hallo,
mein vater ist seit eigenen angaben seit drei jahren spielsüchtig, hat vor einem halben jahr eine sechs-wöchige theraphie gemacht und danach geschah nichts.
wir stehen als familie zusammen, wir haben ihn unterstütz(vor allem meine mutter), geredet und hilfe angeboten.
über viele jahre (etwa 10) gab es ständig zu wenig geld, lügen , ausreden, hintergehungen. ebend das typische bild.
als wir wußten woran das lag, war uns allen etwas leichter, es gab eine erklärung.
nach der therapie blieb alles wie es ist, meine eltern lebten nebeneinander her, mein vater versuchte sein ruinierten betrieb weiterzuführen und schwankte zwischen euphorie und lethargie.
meine mutter löst sich langsam aus ihrer co-abhängigkeit, hat eine neue arbeit angenommen und meinen vater vor zwei wochen gebeten auszuziehen.
mein vater sucht die schuld für all seine probleme bei anderen. er selbst ist nie schuld, auch die ambulante selbsthilfegruppe ist blöd, die haben alle keine ahnung. ich glaube er hat mitlerweile alle therapien abgebrochen.
langsam tritt das alte bild in den vordergrund: es ist oft weg, ohne zu sagen wo er ist, wittert bei allen verrat, die versuchen ihm mal etwas zu sagen. er redet kaum noch und wenn, dann nur über die fehler anderer, er ist häufig gereizt, trinkt wohl z.Z. sehr viel, hat geld wo keiner weiß woher.
ich wohne schon lange nicht mehr zu hause und stehe immer zwischen meinen eltern. wie gehe ich mit meinem vater um? ich glaube er "spielte" therapie und ist froh sein verhalten auf etwas schieben zu können und keine verantwortung übernehmen zu müssen. ich glaube mein vater ist auf dem besten weg zurück in die sucht. meine empfindungen schweben zwischen bedingungsloser tochterliebe und großer wut. wem geb ich den vortritt, sag ich ihm was ich von seinem verhalten halte und das sein weg in die therapie zurück sein muss und damit natürlich auch endlich ursachenforschung? bei der vorstellung an vergangenheitsbewältigung macht er sofort dicht, das interessiert ihn nicht, immer diese ollen kamellen.
mein problem ist ich habe schuldgefühle, weil es mir so gut geht, ich kann mich manchmal nicht auf mein leben konzentriern und habe angst vor dem was als nächstes bei meinen eltern passiert, schließlich liebe ich meinen vater und kann mich nicht einfach trennen.
wäre sehr froh mal ein paar anregungen zu bekommen, habe manchmal das gefühl das mein mann und auch meine freunde das thema möglichst meiden oder schnell abwürgen.
schon jetzt vielen dank.