überleben? Wie oft habe ich hier im Forum schon gelesen, daß sich ein Spieler, nachdem er am 05. des Monats schon alles verzockt hat, von seinem Partner durchfüttern lässt, oder sich von ihm Geld leiht um weiter zu zocken. Meistens ist sich der Spieler aus Erfahrungen der Vergangenheit bereits während er in der Spielhölle sitz doch bewußt, daß wenn er alles verjubelt hat, da jemand ist, der dafür gerade steht. Und genau da liegt wohl das Problem. Die Konsequenzen unseres Handelns spüren wir erst Jahre später.

Ich möchte Sunny nicht in Schutz nehmen, dafür ist die Geschicht zu krass. Es sollte jedoch jeder Spieler mal in seiner eigenen Geschichte blättern, und er wird wohl feststellen, daß er selber auch nicht viel besser war (ist)! Die großen Summen, um die es hier geht, können wir doch gar nicht einordnen. Der Bekannte scheint ja sehr wohlhabend zu sein. Wohlmöglich sind die mehreren 100.000 € für ihn so viel wie für den Partner des normalen Spielers 100 €. Und überhaupt, geht es hier nicht eher ums Prinzip?

Was mir bei Dir Sunny auch fehlt ist so die richtige Selbsterkenntnis, der Wille Dein Leben zu ändern. Du musst lernen, daß nur Du alleine Verantwortung für Dein Leben trägst. Also steh auf und pack`s an!

Viele Grüße

Der Merowinger

[Kary]

Hallo Merowinger,

bei meiner eigenen Geschichte ist mir auch oft genug schlecht geworden. Und gerade deshalb weiß ich, dass bei so wenig Selbstreflektion keine netten Worte mehr helfen, sondern nur noch klare Ansagen.

Gruß
Kary

[stfn]

hallo merowinger
du hast ja recht aber um solche summen
ging es bei mir nicht,aber ich habe
im prinzip gleich gehandelt.aber
nur noch 12 monate bezahlen.
dann habe ich die geldsorgen,
hinter mir und kann dan wieder
leben wie jeder andere auch.
werde danach auch immer wieder
euche beiträge lesen,so das ich es nie
vergesse wie das leben als spieler war.

[Der Merowinger]

Hallo Kary,

da hast Du ja grundsätzlich recht. Ich brauchte auch zwischendurch klare Ansagen. Wäre ich jedoch direkt auf mein erstes Posting so angegriffen worden, ich weiß nicht ob ich mich hier richtig aufgehoben gefühlt hätte. So viel Selbstreflektion hat man meistens nicht, wenn man zu einem Zeitpunkt, wo es einem meistens ziemlich dreckig geht, in letzter Hoffnung Hilfe sucht.

Das Motto kann aber nur "Hilfe zur Selbsthilfe" lauten. Sunny, wenn Du hier ernsthaft Hilfe suchst, wirst Du sie bekommen. Bei so einer heftigen Geschichte kannst Du aber nicht davon ausgehen, daß Dir hier jemand grundlegend helfen kann. Du brauchst definitiv professionelle Hilfe. Wenn Du aber Tipps zur Vorgehensweise, Anlaufstellen, Selbsthilfegruppen, Kliniken für stationäre Therapien oder ähnliches brauchst, wirst Du hier Hilfe erfahren.

Und Du wirst noch etwas anderes bekommen, wenn Du regelmäßig offen und ehrlich dieses Forum betrittst. Aufmunterung, Erfahrungsaustausch, Tipps für den Alltag auf dem Weg zum "trockenen" Spieler, ehrlich gemeintes Interesse, und auch mal einen Tritt in den Hintern.

Der erste Schritt liegt aber bei Dir! Frag nicht "Wer hilft mir?", sondern "Wo bekomme ich professionelle Hilfe? Wie kann ich mir selbst helfen?"! Zunächst muss aus Deinem tiefsten Inneren heraus der felsenfeste Wille kommen mit dieser Scheiße aufzuhören. Ohne das geht nichts, absolut gar nichts! Hast Du diesen Willen? Bei mir sind unzählige Versuche gescheitert, weil ich diesen Willen nicht hatte! Vielen hier geht`s ähnlich. Diesesmal habe ich den nötigen Willen, nicht zuletzt weil es nicht mehr weiter ging. Emotional wie finanziell! Ich stand mit dem Rücken zur Wand! Ich weiß nicht, ob Du so eine Situation schon erleben musstest, da Du ja einen spendablen Geldgeber hattest (hast?). Sieh zu, daß es nie so weit kommt! Dieses Existenzängste sind mit nichts zu vergleichen, was ich bisher in meinem Leben erlebt habe. Also, zieh die Notbremse, jetzt!!!

Viele Grüße

Der Merowinger

[Kary]

Hallo Merowinger,

das stimmt wohl, aber manchmal komme ich bei dem Versuch zu Helfen an meine eigenen Grenzen und die muß ich dann auch respektieren und einhalten, weil ich mich sonst selbst gefährde. Auch wenn ich eine zeitlang trocken bin, ich bin Spielerin und muß da gut auf mich aufpassen, um nicht selbst in einen Sog zu geraten und vor lauter Verständnis für andere meine eigenen Gefühle ignoriere.
Vielleicht hätte ich in dem Fall besser Schweigen geübt.

Danke für den Hinweis.

Gruß
Kary

[Verena Fachstellenteam]

Hallo Sunny,

mein Name ist Verena Verhoeven. Ich bin Mitarbeiterin der Fachstelle Glücksspielsucht.

Gut, dass Du den Mut gefunden hast Dich hier im Forum zu schreiben. Du fragst in Deinem letzten Beitrag danach, wie es die Anderen hier im Forum geschafft haben mit dem Spielen aufzuhören. Einige haben Dir geantwortet, dass sie sich Unterstützung geholt haben. Und zwar für die Seite oder inner Stimme –oder wie immer Du es nennen magst-, die nicht mehr spielen will. Auch ich bin der Meinung, dass es für Dich ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung wäre, sich an eine Beratungsstelle zu wenden oder eine Selbsthilfegruppe zu besuchen.

Adressen findest Du auf unserer Homepage. Ich könnte Dir auch dabei behilflich sein, wenn Du mir deinen Wohnort schreibst. Z. B. per Mail.
Warst Du schon einmal in einer Beratungseinrichtung oder wäre dies eine ganz neue Erfahrung für Dich?

Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit, sich als eine erste Schutzmaßnahme in Casinos sperren zu lassen. Dies gilt sowohl für die Casinos in Deutschland als auch für die in den Niederlanden, der Schweiz und Österreich.

Hast du dir darüber schon einmal Gedanken gemacht?

Natürlich ist eine Casinoperre eine überwindbare Hürde. Dennoch kann es für den Beginn eine Unterstützung für Dich sein, und es wäre eine konkrete Maßnahme, die Du für Dich umsetzen könntest.
Du beschreibst in Deinem Posting ein abenteuerliches, schnelllebiges Leben, dass sich um Glücksspiel, Geld, Luxus, Krisen und Krisenmanagement dreht. Mich würde interessieren, ob Du eine konkrete Vorstellung davon hast, wie es wäre, wenn Du ein ganz „normales Leben“, verglichen mit Deinem oben beschriebenen Leben, ja fast „langweiligem glücksspielfreien Leben, führen würdest. Was würde sich ändern? Was machst Du z.B. mit der vielen Zeit, die Du dann plötzlich zur Verfügung hast? Wovon würdest du finanziell leben? Und so weiter....
Mich würde interessieren, wie Du darüber denkst.
Herzliche Grüße aus Neuss
Verena Verhoeven

[Harry]

Hallo Verena,
ich find es ganz toll, dass du dich im Forum meldest und dich um die Sorgen der Leute kümmerst. UNd zwar mit Hilfe und nicht nur mit Vorwürfen wie bei manchen andern.

Liebe Grüße
Harry

[M.]

Harry, jezt unterstütz soetwas nich noch, schlimm genug dass sich die Fachstellenbetreuering auf sunny's seite schlägt. wenn deine Frau das gleiche mit dir gemacht hätte, wie sunny mit dem armen Trottel, würdest du anders denken. Auch in der Sucht kannte ich immer etische Grenzen und ich denke mal die meisten anderen hier auch. Kriminell werden ist ja für sich schon schlimm genug, aber was sunny hier abzieht halte ich für viel verwerflicher.